18.07.2013 Aufrufe

Kompetenzorientierung - Bayern

Kompetenzorientierung - Bayern

Kompetenzorientierung - Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seminarlehrer Berufliche Bildung <strong>Bayern</strong> (BBB) Fortbildungstagung 2011<br />

Basisliteratur für unsere Workshops am 3.5.2011, Hilpert Meyer<br />

1.4 Kompetenzmodell 2: „Selbstregulation“ als eine der überfachlichen Lernkompetenzen<br />

Es gibt Kompetenzbereiche, die nicht fachgebunden definiert werden, sondern sich auf das<br />

Lernen insgesamt beziehen. Ich nenne sie deshalb Kompetenzen zweiter Ordnung. Die<br />

Schlagworte, unter denen sie heute diskutiert werden, lauten „Selbstregulation“, „Selbstgesteuertes<br />

Lernen“, „Lernkompetenz“, „Entwicklung von Schlüsselkompetenzen“, „Schlüsselqualifikationen“<br />

usw.<br />

Wer selbstreguliert arbeitet, entscheidet selbst, was er wann wie mit wem und wozu lernen<br />

will. Dadurch macht er bzw. sie sich in wachsendem Umfang unabhängig von der Lehrerin<br />

und realisiert all das, was seit Jahrhunderten als „Bildung“ und „Mündigkeit“ gefordert wurde:<br />

Definition: Selbstregulation des Lernens bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft von<br />

Schülerinnen und Schülern, die eigene Lernarbeit selbstständig vorzubereiten, geeignete<br />

Lernstrategien zu aktivieren, die Arbeit zu kontrollieren und zu bewerten.<br />

Was hilft den Schülerinnen und Schülern, ihre Selbstregulationskräfte zu stärken? Die Forscherinnen<br />

nennen u.a. die folgenden Gelingensbedingungen:<br />

(1) Selbstregulation wird direkt unterstützt, indem die Schülerinnen und Schüler immer<br />

wieder aufgefordert werden, ihre Lernarbeit selbst zu organisieren. Das nannte man<br />

früher mit einem John Dewey zugeschriebenen, aber nicht von ihm stammenden Slogan<br />

„learning by doing“ – ein Grundsatz, der auch dem Handlungsorientierten Unterricht<br />

zugrunde liegt.<br />

(2) Selbstregulation wird direkt unterstützt, wenn die Schülerinnen in regelmäßigen Abständen<br />

dazu angehalten werden, über ihren Lernfortschritt nachzudenken. Das nennt<br />

man mit einem Fachbegriff „Metakognition“.<br />

(3) Selbstregulation wird unterstützt, indem sich die Schülerinnen und Schüler klar machen,<br />

mit welchen Lernstrategien sie arbeiten.<br />

Die Lehrerin/der Lehrer hat mehr Arbeit bei der Vorbereitung selbstregulierten Lernens, aber<br />

keineswegs frei bei der Durchführung Sie bzw. er muss sparsame, aber gezielte Impulse<br />

geben, wenn die Motivation sinkt, wenn das Lernen ins Stocken gerät, die Partnerarbeit nicht<br />

funktioniert usw.. Sie/er muss die Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts genau<br />

beobachten. Das hat Hans Reichen als „qualifiziertes Nichtstun“ bezeichnet.<br />

ALP Dillingen 2011 Seite 12 von 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!