Studie zu supersymmetrischen Prozessen mit Taus im ... - LHC/ILC
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1 Einleitung<br />
Auf der Suche nach einer fundamentalen Theorie der grundlegenden Bausteine der Materie<br />
und ihren Wechselwirkungen hat sich das Standardmodell der Teilchenphysik <strong>im</strong> bis heute<br />
exper<strong>im</strong>entell <strong>zu</strong>gänglichen Bereich als erfolgreiches Konzept erwiesen, das die beobachteten<br />
Phänomene <strong>mit</strong> großer Präzision vorhersagen kann. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise<br />
darauf, dass es sich bei der bisherigen Formulierung der Theorie um eine <strong>im</strong> Niedrigenergiebereich<br />
gültige Näherung einer übergeordneten, fundamentaleren Theorie handelt: das<br />
Universum scheint nur <strong>zu</strong> ca. fünf Prozent aus der durch das Standardmodell beschriebenen<br />
Materie <strong>zu</strong> bestehen, die große Anzahl freier Parameter und die Hierarchie zwischen der<br />
elektroschwachen Energieskala und der Planck-Skala bleiben unerklärt, und die Entwicklung<br />
der Kräfte <strong>mit</strong> steigender Energie passt nicht <strong>zu</strong>r <strong>im</strong> Urknallmodell angenommenen<br />
Vereinheitlichung <strong>im</strong> frühen Universum.<br />
Mit der <strong>zu</strong>nehmenden Verbesserung der exper<strong>im</strong>entellen Möglichkeiten wird nun in den<br />
Bereich vorgedrungen, in dem das Standardmodell an seine Grenzen stößt: auf der von dem<br />
am Ende diesen Jahres in Betrieb gehenden Beschleunigers <strong>LHC</strong> erreichten Energieskala<br />
kann das Auftreten neuer Physik erwartet werden. Eine der vielsprechendsten Theorien<br />
<strong>zu</strong>r Erweiterung des Standardmodells ist die Supersymmetrie, die durch die Annahme<br />
einer Symmetrie zwischen Fermionen und Bosonen einen Großteil der <strong>im</strong> Standardmodell<br />
auftretenden Probleme lösen kann. Von den <strong>supersymmetrischen</strong> Theorien ist die min<strong>im</strong>ale<br />
Supergravitation (mSUGRA) aufgrund von Ansätzen <strong>zu</strong>r Einbindung der Gravitationskraft<br />
besonders reizvoll.<br />
In dieser Arbeit wird für zwei Punkte des mSUGRA-Parameterraumes untersucht, wie<br />
<strong>mit</strong> dem ATLAS-Detektor am <strong>LHC</strong> anhand von Tau-Leptonen enthaltenden End<strong>zu</strong>ständen<br />
geprüft werden kann, ob das Modell mSUGRA in der Natur realisiert ist. Des Weiteren<br />
wird eine Methode entwickelt, für den in diesem Modell wichtigen Zerfall ˜χ 0 2 → ˜τ1τ → ˜χ 0 1ττ<br />
den Endpunkt der invarianten Massenverteilung der beiden <strong>Taus</strong> <strong>zu</strong> best<strong>im</strong>men, aus dem<br />
in Kombination <strong>mit</strong> anderen Observablen die Massen der beteiligten Teilchen und daraus<br />
schließlich die Parameter des Modells best<strong>im</strong>mt werden können.<br />
Im zweiten Kapitel wird nach einer kurzen Einführung des Standardmodells der Teilchenphysik<br />
dessen supersymmetrische Erweiterung erläutert, in Kapitel 3 und 4 folgen die<br />
Beschreibungen des ATLAS-Exper<strong>im</strong>entes und der Programme für dessen S<strong>im</strong>ulation, und<br />
in Kapitel 5 wird schließlich die Analyse dargestellt.<br />
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