Gustav Sichelschmidt - Der ewige Deutschenhass.pdf
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holung bereits im Ansatz abblockt. Sucht<br />
man nach den Gründen dieses Fehlverhaltens,<br />
so drängt sich der Eindruck mangelnder<br />
Reife auf, die es uns nicht erlaubt, uns mit natürlicher<br />
Würde in einer Welt, die mit dem<br />
Zaghaften und Schwankenden nicht gerade<br />
zimperlich zu verfahren pflegt, zu bewegen.<br />
Würde ist nämlich eine Errungenschaft ausgelebten<br />
Lebens und nach Friedrich von<br />
Schiller (1759-1805) Ausdruck einer geschlossenen<br />
und in sich selbst ruhenden Persönlichkeit.<br />
Nur eine solche kann in anderen<br />
ein Gefühl selbstverständlicher Achtung erwecken.<br />
In der Präsentation einer würdevollen<br />
Haltung sind uns die romanischen Völker<br />
hoch überlegen. Die Italiener etwa als eine<br />
ältere "Rasse" waren ebenso wie die Japaner<br />
selbstsicher genug, um sich von den Siegern<br />
des Zweiten Weltkrieges ihre Geschichte<br />
nicht in ein Pitaval oder gar in ein Verbrecheralbum<br />
umfunktionieren zu lassen. Niemand<br />
hat sich aus Mangel an nationalem<br />
Selbstgefühl so bedenkenlos den Einflüssen<br />
der französischen Kultur im 18. Jahrhundert<br />
und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
dem alles nivellierenden Trend eines<br />
weltumspannenden Amerikanismus ausgeliefert<br />
wie die Deutschen. Dieser Mangel an<br />
eigenem Profil pflegt aber allen geschichtli-<br />
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