Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...
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Banderolen zusammen in <strong>die</strong> Schwimmfraktion ein und können somit vom PET separiert<br />
werden32.<br />
Bei der rohstofflichen oder energetischen Verwertung <strong>von</strong> Mischkunststoffen ist da<strong>von</strong><br />
auszugehen, dass der heutige Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> keine signifikanten negativen<br />
Auswirkungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Verwertungsprozesse hat.<br />
Falls Verpackungen aus Mischkunststoffen mit Inmould <strong>Tags</strong> versehen sind, ist nicht<br />
auszuschließen, dass es zu einer Beeinträchtigung des Extrusionsprozesses durch<br />
Metallteile kommt.<br />
Auswirkungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Rezyklate<br />
Im PET-Recycling ist nicht auszuschließen, dass <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> bei der Zerkleinerung und<br />
beim Waschprozess zerstückelt werden bzw. in ihre Komponenten zerfallen, <strong>die</strong> Zerstückelungsreste<br />
bzw. <strong>die</strong> Komponenten (Trägermaterial, Chip, Antenne) sich in der<br />
anschließenden Dichtetrennung durch Schwimm-Sink-Technik unter <strong>die</strong> Flakes mischen<br />
und zu unerwünschten Auswirkungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Rezyklate führen. Gemäß Empa-<br />
Stu<strong>die</strong> und FLOG-Stu<strong>die</strong> besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, dass das Kunststoffträgermaterial<br />
beim Recycling <strong>von</strong> PET-Flaschen zu Materialunverträglichkeiten führt und <strong>die</strong> Inhaltstoffe<br />
<strong>von</strong> Lötlegierungen Kontaminationen und letztlich auch eine Überschreitung der<br />
Grenzwerte der europäischen Verpackungsdirektive (EU 94/62/EC 20.12.994) verursa-<br />
32 In einer explorativen Versuchsreihe der Empa wurde das Verhalten getaggter PET-<br />
Behälter in einer Dichtesortierung untersucht. Dabei wurde zwischen Behälter- und Etiketten-Tagging<br />
unterschieden. Für <strong>die</strong> Etikettierung wurden <strong>die</strong> drei Materialien Polyethylen<br />
(PE), Polypropylen (PP) und Papier verwendet. Unter den Smart Labels waren sowohl mit<br />
Kupfer- als auch Aluminium-Antennen versehene. Für <strong>die</strong> Dichtesortierung wurden zwei<br />
Me<strong>die</strong>n mit einer Dichte <strong>von</strong> 1 g/cm 3 (entmineralisiertes Wasser) bzw. 1,13 g/cm 3 (gesättigte<br />
Natriumchlorid-Lösung) getestet. In beiden Me<strong>die</strong>n wurden alle PET-Fraktionen, also<br />
auch <strong>die</strong> getaggten, in <strong>die</strong> Sinkfraktion überführt. Gleiches konnte auch für <strong>die</strong> getaggten<br />
Papier-Banderolen beobachtet werden. Alle ungetaggten Kunststoff-Banderolen gingen in<br />
<strong>die</strong> Schwimmfraktion ein. Bei den getaggten Kunststoff-Banderolen ergab sich ein uneinheitliches<br />
Bild.<br />
Die getaggten PP-Banderolen gingen bei Wasser hauptsächlich in <strong>die</strong> Sinkfraktion über.<br />
Die mit Aluminium-<strong>Tags</strong> beklebten PP-Banderolen gingen in der Salzlösung in <strong>die</strong><br />
Schwimmfraktion über, wenn der beklebte Taganteil kleiner als 30% war.<br />
Ein eindeutiges Bild zeigte sich für PE-Banderolen. Alle Banderolen mit Kupferanteilen<br />
gingen in <strong>die</strong> Sinkfraktion, sowohl für <strong>die</strong> Wasser-, als auch in der Natriumchlorid-<br />
Umgebung. Die aluminiumhaltigen Banderolen gingen in der Wasser-Umgebung in <strong>die</strong><br />
Sinkfraktion und bei der gesättigten Salzlösung in <strong>die</strong> Schwimmfraktion.<br />
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass mit Aluminium-Antennen versehene <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> <strong>auf</strong> PEoder<br />
PP-Banderolen ohne Rückstände sowohl aus den Fraktionen der reinen PE-bzw. PP-<br />
Banderolen, als auch aus der PET-Fraktion, durch Verwendung einer zusätzlichen Dichtetrennung,<br />
zu separieren sind.<br />
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