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Entwicklung eines Kontrollsystems für die Strahllagemessung am ...

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20 3 MESSPRINZIP<br />

weisen. Bei HERA werden als Verlustdetektoren großflächige PIN 21 -Dioden<br />

verwendet, <strong>die</strong> in Sperrichtung betrieben werden. PIN-Dioden zeichnen sich<br />

durch eine in der Zwischenschicht existierende große Verarmungszone an Ladungsträgern<br />

aus, so daß beim Betrieb der Diode in Sperrichtung nur ein<br />

kleiner Sperrstrom (verglichen zu herkömmlichen Dioden) fließt.<br />

Fliegen Photonen oder ionisierende Teilchen durch <strong>die</strong> Diode, so erzeugen sie<br />

in der Sperrschicht Elektron-Loch-Paare. Diese werden durch <strong>die</strong> Sperrspannung<br />

abgesaugt, so daß ein kurzer Strompuls entsteht.<br />

Die Unterdrückung der Photonen geschieht durch <strong>die</strong> Verwendung zweier<br />

Dioden, <strong>die</strong> nur durch einen hauchdünnen Spalt getrennt und in Koinzidenz<br />

geschaltet sind. Die Photonen bleiben in einer der beiden Dioden stecken,<br />

minimalionsierende Teilchen können jedoch beide Dioden durchqueren [15].<br />

Durch <strong>die</strong> Koinzidenzschaltung werden deshalb nur Pulse durchgelassen, <strong>die</strong><br />

durch Teilchen aus dem Protonverlust ausgelöst werden.<br />

Die von den PIN-Dioden gelieferten Signale werden in TTL-Pulse umgewandelt<br />

und an eine Elektronik weitergereicht, <strong>die</strong> neben der Koinzidenzschaltung<br />

beider Signale auch Einzelpulse beider Dioden verarbeiten kann. Die<br />

Pulse werden jeweils in einem Zeitintervall von 5.208 ms mit 16 Bit breiten<br />

Zählern gezählt und dann in einem Speicher niedergelegt, der 128 Werte<br />

fassen kann.<br />

Neben <strong>die</strong>sem sogenannten “Kurzzeitspeicher” gibt es einen “Langzeitspeicher”,<br />

der gemittelte Werte aufnimmt. Dabei wird jeweils, wenn der Kurzzeitspeicher<br />

gefüllt ist, ein Mittelwert des Kurzzeitspeichers im Langzeitspeicher<br />

abgelegt. Auch der Langzeitspeicher faßt 128 Werte. Der Kurzzeitspeicher<br />

enthält somit Information über einen Zeitraum von 666 ms, der Langzeitspeicher<br />

über 85.3 Sekunden.<br />

Bevor <strong>die</strong> Anzahl der gezählten Pulse im Speicher abgelegt wird, wird sie mit<br />

einer vom Benutzer über SEDAC setzbaren Alarmschwelle verglichen. Wird<br />

<strong>die</strong>se überschritten, wird ein Alarm ausgelöst. Das Alarmsignal wird an ein<br />

Alarm-Modul weitergeleitet, das sich im selben Crate befindet. Es handelt<br />

sich dabei um dasselbe Alarm-Modul, das <strong>die</strong> Alarme von den Lagemonitoren<br />

empfängt.<br />

Jeweils vier <strong>die</strong>ser Zähleinrichtungen sind in einem SEDAC-Modul untergebracht.<br />

Alle vier Kanäle teilen sich gemeins<strong>am</strong> eine Steuer- und Logikeinheit,<br />

auf <strong>die</strong> über SEDAC zugegriffen werden kann.<br />

Die Zuordnung der durch <strong>die</strong> PIN-Dioden gemessenen Rate und der tatsächlichen<br />

Verlustrate der Protonen ist sowohl durch numerische Berechnungen<br />

als auch durch direkte Kalibrierungen erfolgt [15, 16]. Obwohl PIN-Dioden<br />

unterschiedlicher Hersteller <strong>für</strong> Messungen an den supraleitenden und nor-<br />

21 Positive Dotierung, intrinsische Ladungsdichteverteilung, negative Dotierung

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