Sinus C12 "Moderne Performer" - MDG

Sinus B12 "Postmaterielle"
Lebenssinn (2)
� Jedes Leben ist es wert, hinterfragt zu werden; man muss dem Leben (s)einen Sinn
geben. Das ist mitunter anstrengend und ermüdend, so dass es oft leichter scheint, die
Sinnfrage nicht zu stellen und einfach glücklich zu leben; zum Teil leidet man unter dem
eigenen Drang zur vergrübelten Reflexion
� Zum Teil die Einstellung, dass es einen persönlichen Gott gibt, von dem her das
Leben Sinn und Zweck hat: Von dieser fremdreferenziellen Metaebene des Sinns zu
unterscheiden ist die individuelle Sinnebene, die göttliche Utopie vom guten Leben
für sich und die Gesellschaft zu übersetzen
� Bei Kirchenfernen oft radikale Positionen im Horizont des Naturalismus, Nihilismus
und Existenzialismus: Das Leben hat keinen Sinn an sich, es gibt keinen überge-
ordneten Sinn. Das Leben ist Evolution, aber das Fragen nach dem Sinn bleibt dem
Einzelnen nicht erspart
� "Der Sinn des Lebens": Für viele eine zu emphatische, abgegriffene und undifferenzierte
Formel; statt dessen Sympathie für "auf dem Weg sein" / "jeder muss für sich einen Weg
finden". Manchmal spürt man Erkenntnis von Sinn, doch sind das meist kurze Lichtblicke,
die sich einem entziehen, sobald man sie festhalten will. Fazit: Das Suchen (nach Sinn)
ist die Lebensaufgabe; dabei soll man sich nicht dogmatisch an eine Philosophie /
Religion klammern und sich nicht von ihnen festhalten lassen: Solche Angebote und
Institutionen haben für den Einzelnen die Funktion von Steigbügeln
� "Dogmen sind wie Laternen im Dunkeln. Sie geben Licht und Orientierung, aber nur
ein Betrunkener hält sich daran fest" (Mann, 45 J.; in Erinnerung an Karl Rahner)
� "Auf dem Weg zur Erkenntnis und zu sich sein" – bedeutet für postmaterielle Katholiken:
Auf dem Weg zu Gott sein. Im Zentrum steht die Kernbotschaft und Utopie Jesu, die erst
noch verwirklicht werden muss
GESELLSCHAFTLICHES LEITMILIEU
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