Pressespiegel 06/2011 - Procafe
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Da<br />
Ähnlich<br />
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Bohnen der Hoffnung<br />
Rohstoffe Der Crash an den<br />
Märkten verunsicherte die<br />
Anleger Mittlerweilesteigen<br />
die Preise für Agrarrohstoffe<br />
und Edelmetall wieder<br />
MARC HOFMANN UND JENS CASTNER<br />
Eine Korrektur an den Rohstoffmärk<br />
ten war nur eine Frage der Zeit Die<br />
Wucht mit der sie vor knapp fünf<br />
Wochen einsetzte überraschte dann aber<br />
doch Öl fiel um 15 Prozent Weizen um 13<br />
Prozent Silber um 30 Prozent Crash Sze<br />
narien machten die Runde Auslöser wa<br />
ren jedoch weniger schlechte Fundamen<br />
taldaten als ein technischer Eingriffin den<br />
Handel Mehrere Rohstofibörsen hatten<br />
beinahe zeitgleich ihre Margin Anforde<br />
rungen erhöht Händler wurden dadurch<br />
zum Verkauf grösserer Positionen ge<br />
zwungen Nahezu alle Rohstoffe gerieten<br />
unter die Räder<br />
Rohstoffpreise erholen sich<br />
In der Zwischenzeit ist der Ausverkauf<br />
jedoch beendet Die Preise erholen sich<br />
Der Optimismus kehrt zurück Die Roh<br />
stoffhausse geht weiter meint daher Ana<br />
lystin Gayle Berry von Barclays Capital<br />
«Die Weltkonjunktur entwickelt sich rela<br />
tiv robust was dafür spricht dass Roh<br />
stoffe gefragt bleiben sollten »<br />
sieht das die Fondsgesellschaft Pioneer<br />
Manager Peter Königbauer macht nach<br />
der Korrektur bei Agrarrohstoffen attrak<br />
tive Einstiegskurse aus «Die angespannte<br />
Situation in den Lagern deutet auf stei<br />
gende Preise bei Mais und Weizen hin<br />
Vor allem bei Weizen wird in diesem<br />
lahr durch die anhaltende Trockenheit in<br />
China und Europa mit schlechteren Ern<br />
ten gerechnet Bis zum Sommer könnten<br />
die Preise um bis zu 30 Prozent zulegen<br />
Auch für hochwertigen Arabica Kaffee<br />
der in der Spitze um bis zu 15 Prozent kor<br />
rigierte sehen Experten weiteres Potenzi<br />
al «Schlechtes Wetter hat die Ernte von<br />
Kolumbien bis nach Kenia geschmälert»<br />
schreibt etwa die Bank Vontobel in einer<br />
aktuellen Studie Hinzu kommt dass tra<br />
ditionelle Teetrinkernationen wie China<br />
oder Indien vermehrt auf Kaffee umstei<br />
gen Daher rechnen die Schweizer bis zum<br />
Jahresende mit einem Preisaufschlag von<br />
bis zu 20 Prozent tür Arabica Bohnen<br />
Rohstoff Guru Jim Rogers ist über<br />
zeugt dass die Preise noch so stark steigen<br />
werden «dass es unsere Vorstellungskraft<br />
sprengt» Der Zuckerpreis habe sich seit<br />
dem Tief fast verzehnfacht er liege aber<br />
immer noch um 70 Prozent unter dem Ni<br />
veau von 1974 Zudem hofft Rogers dass<br />
die Preise für Agrarrohstoffe weiter zule<br />
gen sonst nehme der Hunger in der Welt<br />
noch zu «Wenn sich der Anbau von Le<br />
bensmitteln nicht mehr lohnt gibt es gar<br />
nichts mehr zu essen<br />
Beim Industriemetall Kupfer besteht<br />
hingegen derzeit nur noch begrenztes<br />
Aufwärtspotenzial Der Grund ist dass<br />
China einer der grössten Abnehmer eine<br />
sehr rigide Einkaufspolitikverfolgt George<br />
Cheveley Portfoliomanager bei Investec<br />
erklärt «Bei Preisen über 60 000 Renminbi<br />
je Tonne 9000 Dollar hat China bislang<br />
immer seine Kupferkäufe gestoppt »<br />
die Preise aktuell bei 8850 Dollar je Tonne<br />
liegen besteht zwar eine gewisse Unter<br />
stützung nach unten Preisanstiege über<br />
die Marke von 9000 Dollar sind aber vor<br />
erst nicht zu erwarten Besser sieht es hin<br />
gegen bei Zinn aus Hier ist der Bedarf in<br />
den vergangenen Jahren durch die Elek<br />
troindustrie enorm gestiegen<br />
Da das Metall früher als billige Massen<br />
ware galt wurden keine neuen Vorkom<br />
men erschlossen Nun können die Förder<br />
mengen nicht schnell genug erhöht wer<br />
Die Preise für Arabica<br />
Bohnen können<br />
bis zum Jahresende um bis zu<br />
20 Prozent zulegen<br />
HandelsZeitung<br />
09.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong> Seite 1 / 1<br />
Auflage/ Seite 40822 / 33 5030<br />
Ausgaben 52 / J. 8903077<br />
den um den steigenden Bedarf zu decken<br />
Das International Tin Research Institute<br />
rechnet daher für <strong>2011</strong> mit einem Defizit<br />
von 20000 Tonnen Dies sollte den Zinn<br />
preis im Jahresverlauf weiter beflügeln<br />
Für Zink und Nickel hat der Metallspe<br />
zialist Cheveley hingegen schlechte Nach<br />
richten «Hier besteht noch immer ein<br />
massives Überangebot das im Jahresver<br />
lauf weiter auf die Preise drücken wird<br />
Unsicher sind sich die Experten dage<br />
gen welchen Weg der Crash König Silber<br />
künftig beschreiten wird «Das Einzige<br />
worüber wir bei Silber sicher sein können<br />
ist dass die Achterbahnfahrt anhält»<br />
meint etwa die UBS Anders als lim Rogers<br />
rät die Grossbank den Silbermarkt vorerst<br />
vom Spielfeldrand aus zu beobachten<br />
Erdgas gehört die Zukunft<br />
Und die Energierohstoffe Hier scheint<br />
mittelfristig US Erdgas attraktiv Denn<br />
Länder wie Indien oder China wollen ihre<br />
Energieprobleme verstärkt durch den Bau<br />
von Gaskraftwerken lösen Allein in China<br />
sollen bis 2030 knapp 1000 neue Werke<br />
entstehen Kanada und die USA besitzen<br />
zwar grosse Vorkommen konnten den<br />
Stoff bislang aber nicht transportieren Ab<br />
2014 wird dieses Problem jedoch gelöst<br />
Gewaltige Gasverflüssigungsanlagen neh<br />
men dann in Kanada ihren Betrieb auf Als<br />
Folge sollte der Absatz und damit auch der<br />
Preis für US Erdgas deutlich steigen<br />
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