in Schülertagebuch-Notizen - Rudolf-Steiner-Schule Schwabing
in Schülertagebuch-Notizen - Rudolf-Steiner-Schule Schwabing
in Schülertagebuch-Notizen - Rudolf-Steiner-Schule Schwabing
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mittagspause kehrten alle wieder zur Baustelle zurück und f<strong>in</strong>gen an, die fertig<br />
verputzten Wände mit Kalk anzustreichen. Andere g<strong>in</strong>gen daran, die Tür- und<br />
Fensterstöcke grün zu streichen. Am Ende des Tages waren alle Wände verputzt<br />
und zwei davon bereits mit Kalkanstrich versehen.<br />
Julian Bijewitz<br />
Samstag, 4. Juni<br />
Dem allmorgendlichen Sich-aus-dem-Bett-Quälen und dem üblichen Frühstück<br />
folgte wie immer mit leichter Verspätung unser Gang zum täglichen Häuser-<br />
Instandsetzen. Die Gruppe, die an der Kant<strong>in</strong>e arbeitete, isolierte die Decke zum<br />
Dach mit Ste<strong>in</strong>wolle und befestigte anschließend das Ganze mit e<strong>in</strong>er Schutzfolie.<br />
Im Unterdorf verzierten wir <strong>in</strong> mühsamer Arbeit die Außenwand „unseres“<br />
Haus mit zwei großen spitzen Ornamenten, die wir anschließend anstrichen.<br />
Dem am Vortag fertiggestellten Haus verpassten Neva und Esther durch das<br />
Streichen der Tür mit knalligem Rot den letzten Schliff. Vertieft <strong>in</strong> die Arbeit<br />
hatte niemand den Beg<strong>in</strong>n des Feier-„Abends“ so früh erwartet, der samstags ab<br />
der Mittagspause beg<strong>in</strong>nt.<br />
Es wurde gegessen und pünktlich zur Mittagshitze, nicht aber zur vere<strong>in</strong>barten<br />
Zeit, standen zwei Karutschas bereit, e<strong>in</strong>e mit zwei Pferden e<strong>in</strong>gespannt, die andere<br />
mit e<strong>in</strong>em. Wir saßen auf, wobei unbemerkt gleichviele von uns sich auf<br />
die ungleiche Anzahl der Pferde verteilten. Folglich hatte das e<strong>in</strong>zelne Pferd mit<br />
Schweißausbrüchen und gelegentlichen Freßanfällen zu kämpfen, während wir<br />
uns den W<strong>in</strong>d durch die Haare streichen ließen und die schöne Landschaft genossen.<br />
An e<strong>in</strong>em leicht erhöhten Punkt wurde e<strong>in</strong>e Rast e<strong>in</strong>gelegt. Nachdem<br />
das Pferd se<strong>in</strong>en starren Blick verloren hatte, g<strong>in</strong>g es weiter über sanfte Hügel,<br />
die uns e<strong>in</strong>en schönen Anblick boten und die Pferde viel Kraft kosteten. Unser<br />
Ziel war e<strong>in</strong>e Schafherde, welche die ganze Zeit unseres Besuches damit verbrachte,<br />
ihre sche<strong>in</strong>bar starken Salzgelüste an e<strong>in</strong>igen Salzste<strong>in</strong>en zu befriedigen.<br />
Die sonnenverbrannten Schäfer boten uns frisch gemolkene Schafsmilch<br />
an. Der Rückweg war ebenso schön wie der H<strong>in</strong>weg, und die Sonne bräunte uns<br />
nun von vorne. Nach diesem äußerst gelungenen Ausflug und nach der Ankunft<br />
auch diejenigen Schüler, die zum Schonen der Pferde die Strecke zu Fuß<br />
zurückgelegt hatten, war es auch schon wieder Zeit für das von allen ersehnte<br />
Abendessen, das, wie <strong>in</strong>zwischen üblich, lautstark von rumänischen Hits<br />
begleitet wurde.<br />
Die uns nun zur Verfügung stehende Freizeit nutzten e<strong>in</strong>ige, um sich <strong>in</strong> das etwa<br />
20 km entfernte Sibiu fahren zu lassen. Die übrigen verbrachten ihren Abend<br />
mit den wie stets zahlreich vorhandenen K<strong>in</strong>dern am Lagerfeuer und ließen sich<br />
spärlich erfolgreich das Schnalzen mit e<strong>in</strong>er Peitsche beibr<strong>in</strong>gen. So neigte sich<br />
e<strong>in</strong>er der vielen rundum gelungenen Tage dem Ende zu.<br />
Vasilij Stanisavljevic<br />
Sonntag, 5. Juni<br />
Wir standen heute e<strong>in</strong>e Stunde später auf als normal. Um 10 Uhr fuhren wir<br />
dann mit e<strong>in</strong>em Bus auf e<strong>in</strong>en Markt nach Sibiu. Zahlreiche Marktstände boten<br />
16