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Glashütten des Spätmittelalters im Isergebirge - Nemo

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Thamm sind die Cyperngläser verbunden,1898 wurde Max Rade herangezogen,ihm folgte<br />

Ludwig Sütterlin,der von 1900 bis 1906 Entwürfe lieferte und auf der Turiner Ausstellung für<br />

moderne,dekorative Kunst 1902 Anerkennung fand.1905 starb Otto Thamm,und der Sohn<br />

Fritz Heckerts,Bruno,übernahm den Betrieb.1910 mußte er wegen wirtschaftlicher<br />

Schwierigkeiten den Betrieb der Familie von Loesch überlassen,die den wesentlichen<br />

Kapitalanteil der Firma besaß.Als Direktor wurde Adolf Schoeps eingesetzt und Dr.Willy<br />

Meitzen als Entwerfer beschäftigt.Von 1914-1920 war,anfänglich wegen <strong>des</strong> Krieges mit<br />

Unterbrechungen,Martin Ehring,nach <strong>des</strong>sen Tod 1920 Martin Erbs als Designer tätig.1923<br />

erfolgte der Zusammenschluß mit der Josephinenhütte und der Firma Neumann&Staebe zu der<br />

schon genannten Aktiengesellschaft.Die Eigenarten Heckertscher Produktion wurden aber in<br />

der neuen Aktiengesellschaft beibehalten.<br />

Die Krummhübler Laboranten<br />

Als Kurort mit gemütlichen Bauden und Pensionen spielt Krummhübel seit Beginn dieses<br />

Jahrhunderts eine herausragende Rolle <strong>im</strong> Fremdenverkehr,nicht zuletzt wegen seiner Lage am<br />

Fuße der Schneekoppe.Heute bringt Krummhübel <strong>im</strong> Sommer bis zu 9000 Feriengäste<br />

unter,der Massentourismus verwischt die einst eigene Prägung <strong>des</strong> Ortes,der 1960 Stadtrecht<br />

erhiehlt.Im Niederdorf befindet sich das älteste erhaltene Bauwerk,der Gerichtskretscham aus<br />

dem Jahre 1602.Dieses würdige Haus schlägt ein bißchen aus der Art,denn andernorts entstand<br />

<strong>im</strong>mer erst die Kirche und dann der Kretscham.In Krummhübel war das eine sehr lange Zeit<br />

hindurch nicht möglich,denn beide Kirchen wurden erst am Anfang unseres Jahrhunderts<br />

erbaut.Ein Chronist schrieb <strong>des</strong>halb einmal:"Cromenhübel ist ein eigentümliches Dorf,es hat<br />

wohl zwei Schänken,aber keine Kirche".Er hätte weiter berichten müssen,daß es mit der<br />

Frömmigkeit trotzdem nicht schlecht bestellt war,denn man ging zu Fuß bis Arnsdorf in die<br />

Kirche.Der Gerichtskretscham als wichtigstes Bauwerk dieses Ortes befand sich zuletzt 236<br />

Jahre lang ununterbrochen <strong>im</strong> Besitz der Familie Exner,die bis 1945 in der Gerichtsstube Bilder<br />

und ganze Bündel alter Akten und Urkunden hütete.Heute ist in dem ehrwürdigen Gebäude<br />

das Ferienhe<strong>im</strong> "Baccus" untergebracht.In der Mitte <strong>des</strong> 17.Jahrhunderts war der Ort durch die<br />

"Krummhübler Laboranten"weit über die Grenzen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> hinaus bekannt geworden.In<br />

einem alten Zinsbuch der Schaffgotschen Herrschaftskanzlei zu Arnsdorf,in dem der Ort 1599<br />

zum ersten Mal erwähnt wird,ist vermerkt,daß unter den Niedergelassenen zwei Handwerker<br />

und ein Barbier seien.Diesem offensichtlich sehr frühen Dorfleben folgt die Zeit der<br />

Heilkundigen,danach wurde es für lange Zeit wieder still um Krummhübel.1797 erscheint ein<br />

Bericht in den "Schlesischen Provinzialblättern",wonach es dort nur noch ein Wirtshaus und<br />

die elenden Hütten der Köhler aus Lehm und Holz gab.Es läßt sich nur vermuten,daß nicht die<br />

große Hungersnot von 1571 bis 1573 die Bewohner dahinraffte,sondern die Pest."1607 ist<br />

gantz Böhmen,Schlesing und andere benachbarte Länder von einer giftigen Pest überzogen<br />

worden," <strong>des</strong>gleichen noch einmal <strong>im</strong> Jahre 1680,berichten die Chronisten von Trautenau und<br />

Hohenelbe.Sterbebücher gab es zu dieser Zeit noch nicht,so daß sich die Ursachen für das<br />

Aussterben nicht klären lassen.Wer aber waren die Krummhübler Laboranten,nach deren<br />

Spuren man heute vergeblich forscht ? Der evangelische Feldprediger T.S.Kropp berichtet<br />

1799 über sie in seiner Schrift " Benjamin Werner - eine schlesische Geschichte aus den Jahren<br />

1622-1675" folgen<strong>des</strong>:"Den Zuwachs und das heutige Ansehen erhiehlt Krummhübel erst<br />

durch die daselbst ansässig gewordenen Laboranten ,die man bis in das 18.Jahrhundert<br />

Destillateurs oder Destilliers nannte,und welche ihr dasiges Entstehen einer<br />

Intoleranz,Religionsverfolgung und einem besonderen Zufalle zu danken haben.Denn <strong>im</strong><br />

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