Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...
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Tabelle 4-11: Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-Bestandteilen in das PET-Recycling<br />
Kupfer-<br />
Antenne<br />
PET-Tagging Folien-Tagging<br />
Aluminium-<br />
Antenne<br />
Kupfer-<br />
Antenne<br />
Aluminium-<br />
Antenne<br />
Eintrag in Recyclingprozess<br />
485,71 g/t 71,42 g/t 242,86 g/t 35,71 g/t<br />
Eintrag in Reststoffe 11657,14 g/t 1714,29 g/t 11900,00 g/t 1750,00 g/t<br />
Quelle: Berechnungen Empa<br />
Nach RAL–GZ 717 für Rezyklate aus Standardpolymeren dürfen maximal 10-50 g/t an<br />
Metallen in dem Rezyklat enthalten sein. Je nachdem, wie groß der Transferfaktor des<br />
Aluminiums oder Kupfers in das Rezyklat ist, werden <strong>die</strong> Grenzwerte überschritten. Die<br />
Kupferfracht liegt deutlich über der Aluminiumfracht. Das Folien-Tagging senkt <strong>die</strong><br />
Frachten in den Recyclingprozess um etwa <strong>die</strong> Hälfte. Der hohe Kupfergehalt im Reststoff<br />
erschwert eine energetische Verwertung, macht aber eine metallurgische Aufbereitung<br />
attraktiv.<br />
Allgemein gilt, dass <strong>die</strong> Spezifikationen für Granulate und Mahlgut aus PET am restriktivsten<br />
gegenüber Kontaminationen sind. Die für PET getroffen Aussagen haben auch<br />
für andere sortenreine Kunststoffe weitgehend Gültigkeit.<br />
4.3.2 Verstärkte Metallextraktion bei der Schlacke<strong>auf</strong>bereitung<br />
Der überwältigende Anteil an <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> gelangt in thermische Prozesse. Die Umwandlungsprozess<br />
<strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in der Verbrennung sind weitgehend unbekannt. Je<br />
nach <strong>RFID</strong>-Tag, Verbrennungsparametern, wie Verweildauer, Temperatur und Sauerstoffgehalt,<br />
sowie Umgebungsmatrix dürften <strong>die</strong> organischen Bestandteile großteils<br />
verbrennen und <strong>die</strong> metallischen Bestandteile überwiegend in <strong>die</strong> Schlacke bzw. den<br />
Flugstaub eingetragen werden.<br />
Nach Angaben <strong>von</strong> IFEU (2008) wurden 2006 bereits 50 % der Schlacke aus MVA<br />
<strong>auf</strong>bereitet und etwa <strong>die</strong> Hälfte der NE-Metalle extrahiert. Die heutigen Verfahren sind<br />
nicht dar<strong>auf</strong> ausgelegt, solch kleine Metallfragmente wie aus <strong>RFID</strong>-Antennen aus der<br />
Schlacke zu separieren. Dies könnte sich jedoch aus verschiedenen Gründen - insbesondere<br />
bei weiterhin steigenden Rohstoffpreisen - in Zukunft ändern. So steigt <strong>die</strong><br />
dissipative Verwendung nicht nur <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong>, sondern z.B. auch <strong>von</strong> andere Mikroelektronik<br />
in Alltagsgegenständen (EMPA, IZT et al. 2003) und <strong>von</strong> Silber für biozide<br />
Zwecke in Textilien und Kunststoffen (FhG-ISI, IZT 2008).<br />
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