Glashütten des Spätmittelalters im Isergebirge - Nemo
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geschürft hatten. Anlässlich einer Lawinenkatastrophe waren alle verschüttet und getötet<br />
worden. Erwähnung verdient auch das eingehauene Andreaskreuz an einem Felsen <strong>des</strong><br />
sogenannten "Alten Schlosses" (899 in) in der Nähe der Kobelhäuser <strong>im</strong> <strong>Isergebirge</strong>. Dieses<br />
alte Walenzeichen wurde <strong>im</strong> Sommer 1921 von Will-Erich Peukert nach langem Suchen<br />
gefunden und <strong>im</strong> "Wanderer <strong>im</strong> Riesengebirge", Juli 1923, Seite 54 - 55 beschrieben. In der<br />
Umgebung dieser Felsgruppe soll sich den alten Walenberichten zufolge auch noch ein Stein<br />
befunden haben, an dem ein Mann ausgehauen war und der in den Walenbüchern als<br />
"Mohnstein" (Mannstein) erwähnt wird. Der genaue Standort dieses Steines konnte nicht mehr<br />
festgestellt werden.<br />
Ob heute noch einige solcher Walenzeichen <strong>im</strong> Riesen- und <strong>Isergebirge</strong> erhalten sind, bzw.<br />
noch sichtbar sind, lässt sich nicht sagen. Das müsste erst bei einem erneuten gründlichen<br />
Absuchen der betreffenden Felsgruppen festgestellt werden.<br />
Dieser Aufsatz wurde geschrieben, um die Erinnerung an diese gehe<strong>im</strong>nisumwitterten<br />
Felseinmeißelungen in unseren He<strong>im</strong>atbergen wach zu erhalten. Zwar sind es Jahrhunderte her,<br />
dass die wälschen Bergleute unsere he<strong>im</strong>ische Gebirgswelt nach Gold und edlen Steinen<br />
absuchten, die Kunde aber von den angeblich in unseren Bergen und Flüssen verborgenen<br />
Schätzen war bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet. Wenngleich die Berichte in den alten<br />
Walenbüchern stark übertrieben und sagenhaft verbrämt sind, so ist doch, wie Will-Erich<br />
Peukert in seinem Aufsatz "Berggold" <strong>im</strong> Merianheft 10/1953 berichtet, in den Jahren um 1590<br />
- 1600 auf der Navorer Wiese, <strong>im</strong> Zacken, in der Aupa, in der jungen Elbe und in den<br />
Iserzuflüssen (Kleine und Große Iser) Gold gewaschen worden. Dass die Quellbäche der Iser<br />
und <strong>des</strong> Zacken noch heute goldhaltige Sande führen, konnte Peukert 1921 durch eigene<br />
Versuche <strong>im</strong> Flinsbergzwiesel und Lämmerwasser nachweisen. Wörtlich schreibt Peukert: "Die<br />
Bäche <strong>im</strong> Riesen- und <strong>Isergebirge</strong> trugen wirklich Gold. Nicht viel, denn es bedurfte eines<br />
wochenlangen Suchens, bis man den Wert von zwei, drei Mark zusammen hatte, aber es lag<br />
mir ja nicht am Ertrage! Mir lag nur daran, das Wahre jener alten Berichte festzustellen."<br />
Ergänzend und abschließend hierzu mögen noch die von Emil Novak gemachten Angaben<br />
folgen. Es handelt sich hierbei um wissenschaftlich fundierte Mitteilungen aus jüngster Zeit.<br />
RNDr. Nevrly, (Leiter der naturwissenschaftlichen Abteilung <strong>im</strong> Nordböhmischen Museum<br />
Reichenberg/ Liberec) zitiert in seinem zweiten "Buch vom <strong>Isergebirge</strong>" (Ausgabe 198 1) auf<br />
Seite 35 verschiedene kurze Auszüge aus alten Walenbüchlein z. B. (übersetzt!) "..Nur wenig<br />
hundert Meter vom Zusammenfluss der beiden Iserbäche steht auf der schlesischen Seite der<br />
Staatsgrenze der "Mohennrichfels". "Das Hennsdorfer Walenbuch sagt von ihm: "Nicht weit<br />
davon ist die Gestalt eines Mannes eingehauen, welche mit zwei Fingern nach Norden weist,<br />
zum Felsen "Altes Schloss" wo sich ein eingemeißeltes Kreuz befindet. Gehst Du dem Wasser<br />
nach, welches hier fließt, fin<strong>des</strong>t Du viel gewachsenes Gold."<br />
Zwei Zeilen tiefer <strong>im</strong> genannten "Buch vom <strong>Isergebirge</strong>" steht folgen<strong>des</strong> "1971 wurden durch<br />
Mineralogen <strong>im</strong> bekannten Saphirflössel (bei Klein-Iser) Untersuchungen vorgenommen,<br />
welche nach langwieriger Arbeit ein Ergebnis von acht Goldblättchen in der Größe von 0,7 mm<br />
brachten. Selbstverständlich haben solche Winzigkeiten ausschließlich fachlich<br />
wissenschaftlichen Wert, niemals einen finanziellen."<br />
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