Glashütten des Spätmittelalters im Isergebirge - Nemo
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Pläne für den Umbau dieser Schlösser und der Kirche in Erdmannsdorf gehen weitgehend auf<br />
Schinkel zurück. Einbezogen wurden in die romantische Landschaftsgestaltung von Schinkel<br />
auch die Parks mit ihren Gartenhäusern und Kapellen, aber auch die 1837/38 in he<strong>im</strong>ischer<br />
Bauweise errichteten Siedlungen der 400 Zillertaler lutherischen Glaubensflüchtlinge, die<br />
König Friedrich Wilhelm III. auf seinem Grund und Bodenangesiedelt hatte. Einen weiteren<br />
besonders romantisierenden Akzent setzte die von König Friedrich Wilhelm IV. in Wang in<br />
Norwegen 1841 gekaufte mittelalterliche Stabwerkkirche, die 1844 nach Plänen der Gräfin<br />
Friederike Karoline von Reden (1774-1854) oberhalb von Brückenberg errichtet wurde.<br />
Tourismus, Kurbetrieb und Industrialisierung best<strong>im</strong>mten <strong>im</strong> ausgehenden 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhundert die Entwicklung, deren 'neuesbauliches Sachlichkeitsstreben [...] häufig <strong>im</strong><br />
bewuβten Gegensatz zur Tradition stand', wie Günther Grundmann meint. Seine Kritik richtete<br />
sich gegen die 'Anpassungsromantik' der zahlreichen Villen, die seitden 1880er Jahren<br />
entstanden waren und mit ihren Türmchen, Giebeln und Erkern - nach Grundmann - nicht recht<br />
in die Landschaft paβten. Die neuen Bauden, die nach 1905 errichtet wurden, boten<br />
dagegenmit den groβen klaren Wandflächen, den breiten Sockel- und Dachbildungen eine<br />
Anpassung an die horizontale Höhenschichtung. Die Architektur war nun schlichtergehalten,<br />
und die Baumassen vermochten sich in der Landschaft zu behaupten. Sie prägen auch weiterhin<br />
das Bild der Hochgebirgsregion.<br />
Seit dem Barock, dann verstärkt seit der Romantik, faszinierte das Riesengebirge Dichter und<br />
Maler, die mit Rübezahl einen Mythos schufen,der weit über Schlesien hinaus die Phantasien<br />
beflügelte. Auch nach der Vertreibung der deutschen Einwohner 1946 lebt dieser Mythos fort<br />
und schuf für die neuen polnischen Bewohner ein Stück Kontinuität.<br />
LITERATUR<br />
Max Behe<strong>im</strong>-Schwarzbach: Die Zillerthaler in Schlesien. Die jüngste Glaubenscolonie in<br />
Preussen. Breslau 1875<br />
Ernst Birke (Hrsg.): Das Riesengebirge und <strong>Isergebirge</strong> in 144 Bildern. Leer 1958<br />
Norbert Conrads: Deutsche Geschichte <strong>im</strong> Osten Europas. Schlesien. Berlin1994<br />
Günther Grundmann: Kunstwanderungen <strong>im</strong> Riesengebirge. München 1969<br />
Lucie Hillebrand: Das Riesengebirge in der Dichtung aus sechs Jahrhunderten. München 1960<br />
Karl E. Hoser: Das Riesengebirge und seine Bewohner. Prag 1841<br />
Zbigniew KwaÊny (Hrsg.): Jelenia Góra. Zarys rozwoju miasta [Hirschberg. Abriβ der<br />
Stadtgeschichte]. Wroclaw usw. 1989<br />
Arno Mehnert: Vom Ausgang <strong>des</strong> II. Weltkrieges bis zur Austreibung aus derHe<strong>im</strong>at Bad<br />
Warmbrunn-Herischdorf 1944-1947. In: Gedenkbuch der Riesengebirgsgemeinde Bad-<br />
Warmbrunn-Herischdorf. Biskirchen 1969<br />
Müller Rüdersdorf, Wilhelm (Hrsg.): Das Riesen- und <strong>Isergebirge</strong>. Ein schlesisch-böhmisches<br />
He<strong>im</strong>atbuch. Leipzig 1925<br />
P. Regell: Das Riesen- und <strong>Isergebirge</strong>, Bielefeld und Leipzig 1905<br />
Ernst Sommer: Der Hirschberger Kessel. Eine lan<strong>des</strong>kundliche Studie. Breslau 1930<br />
Paul Waehner: Die Entstehung und territoriale Entwicklung <strong>des</strong> Kreises Hirschberg <strong>im</strong><br />
Riesengebirge und seine Landräte von 1741-1945. Karlsruhe 1974 Krzysztof Ruchniewicz,<br />
Breslau<br />
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