Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...
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Abklärung des Verhaltens <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in Verwertungs- und Sortierprozessen hat<br />
<strong>die</strong> Empa außerdem erste Labortests durchgeführt.<br />
Außerhalb <strong>die</strong>ses Schemas folgt ein Exkurs über Bioabfälle (Abschnitt 3.5).<br />
3.1 Recycling <strong>von</strong> Glas<br />
Das Aufkommen an Glas für das Recycling stammt hauptsächlich aus getrennt gesammeltem<br />
Verpackungsglas der privaten Endverbraucher (PEV) und aus gewerblichen<br />
Quellen, wie z.B. Bruchglas aus der Flaschenabfüllung. Das Glas der privaten<br />
Endverbraucher wird in Sammelbehältern für Weiss-, Grün- und Braunglas erfasst.<br />
Abbildung 3-2 zeigt den Recyclingprozess für Glas. Die Reinheit des Altglases ist eine<br />
zentrale Anforderung des Prozesses. Um <strong>die</strong>se zu erreichen, wird Altglas <strong>auf</strong> einem<br />
Fließband manuell <strong>von</strong> groben Verunreinigungen befreit. Mittels Siebung werden <strong>die</strong><br />
Scherben in <strong>die</strong> geforderten Korngrößenklassen nach DIN ISO 3310/1 klassiert. Anschließend<br />
werden zu große Stücke in kleine Scherben gebrochen. Mittels Friktionswäscher<br />
werden <strong>die</strong> Scherben so bearbeitet, dass sie für den später folgenden Keramik-,<br />
Stein- und Porzellan-(KSP) Abscheider als Glas detektiert werden können. Die<br />
weitere Aussortierung <strong>von</strong> Fremdstoffen erfolgt in folgenden Schritten: Gelöste Etiketten,<br />
Folien und Verschlüsse werden über Luftabsaugungen dem Scherbenstrom entzogen.<br />
Für <strong>die</strong> Abtrennung der FE-Metalle wird ein Magnetabscheider, für <strong>die</strong> Abtrennung<br />
der NE-Metalle ein Wirbelstromabscheider eingesetzt, <strong>die</strong> metallene Bestandteile<br />
ab 0,6 mm Durchmesser erkennen. Unter Verwendung <strong>von</strong> optomechanischen Sensoren<br />
(KSP-Abscheider) werden <strong>die</strong> nicht schmelzbaren Keramik-, Stein- und Porzellananteile<br />
durch Druckluftimpulse aus dem Scherbenstrom entfernt. Anschließend werden<br />
<strong>die</strong> Scherben in einer Nachsortierung nochmals gesiebt und klassiert, um letzte Fehlfarben<br />
und Fremdstoffe zu entfernen (Team Grüner Punkt 2008).<br />
Der ganze Prozess kann aber auch in einer Sortiermaschine stattfinden (Zeiger 2005).<br />
Dort wird das ankommende Material z.B. über eine Rutsche vereinzelt. Anschließend<br />
passiert es in einer dünnen Schichtung (im Idealfall in einer Einzelschicht) einen Materialsensor<br />
(z.B. im freien Fall eine Zeilenkamera) mit Farbbildverarbeitung. Parallel<br />
dazu steht ein Metalldetektor, der FE- und NE-Metalle ab einer Größe <strong>von</strong> knapp unter<br />
einem Millimeter erkennt. Die Trennung oder Auslese der mit <strong>die</strong>sen beiden Sensoren<br />
detektierten Fremdstoffe erfolgt im Anschluss z.B. durch Druckluftimpulse.<br />
Beim Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> ist entscheidend, ob sich <strong>die</strong> <strong>Tags</strong> in der Vorbehandlung<br />
vom Glas ablösen. Abgelöste <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> können im Prozess ausgeschleust und entsprechend<br />
energetisch oder werkstofflich verwertet werden. Das Gros der nicht abge-<br />
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