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Herausforderung an Passagiere und<br />
Bootsführer, da nur bis 2h vor und nach<br />
der Ebbe gute Bedingungen dafür sind.<br />
Es ist kein Landesteg vorhanden und<br />
Kreuzseen und Wellen sorgten dafür,<br />
dass jeder von uns mehr oder weniger<br />
mehrfach nass wurde.<br />
Aufbau und Austesten<br />
Am Mittwoch Nachmittag kamen<br />
weitere 4 Teammitglieder und noch<br />
mehr Material an und nach dem<br />
Übersetzen richteten sie sich mit<br />
ihren Zelten häuslich im Fort ein.<br />
Das Torhaus, das einzige Gebäude<br />
mit intaktem Dach, wurde als<br />
Kantine eingerichtet. Am Abend<br />
standen dann der Spiderbeam<br />
(s. Seite 31) und der A4S (s. S. 31)<br />
und konnten in der Nacht getestet<br />
werden. Die Maste der beiden<br />
Beams wurden einfach an die beiden<br />
Kanonen gebunden, welche sich<br />
als ausgezeichnete Antennensockel<br />
erwiesen und CR6W konnte das DX<br />
abschiessen. Gedreht wurden die<br />
Beams mit „armstrong rotoren“.<br />
Am Donnerstag folgten die Delta<br />
Loop für 40 m. Diese wurde an einem<br />
vorhandenen Holzmast am westlichen<br />
Festungswall angebunden. Eine 80m<br />
GP wurde dann am Strand errichtet<br />
und mit einer umsteckbaren Spule am<br />
Speisepunkt für CW und SSB Betrieb<br />
versehen (s. Seite 30).<br />
Für die 2 Stationen wurde je ein Zelt<br />
errichtet (s. S. 30). Für die running station<br />
wurde ein IC-746 und für die multiplier<br />
Station ein K3 aufgestellt. Beide Stationen<br />
erhielten einen Laptop und wurden via<br />
LAN/WLAN vernetzt. Die Vernetzung<br />
von Win-Test als auch das Logprogramm<br />
wurde von jedem Teammitglied<br />
ausführlich getestet. Alles funktionierte<br />
bestens bis zum Moment, als ein Stick<br />
für den Zugang zum Internet montiert<br />
wurde. Die Software dazu installiert<br />
sich automatisch und wir hatten sofort<br />
Zugang zum Internet. Es gelang uns<br />
aber nicht, die Clustermeldungen vom<br />
Internetstick auf die Telnet WT Seite zu<br />
bringen. Ratlose Gesichter, dass nun trotz<br />
zahlreicher Tests zu Hause diese wichtige<br />
Information nicht zugänglich war. Wir<br />
hofften auf den Vernetzungsexperten<br />
José, CT1EEB, welcher zusammen mit den<br />
restlichen Teammitgliedern an Freitag<br />
nachmittags eintraf. José schmunzelte<br />
nur und zusammen mit Pedro, CT1EKD<br />
wurden die IPs fest zugeteilt und der<br />
Router entsprechend modifiziert und im<br />
Handumdrehen funktionierte alles.<br />
Ab Freitag blieb auch das Vorauskommando<br />
über Nacht auf Insua. Es ist<br />
schon eine eigenartige Erfahrung, wenn<br />
man mit über 70 Umdrehungen wieder<br />
Campieren darf - wie in der Jugendzeit bei<br />
den Pfadfindern. Gewöhnungsbedürftig<br />
war die Luftmatraze mit "Schnelleinschlafautomatik":<br />
nach 15 Min. war die Luft raus<br />
und man lag auf der Erde...<br />
24h Dauerfunken<br />
Im Contest arbeiteten wir in 2 h<br />
Schichten an der Running und im 1h<br />
Rhythmus an der Multiplier Station.<br />
Die Bedingungen waren gut und so<br />
starteten wir auf 15m. Der QSO Zähler<br />
schnellte rasch auf > 200 QSO/h (!) und<br />
ging erst gegen Mitternacht deutlich<br />
unter 100 QSO/h. Zur Halbzeit standen<br />
bereits 1'400 QSOs im Log und die<br />
QSO Rate erreichte nach mehreren<br />
Minimums gegen 08:00 UT wieder<br />
über 100 QSOs/h. Alles funktionierte<br />
einwandfrei und nur die IT-Experten<br />
mussten ab und zu die Verbindung zum<br />
Internet wieder herstellen. Doch dann<br />
zeigte sich Murphy, resident auf Insua,<br />
am Sonntag Morgen: Der K3 stiegt mit<br />
einem I/O Fehler aus und wurde flugs<br />
durch den Reserve K2 ersetzt. Nun war<br />
ich gefordert. Mein K3 war mehrfach<br />
stark salzhaltiger Luft ausgesetzt und<br />
vom Elecraft support her wusste ich,<br />
dass einige Mehrfachsteckverbinder<br />
nur verzinnt und nicht vergoldet sind<br />
und in Salzhaltiger Luft korrodierten<br />
(=oxydierten) und deshalb zahlreiche<br />
Probleme verursachen. Also zerlegte<br />
ich den K3 auf einem Campingtisch<br />
und baute die I/O Karte aus. Visuell<br />
war nichts festzustellen und so wurde<br />
der K3 wieder zusammengebaut und<br />
angestellt: Oh Wunder er lief wieder<br />
einwandfrei bis zum Ende der Aktivität<br />
auf Insua.<br />
Resultate<br />
Das Ergebnis des Contests war so,<br />
wie wir es erhofft hatten, denn<br />
wir hatten doch 500 QSOs mehr<br />
DX - IOTA - SOTA<br />
als im Vorjahr geschafft, dank<br />
angehobener condx und auch dank<br />
der Beams:<br />
BAND SSB/IOTA CW/IOTA POINTS AVG<br />
------------------------------------------------<br />
80 28 28 100 26 1'280 10.00<br />
40 142 39 202 34 2'850 8.28<br />
20 700 92 497 40 8'845 7.39<br />
15 562 61 239 38 6'075 7.58<br />
10 2 18 62 14 810 9.64<br />
-----------------------------------------------<br />
Ʃ 1'454 238 1'100 152 19'860 7.78<br />
TOTAL SCORE: 7'745'400<br />
Ob wir unser Ziel erreicht haben, wird<br />
sich erst in einigen Monaten bei der<br />
Endauswertung durch das IOTA Contest<br />
Committee zeigen. Einige Resultate auf der<br />
3830 Seite zeigten, dass einige Stationen<br />
das Maximum an Antennen für den 24h<br />
Contest aufgestellt haben und Monoband<br />
Beams und gephaste Arrays errichtet<br />
hatten. Gemäss neuem Contestreglement<br />
ist dies durchaus zulässig. Aber der<br />
ursprüngliche IOTA Contest Gedanke, in<br />
der "restricted expedition category" mit<br />
einfachen 1 Element Drahtantennen<br />
von (unbewohnten) Inseln ohne jegliche<br />
Infrastruktur QRV zu werden, ging durch<br />
diese Regeländerung komplett verloren<br />
und es werden sich in Zukunft nur noch,<br />
wie an den grossen Contesten WPX<br />
und CQWW, die „multi million bucks“<br />
Stationen um die vorderen Ränge streiten.<br />
Schade!!<br />
Da wir mit der IOTA Contestaktivität<br />
den Bedarf an EU-150 bei weitem<br />
nicht stillen konnten, verblieb das<br />
Vorausteam noch 3 Tage als CS2W von<br />
Insua aktiv und loggte nur tagsüber<br />
1'200 Verbindungen.<br />
Da sich das WX zusehend verschlechterte<br />
und sich eine Regenfront näherte,<br />
machten wir uns am 3. Tage an den<br />
Abbau der noch verbliebenen Antennen<br />
und Stationen. Der Spiderbeam wurde<br />
dann im strömenden Regen und Wind<br />
abgebaut und verpackt. Als Belohnung<br />
stoppte dann kurz nach dem Abbau<br />
der Regen. Am nächsten Morgen holte<br />
Captain Mario und 2 Helfer in 3 Fahrten<br />
das Material ab. Im Hafen wurde<br />
alles wieder auf den Jeep und den<br />
Anhänger verstaut. Wir genossen noch<br />
HBradio 5/2012 29