Sinus C12 "Moderne Performer" - MDG

Sinus AB2 "DDR-Nostalgische"
Lebenssinn (2)
� Sinn gibt nur noch der Zusammenhalt der Familie und gleich gesinnten Freunde: Solange
es uns schlecht geht und wir uns gegenseitig helfen, geht das Leben weiter
� Vor diesem Hintergrund Demonstration der eigenen sozialen Robustheit ("Ich kam
damals zurecht und heute auch."); ritualisierte kritische Distanz zu etablierten
Institutionen, die mit einem "Programm" werben; als "gebranntes Kind" will man sich
nicht wieder verführen oder stigmatisieren lassen; früher wie heute geht es darum, in
der Gesellschaft zu überleben
� Irgendeine trennende Mauer hat und braucht man; heute ist diese der Kapitalismus,
sichtbar und symbolisch z.B. in den restaurierten Fassaden und modernen Läden der
Innenstädte, die einem stilistisch fremd sind und in denen man sich nicht mehr wohl
fühlt. Die Gesellschaft ist fremdes, "feindliches" Terrain; das Verbindende und Vertraute
ist das kollektive Trauma
� Sinn wird über Konsum definiert: Was sinnvoll ist, kann man sich nicht leisten. Man muss
sich auf das konzentrieren und reduzieren, was man sich leisten kann. Das ist dann der
neue Sinn: Ein durch Armut erzwungener "Sinn zweiter Klasse"
� Wen bewundert man? Nicht die politischen Galionsfiguren (Gysi, Bisky), sondern
Gleichgesinnte, die auch Gleichbetroffene sind: Die sich trauen, über die Mauer zu
gucken und offen zu protestieren – aber mit beiden Beinen in der eigenen Zone bleiben.
Man bewundert solche Menschen, weil sie sich nicht ducken, immer wieder Mut finden
und anderen zusprechen, nicht in Depression versinken, das nachbarschaftliche Netzwerk
organisieren
TRADITIONELLES MILIEU
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