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Mo.-Fr. 7.30 – 12.00 Uhr und Mo., Di., Do. 15.00 - Wilhelmshavener ...

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Seite 24 · <strong>Wilhelmshavener</strong> Zeitung<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

präsentiert vom<br />

Jüdisches Gemeindeleben<br />

Vor 97 Jahren wurde<br />

die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Synagoge eingeweiht <strong>–</strong><br />

ein stolzes Zeichen blühenden<br />

jüdischen Gemeindelebens.<br />

Später<br />

kamen die Mörder.<br />

VON HARTMUT SIEFKEN<br />

WILHELMSHAVEN <strong>–</strong> <strong>Di</strong>e Rückschau<br />

auf das Gestern Wilhelmshavens<br />

wäre nicht vollständig,<br />

wenn nicht auch das<br />

dunkelste Kapitel der Stadtgeschichte,<br />

die Verfolgung <strong>und</strong> Ermordung<br />

der jüdischen Bürger,<br />

aufgeblättert würde. An das<br />

ehemalige jüdische Gemeindeleben<br />

Wilhelmshavens erinnert<br />

der Synagogenplatz an der<br />

Börsen-/Ecke Parkstraße.<br />

<strong>Di</strong>e repräsentative Synagoge<br />

wurde am 7. September 1915<br />

eingeweiht <strong>und</strong> in der Reichspogromnacht<br />

vom 9 auf den 10.<br />

November 1938 von Mitgliedern<br />

der SA in Brand gesteckt.<br />

Löschversuche unterblieben.<br />

Nach dem Krieg wurde hier ein<br />

Parkplatz angelegt. Erst 1980<br />

erinnerte die Stadt die Opfer<br />

des Terrorregimes, indem sie<br />

den Gedenkplatz anlegen ließ.<br />

Den Gedenkstein hat der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Künstler Hartmut<br />

Wiesner entworfen. Am 70.<br />

Jahrestag der Pogromnacht<br />

wurden die Stelen mit den Namen<br />

der ermordeten <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Juden enthüllt.<br />

Einige Jahre nach Beginn der<br />

Bauarbeiten für das preußische<br />

Marine-Etablissement an der<br />

Jade zogen um 1870 die ersten<br />

jüdischen Personen zu. Ihre<br />

Zahl wuchs langsam aber stetig.<br />

<strong>Di</strong>e ersten zehn Juden<br />

schlossen 1876 als <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Gruppe einen Vertrag<br />

mit der jüdischen Gemeinde<br />

Neustadtgödens, deren Einrichtungen<br />

sie mit benutzen wollten.<br />

Neustadtgödenser <strong>und</strong> <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Juden gehörten<br />

zum Landrabbinatsbezirk Emden.<br />

23 Jahre später war die<br />

Gruppe der in Wilhelmshaven,<br />

Heppens, Bant <strong>und</strong> Neuende lebenden<br />

Juden so groß geworden,<br />

dass sie sich als Israelitische<br />

Vereinigung Wilhelmshaven<br />

1899 von der Neustadtgödenser<br />

Gemeinde trennte<br />

<strong>und</strong> am 1. April 1901 eine<br />

selbstständige „Synagogen<strong>und</strong><br />

Religionsschulgemeinde<br />

mit dem Sitze Wilhelmshaven“<br />

gründete. <strong>Di</strong>eser Gemeinde<br />

standen Louis Leeser bis min-<br />

destens 1904 <strong>und</strong> Jacob Müller<br />

von 1908 bis 1919 vor. <strong>Do</strong>ch ist<br />

alten Zeitungsanzeigen zu entnehmen,<br />

dass auch in Bant<br />

eine eigenständige jüdische Ge-<br />

meinde existierte.<br />

Zunächst verfügte die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Gemeinde nur<br />

über einen Betsaal. Ihre Toten<br />

setzten die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

30. Juni 2012<br />

<strong>Di</strong>e SynagogeanderBörsenstraße,EckeParkstraßewurdeam7.September1915eingeweiht<br />

<strong>und</strong> in der Nacht auf den 10. November 1938 von örtlichen SA­Mitgliedern in Brand gesteckt<br />

<strong>und</strong>zerstört. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

<strong>und</strong> Rüstringer Juden zunächst<br />

in Jever bei, seit 1908 auf<br />

einem eigenen, heute noch<br />

existierenden <strong>Fr</strong>iedhof an der<br />

Fortsetzung auf Seite 25

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