Kompetenzorientierung - Bayern
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Seminarlehrer Berufliche Bildung <strong>Bayern</strong> (BBB) Fortbildungstagung 2011<br />
Basisliteratur für unsere Workshops am 3.5.2011, Hilpert Meyer<br />
- An vielen Schulen ist die Arbeit mit Schüler-Kompetenz-Rastern eingeführt und im Stile<br />
des Obama-Wahlkampfes umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler füllen alle 14 Tage<br />
einen Fragebogen aus: „Yes, I can“. Das kann aber auch zu stupider Routine werden.<br />
- Die Vierten machen „teaching to the test“. (Das ist bei uns Wissenschaftlern verpönt.<br />
Aber es ist nicht auszuschließen, dass dabei ordentliche Ergebnisse entstehen.)<br />
- Aber insbesondere von jüngeren Kolleginnen und Kollegen, von Studierenden und Referendaren,<br />
wird ausprobiert, ob und wie die neue Herausforderung gemeistert werden<br />
kann.<br />
Die Kernidee der <strong>Kompetenzorientierung</strong> ist nicht neu und auch nicht sonderlich originell.<br />
Sie besagt doch nur, dass bloßes Faktenwissen nicht ausreicht. Man muss sein Wissen<br />
auch sinnvoll nutzen können. Außerdem wird gefordert, die Schülerinnen und Schüler<br />
dort abzuholen, wo sie stehen. Das war auch schon die Idee beim Lernzielorientierten Unterricht<br />
aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber die Bildungsidee hinter den Bildungsstandards<br />
ist anspruchsvoller als bei der Lernzielorientierung:<br />
- Betont wird das selbstständige Lernen und das Anwenden des Gelernten in späteren,<br />
nie genau vorhersehbaren Situationen.<br />
- Das geht nur mit einem entsprechenden Methodenkonzept, das durch Handlungsorientierung<br />
und selbstreguliertes Lernen gekennzeichnet ist.<br />
Zwischenfazit: Unter dem Etikett „<strong>Kompetenzorientierung</strong>“ wird heute angeboten, was seit<br />
langem zum Kernbestand guten Unterrichts gehört.<br />
0.3 Angebots-Nutzungs-Modell zur Erklärung der Wirkungsweise des Unterrichts<br />
Die im Unterricht erreichten Lernergebnisse werden, wie jedermann weiß, von sehr vielen<br />
verschiedenen Faktoren beeinflusst. Ein immer mehr akzeptiertes Modell für die Analyse<br />
dieser Faktoren ist das von Helmut Fend und Andreas Helmke entwickelte „Angebots-<br />
Nutzungsmodell zur Erklärung der Wirkungsweise des Unterrichts“ (Helmke 2009, S.<br />
73).<br />
Das Modell erfasst nicht die Ebene der Bildungspolitik und der Schuladministration - vermutlich<br />
deshalb, weil Helmke keine gesicherten Ergebnisse darüber gefunden hat. Das halte ich<br />
jedoch für systematisch unbefriedigend. Deshalb habe ich das Angebots-Nutzungsmodell<br />
einerseits „verschlichtet“, also stark elementarisiert und andererseits um die genannten Ebenen<br />
erweitert:<br />
Grafik Mauer<br />
ALP Dillingen 2011 Seite 5 von 37