Internale und Externale Assimilation und ... - Know-Center
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Einleitung 6<br />
kollaborierenden Gruppen oder Communities zu unterstützen. Dabei versteht man unter<br />
Kollaboration aber nicht das kooperative Aufteilen einer Arbeitsaufgabe, in welcher die<br />
Teilprobleme individuell gelöst <strong>und</strong> später zusammengefügt werden (Dillenbourg, 1999,<br />
zitiert in Stahl et al., 2006). Unter kollaborativem Arbeiten wird hier viel mehr ein Prozess<br />
verstanden, in welchem sich die Teilhabenden die für das vorliegende Problem relevanten<br />
Bedeutungen gemeinsam erarbeiten <strong>und</strong> somit die Arbeitsaufgabe von Anfang bis Ende<br />
koodiniert <strong>und</strong> synchron, das heißt gemeinschaftlich, bestreiten (Roschelle & Teasley, 1995,<br />
zitiert in Stahl et al., 2006). Somit bedeutet kollaborative Wissenskonstruktion einen<br />
interaktionalen Bedeutungskonstruktionsprozess (Stahl, Koschmann & Suthers, 2006), „in<br />
dem die organisierte Wissensarbeit auf der Basis neuer Kollaborationstechnologien um den<br />
Aspekt der sozialen Interaktivität erweitert wird“ (Wikipedia, 2011).<br />
Bei der Betrachtung dieser längerfristigen kollaborativen Wissenskonstruktion in<br />
Zusammenhang mit einem Wiki, welches als einziges der sozialen Medien auch tatsächlich<br />
dazu im Stande ist, diese in vollem Umfang zu unterstützen (Pfaff, 2006; Stahl, 2008a), wirft<br />
die aktuelle Forschung verschiedenste Fragen auf: Einerseits fragt sie sich, was bei der<br />
Benutzung eines Wikis im Hintergr<strong>und</strong> abläuft, welche kognitiven Prozesse dabei auf Seiten<br />
des Individuums eine Rolle spielen <strong>und</strong> welche verschiedenen Bearbeitungsvorgänge es<br />
bezüglich eines Artikels auf Seiten des sozialen Mediums gibt. Zudem stellt sich die aktuelle<br />
Forschung die Frage, wie sich die verschiedenen Prozesse der beiden Seiten aufeinander<br />
auswirken. Andererseits fragt sie sich aber auch, welche Auslöser es für die Prozesse gibt<br />
beziehungsweise wie die interaktive Bedeutungskonstruktion erklärt werden kann. Ein<br />
detailliertes Verständnis der verschiedenen Forschungsfragen würde gewichtige Vorteile nach<br />
sich ziehen. Eine tiefere Einsicht in die im Wiki beziehungsweise im Individuum ablaufenden<br />
Prozesse könnte das Erkennen von Missverhältnissen zwischen diesen Prozessen erleichtern.<br />
So könnten im Wiki möglicherweise noch nicht ausgereifte Artikel oder in Bezug auf das<br />
Individuum falsche Lernstrategien aufgedeckt werden. In Bezug auf die zuvor genannte<br />
Qualitätsproblematik im Kapitel 1 könnte dadurch beispielsweise auf qualitativ minderwertige<br />
Artikel in Wikipedia hingewiesen werden. Ein besseres Verständnis von den Auslösern dieser<br />
im Hintergr<strong>und</strong> ablaufenden Prozesse könnte dagegen sogar gezielte Interventionen<br />
ermöglichen <strong>und</strong> mit Anregungen zur Lösung des Missverhältnisses aufwarten. Wiederum<br />
könnte dadurch auf die zuvor berichtete Problematik der Qualität reagiert werden, indem<br />
beispielsweise die AutorInnen von Wikipedia durch Hinweise beim Schreiben ihrer Artikel<br />
unterstützt werden könnten. Stahl <strong>und</strong> Kollegen geben im Rahmen der Erforschung des<br />
computerunterstützten kollaborativen Lernens (engl.: computer supported collaborative