18.07.2013 Aufrufe

Kompetenzorientierung - Bayern

Kompetenzorientierung - Bayern

Kompetenzorientierung - Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seminarlehrer Berufliche Bildung <strong>Bayern</strong> (BBB) Fortbildungstagung 2011<br />

Basisliteratur für unsere Workshops am 3.5.2011, Hilpert Meyer<br />

delns ausgegangen wurde, wird heute optimistischer gerechnet. Der Neuseeländer John<br />

Hattie (2007; 2009) hat die verschiedenen Einflussfaktoren auch statistisch erfasst und<br />

kommt zu folgendem Bild (nächste Seite):<br />

Die Tatsache, dass im Durchschnitt 30 bis 32 Prozent des Lernerfolgs auf den Faktor Unterrichtsqualität<br />

und Lehrkompetenz zurückzuführen ist, ist ein erfreulich hoher Wert. Es lohnt<br />

sich allemal, darum zu kämpfen, zumal einzelne Lehrerinnen und Lehrer ja einen deutlich<br />

höheren Anteil haben können.<br />

Abbildung 2: Hattie-Kreisdiagramm<br />

Die Grafik erfasst nur die statistisch ermittelten durchschnittlichen Einflussstärken. Im Einzelfall<br />

können die Prozentwerte stark variieren. Zusätzlich ist zu beachten, dass kein Einflussfaktor<br />

für sich allein wirkt. Einzelne Faktoren können sich neutralisieren, aber auch gegenseitig<br />

verstärken. Ich liste einzelne Variablen auf, durch die sich die genannten Durchschnittswerte<br />

verschieben:<br />

- Es gibt gute und schlechte Lehrerinnen und Lehrer. Sie sind nicht pauschal gut, mittelmäßig<br />

oder schlecht, sondern fächer- und schülerbezogen unterschiedlich gut. Einzelne<br />

von ihnen können um das drei- oder vierfach größere Lerneffekte auslösen. Es gibt<br />

aber auch Lehrer, die vorhandene Wissensbestände und erreichte Kompetenzstufen<br />

wieder zerstören (Gruehn 2000; Helmke 2003; Prenzel u.a. 2006).<br />

- Leistungsschwächere Schüler sind stärker als die anderen auf eine klare Strukturierung<br />

und ein lernfreundliches Klima angewiesen. Leistungs- und motivationsstärkere<br />

kommen eher mit einem schlechten Unterrichtsklima klar und sie lernen auch dann noch<br />

eine ganze Menge, wenn der Lehrer Kompetenzdefizite hat (Lipowsky 2006, S. 56 f.).<br />

- In Mathematik und Naturwissenschaften ist der Einfluss der Lehrqualität groß, weil fast<br />

alles, was zu lernen ist, neu von der Lehrerin eingebracht werden muss. In den Fächern<br />

Deutsch, Geschichte, Sport oder Musik ist der Einfluss etwas geringer, weil hier die in der<br />

Familie und im sozialen Umfeld bereitgestellte „Ausstattung“ der Schüler eine größere<br />

Rolle spielt (Helmke/Schrader 2006; Lipowsky 2007).<br />

- Der Grad der sozialen Kopplung, also der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft<br />

und Lernerfolg, ist in den einzelnen Nationen unterschiedlich groß - in Deutschland fata-<br />

ALP Dillingen 2011 Seite 30 von 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!