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Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...

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Szenario sehr wohl überschritten oder zumindest knapp erreicht werden können. Die<br />

<strong>RFID</strong>-Tag-Mengen an für sich sind jedoch nicht hinreichend zur Erklärung <strong>von</strong> Qualitätsproblemen.<br />

Am Beispiel des Silizium-Eintrags im Szenario Staatliche Regulierung<br />

und im Referenz-Szenario wurde deutlich, dass trotz dynamischerer Marktentwicklung<br />

im Referenz-Szenario <strong>die</strong> Silizium-Einträge in das Glasrecycling nicht signifikant höher<br />

liegen, weil u.a. zunehmend Polymerchips eingesetzt werden. Ähnliche Betrachtungen<br />

können für <strong>die</strong> Antennenmaterialien angestellt werden. Des weiteren hat sich gezeigt,<br />

dass im Szenario Selbstregulierung <strong>die</strong> Einträge <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-Tag-Bestandteilen in Rezyklate<br />

durch Maßnahmen zur Separierung wirksam minimiert werden können. Der<br />

Dissipation <strong>von</strong> Wertstoffen kann perspektivisch ggf. durch verbesserte Schlackeverwertung<br />

entgegengewirkt werden (Exkurs in Kapitel 4.3.2).<br />

Für besonders kritisch halten wir angesichts der Qualitätskriterien für Sekundärrohstoffe<br />

<strong>die</strong> zu erwartenden Fremdstoffeinträge aus <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in das Glasrecycling und das<br />

Monokunststoffrecycling. Erhebliche Wissensdefizite bestehen beim Verbleib <strong>von</strong> Silber<br />

und exotischeren Stoffen wie Tantal im Recycling und in den thermischen Prozessen<br />

(Illustration der Thematik als Exkurs in Kapitel 4.3.3), aber auch <strong>die</strong> Verteilungsfunktionen<br />

der <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> als ganzes und der bekannteren Stoffe lassen sich nur überschlägig<br />

abschätzen (Anhang C).<br />

4.3 Exkurs: Extrembetrachtungen<br />

Die Szenarien bilden aus heutiger Sicht realistische Entwicklungen des Eintrages <strong>von</strong><br />

<strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in <strong>die</strong> <strong>Abfallentsorgung</strong> ab. Es sind jedoch prinzipiell auch andere Entwicklungen<br />

möglich, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Exkurs im Sinne <strong>von</strong> Eckpfeilern des Möglichkeitsraumes<br />

thematisiert werden sollen.<br />

Unter dem Worst-Case-Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in das Recycling werden Glasverpackungen,<br />

Flüssigkeitskartons und PET-Flaschen näher betrachtet. Dar<strong>auf</strong> werden <strong>die</strong><br />

stofflichen Konsequenzen einer verstärkten Metallextraktion aus der Schlacke diskutiert.<br />

Das Kapitel schließt mit einem Ausblick <strong>auf</strong> mögliche stoffliche Konsequenzen<br />

eines Eintrags alternativer zukünftiger <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong>.<br />

4.3.1 Worst-Case-Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in das Recycling<br />

Obschon das Tagging <strong>auf</strong> Artikelebene mit den großen Tag-Mustern nicht realistisch<br />

ist, soll <strong>die</strong>s als Extrembetrachtung durchdacht werden, weil eine Belastung durch<br />

<strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> über <strong>die</strong>ses Niveau hinaus nahezu ausgeschlossen ist. In einem weiteren<br />

Gedankenstrang wird <strong>die</strong> Wirkungsweise einfacher konstruktiver Gegenmaßnahmen<br />

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