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korum - AHK Korea

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10<br />

Kompakt<br />

Rollender Luxus<br />

Der Premium-Automobilmarkt in <strong>Korea</strong><br />

Matthias Laznik<br />

<strong>Korea</strong> has become an important market for luxury automobiles. The author discusses<br />

some of the factors that have made this possible.<br />

Ein kurzer Spaziergang in Samcheon-dong<br />

oder Apgujeong genügt, um zur Feststellung<br />

zu gelangen: <strong>Korea</strong>ner lieben Markenprodukte.<br />

Die neuesten Smartphones,<br />

exklusive Designerhandtaschen und luxuriöse<br />

Autos, vornehmlich europäischer Hersteller,<br />

prägen das Straßenbild. Die Finanzkrise<br />

hat beim Konsumverhalten in <strong>Korea</strong><br />

keine Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil,<br />

koreanische Kunden kaufen begeistert<br />

weiter. Dies trifft auf alle möglichen Produkte<br />

zu, aber insbesondere auf den Markt<br />

für Luxusartikel.<br />

<strong>Korea</strong> wies 2009 nach China die zweithöchste<br />

Wachstumsrate beim Absatz<br />

von Luxusgütern auf und hat nach einigen<br />

Schätzungen einen Anteil von 4%<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

am weltweiten Markt für solche Produkte<br />

erreicht. <strong>Korea</strong> ist für viele Hersteller von<br />

Luxusprodukten mittlerweile ein bedeutender<br />

Markt geworden.<br />

Neben der robusten Entwicklung der korea-<br />

nischen Wirtschaft gibt es einen besonderen<br />

Faktor, der <strong>Korea</strong> als Markt für Luxusgüter<br />

prädestiniert: <strong>Korea</strong> ist, um einen<br />

Ausdruck von Brian Salsberg und Jae-<br />

Eun Shin von der Beratung McKinsey zu<br />

benutzen, eine „luxusfreundliche Gesellschaft“.<br />

<strong>Korea</strong>nische Konsumenten stellen<br />

ihre Luxusgüter sehr gerne zur Schau, weil<br />

sie hierdurch soziale Achtung erfahren.<br />

Sie müssen sich, anders als beispielsweise<br />

deutsche Konsumenten, weniger um<br />

sozialen Neid sorgen. Das in einigen west-<br />

europäischen Gesellschaften geschätzte<br />

bewusste Understatement kommt in <strong>Korea</strong><br />

deutlich seltener vor. Zu zeigen, was man<br />

hat, gilt nicht als Protzerei, sondern ist<br />

sozial absolut akzeptables Verhalten.<br />

Ein weiterer Faktor, der großen Einfluss auf<br />

das Konsumverhalten hat, ist „peer pressure“<br />

oder Gruppenzwang. Erwirbt jemand im<br />

Bekanntenkreis ein begehrenswertes Produkt,<br />

erzeugt das bei anderen Mitgliedern<br />

der Gruppe das starke Verlangen, dieses<br />

Produkt ebenfalls zu besitzen. Man möchte<br />

mit Freunden und Kollegen mithalten und<br />

nicht „zurückbleiben“. Erfolgreiche Produkte<br />

profitieren so von einem sich selbst<br />

verstärkenden Effekt, Erfolg generiert<br />

Erfolg. Dank der Vorliebe für Luxus und<br />

des ausgeprägten „peer pressure“ ist <strong>Korea</strong><br />

ein idealer Markt für Premiummarken. Dies<br />

kann man deutlich am Beispiel des Auto-

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