Kompetenzorientierung - Bayern
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Seminarlehrer Berufliche Bildung <strong>Bayern</strong> (BBB) Fortbildungstagung 2011<br />
Basisliteratur für unsere Workshops am 3.5.2011, Hilpert Meyer<br />
ler Weise höher als in jeder anderen europäischen Nation (Deutsches PISA-Konsortium<br />
2001, S. 379 ff.; Brügelmann 2005, S. 124 ff.; Prenzel u.a. 2006).<br />
- Die Anzahl der Schüler je Klasse kann sich unterschiedlich auswirken. Kleine Klassen<br />
führen nicht automatisch, sondern nur dann, wenn weitere Faktoren stark gemacht werden,<br />
zu besseren Lernergebnissen (Arnhold 2005).<br />
- Situative Faktoren, die als „Zufälle“ in den Lernprozess hineinwirken, beeinflussen den<br />
Lernerfolg: die Tagesform der Lehrerin und der Schüler, krankheitsbedingtes Fehlen von<br />
Leistungsträgern oder Rabauken, das Wetter (auf das wetterfühlige Menschen massiv<br />
reagieren), persönliche Sympathien und Antipathien usw.<br />
Ich fasse zusammen:<br />
These 12: Durchschnittlich 30 Prozent des unterrichtlichen Lernerfolgs der Schülerinnen<br />
und Schüler werden durch die Qualität des Unterrichts und die Professionalität des<br />
Lehrerhandelns herbeigeführt.<br />
Vielleicht sind einige von Ihnen unzufrieden damit, dass der Anteil der Unterrichtsqualität<br />
nicht größer ist. Das ehrt Sie, aber ich halte dagegen: 30 Prozent Lehreranteil stellen die<br />
Hälfte dessen dar, was durch „äußerliche Faktoren“ im Durchschnitt bewirkt wird. Und das ist<br />
eine ganze Menge!<br />
4. Anregungen zur Unterrichtsentwicklung<br />
Vorweg: Wenn Sie mich fragen, was ich dem FRIEDRICHSGYMNASIUM für die Weiterführung<br />
der Unterrichtsentwicklung anrate, so habe ich vier Ratschläge:<br />
1.) Ich empfehle Ihnen, eine Steuergruppe für die Unterrichtsentwicklung<br />
einzurichten.<br />
2.) Ich empfehle, die inhaltliche Arbeit der Fachschaften zu beleben.<br />
Dabei gilt der Satz von Hans-Günter Rolff: „Die Fachkonferenzarbeit<br />
ist der ungehobene Schatz der Unterrichtsentwicklung.“<br />
3.) Ich würde das Kollegiale Hospitieren einführen – zunächst auf<br />
freiwilliger Basis, später verpflichtend für alle.<br />
Dabei gilt: Unterrichtsentwicklung braucht Zeit! Sie richtet sich<br />
nicht nach dem Korsett von Legislaturperioden.<br />
4.1 Begriffsklärung „Unterrichtsentwicklung“<br />
Guter Unterricht muss in einem kräftezehrenden, oft aber auch befriedigenden Prozess der<br />
gemeinsamen Arbeit von Schülern, Eltern und Kollegen immer wieder neu erarbeitet werden.<br />
Diese gemeinsame Arbeit bezeichne ich als Unterrichtsentwicklung. Sie stellt den Kern der<br />
Schulentwicklung dar (vgl. Rolff/Rhinow u.a. 2009). Ich definiere:<br />
ALP Dillingen 2011 Seite 31 von 37