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Sinus C12 "Moderne Performer" - MDG

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<strong>Sinus</strong> <strong>C12</strong> "<strong>Moderne</strong> Performer"<br />

Religion und Kirche (2)<br />

� Man sucht in verschiedenen Religionen und Philosophien nach einem potenziellen<br />

Fundament für sich selbst: Urmenschliche Prinzipien, Erkenntnis oder auch Trost.<br />

Schlüsselbegriffe sind dabei oft emphatisch klingende Worte wie "Kraft", "Stärke",<br />

"Liebe", "Güte", "Ruhe", mit denen man aber sehr konkrete Vorstellungen verbindet<br />

� Geringe Bereitschaft, seine religiöse Orientierung dogmatisch auf nur eine Quelle be-<br />

schränken zu müssen, sich exklusiv zu nur einer Religion zu bekennen und sich an eine<br />

kirchliche Organisation zu binden. Die meisten Religionen gelten als kulturell deformierte<br />

Vorstufen eines idealen universellen Glaubens an Prinzipien, die allen Menschen<br />

gemeinsam sind; gleichsam "zivilreligiöse" / "anthroposophische Haltung" – jedoch ohne<br />

sich einem solchen Konzept zuordnen zu wollen (Ideologieverdacht)<br />

� Aversion gegen Forderungen nach radikaler Umstellung der Lebensführung, gegen<br />

"lebenslängliche" Entwürfe ("ich will mir die Freiheit und Offenheit nicht nehmen lassen")<br />

und eine zementierte institutionelle Vertretungshoheit (Amtskirche), die ihre Autorität<br />

historisch begründet.<br />

� In Bezug auf "Umkehr" gibt es aber auch eine Parallele: Der christlichen Forderung nach<br />

täglicher Umkehr und Besinnung entspricht die Motivation, täglich an sich zu arbeiten<br />

und sich zu verbessern<br />

� Abneigung gegenüber einer Religion, die die Schwäche, Kleinheit und Machtlosigkeit des<br />

Menschen betont und Demut fordert; dagegen Sympathie für religiöse und<br />

philosophische Positionen, die die Größe (das Potenzial) des Menschen betonen und für<br />

optimistische Nachdenklichkeit stehen<br />

� Man geht nur selten in den Gottesdienst – dann aber bewusst. Man würde hin und wieder<br />

auch außerhalb der Gottesdienstzeiten in eine Kirche gehen, um Distanz zum hektischen<br />

Berufsalltag zu gewinnen, um zur Besinnung zu kommen und die Architektur und Stille<br />

einer Kirche zu atmen – doch leider sind die meisten Kirchen verschlossen, aus Angst,<br />

dass etwas gestohlen oder zerstört werden könnte. Dabei wäre eine Kirche attraktiver,<br />

die lieber die Chancen wahrnimmt, als sich aus Angst vor dem Risiko zu verschließen;<br />

verschlossene Gottesdiensthäuser gelten als Symbol für die Abschottung der Kirche, aber<br />

auch als verpasste Chance<br />

GESELLSCHAFTLICHES LEITMILIEU<br />

© Copyright by <strong>MDG</strong>, München © Copyright by <strong>Sinus</strong> Sociovision, Heidelberg<br />

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