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Blaue Narzisse - Onlineartikel 2006/07

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Flugblattaktion am 17. März <strong>2006</strong><br />

Geschrieben von: Marco Kanne<br />

Freitag, den 17. März <strong>2006</strong> um 01:00 Uhr<br />

Der heutige Tag wird für Schüler, Lehrer und uns wohl noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Das<br />

Ereignis des Tages war unsere Flugblattaktion Pressefreiheit für die „<strong>Blaue</strong> <strong>Narzisse</strong>“. Binnen<br />

kürzester Zeit sprach sich unsere Aktion an den Schulen herum. Die Überraschung ist uns gelungen:<br />

Viele Schüler interessierten sich für den Fall und die „<strong>Blaue</strong> <strong>Narzisse</strong>“, so daß es zu einigen<br />

Gesprächen mit Schülern während des Tages kam. Auch im Unterricht wurde das Flugblatt<br />

gebührend behandelt. Rückmeldungen über die Ergebnisse dieser Diskussionen liegen uns nur<br />

vereinzelt vor. Es wäre schön, wenn IHR uns hierbei weiterhelfen könntet. Ein Teil der<br />

VerteilertruppeEin Redakteur unserer Zeitschrift darf in seiner Deutschklasse in nächster Zeit die<br />

Anliegen der „<strong>Blaue</strong>n <strong>Narzisse</strong>“ und der Flugblattaktion erklären. Ohne ihm vorgreifen zu wollen, so<br />

möchten wir doch die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse des Tagesverlaufs an dieser Stelle<br />

zusammentragen:<br />

Der Aufruf Pressefreiheit für die „<strong>Blaue</strong> <strong>Narzisse</strong>“ soll die Chemnitzer Gymnasiasten ermutigen, sich<br />

nicht durch Vorurteile, Lügen und Verleumdungen leiten zu lassen, sondern mutig für die eigene<br />

Meinung einzustehen (und zwar auch öffentlich). Daß wir dabei nicht auf taube Ohren stoßen, zeigen<br />

die ersten positiven Resonanzen auf die Aktion. Deshalb: Traut euch!<br />

Das Fazit der Verteilaktion zeigt einmal mehr, daß es an Chemnitzer Schulen keine Presse- und<br />

Meinungsfreiheit gibt: Teilweise durften wir in den Schulgebäuden nicht verteilen; eine freie,<br />

unabhängige Meinung ist dort scheinbar nicht gewünscht. Dennoch fällt unser Resümee an den<br />

einzelnen Schulen durchaus positiv aus. Am Leibniz-Gymnasium und am Wirtschaftsgymnasium<br />

trafen wir viele aufgeschlossene Schüler, die bereit sind, sich andere Meinungen anzuhören. Das<br />

Kepler-Gymnasium glänzte wieder einmal mit Maulkorb. Couragierte Schüler bildeten die Ausnahme<br />

- kein Wunder bei der Erziehung. Am Agricola- und am Goethe-Gymnasium verteilten wir nur<br />

sporadisch. Ein Urteil zu fällen, steht uns hier nicht zu. Zu guter Letzt, das Andre-Gymnasium:<br />

Durchwachsen.<br />

Die „<strong>Blaue</strong> <strong>Narzisse</strong>“ ist ein unabhängiges Schülerzeitungsprojekt. Vorrangig behandeln wir kulturelle<br />

Themen. Politische Agitation an den Schulen liegt uns fern. Alle Versuche, unserer Zeitschrift<br />

Querverbindungen zur NPD oder anderen Parteien zu unterstellen, laufen ins Leere. Die „<strong>Blaue</strong><br />

<strong>Narzisse</strong>“ wehrt sich gegen Indoktrination aber auch gegen Zensur und Maulkorb. Dies habt ihr heute<br />

gesehen und werdet es auch in Zukunft sehen.<br />

Verteiler vorm WirtschaftsgymnasiumNeben dem Aufruf Pressefreiheit für die „<strong>Blaue</strong> <strong>Narzisse</strong>“<br />

bemühten sich heute auch Feinde der Meinungsfreiheit um die Gunst der Schüler. Mit dem Flugblatt<br />

Burschen schlachten! zog die „Antifaschistische Aktion“ ins Feld. Mit diesen „Burschen“ sind wir<br />

gemeint.<br />

Es ist erschütternd, ein Flugblatt in Händen zu halten, welches zur Schlachtung der eigenen Person<br />

aufruft. Der Aufruf zur Gewalt gegen unsere Personen ist ein neuer trauriger Höhepunkt in der<br />

Chronik der Verfolgung der „<strong>Blaue</strong>n <strong>Narzisse</strong>“.<br />

Trotz alledem werden wir weiter für die Freiheit der „<strong>Blaue</strong>n <strong>Narzisse</strong>“ kämpfen. Die Aufforderung an<br />

euch, Chemnitzer Schüler, sei deshalb noch einmal wiederholt: Seid mutig, denkt selber!<br />

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