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Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...

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malerkennung erkannt werden. Die Aussortierung <strong>die</strong>ser Verpackungsteile vor den<br />

weiteren Schritten der Aufbereitung würde allerdings <strong>die</strong> Ausschussquote massiv erhöhen,<br />

sobald <strong>die</strong> meisten Verpackungen mit einem Tag versehen wären. Um <strong>die</strong>sen<br />

Zielkonflikt zu vermeiden, müssten Wege gefunden werden, <strong>die</strong> <strong>Tags</strong> schon in der<br />

LVP-Sortierung <strong>von</strong> den Verpackungen abzulösen. Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass <strong>die</strong>s<br />

ohne eine sehr innovative Anpassung der LVP-Sortierung nicht geschehen wird und<br />

<strong>die</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> deshalb im Normalfall in <strong>die</strong> nachfolgenden Verfahrensschritte (z.B.<br />

Zerkleinerung der Kunststoffe) gelangen.<br />

3.3.1 Verbundkarton<br />

Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (wie Milch, Fruchtsäfte, Suppen, usw.)<br />

bestehen aus Verbundkarton. Solche Kartons sind mit einer Beschichtung aus Kunststoff<br />

oder aus Kunststoff und Aluminium versehen und können deshalb nicht in den<br />

gleichen Recyclingprozess eingeschleust werden wie reine Kartonverpackungen.<br />

In Deutschland wird Verbundkarton durch <strong>die</strong> ReCarton Gesellschaft für Wertstoffgewinnung<br />

aus Getränkekartons mbH in Wiesbaden dem DSD abgenommen und verwertet<br />

(FKN 2008). Hierzu hat <strong>die</strong> ReCarton GmbH mit drei Papierfabriken – zwei in<br />

Deutschland und eine in Finnland – Verwertungsverträge abgeschlossen.<br />

Das Recyclingverfahren für den Kartonanteil ist grundsätzlich das gleiche wie im Falle<br />

<strong>von</strong> PPK (siehe Abschnitt 3.2). In einem vorausgehenden Schritt werden Verbundkartonagen<br />

jedoch meist in rund handtellergroße Stücke geshreddert, damit sie dem nachfolgenden<br />

Auflöseprozess <strong>die</strong> nötigen Angriffsflächen bieten<strong>27</strong>. Dann gelangen <strong>die</strong>se<br />

Stücke zur Auflösung wie PPK in einen Pulper oder (häufiger) in eine Auflösetrommel.<br />

Hier werden <strong>die</strong> Papierfasern mit Wasser aus dem Material herausgelöst. In einem<br />

nachgeschalteten Loch- und Schlitzsortierer wird <strong>die</strong> <strong>auf</strong>gelöste Papierfaser vom übrigen<br />

Material getrennt. Über eine Reihe <strong>von</strong> Siebsortierschritten gelangt der Faserbrei<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Papiermaschine. Das in der Sortiertrommel zurückbehaltene Material wird über<br />

das Ende <strong>die</strong>ser Trommel in eine Nachreinigung geschickt. Hier werden letzte Papierreste<br />

herausgelöst, aber auch metallene Verunreinigungen sowie Glas und andere<br />

Störstoffe abgetrennt, so dass ein möglichst sortenreiner Reststoff – bestehend aus<br />

den Kunststoff- und Aluminiumschichten des Verbundkartons – entsteht, welcher <strong>von</strong><br />

den beiden deutschen Fabriken als Sekundärbrennstoff an <strong>die</strong> Zementindustrie geliefert<br />

wird.<br />

<strong>27</strong> Verbundkartonagen sind komplett <strong>von</strong> Kunststoff bedeckt und können deshalb nicht <strong>auf</strong>gelöst<br />

werden.<br />

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