Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...
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(Empa 2005) können zu solchen Einschlüssen führen. Dies gilt im Falle <strong>von</strong> Silizium<br />
auch für Chips mit einem Silizium-Gehalt <strong>von</strong> 0,5 mg je Chip und Korngrößen<br />
kleiner als 1 mm. Durch <strong>die</strong> Einlagerung des unlöslichen Siliziums kommt es<br />
zu Sollbruchstellen, <strong>die</strong> sternförmige Risse im Glas verursachen. Auch für Aluminium<br />
trifft <strong>die</strong>s zu, da das Aluminium an der Oberfläche oxi<strong>die</strong>rt und damit den<br />
Gehalt an organischem Siliziumdioxid mindert, was zu Änderungen in der Glas-<br />
Matrix führt (Roger 2008) 24.<br />
Verfärbungen durch metallene Verunreinigungen: Chromeisen, Kobalt und Kupfer<br />
können schon in geringen Konzentrationen starke Verfärbungen bewirken<br />
(British Glass, Empa-Stu<strong>die</strong>). Kupfer erzeugt deutlich sichtbare braune Schlieren,<br />
Silber sedimentiert <strong>auf</strong> den Boden der Schmelze und erzeugt leichte graue<br />
Schlieren (Roger 2008). Am empfindlichsten bezüglich des Eintrages <strong>von</strong> Fehlfarben<br />
ist das Weissglas- vor dem Braunglas- und letztlich dem Grünglasrecycling.<br />
Laut FLOG-Stu<strong>die</strong> würden <strong>die</strong> metallenen Anteile der <strong>Tags</strong> unter der Annahme eines<br />
vollständigen Taggings bei allen drei Antennenarten (Aluminium, Kupfer, Silberleitpaste)<br />
den Grenzwert <strong>von</strong> 5 g/t NE- Metalle nach Produktspezifikationen der GGA Ravensburg<br />
(GGA 2002) im Altglas um 1-2 Größenordnungen überschreiten. Auch <strong>die</strong>s<br />
ist ein Hinweis dar<strong>auf</strong>, dass mit den heutigen Sortierverfahren <strong>die</strong> Qualität des Recyclingglases<br />
nicht zu halten wäre, da der Grenzwert <strong>auf</strong> <strong>die</strong> heutigen Verfahren und Qualitätsanforderungen<br />
abstellt.<br />
Allerdings ist <strong>die</strong>ser Grenzwert variabel, da es <strong>von</strong> der Marktlage abhängt, welche<br />
Qualitäten an Altglas beziehbar sind. Weiterhin werden <strong>die</strong> Altglasfraktionen soweit<br />
vermischt, dass <strong>die</strong> gewünschte Qualität der Glasschmelze erzeugt werden kann (Roger<br />
2008).<br />
24 Da <strong>die</strong> Einträge <strong>von</strong> Silizium und Aluminium in <strong>die</strong> Glasschmelze <strong>die</strong> gleichen Einschlüsse<br />
verursachen, stellt sich <strong>die</strong> Frage, welcher Tag-Bestandteil stärker zu dem Aufkommen an<br />
unlöslichem Silizium beiträgt. Das Reduktionsverhalten <strong>von</strong> Aluminium kann wie folgt beschrieben<br />
werden, wobei zu beachten ist, dass der folgende Reaktionsabl<strong>auf</strong> idealisiert ist,<br />
und sich <strong>auf</strong> Grund der Reaktionskinetik in der Realität nicht exakt einstellen wird:<br />
3 SiO2 + 4 Al -> 2 Al2O3 +3 Si<br />
Idealisiert bedarf es 4 Aluminium-Moleküle, um bis zu 3 Silizum-Moleküle zu reduzieren,<br />
wobei <strong>die</strong>se homogen verteilt vorliegen müssten, was für stückige Aluminium-Antennen<br />
unwahrscheinlich ist. Weiterhin ist zu beachten, dass der Eintrag <strong>von</strong> reinem Silizium des<br />
Chips für jeden Tag-Typ gegeben wäre, wohingegen nur ein Teil der <strong>Tags</strong> mit Aluminiumantennen<br />
versehen ist.<br />
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