Gustav Sichelschmidt - Der ewige Deutschenhass.pdf
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musik, mit der vor allem ausländische Meinungsmacher<br />
die so überraschend eingetretene<br />
deutsche Wiedervereinigung begleitet<br />
haben, sollten wir keineswegs als verspätete<br />
und nicht so recht ernst zu nehmende Ausbrüche<br />
des altbewährten <strong>Deutschenhass</strong>es,<br />
den eine hochneurotische und an den Wahnideen<br />
erkrankte Welt von Zeit zu Zeit mit<br />
naßforscher Dreistigkeit artikuliert, niedriger<br />
hängen. Eine aus den Fingern gesogene<br />
deutsche Miserabilität wird dramatisch<br />
hochstilisiert. Mit dem unfairen Mittel weltweiter<br />
Hetzkampagnen versucht man uns<br />
Aufsteigern wieder einmal am Zeuge zu flikken.<br />
In einem deprimierenden Schauspiel<br />
tobt sich in unseren Musterdemokratien, die<br />
die Toleranz zur ersten Bürgerpflicht erhoben<br />
haben, ein Rassismus aus, dessen eigentliche<br />
Ursache nicht zum ersten Mal der schiere<br />
Haß gegenüber einer sich regenden Volksseele<br />
ist, die anders als die eigene ist.<br />
<strong>Der</strong> <strong>ewige</strong> Deutsche wurde immer schon<br />
als eine fragwürdige Inkarnation des unsterblichen<br />
Parzifal empfunden, des reinen,<br />
aber eben auch tumben Toren im Narrengewand,<br />
der seinen Gegenspieler nur in Ahasver,<br />
dem <strong>ewige</strong>n Juden, gefunden hat. Auch<br />
daran hat sich nicht das Geringste geändert,<br />
daß beide den Haß der Welt auf sich konzen-<br />
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