Mo.-Fr. 7.30 – 12.00 Uhr und Mo., Di., Do. 15.00 - Wilhelmshavener ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Seite 22 · Wilhelmshavener Zeitung Gester n undHeute Blick in die Marktstraße Richtung Westen in den 50erJahren. Der Betrachter steht auf der Kreuzung mit der Mozartstraße. WoRadioTiemannseinenLadenhat,istheuteeinSelbstbedie präsentiert vom 30. Juni 2012 nungsterminal eines Kreditinstituts. Das Kepa-Kaufhaus zog 1962 in dem Haus linker Hand ein, von dem man die Fahnen mitdemSchriftzugKlaukeherunterhängensieht. FOTO: WZ-BILDDIENST Premiere fürdieSelbstbedienung Das Kepa-Kaufhaus in der Marktstraße lockte mit niedrigen Preisen. Es war das erste in der Region nach dem Selbstbedienungsprinzip. VON HARTMUT SIEFKEN WILHELMSHAVEN –Vor 50 Jahren eröffnete in der Marktstraße 60 das erste Selbstbedienungs- Kaufhaus Nordwestdeutschlands, das Kepa-Kaufhaus, seine Pforten. heute befindet sich in dem Geschäft in der Mitte der Fußgängerzone eine Filiale eines Haushaltswarengeschäftes. Die Kepa Kaufhaus GmbH war eine Kette von Warenhäusern in der Bundesrepublik Deutschland und wurde 1926 als Epa gegründet. Sie war die Niedrigpreis-Kette von Karstadt. Die Gesellschaft existiert noch heute als Vermieter und Verpachter von eigenen oder geleasten Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen und hat ihren Sitz in Essen. Die Wilhelmshavener Kepa- Filiale war die 47. des Konzerns. Vielleicht wissen Leser noch, wie lange sie bestanden hat. Spätestens in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre dürfte sie wieder geschlossen worden sein. Die Wochenzeitschrift „Die Zeit“ berichtete damals über die Gründe für das deutschlandweite Sterben der Kleinpreis- Kaufhäuser: „Die „Epa Einheitspreisaktiengesellschaft“, die spätere Kepa, und die „EhapeEinheitspreishandelsgesellschaft mit beschränkter Haftung“, jetzt Kaufhalle, wurden mitten in den zwanziger Jahren gegründet — zu einer Zeit, als die wirtschaftliche Situation der großen Bevölkerungsschichten immer schlechter, die Arbeitslosigkeit immer größer wurde. Mit rund dreitausend Artikeln, die nicht mehr als 25, 50 und 100 Pfennige kosteten, wurden die Geschäfte eröffnet und schnell zur Massenattraktion. Die Idee, Waren zum festen, niedrigen Einheitspreis zu verkaufen, stammt aus den USA, wo Frank Winfield Woolworth bereits 1879 seinen ersten „The Great Five Cent Store“ eröffnet hatte. Heute haben neue Handelsformen die Lücke am unteren Ende der Preisskala entdeckt und besetzt: die Verbrauchermärkte und Discounter, bei denen die Konsumenten vor allem ihre Grundbedürfnisse an Nahrungs-, Wasch- und Körperpflegemitteln decken.“ Beim Start des Kaufhauses blickte man selbstverständlich noch optimistisch in die Zukunft. In Rekordzeit war die 600 Quadratmeter große Filiale eingerichtet worden. Sie verfügte, wie man den Berichten aus der Zeit entnimmt, als erstes Geschäft im weiten Umkreis über moderne Registrier- und Geldrücklaufkassen. Zur Einweihung empfingen die Filialleiter Schwarz und Ewold hohen Besuch: Oberbürgermeister Johann Janßen, Stadtkämmerer Dr. Heider, Obermedizinalrat Dr. Zürcher, zahlreiche offizielle Vertreter aus Wirtschaft und Handel und das Hauptvorstandsmitglied Weidenbrück aus Essen. Letzterer erläuterte die Beweggründe für die Konzernzentrale, in Wilhelmshaven zu investieren. Die Stadt habe nämlich einen „unbegrenzten Aufbauwillen“ bewiesen und „durch und durch gesunde Aufbaupläne“. Am prognostizierten Wachstum der Stadt von damals 103 000 Einwohnern auf bald 130 000 Einwohner jedenfalls wollte sich Kepa eine Scheibe abschneiden. Mit der Verkaufsform der Selbstbedienung erweise man dem Kunden seine Referenz, schwadronierte der Fortsetzung auf Seite 23
30. Juni 2012 Gester n undHeute präsentiert vom Kepa:ErfolgmitEigenmarken Fortsetzung von Seite 22 Konzern-Vertreter. Die Kunden ließen sich am Eröffnungstag nicht lange bitten. Sie stürmten das Geschäft in großer Zahl. Die Geschichte der Einheitspreis-Geschäfte war ausgesprochen wechselhaft. Nach der Gründung 1926 wuchs die Kette rasant. Bis 1932 entstanden 32 Filialen mit zusammen 5100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 111 Millionen Reichsmark. Angeboten wurden rund 3000 verschiedene Artikel. Das Andrang am Eröffnungstag im Frühjahr 1962. Warensortiment wurde, wie auf Wikipedia und der Website der Bayerischen Staatsbibliothek nachzulesen ist, ausschließlich für die Epa und weitgehend von der Epa oder Karstadt selbst hergestellt, insbesondere Wurst- und Fleischwaren, Konserven sowie Schokolade, aber auch Bekleidung, Gardinen, Matratzen, Papier- und Lederwaren. In der Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen trotz seiner positiven Geschäftsergebnisse in Finanzierungsschwierigkeiten, weswegen seine Aktien an ein Bankenkonsortium übergingen. Indiesem GeschäftshausbefandsichdieKepa Filiale. WZ-FOTO: KNOTHE Die Nationalsozialistenverunglimpften das erfolgreicheEpa-Geschäftsmodell, spielten sich perfide als Retter des Einzelhandels auf, bezeichnetenWarenhausketten als „jüdische Erfindung“ und riefen zum Boykott auf. Durch gesetzliche Regelungen wurde die Errichtung, Erweiterung und Verlegung von Einheitspreisgeschäftenuntersagt. Nach dem endgültigen Verbot des Einheitspreissys- tems benannte sich die Epa in Kepa um; dies bedeutete schlicht „Keine Epa“. Unter diesem Namen baute das Unternehmen nach dem Krieg seine Geschäftstätigkeit in der Bundesrepublik neu auf. Seine ostdeutschen Läden wurden dagegen enteignet. Zuletzt, im Jahr 1976, betrieb die Kepa 85 Filialen und erzielte einen Umsatz von 1,1 Milliarden Mark. 1977 wurde die Auflösung beschlossen. Etliche Filialen wurden zu Fachmärkten umgewandelt. Die letzten Standorte wurden 1980 geschlossen. Zeitungsanzeige zur Eröffnung des KepaKaufhauses 1962 inWilhelmshaven. Seit 50 Jahren in Wilhelmshaven Hörgeräte Laute Hörtest –Beratung –Service Gökerstr. 96–WHV – � (0 44 21) 93830 Friseursalon G m bH Filiz –Füsun – Füsun Gerichtsstraße 5(Parkhaus), 26382 Wilhelmshaven, Telefon (0 44 21) 22888 Wilhelmshavener Zeitung · Seite 23 Spaziergang durchdie Kaiserzeit WILHELMSHAVEN/SI – Wer der Geschichte Wilhelmshavens nachspüren möchte, ist zu Spaziergängen durch die „Kaiserzeit eingeladen“. Gästeführer der Wilhelmshaven Touristik- & Freizeit GmbH führen durch das alte Wilhelmshaven. Der informative sonntägliche Rundgang dauert rund eineinhalb Stunden. Die nächsten Termine sind am 8. und 22. Juli, 5. und 19. August, 2., 16. und 30. September sowie ausnahmsweise zum Schluss am Mittwoch, 3. Oktober. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Nordseepassage, Eingang Busbahnhof. Gruppen ab sechs Personen werden gebeten, sich anzumelden. Es wird eine Teilnahmegebühr erhoben. Torpedosund Perlonstrümpfe WILHELMSHAVEN/BR – „Torpedos, Schiffe, Perlons – Wie aus des Kaisers Marinehafen zivile Industrie wurde“ lautet der Titel einer Broschüre, die gemeinsam vom Küstenmuseum Wilhelmshaven und der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH herausgegeben wird. Anhand von 15 Stationen können Interessierte mit der Broschüre den Wandel Wilhelmshavens von militärischer zu ziviler Industrie nachvollziehen.Erst nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich eine von der Marinerüstung unabhängige zivile Industrie in Wilhelmshaven.. Kreisverband Wilhelmshaven e. V. 1908 –2012 Ihr Partner in der Sozialarbeit •Jugendrotkreuz •Schulsanitätsdienst •Mutter-Kind-Kuren •Suchdienst •Jugendsozialarbeit •Integrationsarbeit •Betreuungsdienst •Seniorenarbeit Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Wilhelmshaven e. V. Güterstraße 30 ·26389 Wilhelmshaven Telefon 0180 365 0180 www.drk-whv.de
Seite 1: Gester n Heute und Historischer Str
Seite 4 und 5: Seite 4 · Wilhelmshavener Zeitung
Seite 32: Brillen Babatz feiert sein Zuhause!

Mo.-Fr. 7.30 – 12.00 Uhr und Mo., Di., Do. 15.00 - Wilhelmshavener ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?