Texte 27/2009: Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung ...
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Die gesunkenen Produktionskosten verringern Anreize zur Kreisl<strong>auf</strong>führung der <strong>RFID</strong>-<br />
<strong>Tags</strong>, so dass <strong>die</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> auch 2017 großteils in <strong>die</strong> Recyclingprozesse gelangen<br />
und dort punktuell zu Problemen führen können.<br />
Bis in das Jahr 2022 gelingen weitere Kostenreduktionen <strong>auf</strong> unter 3 €-Cent pro passivem<br />
<strong>RFID</strong>-Tag. Treiber hierfür sind ausgereiftere Polymerchip-Technologien und verbesserte<br />
Aufbringungstechniken für Antennenmaterialien. Die technischen Probleme<br />
mit Interferenzen <strong>auf</strong> Wasser und Metall sind inzwischen weitgehend gelöst.<br />
Auf <strong>die</strong> Segmente Item-Level-Tagging <strong>von</strong> Lebensmitteln und sonstigen Konsumgütern<br />
sowie Postsendungen und Verpackungen im Großgewerbe entfallen rund 90 % der in<br />
Verkehr gebrachten <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong>. Die Tag-Kosten lassen sich durch Standardisierungseffekte<br />
und systemische Verbesserung der Gesamtlogistik so weit reduzieren, dass<br />
sich <strong>die</strong> Investitionen amortisieren. <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> mit erweiterter Funktionalität zur Überwachung<br />
der Kühlkette sind weit verbreitet.<br />
Hinsichtlich des Eintrag <strong>von</strong> <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> in <strong>die</strong> <strong>Abfallentsorgung</strong> setzen sich <strong>die</strong> Entwicklungen<br />
aus dem Jahr 2017 auch bis 2022 fort. Auf etwaige Probleme im Recycling<br />
wird verspätet reagiert. Die hohen Investitionen in <strong>die</strong> <strong>RFID</strong>-Technologie sorgen dafür,<br />
dass der Anpassungsdruck <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Entsorgungswirtschaft gerichtet ist.<br />
4.1.3 Szenario Technisch-ökonomischer Push<br />
Durch Kosteneinsparungen im Produktionsprozess werden bis 2012 einzelne Massenmärkte<br />
für <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> erschlossen. Polymerchips und gedruckte UHF-Antennen<br />
haben bereits signifikante Marktanteile. Die Kosten pro passivem Tag liegen um <strong>die</strong> 5<br />
€-Cent. Der Antennenmaterialverbrauch steigt moderat, um höhere Funkreichweiten zu<br />
erzielen.<br />
Neben dem Segment der Postsendungen ist das Item-Level-Tagging <strong>auf</strong> Lebensmitteln<br />
und sonstigen Konsumgütern, Verpackungen im Großgewerbe und archivierten Dokumente<br />
dominierend. Einzelne Großunternehmen können <strong>auf</strong>grund ihrer Marktmacht <strong>die</strong><br />
<strong>RFID</strong>-Einführung weitgehend diktieren, so dass auch <strong>die</strong> Wettbewerber nachziehen<br />
müssen. Deutsche Unternehmen aus dem Einzelhandel und der Logistik sind europaweit<br />
führend. Insbesondere das Know-how für Lösungen der Wasser- und Metallproblematik<br />
ist gefragt. Das Tracking und Tracing <strong>von</strong> Medikamenten und Lebensmitteln mit<br />
semi-passiven <strong>Tags</strong> nimmt stark zu.<br />
Die Prozesseffizienz der <strong>RFID</strong>-Nutzung steht im Vordergrund der Entwicklungsaktivitäten.<br />
Die <strong>RFID</strong>-<strong>Tags</strong> gelangen weitgehend ungehindert in <strong>die</strong> Recyclingprozesse.<br />
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