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korum - AHK Korea

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8<br />

Kompakt<br />

Südkoreaner lieben Luxus<br />

Luxusmarkt übertrifft Vorkrisenniveau<br />

Hohes Markenbewusstsein<br />

Frank Robaschik<br />

The <strong>Korea</strong>n luxury market is expanding again. Contrary to Japan, consumer sentiment<br />

for premium products remains positive. The demand for most luxury products surpassed<br />

the pre-crisis level (e.g. expensive cosmetics and handbags). Sales of German<br />

premium cars show a very positive growth trend. <strong>Korea</strong>n consumers have a high level<br />

of brand awareness that is beneficial for products “made in Germany”.<br />

<strong>Korea</strong>ner leben in einer hierarchischen<br />

Gesellschaft. Sie lieben Großprojekte, Rankings<br />

und große Namen. Und sie mögen<br />

Statussymbole, auch um ihre eigene Position<br />

in der Gesellschaft zu zeigen. Nach<br />

einer Studie von McKinsey steht Südkorea<br />

für etwa 4% der weltweiten Verkäufe von<br />

Luxusgütern. Der Umsatz liegt demnach<br />

bei rund 4 Mrd. USD. Dies ist zwar deutlich<br />

weniger als im benachbarten Japan,<br />

wo der Umsatz nach einer anderen Studie<br />

von McKinsey 2009 um etwa ein Sechstel<br />

auf rund 10 Mrd. USD gesunken ist.<br />

Pro Einwohner gerechnet wären die Werte<br />

Einfuhr ausgewählter Verbrauchsgüter<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

damit vergleichbar - und das bei einem im<br />

Durchschnitt niedrigeren Einkommen in<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Dabei hilft sicherlich, dass <strong>Korea</strong> gut<br />

durch die Wirtschaftskrise gekommen ist.<br />

Das Land konnte 2009 sogar ein leichtes<br />

Wachstum des realen BIP von plus 0,2%<br />

gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Für<br />

2010 lauten die Prognosen auf ein Plus<br />

von etwa 6%. So rechnet beispielsweise<br />

die Bank of <strong>Korea</strong> mit einem Wachstum<br />

von 5,9% in 2010 und 4,5% in 2011. Dies<br />

ist viel, wenn man den bereits erreichten<br />

2007 2008 2009 1. Hj. 2010 Veränd.<br />

Edelmetalle, Schmuck 1.665 1.723 1.432 997 +72,7<br />

.Gold 1.313 1.284 1.115 766 *) +71,1<br />

.Silber 255 335 236 163 +66,0<br />

.Diamanten 60 71 52 31 +41,4<br />

.Sonstiges 37 32 28 38 +281,6<br />

Kosmetika 991 1.081 1.052 617 +24,8<br />

.äther. Öle, deren Mischungen 157 161 152 88 +15,1<br />

.Parfüms und Duftwässer 67 81 81 37 +17,3<br />

.Schminkmittel, Hautpflege 531 598 602 378 +33,6<br />

.Haarbehandlungsmittel 118 128 115 51 +0,2<br />

.Zahn-, Mund- u. a. Pflegemittel 119 115 102 57 +20,5<br />

Handtaschen 337 433 431 296 +51,2<br />

.mit Außenseite aus Leder 162 209 194 139 +55,1<br />

.andere 176 224 237 157 +47,9<br />

Golfzubehör 341 347 296 180 +30,5<br />

Uhren 261 296 291 176 +38,6<br />

Schreibgeräte 98 110 82 52 +26,0<br />

.Kugelschreiber 32 38 25 18 +66,2<br />

Pkw 2.456 2.478 1.882 1.309 +53,7<br />

Bekleidung 4.239 4.133 3.295 1.702 +23,1<br />

*) davon ein Viertel aus Deutschland<br />

Quelle: MOSF; koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS<br />

in Mio. USD, %<br />

Entwicklungsstand berücksichtigt.<br />

Nach der Studie von McKinsey gibt es zwei<br />

weiche Faktoren, die den koreanischen<br />

Luxusmarkt prinzipiell attraktiv machen.<br />

Zum einen mögen <strong>Korea</strong>ner Luxus und<br />

haben beim Kauf deutlich weniger Schuldgefühle<br />

als Kunden in anderen Industrieländern<br />

oder in China. Das zweite Element<br />

ist der Druck, nicht hinter Nachbarn oder<br />

Kollegen zurückzustehen. <strong>Korea</strong>nische Konsumenten<br />

von Luxusgütern gehen Trends<br />

und Moden mit, zeigen aber auch gerne,<br />

was sie besitzen.<br />

Traditionell sind im koreanischen Luxusgütermarkt<br />

Frauen im Alter von vierzig bis<br />

siebzig Jahren die wichtigste Käufergruppe.<br />

Eine neue Zielgruppe sind zwanzig- bis<br />

vierzigjährige Konsumenten. So zeigt die<br />

Studie von McKinsey, dass jüngere Konsumenten<br />

von 18 bis 29 Jahren eine hohe<br />

Affinität zu Luxusgütern haben. Für diese<br />

Käufergruppe sind demnach preiswertere<br />

Einstiegsprodukte wichtig. Auch die Bedeutung<br />

von Männern als Konsumenten von<br />

Luxusgütern nimmt zu.<br />

Hauptvertriebsweg für Luxusgüter sind<br />

die großen Kaufhäuser. Deren Umsätze<br />

sind nach Angaben des National Statistical<br />

Office auch 2008 (+4,2%) und 2009<br />

(+9,1%) gestiegen. Im 1. Halbjahr 2010<br />

erreichten sie 11,6 Bill. Won (+12,9%<br />

gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum).<br />

Laut McKinsey vereinen die Warenhäuser<br />

von Lotte, Shinsegae und Hyundai<br />

rund drei Viertel aller Umsätze mit Luxusgütern<br />

in <strong>Korea</strong> auf sich. Daneben sind<br />

die "Duty-Free"-Läden ein wichtiger Vertriebsweg.<br />

Flagshipstores, Premium Marken<br />

Outlets und Onlineverkäufe spielen im<br />

Vergleich dazu eine untergeordnete Rolle.<br />

Das Internet - in <strong>Korea</strong> generell ein wichtiger<br />

Vertriebsweg - hat im Luxusbereich

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