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Sinus C12 "Moderne Performer" - MDG

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<strong>Sinus</strong> A12 "Konservative"<br />

Image der katholischen Kirche<br />

� Man schätzt an der katholischen Kirche ihre "unheimlich große Prachtentfaltung": Wer in<br />

die Kirche geht – ob arm oder reich – hat das Gefühl, Teil eines Höheren zu sein und<br />

dazuzugehören (die Pracht der Kirche ist auch seine Pracht). Dieses ist gut und wichtig.<br />

Gleichzeitig auch der Verdacht, dass die Kirche Geld verschleudert, um diese Pracht zu<br />

inszenieren – Geld, das woanders für die Sache der Nächstenliebe gut einsetzbar wäre<br />

� Durch den Hedonismus und die populistische Medienkultur (Erlebnis- und<br />

Spaßgesellschaft) ist ein moralisches Vakuum entstanden. Aufgabe der Kirche ist es, den<br />

Menschen wieder die richtige Orientierung zu geben, ein Pfeiler der Gesellschaft zu sein.<br />

Das Problem ist, dass die Kirche den nötigen Kontakt zu den meisten Menschen verloren<br />

hat. Sie steht vor dem Dilemma, sich zu den Menschen hin bewegen zu müssen, ohne<br />

ihre Identität aufzugeben. Hier ist das Milieu der Konservativen gespalten:<br />

� Die einen (Kirchennahe) beklagen zu viele Zugeständnisse an den Zeitgeist und<br />

strukturelle Zwänge (Priestermangel � Einbindung von Laien; Diskussion des<br />

Zölibats, Ökumene etc.). Personen wie der Papst und Kardinal Meisner gelten als<br />

Garanten einer stabilen und verlässlichen Kirche; Personen wie Kardinal Lehmann<br />

oder gar Hans Küng lösen massives Unbehagen aus<br />

� Die anderen (Kirchendistanzierte) beklagen die mangelnde Öffnung der katholischen<br />

Kirche und dass sie zu sehr darauf fokussiert ist, mit einer konservativen Theologie<br />

sich eschatologisch auf der sicheren Seite zu wähnen. Dagegen die Einstellung, dass<br />

Theologie nicht nur theoretisch richtig und interessant sein muss, sondern auch für<br />

das Alltagsleben relevant. Das aktuelle Selbstverständnis der Kirche als "Hüter" und<br />

"Verteidiger" des Glaubens führt sie strukturell in eine defensive Rolle und in die<br />

Routine der Abschottung, die zu einer negativen Ausstrahlung führt ("verhärtet,<br />

stur, arrogant, ängstlich, weltfremd"). So kann die Kirche ihrer historischen Aufgabe<br />

heute nicht gerecht werden. Hier gelten Personen wie Kardinal Lehmann und Hans<br />

Küng als intellektuelle und praktische Hoffnungsträger<br />

Die Kirche entwickelt sich nicht mutig weiter. Misstrauen, dass die katholische<br />

Amtskirche z.B. das Thema Ökumene nur verfolgt, weil ihr sonst die Mitglieder<br />

davonlaufen, aber nicht, weil es ihre intrinsische Motivation ist. Man vergleicht<br />

offizielle Verlautbarungen der katholischen Kirche, etwa dass Ökumene ihr<br />

wichtigstes Anliegen sei, mit dem praktisch (nicht) Erreichten und gibt der katho-<br />

lischen Kirche die Schuld, zu blockieren und theologische Scheingefechte zu führen<br />

TRADITIONELLES MILIEU<br />

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