Glashütten des Spätmittelalters im Isergebirge - Nemo
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möglicherweise in Frage käme, ein kleiner Jüngicht, der "Dreiecksschlag" <strong>im</strong> Jagen 81 <strong>des</strong><br />
Iserrevieres (Westseite <strong>des</strong> Goldgrubenhübels <strong>des</strong> Meßtischblattes "Flinsberg"), der Quellgrund<br />
<strong>des</strong> "Wilden Mann Zwiesels" übrig. Hier hatte der Iserförster vermutet, sei einmal die<br />
Bodenoberfläche verändert und möglicherweise geschachtet worden. Doch lehrten uns einige<br />
Versuchseinstiche, daß niemals der Boden bewegt worden ist. Die Hochmoordecke in einer<br />
Stärke von rund einem Meter war unberührt – und für den Zeitraum von 1400 bis 1932 wird<br />
man das Dickenwachstum, <strong>des</strong> Hochmoores in einer Seehöhe von 1100 Meter auf kaum einen<br />
halben Meter ansetzen. Man durfte <strong>des</strong>halb nicht einmal annehmen, daß eine Grube bestanden<br />
habe, die nun unter dem Hochmoor verschwunden war. Hier hatte es nie Goldgruben<br />
gegeben!" An anderer Stelle seiner Abhandlung schreibt Peukert: "Der Umstand, daß wir <strong>im</strong><br />
"Dreieckschlag" auf Bodenbewegungen geachtet haben lenkte den Blick von selbst aufs<br />
Gestein. Es zeigte sich dort, dass in der Nähe – die Flanke <strong>des</strong> Goldgrubenhübels umfassend<br />
und bis zur "Weißen Steinrücke" laufend – ein schmales Band Quarz zu Tage trat. Gold ist ja<br />
häufig in Quarz gebunden. Es schien uns nicht unmöglich, dass jene Gruben, die hier in der<br />
Nähe gesucht werden mussten, wenn anders der Wegweiser Sinn haben sollte – auf die auch<br />
den Namen "Goldgrubenhübel" <strong>des</strong> Messtischblattes (am Hinterberg) wies – dass jene<br />
Goldgruben, die wir nicht fanden und die doch dem Berg den Namen gegeben, in diesem<br />
Quarzband zu suchen seien. Die geologische Karte der Gegend erlaubte uns das Band<br />
abzugehen. Schächte und Gruben fanden sich nicht...<br />
Das Resultat war nicht nur für uns, sondern <strong>im</strong> weiteren Umfange beachtlich. Es lehrte, wie<br />
wenig Flurnamen nützen; sie hatten uns von Ort zu Ort, von einem Punkte zum andern gelockt,<br />
wie ein Irrlicht den Wanderer narrt – ohne, dass wir zu finden vermochten. Was aber hat dann<br />
der Name zu sagen? Wenn man den Goldgruben <strong>im</strong> Wolfseiffendickicht einmal das Recht auf<br />
den Namen zusteht, dann zeigt es sich, dass unsere Goldgruben am Lämmergrund,<br />
Goldgrubenhübel, der weißen Steinrücke, am Großen Flins Zwiesel, in einer Art Halbkreis um<br />
jene liegen, als wäre der Name rund ausgeschwärmt. und habe sich an alle Stellen, die irgend<br />
als "Grube" erschien, geheftet. Freilich das ist nur eine Vermutung; aber sie mag uns vielleicht<br />
erklären, was sich sonst kaum wird erklären lassen..."<br />
Bei den von Peukert erwähnten Goldgruben <strong>im</strong> Wolfseiffendickicht handelt es sich um den<br />
Forstort "Goldgruben" <strong>im</strong> Jagen 16 am Südabhange <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> "Hainchen" am<br />
Kemnitzkamme. Zwei km westlich von der Eisenbahn-Kreuzstation "Seifershau" mündet der<br />
Wolfseiffen in den Zacken. Das Walenbuch <strong>des</strong> Johannes Wale aus Venedig erwähnt diese<br />
Goldgrube <strong>im</strong> <strong>Isergebirge</strong> mit den Worten: "Zwischen dem Kleinen Zacken und dem Wolf-<br />
Säuffen, da ist eine Grube, da ist löthig Gold drinnen...". Robert Cogho schrieb dazu 1895 <strong>im</strong><br />
"Wanderer <strong>im</strong> Riesengebirge", Nr. 157, Seite 135: "Die Grube, ein alter, halb verfallener<br />
Schacht, ist noch heute dort vorhanden. Der bis auf 2 Meter mit Wasser angefüllter Schacht ist<br />
wie das Lot angibt, noch 10 Meter tief und soll zu Zeiten <strong>des</strong> "alten Männich", der vor etwa 40<br />
Jahren Förster in Hartenberg war, über zwanzig Meter tief gewesen sein. Das Loch ist<br />
zugedeckt. Unter Wasser sollen noch die alten Betriebshölzer stehen. Neben dem Schacht<br />
finden sich noch einige Gruben, die auf Schürfversuche schließen lassen."<br />
An dieser Stelle <strong>des</strong> <strong>Isergebirge</strong>s scheinen also tatsächlich in sehr alter Zeit bergmännische<br />
Schürfversuche unternommen worden sein. Man wird das auch von den von Pastor Volkmar<br />
1760 besuchten, jetzt nicht mehr feststellbaren Goldgruben am Hohen Iserkamm annehmen<br />
können, denen der Goldgrubenhübel seinen Namen verdankt. Ob aber in diesen Gruben<br />
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