Sinus C12 "Moderne Performer" - MDG
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<strong>Sinus</strong> A23 "Traditionsverwurzelte"<br />
Religion und Kirche (3): Exkurs<br />
� Erzkonservative Traditionsverwurzelte (Schwerpunkt über 75 Jahre; Nische im Milieu)<br />
� Typische Spiritualität: Besuch der Heiligen Messe nicht nur Sonntags, sondern regelmäßig<br />
auch werktags; Rosenkranzgebet; für andere beten; missionieren ("Seelen<br />
retten"); Befolgen kirchlicher Rituale als Vorraussetzung und beinahe Garantie, um "in<br />
den Himmel zu kommen"; Affinität für konservative Medien (z.B. "Der schwarze Brief")<br />
� Erzkonservativer Katholizismus: Radikale Kritik an der viel zu modernen und dem<br />
Zeitgeist angepassten Kirche ("ist zu schwammig geworden / das Konzil war schuld")<br />
� Kritik an den meisten jungen, "modernen Pfarrern" ("taugen nichts mehr / nur noch<br />
Gehaltsempfänger / reisen zu viel / Messen unter der Woche fallen aus / gehen nur<br />
ihrem Vergnügen nach / viel zu locker / gehört nicht in die Kirche, das ist eine ernst<br />
Sache / schunkeln bei Festen mit, setzen sich beim Karneval Hüte auf: Haben keine<br />
Würde" / sind keine "Geistlichen", was Priester sein sollten)<br />
� Ablehnung der Vorabendmesse am Samstag Abend ("das ist kein Sonntag); Ablehnung<br />
weiblicher Messdiener und jeglicher Ökumene<br />
� Zum Teil Ablehnung der Handkommunion ("Handkommunion ist eine große Sünde, den<br />
Leib Jesu mit der Hand zu berühren"); die praktizierte Einbindung der Laien gilt als<br />
übertrieben; Ablehnung der Bußandachten als Ersatz der Ohrenbeichte ("Das ist Frevel,<br />
das genügt nicht")<br />
� Man will keine Veränderung, man will, dass es wieder so wird, "wie es früher war"<br />
� Der Mainstream der Traditionsverwurzelten (bis 65/70 Jahre) setzt sich mit der<br />
erzkonservativen Einstellung intensiv auseinander (meist aufgrund eigner Erfahrungen in<br />
der eigenen Familie und Verwandtschaft), geht auf Distanz und zeigt zum Teil deutlich seine<br />
Aversion gegen die unnachgiebige Moral und die penetrante Missionierung der "Hardliner"<br />
im katholischen Milieu<br />
"Total verbohrt, rückt nicht ab, keinen Deut geht die zurück. Wenn ich nicht mehr weiter weiß, stehe ich<br />
auf und verlasse das Lokal, also die Küche, da knallen auch mal die Türen."<br />
"Streng, streng, strenger geht's nicht mehr. Meine Kinder sind da lockerer. Ich bin dazwischen,<br />
ausgleichend."<br />
� Während ältere Traditionsverwurzelte (ab 75 Jahre) auf die Jugend schimpfen, zeigen<br />
jüngere Traditionsverwurzelte oft Verständnis für die Jugend (ohne alles zu tolerieren) und<br />
betonen die Bedeutung der Jugendarbeit<br />
� Die traditionsverwurzelte Vorkriegsgeneration ist in einer Zeit und Alltagskultur aufgewachsen,<br />
in der das Gespür für Probleme und Bedürfnisse von Jugendlichen sowie<br />
deren Akzeptanz kaum entwickelt waren. Die Kriegs-/Nachkriegsgeneration dagegen<br />
hat eine andere Prägung<br />
TRADITIONELLES MILIEU<br />
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