Internale und Externale Assimilation und ... - Know-Center
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Einleitung 26<br />
Um diese Annahmen zu belegen, untersuchten Kimmerle, Moskaliuk <strong>und</strong> Cress (2009)<br />
das Koevolutionsmodell mit seinen vier Konstrukten (Kapitel 1.2.4) in einem experimentellen<br />
Laborsetting. Dazu zogen sie wiederum den Wikipediaartikel zu Schizophrenie heran (Kapitel<br />
1.2.1) <strong>und</strong> entwickelten darauf basierend vier in sich geschlossene Argumente derselben<br />
Länge für den sozialen <strong>und</strong> den biologischen Erklärungsansatz. Diese Argumente waren<br />
zusätzlich Gr<strong>und</strong>lage für das neu kreierte digitale Artefakt, den Wikiartikel, <strong>und</strong> die<br />
Newsletter, welche den UntersuchungsteilnehmerInnen als Vorwissen dienten. Der<br />
Untersuchungsablauf gliederte sich in zwei Schritte. Zuerst wurden die TeilnehmerInnen mit<br />
der Information aus den Newslettern versorgt <strong>und</strong> bekamen im Anschluss Zugang zu dem<br />
Wiki, mit welchem sie 50 Minuten arbeiten sollten. Die unabhängige Variable stellte die<br />
niedrige, mittlere <strong>und</strong> hohe Inkongruenz dar. Zur Operationalisierung der vier abhängigen<br />
Variablen wandten Kimmerle et al. auf Seite der Externalisierung bei der <strong>Assimilation</strong> die<br />
Wörteranzahl des Wikiartikels <strong>und</strong> bei der Akkommodation auf diese im Text hinweisende<br />
Phrasen an. Im Gegensatz dazu zogen sie auf Internalisierungsseite bei der <strong>Assimilation</strong> einen<br />
Faktentest <strong>und</strong> bei der Akkommodation eine offene Frage zur Ermittlung von Antworten im<br />
Sinne der integrierten Sichtweise (Diathese-Stress Modell) heran. Schlussendlich gab es zwei<br />
zentrale experimentelle Ausgestaltungen der Untersuchungsdurchführung. Im ersten<br />
Experiment wurde der Umfang an verfügbarer Information im sozialen System konstant<br />
gehalten <strong>und</strong> der Umfang an Wissen im kognitiven System manipuliert, während im zweiten<br />
Experiment der Umfang an verfügbarer Information im sozialen System manipuliert <strong>und</strong> der<br />
Umfang an Wissen im kognitiven System konstant gehalten wurde. Somit variierten<br />
Kimmerle et al. im ersten Experiment hauptsächlich die Möglichkeiten zur Internalisierung,<br />
während die Externalisierungsmöglichkeiten dadurch auf konstant niedrigem Level gehalten<br />
wurden. Im zweiten Experiment variierten sie hingegen die Möglichkeiten zur<br />
Externalisierung, während die Internalisierungsmöglichkeiten dadurch konstant niedrig<br />
gehalten wurden.<br />
1.2.5.1 Erstes Experiment: Untersuchung der Internalisierung<br />
Die Manipulation des Vorwissens der UntersuchungsteilnehmerInnen wurde durch die<br />
unterschiedliche Anzahl an Argumenten erreicht, welche in den Newslettern enthalten waren.<br />
Damit ergaben sich für die Realisierung der niedrigeren, mittleren <strong>und</strong> hohen Inkongruenz<br />
drei Experimentalbedingungen. In der ersten Bedingung erhielten die TeilnehmerInnen alle<br />
acht Argumente, in der zweiten Bedingung vier Argumente einer der beiden<br />
Erklärungsansätze <strong>und</strong> in der letzten Bedingung keine Argumente. Die Ergebnisse weisen<br />
darauf hin, dass das Ausmaß zur internalen <strong>Assimilation</strong> mit fallender Inkongruenz <strong>und</strong>