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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Eveline Untersee<br />

Erfolgreiche Positionierung von<br />

Marken <strong>bei</strong> Teenagern


Erfolgreiche Positionierung von<br />

Marken <strong>bei</strong> Teenagern<br />

Oktober 2004<br />

Eveline Untersee, Universität St. Gallen<br />

+41 (0)78 748 40 48<br />

Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t findet ihren Ursprung an der Universität St. Gallen, Hochschule für<br />

Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG). Sie wurde am 29. März 2004 am Institut für<br />

Marketing und Handel <strong>bei</strong> Prof. Dr. Torsten Tomczak von Eveline Untersee vorgelegt.<br />

Nach der Bewertung und Einholung der schriftlichen Zustimmung vom Rektor der Universität St.<br />

Gallen (Dr. Peter Gomez) zur Weitergabe der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t durch die Verfasserin, wurden<br />

einige formale und graphische Änderungen vorgenommen. Sämtliche Quellen unbeschrifteter<br />

Graphiken lassen sich dem Bildernachweis (vgl. S. 68) entnehmen.<br />

Die Überar<strong>bei</strong>tung erfolgte im Herbst 2004 durch Eveline Untersee während eines<br />

Marktforschungspraktikums <strong>bei</strong>m Institut für Begleit- und Sozialforschung IBSF in Zürich.<br />

I


INHALTSVERZEICHNIS<br />

INHALTSVERZEICHNIS II<br />

SUMMARY V<br />

1 EINLEITUNG 1<br />

1.1 Ausgangslage 1<br />

1.2 Problemstellung und Zielsetzung 1<br />

1.3 Vorgehensweise und Aufbau 2<br />

2 ZIELGRUPPE TEENAGER 3<br />

2.1 Abgrenzungen 3<br />

2.1.1 Begriff Teenager 3<br />

2.1.2 Altersabgrenzung 3<br />

2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche 4<br />

2.3 Jugendliche Lebenswelten 5<br />

2.3.1 Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong> 6<br />

2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen 7<br />

2.4 Trends 9<br />

2.5 Zusammenfassung 10<br />

3 JUGENDMARKT 11<br />

3.1 Kaufbedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> 11<br />

3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums 11<br />

3.1.2 Konsumentensozialisation 12<br />

3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten 15<br />

3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt 16<br />

3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz 16<br />

3.2.2 Kaufkraft 16<br />

3.2.3 Einkommensverwendung 19<br />

3.3 Zusammenfassung 21<br />

4 POSITIONIERUNG VON MARKEN IM JUGENDMARKT 22<br />

II


4.1 Begriffserklärungen 22<br />

4.1.1 Begriff Marke 22<br />

4.1.2 Begriff <strong>Markenpositionierung</strong> 22<br />

4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche 23<br />

4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen 23<br />

4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche 24<br />

4.3 Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl 25<br />

4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien 25<br />

4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien 30<br />

4.3.3 Folgerung 32<br />

4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien 33<br />

4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken 33<br />

4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken 34<br />

4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken 35<br />

4.5 Zusammenfassung 36<br />

5 JUGENDSPEZIFISCHES MARKETINGPROGRAMM 37<br />

5.1 Kommunikationspolitik 37<br />

5.1.1 Markenbilder in der Werbung 37<br />

5.1.2 Erlebniswelten 40<br />

5.2 Produktpolitik 41<br />

5.3 Preis- und Distributionspolitik 42<br />

5.4 Zusammenfassung 43<br />

6 PROBLEMFELDER 44<br />

6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen 44<br />

6.2 Ethische Grenzen 44<br />

7 SCHLUSSBETRACHTUNG 46<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 47<br />

TABELLENVERZEICHNIS 48<br />

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 49<br />

III


ANHANG 50<br />

Anhang 1: Ergänzende Abbildungen 50<br />

Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews 53<br />

LITERATURVERZEICHNIS 61<br />

VERZEICHNIS DER SONSTIGEN QUELLEN 65<br />

VERZEICHNIS DER SEKUNDÄR ZITIERTEN QUELLEN 66<br />

VERZEICHNIS DER AUSKUNFTSPERSONEN 67<br />

BILDERNACHWEIS 68<br />

FUSSNOTENVERZEICHNIS 70<br />

IV


SUMMARY<br />

1. Junge Erwachsene stellen aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für<br />

Unternehmen eine wichtige Zielgruppe dar. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Werte sowie<br />

das spezielle Freizeit- und Konsumverhalten von <strong>Jugendlichen</strong> im Vergleich zu Erwachsen fordern<br />

eine differenzierte Bear<strong>bei</strong>tung des vielversprechenden Kundensegments.<br />

2. Unterschiedliche Produktbereiche lassen sich primär drei unterschiedlichen Markenkategorien<br />

zuordnen:<br />

• Ego Signs (Produkte, welche geeignet sind, sich zu individualisieren, z.B. Bekleidung),<br />

• Shared Basics (Produkte, welche den „coolen Mainstream, der jedem gefällt“, verlangen, z.B.<br />

Taschen/Rucksäcke) und<br />

• Functional Standards (Produkte, <strong>bei</strong> welchen sachliche Eigenschaften im Vordergrund stehen,<br />

z.B. Süssigkeiten und Chips).<br />

3. Der Zugang zu den einzelnen Produkten gestaltet sich innerhalb der Zielgruppe<br />

unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es möglich, durch eine entsprechende<br />

<strong>Markenpositionierung</strong> aus der dem Brand durch den Produktbereich vorgegebenen<br />

Markenkategorie auszubrechen.<br />

4. Unter Wahrung der allgemeinen Prinzipien der Markenführung muss je nach Markenkategorie<br />

die Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die<br />

allgemeine strategische Richtung unterschiedlich gestaltet werden.<br />

5. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, soll nicht die Auswahl der richtigen Szene im<br />

Vordergrund stehen, sondern vielmehr die auf die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> stimmige<br />

Positionierung der eigenen Marke.<br />

6. Nur wer versteht, was Jugendliche von einem spezifischen Produkt bzw. einer bestimmten<br />

Marke wollen und aufgrund dessen die richtigen Markentreiber für sein Produkt/seine Marke<br />

definieren kann, hat eine Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im<br />

Jugendmarkt.<br />

V


Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Ausgangslage<br />

Prognosen der Rentenstatistiker, die zunehmende Tendenz zum Egoismus und die<br />

Kinderfeindlichkeit lassen für viele die Frage aufwerfen, warum es überhaupt noch Unternehmen<br />

gibt, welche sich auf junge Zielgruppen fokussieren.<br />

Das Jugendsegment stellt jedoch aus unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />

eine sehr interessante Kundengruppe für Unternehmen dar: Als erstes<br />

erweisen sich Teenager durch ihre zunehmend eigenständigen<br />

Kaufentscheidungen auf dem Primärmarkt als eine bedeutende<br />

Käufergruppe. 1 Ein zweiter Grund, warum die jugendlichen Konsumenten<br />

eine wichtige Zielgruppe sind, ist die Tatsache, dass sie auf dem<br />

Einflussmarkt über eine gewisse indirekte Kaufkraft verfügen, indem sie<br />

Konsumentscheidungen in der Familie und von Dritten beeinflussen. 2<br />

Ausserdem stellen Jugendliche auf dem zukünftigen Markt, da sie selbst<br />

bald erwachsen werden, weiter potenzielle zukünftige Käufer dar. Diese gilt<br />

es mit gezielten Marketingmassnahmen an das eigene Unternehmen, an die<br />

eigenen Produkte und an die eigene Marke zu binden. 3 Ein zusätzlicher<br />

Aspekt, welcher die Relevanz der jugendlichen Zielgruppe unterstreicht,<br />

findet sich im Jugendlichkeitswahn der heutigen Gesellschaft. Jungsein ist in<br />

und bedeutet, fit und sportlich zu sein und sich mit den Eigenschaften des<br />

Jugendlichseins zu umgeben. Da<strong>bei</strong> gibt man nicht nur vor, jung zu sein,<br />

sondern man fühlt sich auch wirklich so. Somit wird klar, dass die heutige<br />

Gesellschaft Jungsein als Wert proklamiert. 4<br />

Etablierte Jugendmarken wie bspw. Nivea, Coca Cola, Red Bull, Miss Sixty und Nike haben es<br />

geschafft, ihre Marke erfolgreich im Jugendsegment zu positionieren.<br />

Durch die Wichtigkeit der Teenager als Zielgruppe ist es deshalb von Interesse, zu erfahren,<br />

welche Kriterien erfüllt sein müssen, um sich als eine angesehene Marke im Jugendmarkt<br />

etablieren zu können. Denn, wer seine Marke jugendlich – nicht aber kindlich – im Markt<br />

positionieren kann, gewinnt die bedeutende Zielgruppe der <strong>Jugendlichen</strong> und jungen Erwachsenen.<br />

Ausserdem bestehen damit Chancen <strong>bei</strong> den „forever youngs“. 5<br />

1.2 Problemstellung und Zielsetzung<br />

Das Jugendsegment spielt, wie bereits erwähnt, in Marktsegmentierungsstrategien eine wichtige<br />

Rolle. Es ist jedoch in vielen Branchen ein vergleichsweise wenig bear<strong>bei</strong>teter Teilmarkt. 6 So hat<br />

sich auch die wissenschaftliche Marketingforschung nur sehr spärlich mit dieser jugendlichen<br />

Zielgruppe und ihren Eigenheiten auseinandergesetzt. Dies obwohl Heranwachsende als<br />

Marktsegment und Zielgruppe immer mehr an Bedeutung gewinnen. 7<br />

Die Suche nach jugendrelevanten Studien und Themen über Schweizer Jugendliche stellt sich als<br />

sehr schwierig heraus. 8 Die Heranwachsenden gilt es deshalb gezielt zu bear<strong>bei</strong>ten, um sie für die<br />

eigene Marke gewinnen und so früh als möglich an die eigene Unternehmung binden zu können. 9<br />

Jugendliche bilden allerdings ein sehr heterogenes Segment. Der Versuch, den Jugendmarkt mit<br />

klassischen Marketinginstrumenten zu erschliessen, erweist sich deshalb als komplexes Unterfangen.<br />

Für Unternehmen erscheint es folglich zunehmend bedeutsam, diese schwierige<br />

Zielgruppe 10 mit einem speziellen Jugendmarketing zu stimulieren.<br />

1


Einleitung<br />

In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t wird deshalb der Frage nachgegangen, wie man diese attraktive, aber<br />

schwierige Zielgruppe für die eigene Marke erobern kann. Dazu müssen zum einen die<br />

Lebenswelten der Jugend ins Blickfeld gerückt werden. Da<strong>bei</strong> spielen ihre im Laufe der letzten<br />

Jahre komplexer gewordenen Werte und Bedürfnisse eine tragende Rolle. Auf der anderen Seite<br />

sind weiter die jugendlichen Produkt- und Markenwelten von grosser Relevanz. Ihr Konsum- und<br />

Kaufverhalten muss deshalb genauer unter die Lupe genommen werden.<br />

Der vorliegende Beitrag soll die Wichtigkeit der <strong>Jugendlichen</strong> als Zielgruppe unterstreichen. Es wird<br />

der Frage nachgegangen, welche Bedürfnisse den Konsum von <strong>Jugendlichen</strong> bzgl. verschiedener<br />

Produkte bzw. Marken steuern. Da<strong>bei</strong> wird insbesondere untersucht, welche Faktoren eine<br />

Jugendmarke ausmachen und welche Elemente für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong><br />

massgeblich sind.<br />

1.3 Vorgehensweise und Aufbau<br />

Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t stützt sich auf wissenschaftliche Literatur, empirische Untersuchungen sowie<br />

auf persönliche Interviews mit verschiedenen Experten. Ergänzend wurden einige Jugendliche zum<br />

Thema befragt. 11<br />

Die Erkenntnisse aus den Gesprächen fliessen in verschiedenen Kapiteln der Ar<strong>bei</strong>t ein.<br />

Der Aufbau der Ar<strong>bei</strong>t stellt sich wie folgt dar: Im zweiten Kapitel wird auf die Zielgruppe der<br />

Teenager eingegangen. Da<strong>bei</strong> wird eine Begriffs- und eine Altersabgrenzung vorgenommen. Es<br />

werden einige gesellschaftliche Trends aufgezeigt und deren Folgen für die <strong>Jugendlichen</strong> erläutert.<br />

Um die Eigenheiten der jungen Zielgruppe zu beschreiben, werden die Bedürfnisse und<br />

Wertpräferenzen, welche für sie prägend sind, erläutert. Sie werden über alle Kapitel aufgegriffen<br />

und bilden eine wichtige Grundlage für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t. Anschliessend wird auf das<br />

Freizeitverhalten und die Szenen der Zielgruppe eingegangen. Diese zwei Bereiche werden vor<br />

allem im fünften Kapitel für das jugendspezifische Marketingprogramm relevant. Schliesslich<br />

werden einige Trends im Jugendmarkt aufgezeigt.<br />

Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Jugendmarkt. Da<strong>bei</strong> werden die Kaufbedürfnisse im<br />

Allgemeinen und später die Umsatzpotenziale ins Auge gefasst, um in einem nächsten Schritt<br />

spezifisch auf die Markenführung im Jugendmarkt einzugehen. Zur Abbildung der jugendlichen<br />

Kaufbedürfnisse, werden einige Ausführungen zu den Hintergründen des Jugendkonsums<br />

gemacht. Folgend werden die Konsumentensozialisation und die Besonderheiten von Teenagern<br />

bzgl. ihrer Kaufentscheidung/Kaufverhalten aufgezeigt.<br />

Mit Hilfe der in den vorgängigen Kapiteln geschaffenen Grundlage wird im Kapitel vier die<br />

Markenführung im Jugendmarkt betrachtet. Es stellt den Hauptteil der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t dar. Hier<br />

wird der Frage nachgegangen, welche Anforderungen nötig sind, um eine Marke erfolgreich im<br />

Jugendmarkt zu positionieren. Dazu wird vorerst die Bedeutung von Marken für Jugendliche<br />

aufgezeigt. Des Weiteren werden anhand quantitativer Studien von Iconkids & Youth Motive von<br />

Teenagern <strong>bei</strong> der Markenwahl aufgezeigt. Mit Hilfe dieser Markentreiber werden in einem<br />

nächsten Schritt Positionierungsstrategien abgeleitet.<br />

Im fünften Kapitel werden die in den vorgängigen Kapiteln erhaltenen Ergebnisse in ein<br />

jugendspezifisches Marketingprogramm eingefügt. Da<strong>bei</strong> werden die verschieden Marketinginstrumente<br />

auf die Eigenheiten von Jugendmarken angepasst.<br />

In sechsten Kapitel werden sowohl ökonomische, rechtliche als auch ethische Grenzen des<br />

Jugendmarketings aufgezeigt.<br />

Das letzte Kapitel fasst die Ar<strong>bei</strong>t zusammen und gewährt einen Ausblick auf zukünftige<br />

Entwicklungen des Jugendsegments und auf bestehenden Forschungsbedarf.<br />

2


Zielgruppe Teenager<br />

2 Zielgruppe Teenager<br />

2.1 Abgrenzungen<br />

2.1.1 Begriff Teenager<br />

„Die Jugendzeit ist eine Phase des Übergangs von der Kindheit in das Erwachsenenalter.“ 12 In den<br />

verschiedenen Entwicklungsphasen verändern sich der Organismus, die Intelligenz, die Identität<br />

sowie auch die individuellen Bedürfnisse der Heranwachsenden. Diese Entwicklungen haben<br />

wesentliche Auswirkungen auf die Fähigkeiten, Art der Wahrnehmung und Verar<strong>bei</strong>tung von<br />

Informationen. 13 Die Abgrenzung zwischen Kindheit, Jugendphase und Erwachsenenwelt wird<br />

typischerweise aufgrund einer Marktdifferenzierung der verschiedenen Lebensphasen<br />

vorgenommen, welche sowohl alterspezifische, biologische, psychologische als auch soziale<br />

Aspekte einbezieht. 14<br />

Der Lebensphase Jugend geht die Phase der Kindheit voran. Diese endet aus<br />

biologischer Sicht mit Beginn der Pubertät. 15 In dieser Zeit setzen psychische und<br />

soziale Veränderungen ein. 16 In der Pubertät finden somit hormonelle,<br />

physiologische, psychische und mentale Umorganisationen von Körper und<br />

Persönlichkeit der Heranwachsenden statt. Der Beginn der Pubertät wird als<br />

Abgrenzung zwischen Kindheit und Jugendphase verstanden (biologische und<br />

psychologische Abgrenzung). Der Eintritt in die Jugend bringt für die<br />

Heranwachsenden den Einbezug in gesellschaftliche Verantwortungsbereiche mit<br />

sich. 17<br />

Die Abgrenzung zur Erwachsenenwelt erfolgt durch soziale<br />

Kriterien. 18 Das Ende der Jugendphase ist durch eine<br />

Übernahme von Aufgaben, welche typischerweise<br />

Erwachsenen zugesprochen werden, gekennzeichnet. Die<br />

Ausübung eines Berufes, die Gründung der familiären Selbständigkeit und die<br />

damit zusammenhängende wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit<br />

gelten als Merkmale der Erwachsenenwelt (soziologische Abgrenzung). Durch<br />

lange Ausbildungszeiten in der Schule, durch die Berufsbildung und die<br />

Ausbildungen an Hochschulen bzw. Universitäten kann sich der Beginn dieses<br />

Lebensabschnitts bis in das dritte Lebensjahrzehnt verschieben. 19 Somit wird<br />

ersichtlich, dass <strong>bei</strong> der Abgrenzung nach oben unscharfe Ränder bestehen. 20<br />

Bei der Abgrenzung von Kindern, <strong>Jugendlichen</strong> und Erwachsenen muss das<br />

Phänomen der sog. Akzeleration beachtet werden. Darunter wird eine zeitliche<br />

Vorverschiebung der körperlichen Reife verstanden. Dies führt zu einer Verkürzung der Kindheit<br />

und erzeugt eine frühere hormonelle Umstellung. Der Begriff der Akzeleration <strong>bei</strong>nhaltet aber auch<br />

die Beschleunigung der seelisch-geistigen Entwicklung der Kinder und <strong>Jugendlichen</strong>. Eine<br />

Konsequenz hieraus besteht darin, dass es immer weniger Kinder und dafür immer mehr<br />

Jugendliche gibt. 21<br />

2.1.2 Altersabgrenzung<br />

Eine reine Altersabgrenzung ist gemäss den oben aufgeführten Abgrenzungskriterien kritisch zu<br />

sehen. Verhaltensunterschiede lassen sich demnach nicht ursächlich auf Altersunterschiede<br />

zurückführen. Vielmehr sind dafür andere Faktoren wie z.B. bis dahin entwickelte Kenntnisse,<br />

Fertigkeiten und Verhaltensgewohnheiten oder auch Umwelteinflüsse verantwortlich. Es ergeben<br />

sich deshalb Probleme <strong>bei</strong> der Verwendung des Alters als Abkürzung von anderen<br />

3


Zielgruppe Teenager<br />

Einflussfaktoren. 22 Eine weitere Schwierigkeit der reinen Altersabgrenzung besteht darin, dass in<br />

der heutigen Zeit Jugendliche vermehrt wie Erwachsene handeln und umgekehrt. 23 Die<br />

altersmässige Abgrenzung der verschiedenen Phasen der Kindheit und Jungend wird deshalb in<br />

der Literatur unterschiedlich aufgefasst. 24<br />

In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t wird der Begriff Teenager oder Jugendliche für Menschen zwischen dem 14.<br />

und dem 23. Lebensjahr verwendet. Da jedoch in der Literatur, wie bereits erwähnt, keine<br />

einheitliche Altersabgrenzung des Begriffes „Teenager“ zu finden ist, weisen auch Studien zu<br />

diesem Thema ganz unterschiedliche Altersabgrenzungen auf. Es ist deshalb unvermeidlich, wenn<br />

einzelne Aspekte aus den verwendeten Untersuchungen nicht die ganze Zielgruppe abbilden,<br />

sondern nur Teile davon. Mit der Festlegung der Zielgruppe im Alter von 13-22 Jahren wird deshalb<br />

versucht, weitgehendst alle wichtigen Aspekte in der Ar<strong>bei</strong>t zu integrieren. Nur so kann<br />

gewährleistet werden, dass ein möglichst umfängliches Bild über die Jugend im Zusammenhang<br />

mit Marken erstellt werden kann.<br />

2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche<br />

Mitte der 80er Jahre begann ein gesellschaftlicher Wertewandel. Bis dahin gängige Werte wie:<br />

Obrigkeitsglauben, Pflichterfüllung, Ar<strong>bei</strong>tsethos, Anerkennung von Sitte und Anstand oder<br />

Gehorsam verloren je länger je mehr an Bedeutung und wurden in den Hintergrund gestellt. An ihre<br />

Stelle traten Ich-bezogene und postmaterialistische Werte. Autonomie, Selbstverwirklichung sowie<br />

hedonistische Selbstentfaltung und steigendes Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt waren<br />

die Werte, welche die klassischen ersetzt haben. 25 In der heutigen Gesellschaft besteht der Trend<br />

zur emotionalen Verwirklichung eines jeden. 26<br />

Der wichtigste Aspekt der heutigen gesellschaftlichen Modernisierung ist die sog.<br />

Individualisierung. Traditionelle soziale Milieus und starre Gruppenzugehörigkeiten werden durch<br />

sie gelockert oder lösen sich sogar gänzlich auf. Dies bringt auch den Verlust von<br />

milieuspezifischen Werthaltungen und Einstellungsmustern mit sich. Der Einzelne ist deshalb mehr<br />

als jemals zuvor auf sich alleine gestellt. 27 Kinder müssen sich je länger je mehr selbst<br />

beschäftigen und erziehen, da das Familienleben immer weiter nach hinten gestellt wird. Das<br />

Gedankengut der antiautoritären Erziehung bildet zum einen eine freie Entfaltung der Kinder (ohne<br />

Reglementierungen) und zum anderen eine Unterstützung dieser Entfaltung durch Eltern und<br />

Pädagogen. Kinder äussern ihre Wünsche von klein auf und setzen diese auch durch. Sie werden<br />

immer mehr als gleichberechtigte Partner gesehen. 28 So kommt es, dass die heutigen Teenager<br />

wesentlich mehr Verantwortung tragen als Jugendliche in früheren<br />

Zeiten. 29 Individualisierung bedeutet aber nicht, völlig einzigartig zu<br />

sein. Vielmehr besteht sie darin, sich abseits der Masse in kleinen,<br />

aber gleichgesinnten Gruppen zu positionieren. 30 Auf diese sog.<br />

Szenen wird in 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) näher<br />

eingegangen.<br />

Eine Folge der Individualisierung stellt sich in der heute herrschenden<br />

Pluralisierung dar. Die heutige Gesellschaft zeichnet sich durch ihre<br />

Vielfältigkeit aus und ist sehr schwer überschaubar geworden. Vor<br />

allem die Lebensstile und kulturellen Orientierungsmuster von<br />

<strong>Jugendlichen</strong> pluralisieren wie niemals zuvor. Veranschaulichen lässt<br />

sich das in der breiten Fächerung der jugendlichen Lebensstilgruppen<br />

und ihren Musikstilrichtungen. In den 60ern des letzten Jahrhunderts<br />

bspw. dominierte die Musikstilrichtung der Beatles und der Rolling Stones. Breite Strömungen<br />

stellen heutzutage z.B. die Techno- oder HipHopkultur dar. Diese Moden sind aber in sich selbst<br />

4


Zielgruppe Teenager<br />

wieder breit ausgefächert. Hieraus resultiert eine unüberschaubare Vielfalt von Szenen und<br />

Stilen, 31 welche sich ständig neu weiterentwickeln. 32<br />

Diese Pluralisierung und Aufspaltung der Jugend führt dazu, dass mit einem einzelnen Angebot<br />

nicht der ganze Jugendmarkt erreicht werden kann, sondern nur Teile von diesem. Es ist deshalb<br />

dienlich und oft auch erforderlich, den Jugendmarkt in verschiedene Segmente zu unterteilen und<br />

auf diese in einer gezielten Bear<strong>bei</strong>tung einzugehen. Bei einer solchen Bear<strong>bei</strong>tung, besteht<br />

allerdings die Gefahr, dass den dadurch anfallenden Kosten nur geringe Umsätze<br />

gegenüberstehen. 33<br />

Ein weiteres Merkmal der heutigen Gesellschaft besteht in der hybriden Konsumstruktur der<br />

Konsumenten. Die Kunden lassen sich nicht mehr eindeutig einer Käufertypologie zuordnen.<br />

Vielmehr gehören sie je nach Situation unterschiedlichen Clustern an. 34 Dies zeigt sich <strong>bei</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong>, dass sie immer häufiger verschiedenen Lebensstilen parallel angehören. 35 Somit<br />

wird ersichtlich, dass die Ansprüche und Bedürfnisse, welche Teenager an Produkte bzw. Marken<br />

stellen, sehr vielschichtig und individuell sind.<br />

Die zunehmende Marktsegmentierung, die hybride Konsumstruktur der Nachfrager, aber auch die<br />

wachsende Internationalisierung und der daraus entstehende Markteintritt neuer Wettbewerber, die<br />

dramatische Verkürzung der Produktlebenszyklen und die steigende Anzahl Produktinnovationen<br />

führen u.a. zur sog. Multioptionsgesellschaft 36 . 37 Diese zeichnet sich durch eine Steigerung der<br />

Erlebens-, Handlungs- und Lebensmöglichkeiten und durch eine Optionensteigerung aus. Die<br />

Steigerung der Möglichkeiten findet in allen Bereichen des alltäglichen Lebens statt: also auch in<br />

den Konsumangeboten. 38 Die wachsenden heterogenen Bedürfnisse in einzelnen Bereichen führen<br />

zu einer Anpassung des Angebotes und somit zu einer Explosion von Produkten und Marken. Die<br />

Angebote in den einzelnen Produktbereichen sind dadurch nur sehr schwer zu erfassen. Somit sind<br />

Kunden mit einem Angebotschaos konfrontiert. Viele Konsumenten sind durch diese Vielfalt<br />

überlastet und reagieren aus einem Selbstschutz heraus, indem eine Beschränkung der<br />

wahrgenommenen Marken stattfindet. 39 Bei Marketingmassnahmen, welche auf die grosse Masse<br />

ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, dass diese an der jugendlichen Zielgruppe vor<strong>bei</strong>gehen. 40<br />

Im Folgenden werden vorerst die Besonderheiten der jugendlichen Zielgruppe bzgl. ihrer<br />

Lebenswelten im Unterschied zu den Erwachsenen ins Auge gefasst, um die Zielgruppe in Bezug<br />

auf ihre kaufverhaltensrelevanten Merkmale besser verstehen zu können.<br />

2.3 Jugendliche Lebenswelten<br />

Jugendliche sind hinsichtlich ihrer kaufverhaltensrelevanten Merkmale keine homogene Gruppe.<br />

Anhand von soziodemographischen Daten wie bspw. Alter, Geschlecht, Status und Bildungsniveau<br />

kann bspw. festgestellt werden, dass ältere männliche Jugendliche eine besonders interessante<br />

Zielgruppe für Unternehmen, die im Computerbereich tätig sind, darstellen. Sie sind für diesen<br />

Bereich aufgrund ihres höheren Einkommens und ihrer<br />

Bedürfnisse eine attraktive Kundengruppe. Demgegenüber<br />

bevorzugen es Mädchen eher, ihr Geld für Kleider<br />

auszugeben. Diese Zielgruppe ist deshalb für Anbieter von<br />

Kleidung eine interessante Käufergruppe. 41<br />

Jugendliche bilden allerdings nicht nur aufgrund ihrer<br />

Kaufverhaltensmerkmale, sondern auch bzgl. ihrer<br />

Produktanforderungen ein heterogenes Segment. Eine<br />

Ausschöpfung der Umsatzpotenziale im Jugendmarkt ist<br />

deshalb mit der Offerierung eines einzigen Angebots meist<br />

nicht möglich. Vielmehr muss deshalb eine spezifische<br />

5


Zielgruppe Teenager<br />

Bear<strong>bei</strong>tung von unterschiedlichen Gruppen von <strong>Jugendlichen</strong> erfolgen. Für ein Unternehmen<br />

bietet das die Möglichkeit der Segmentierung des Jugendmarktes und der Fokussierung auf die<br />

attraktivste Gruppe (vgl. 2.2 (Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche)<br />

Pluralisierung). 42 Da<strong>bei</strong> müssen neben soziodemographischen Daten auch psychographische<br />

Daten herangezogen werden. 43 Dazu gehört bspw. der Lebensstil der Käufer, welcher in Bezug auf<br />

jugendliche Konsumenten von hoher Bedeutung ist. 44<br />

Um sich von den verschiedenen jugendlichen Lebensstilen einen Überblick verschaffen zu können,<br />

wird im Folgenden auf die Bedürfnisse und Werte der heutigen Jugend eingegangen.<br />

Anschliessend werden die Bereiche Freizeit und Szenen näher betrachtet.<br />

2.3.1 Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong><br />

Die Bedürfnisse der Heranwachsenden werden wesentlich durch die physischen als auch durch<br />

die psychischen Veränderungen im Laufe ihrer Entwicklung bestimmt. Zu Beginn der Jugendphase<br />

setzt die Selbstfindung und die Ausbildung von eigenen Wertesystemen ein. Die eigene<br />

Persönlichkeit und ebenso das Selbstwertgefühl sind deshalb in dieser Zeit noch nicht sehr stark<br />

ausgeprägt. Die diesbezügliche Verunsicherung der Teenager ist gross. 45 Die Bedürfnisse wie der<br />

Wunsch nach zwischengeschlechtlichen Beziehungen, nach Unabhängigkeit, nach Zugehörigkeit<br />

und nach Anerkennung sowie das Bedürfnis nach Entwicklung der eigenen<br />

Persönlichkeit/Individualität oder Abgrenzung nach aussen sind deshalb für die Teenager zentral. 46<br />

Jugendliche wollen sich zudem von allem Kindlichen, aber auch von den Eltern und Traditionen<br />

abgrenzen. Sie inszenieren sich folglich gerne und bewusst. 47 Da die eigene Identität bedeutend<br />

vom Selbstbild geprägt, die Entstehung des Selbstbildes aber wiederum von Meinungen anderer<br />

Personen mitbestimmt wird, ist die häufig <strong>bei</strong> Teenager auftretende Selbstdarstellung durch den<br />

Konsum sozial auffälliger Produkte wie bspw. Kleidung, dekorative Kosmetik oder<br />

Unterhaltungselektronik Bestandteil für die Entwicklung der Identität eines <strong>Jugendlichen</strong>. 48 Je älter<br />

Jugendliche jedoch werden, desto mehr sehen sie sich als unabhängig und erwachsen. 49<br />

Diese Bedürfnisse bilden für den weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t einen sehr wichtigen Aspekt. So<br />

werden diese <strong>bei</strong> der Erläuterung der Kaufbedürfnisse von Teenagern und auch <strong>bei</strong> deren<br />

Einkommensverwendung relevant. Insbesondere baut Kapitel vier auf diesen Bedürfnissen auf.<br />

Wichtig für das Verständnis der Jugend als Zielgruppe sind aber neben den Bedürfnissen auch ihre<br />

Wertpräferenzen. Darunter werden wesentliche Elemente der menschlichen Psyche verstanden,<br />

welche festlegen, was im Leben wichtig ist und angestrebt wird. 50<br />

Erst im Rahmen der eigenen Identitätsfindung kann ein eigenes Wertesystem ausgebildet<br />

werden. 51 Die Wichtigkeit der verschiedenen Lebensbereiche lässt sich mit folgender Graphik<br />

darstellen.<br />

6


Zielgruppe Teenager<br />

Abbildung 1: Werte und Ziele von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren<br />

Freiheit<br />

Freizeit<br />

Gesundheit<br />

Partnerschaft/Liebe<br />

Familie<br />

Beruf<br />

Sexualität<br />

Karriere<br />

Auszug aus Elternhaus<br />

Konsum<br />

Religion<br />

9<br />

9<br />

14<br />

19<br />

22<br />

27<br />

26<br />

32<br />

35<br />

41<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 7<br />

48<br />

55<br />

62<br />

66<br />

76<br />

79<br />

79<br />

78<br />

81<br />

80<br />

84<br />

84<br />

Anzahl Jugendliche in % (N pro Item = 316)<br />

Wie aus obiger Tabelle klar ersichtlich wird, legen Jugendliche wenig Wert auf Politik, Kunst,<br />

Wirtschaft und Religion. Viel wichtiger sind den heutigen Heranwachsenden ihre Freunde, die<br />

Freiheit und einfach Spass am Leben zu haben. Diese Aspekte stellen die Grundwerte der heutigen<br />

<strong>Jugendlichen</strong> dar. Sie beziehen sich auf private Harmonie, auf die oben erwähnten Bedürfnisse<br />

nach sozialer Geselligkeit und Austausch und auf den Wunsch, ein eigenständiges Leben führen zu<br />

können. 52<br />

2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen<br />

Die Gestaltung der Freizeit bildet einen wichtigen Teil der Lebenswelt von <strong>Jugendlichen</strong>. 53<br />

Jugendliche leben ihre Interessen hauptsächlich in ihrer Freizeit aus, weil dieser Lebensbereich am<br />

besten individuell gestaltet werden kann. In ihm werden deshalb auch die sog. Szenen gebildet<br />

und ausgelebt. 54<br />

Im Folgenden wird ein Einblick in das Freizeitverhalten und die Szenen von Teenagern gewährt.<br />

▪ Freizeitverhalten<br />

Die Freizeit wird von vielen <strong>Jugendlichen</strong> immer mehr als Entspannungs- und Selbstverwirklichungszeit<br />

gesehen. Verursacht wird dies, durch den hohen Stellenwert der schulischen<br />

7


Zielgruppe Teenager<br />

Ausbildung in der heutigen Zeit und durch die zunehmend zum Alltag von <strong>Jugendlichen</strong><br />

gehörenden Nebentätigkeiten und Ferienjobs. 55<br />

Radiotele hat in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Dr. Max Müller, Leiter des Instituts für Begleit- und<br />

Sozialforschung, die Studie Jugendbarometer VIVA SWIZZ powered by IHA-GfK entwickelt. Da<strong>bei</strong><br />

wurden Deutschschweizer Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren untersucht. In Bezug auf das<br />

Freizeitverhalten hat die Studie folgende Auffälligkeiten ermittelt: Das spontane Zusammensein mit<br />

Gleichaltrigen 56 , Musik, Ausgang und Sport spielen eine bedeutende Rolle in der Freizeitgestaltung<br />

von <strong>Jugendlichen</strong> (vgl. Abbildung 13 im Anhang 1).<br />

Auffällig ist neben der hohen Bedeutung von sozialen Beziehungen auch die relativ starke<br />

Verbindung von Teenagern zu neuen Kommunikations- und Interaktionsmedien. Die Nutzung von<br />

Handy und Internet ist für die heutigen <strong>Jugendlichen</strong> schon<br />

<strong>bei</strong>nahe zu einer Selbstverständlichkeit geworden und beeinflusst<br />

deshalb auch stark ihr Freizeitverhalten. 57<br />

Wie schon erwähnt hat auch der Sport für Jugendliche einen<br />

hohen Stellenwert. Sie verbringen einen Grossteil ihrer Freizeit<br />

damit. Von besonderem Interesse ist dieser Aspekt im<br />

Zusammenhang mit einem allfälligen Eventmarketing zur Klärung<br />

der Frage, welche Sportarten im Besonderen für Teenager<br />

Attraktivitätspotenzial besitzen.<br />

Absolute Trendsportarten sind gemäss B. Heinzelmeier u.a.<br />

Snowboarden, Inlineskaten, Streetball und Skateboarden.<br />

Vereinssportarten wie bspw. Tennis, Volleyball oder auch<br />

Fussball weisen heutzutage stagnierende, wenn nicht sogar<br />

rückläufige Mitgliederzahlen auf. Dahingegen sind die sog.<br />

Freestyle-Sportarten, wie eben erwähnt, <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> derzeit voll im Trend. Der Boom dieser<br />

Sportarten begründet sich darin, dass Freestyle informell, ungebunden und ohne autoritäre<br />

Strukturen/erwachsene Funktionäre betrieben werden kann. 58<br />

Der Lebensbereich der Freizeit kann, wie dargelegt, am besten individuell gestaltet werden,<br />

weshalb er für die sog. Szenen eine optimale Plattform bietet. Im nächsten Abschnitt wird näher auf<br />

die verschiedenen Lebensstile/Szenen der Teenager eingegangen.<br />

▪ Szenen<br />

Gleichzeitig mit dem Beginn des Ablösungsprozesses der Kinder von ihren Eltern, steigt der<br />

Stellenwert der „Peergroup“. 59 Teenager werden von diesem Zeitpunkt an vermehrt Mitglieder von<br />

Szenen. 60 Szenen sind globale, meist recht lose Verbindungen von Personen, welche ähnliche bis<br />

gleiche Wertvorstellungen, Einstellungen und Freizeitpräferenzen haben. Diese Eigenschaften<br />

manifestieren sich auch im Konsumstil. 61 Zur Abgrenzung gegen aussen werden einheitliche Codes<br />

benutzt. Hier<strong>bei</strong> besteht eine hohe Übereinstimmung in Sprache, Kleidung, Denkmustern und<br />

Ansichten über allgemeine Lebensthemen zwischen den Szenemitgliedern. Innerhalb der Szene<br />

wird damit Homogenität geschaffen, gleichzeitig findet aber auch eine Abgrenzung gegenüber der<br />

„Aussenwelt“ statt. 62 Die Lebensphilosophien werden in Szenen typischerweise durch die drei<br />

grossen „M“ - Meinung, Musik und Marken 63 - ausgedrückt. Diese Szenecodes muss jedes Mitglied<br />

beherrschen, um glaubwürdig zu sein und somit in der Gruppe akzeptiert zu werden. Konkret heisst<br />

das, dass Mitglieder einer Szene die „richtige“ Musik hören, den „richtigen“ Kleidungsstil haben und<br />

die dazugehörigen Marken tragen müssen, und die spezifische Szeneweltanschauung muss von<br />

ihnen im „richtigen“ Sprachcode kommuniziert werden. Wer die drei „M“ beherrscht, gehört zur<br />

Szene. Dies gilt auch für die Unternehmen. Somit wird klar, dass nur wer über ein<br />

Grundlagenwissen bzgl. Szenen verfügt, in der Lage ist, einen richtigen Dialog mit diesen<br />

8


Zielgruppe Teenager<br />

aufzubauen. 64 Zu den aktuellen Jugendthemen zählen weiter auch Mode und Sport. Zusammen mit<br />

Musik prägen sie die Teenager stärker als das Alter. Für viele Jugendliche ist das Leben eine<br />

Bühne, auf welcher sie sich selbst inszenieren. Ein neuer Musikgeschmack bringt von heute auf<br />

morgen einen neuen Kleidungsstil mit sich, und die Mode wird von den oben genannten<br />

Trendsportarten geprägt. 65<br />

Neuere Untersuchungen von jugendlichen Lebensstilen haben ergeben, dass <strong>bei</strong> Teenagern<br />

vermehrt wechselnde Vorlieben möglich sind und dass unterschiedliche Lebensarten gleichzeitig<br />

ausprobiert werden. 66 Diese Wechselmöglichkeiten und Mehrfachzugehörigkeit von <strong>Jugendlichen</strong><br />

stellt <strong>bei</strong> der Segmentbildung eine zusätzliche Schwierigkeit dar. 67 Da<strong>bei</strong> wird die Schnelligkeit der<br />

Wechsel von Stilen als Hauptproblem der differenzierten Bear<strong>bei</strong>tung gesehen. Bis nämlich in der<br />

Markforschung bestimmte Strukturen und Stile identifiziert und darauf aufbauend<br />

Marketingkonzepte entwickelt werden, sind diese vielfach schon als veraltet zu betrachten. 68<br />

Beispiele für jugendliche Lebensstile, welche aufeinander einwirken und sich soziodemographisch<br />

sowie in ihrem Konsumverhalten beschreiben lassen, sind: 69 HipHoper, Technofreaks, Girlies,<br />

distinguierte Hedonisten, aktiv Aufgeschlossene, Adaptierende, Computerfreaks,<br />

Männerkulturförderer, Verweigerer und in der Jobkultur Etablierte. In der Altersgruppe der 14 bis 19<br />

Jährigen trifft man besonders häufig auf Girlies und Vertreter der Hip-Hop-Kultur, welche besonders<br />

oft Trends vorgibt.<br />

2.4 Trends<br />

Hauptträger von Wertewandel sind meist die jüngeren Generationen. Sie tragen die „neuen Werte“<br />

im Laufe ihres Heranwachsens zunehmend in die Gesellschaft hinein. 70 In der heutigen<br />

vielschichtigen Gesellschaft, welche dauernden und schnellen Veränderungen ausgesetzt ist, ist<br />

das frühzeitige Erkennen von Trends einer der wichtigsten Parameter der gesamten Wirtschaft<br />

geworden. Nur mit einer solchen Früherkennung der Trends können neue Bedürfnisse rechtzeitig<br />

erkannt und versorgt werden. Vor allem die <strong>Jugendlichen</strong> sind mit den verschiedensten<br />

Strömungen und interkulturellen Verflechtungen stark konfrontiert. 71<br />

Die Früherkennung im Jugendsegment ist deshalb, um <strong>bei</strong> der<br />

Zielgruppe aktuell zu bleiben, besonders wichtig. So sind es meist die<br />

Teenager selbst, welche Veränderungen vorgeben und als<br />

Trendsetter fungieren. Es waren z.B. junge Leute, welche den<br />

Turnschuh von einem reinen Sportschuh in einen Freizeitschuh<br />

umfunktionierten oder statt einer normalen, langweiligen Tasche<br />

einen Rucksack trugen. Heutzutage tragen sogar feine Damen kleine,<br />

edle Rucksäcke durch noble Einkaufsstrassen. 72 Unternehmen wie<br />

z.B. Benetton haben die Wichtigkeit der jugendlichen Zielgruppe zur<br />

Früherkennung von Trends erkannt und ar<strong>bei</strong>ten deshalb mit<br />

jugendlichen Trend-Scouts zusammen. 73<br />

Die Trendforschung kann jedoch nicht alle Trends, die auf eine<br />

Gesellschaft zukommen, vorhersagen. Der diesbezügliche Erfolg bzw.<br />

Misserfolg von Marketinganstrengungen bleibt oft unkalkulierbar. Die<br />

Jugend zeigt sich als eigenwillige Zielgruppe, welche sich immer schneller entwickelt. Oft entsteht<br />

auch der Anschein, dass bestimmte Moden plötzlich, willkürlich und aus dem Nichts entstehen. 74<br />

Die grossen Trendströmungen, wie sie von früheren Zeiten bekannt sind, sind gemäss Asta<br />

Baumöller, Marketingleiterin von VIVA SWIZZ, vor<strong>bei</strong>. Vielmehr existieren ihrer Meinung nach<br />

immer mehr kleine Strömungen, welche durch die Individualisierung verursacht worden sind.<br />

9


Zielgruppe Teenager<br />

Jugendliche suchen vermehrt nach der richtigen Collage von verschiedenen Stilen.<br />

Individualisierung scheint schick zu sein. So werden bspw. Markenjeans in Kombination mit einem<br />

T-Shirt vom Secondhand-Laden getragen, um so etwas Einzigartiges zu verwenden und somit<br />

persönlichen Stil zu zeigen. 75<br />

2.5 Zusammenfassung<br />

Die Individualisierung, die Pluralisierung, die hybride Konsumstruktur und die<br />

Multioptionsgesellschaft bilden die Rahmenbedingungen, welche im Hinblick auf das<br />

Jugendmarketing und die Trends in dieser Zielgruppe beachtet werden müssen. Die heutige Welt<br />

ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Jugendliche wachsen<br />

deshalb in der sog. Multioptionsgesellschaft auf. Um nicht ein austauschbares Produkt unter vielen<br />

anderen zu produzieren, müssen die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse der Teenager eruiert<br />

werden. Sie bilden eine wesentliche Grundlage für die Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes. Der<br />

Wunsch nach Selbstfindung bzw. Individualität, nach Zugehörigkeit und Anerkennung und nach<br />

Unabhängigkeit prägen die Jugendphase stark. Für das Verständnis der Teenager als Zielgruppe<br />

sind aber auch deren Wertpräferenzen wichtig. Freiheit, Freunde bzw. Cliquen, Spass am Leben<br />

und Freizeit bilden wesentliche Pfeiler für jugendliche Lebenswelten. Was das Freizeitverhalten im<br />

Speziellen betrifft, so lässt sich sagen, dass es vor allem die Freunde, die Musik, der Ausgang und<br />

der Sport sind, mit welchen sich die die <strong>Jugendlichen</strong> viel und oft beschäftigen. Für jugendliche<br />

Lebenswelten sind auch die sog. Szenen von Bedeutung. Diese definieren sich meist über<br />

Meinungen, Musik und Marken. Aber auch Mode und Sport zählen zu den aktuellen Jugendthemen<br />

und prägen Teenager in hohem Masse. Diese Faktoren sind vor allem im Hinblick auf den<br />

Kommunikationsaspekt im Marketing-Mix, welcher im fünften Kapitel näher beschrieben wird, von<br />

Bedeutung. Vorerst wird im nächsten Schritt auf den Jugendmarkt im Speziellen eingegangen.<br />

10


Jugendmarkt<br />

3 Jugendmarkt<br />

Jeder tatsächliche Abnehmer von unternehmerischer Leistung wird als Kunde (i.e.S.) verstanden. 76<br />

Nach Kotler/Bliemel besteht ein Markt aus „allen potenziellen Kunden mit einem bestimmten<br />

Bedürfnis oder Wunsch, die willens und fähig sind, durch einen Austauschprozess das Bedürfnis<br />

oder den Wunsch zu befriedigen“. 77 Folglich werden auch potenzielle und indirekte Nachfrager,<br />

welche durch ihre Kaufentscheidungseinflüsse auf Dritte wirken, als Kunden einbezogen.<br />

Der in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t fokussierte Jugendmarkt besteht folglich aus dem Teil der aktuellen,<br />

der indirekten und der potenziellen Kunden, welcher der Jugend angehört und ausserdem in der<br />

deutschsprachigen Schweiz lebt. Aufgrund dessen, dass in der Schweiz jedoch praktisch keine<br />

jugendrelevanten Studien existieren, 78 wird in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t z.T. auf deutsche Studien<br />

zurückgegriffen. Dies ist insoweit unbedenklich, als dass es keine grundlegenden Unterschiede<br />

zwischen Deutschen und Deutschschweizer <strong>Jugendlichen</strong> gibt. 79<br />

3.1 Kaufbedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong><br />

Im Hinblick auf eine erfolgreiche Markenführung auf dem Jugendmarkt müssen vorerst die<br />

Kaufbedürfnisse von jugendlichen Kunden ins Auge gefasst werden. Da<strong>bei</strong> werden insbesondere<br />

die Hintergründe des Jugendkonsums, die Konsumentensozialisation der <strong>Jugendlichen</strong> mit den<br />

relevanten Einflussfaktoren und einige wichtige Elemente bzgl. der Kaufentscheidung bzw. des<br />

Kaufverhaltens von Teenagern ins Blickfeld gerückt.<br />

3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums<br />

Der Konsum dient grundsätzlich der Befriedigung von Grundbedürfnissen, zur Erwirkung von<br />

Zugehörigkeit, zur Demonstration von Status und/oder zur Kompensation. 80<br />

Aufgrund der im Jugendalter typischen Bedürfnisse nach Anerkennung, Zugehörigkeit und<br />

Individualität 81 sind es <strong>bei</strong> Teenagern vor allem die Aspekte der<br />

Zugehörigkeit, der Demonstration und der Kompensation, welche den<br />

Konsum ankurbeln. So nimmt <strong>bei</strong> Teenagern die Anzahl derjenigen<br />

Käufe von Produkten bzw. Marken zu, mit welchen sie Zugehörigkeit zu<br />

einer Gruppe vermitteln wollen bzw. Einkäufe, <strong>bei</strong> denen sie<br />

Individualität oder auch sozialen Status beweisen möchten. Bis zu<br />

einem Zehntel der von den <strong>Jugendlichen</strong> Kunden getätigten Käufe sind<br />

durch die Kompensation gesteuert. Viele Teenager geben zu, mehr<br />

oder weniger häufig Käufe zu tätigen, die eigentlich gar nicht nötig<br />

gewesen wären, d.h. sog. irrationale Käufe zu tätigen. 82<br />

Zu diesem Sachverhalt lässt sich Folgendes erläutern: In der<br />

Jugendphase findet eine starke Ausdifferenzierung der Persönlichkeit<br />

eines Teenagers statt. Eigene Bedürfnis-, Werte- und Normensysteme sowie ethisches und<br />

politisches Bewusstsein werden in diesem Zeitabschnitt gebildet. Jugendliche suchen vor allem <strong>bei</strong><br />

Eltern, Peergroups und <strong>bei</strong> den Lehrern bzw. mittels Schulnoten nach Aufmerksamkeit,<br />

Annerkennung und Wertschätzung. 83 Je geringer diese Dimensionen <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> vorhanden<br />

sind, desto höher ist deren Anfälligkeit kompensatorische und demonstrative Käufe zu tätigen. 84<br />

Im Hinblick auf ethische Einschränkungen, vgl. dazu Kapitel 6.2 (Ethische Grenzen), sollten sich<br />

Massnahmen zur Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes auf die ersten drei Kaufmotive, also auf die<br />

Bedürfnisbefriedigung, auf den Beitrag zur sozialen Zugehörigkeit und zur Demonstration von<br />

Individualität und sozialem Status, beschränken. Jedoch sind auch <strong>bei</strong> den Motiven der sozialen<br />

11


Jugendmarkt<br />

Zugehörigkeit sowie <strong>bei</strong> der Demonstration von Individualität und sozialem Status ethische Kriterien<br />

zu berücksichtigen. 85<br />

Im Folgenden wird die Konsumentensozialisation von <strong>Jugendlichen</strong> mit ihren Einflussgrössen<br />

aufgezeigt.<br />

3.1.2 Konsumentensozialisation<br />

Unter Konsumentensozialisation versteht man die „Einführung eines Individuums in die<br />

Konsumkultur einer Gesellschaft“. 86 Da<strong>bei</strong> lernt der Kunde, seine Konsumentenrolle zu spielen und<br />

die Erwartungen, welche die Gesellschaft an ihn stellt, zu erfüllen. 87 Im Prozess der<br />

Konsumentensozialisation finden Prägungs- und Lernprozesse statt. Als Konsequenz daraus<br />

entwickeln sich schon in der Kinder- und Jugendphase Kaufverhaltensmuster und<br />

Markenpräferenzen. 88 Individuen lernen neues Verhalten durch Beobachtung vom Verhalten<br />

anderer oder aber durch direkte eigene Erfahrung. Beim Lernen durch Beobachtung stehen Kinder<br />

und Jugendliche sog. Sozialisationsagenten gegenüber. Diese liefern der jungen Zielgruppe<br />

Modelle, an denen sie Konsumentenrollen einüben können. Sozialisationsagenten sind auf der<br />

einen Seite: Familie, Schule und Freunde. Sie stehen mit den <strong>Jugendlichen</strong> in unmittelbarem und<br />

persönlichem Kontakt. Andererseits werden sie auch von den Massenmedien (z.B.: Fernsehen,<br />

Comic-Hefte, Bücher oder Zeitschriften) in ihrem Konsumverhalten beeinflusst. Die von den<br />

Sozialisationsagenten gelieferten Verhaltensmodelle spielen für das Lernen eine vorrangige<br />

Rolle. 89 Jedoch sind auch die emotionale Konditionierung und das Lernen durch direkte Erfahrung<br />

von grosser Bedeutung. Besonders wenn man bedenkt, dass Jugendliche zunehmend eigene<br />

Kauf- und Verwendungserfahrungen tätigen. 90 Durch die emotionale Konditionierung werden den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> vor allem durch das Fernsehen Präferenzen für bestimmte Produkte <strong>bei</strong>gebracht.<br />

Das eigene Einkommen spielt <strong>bei</strong>m Lernen durch unmittelbare Erfahrung eine wichtige Rolle.<br />

Jugendliche sind vermehrt in der Lage, selber über ihr Geld zu verfügen und somit an<br />

ökonomischen Austauschbeziehungen teilzunehmen. 91<br />

Für das Konsumverhalten von Erwachsenen sind also in hohem Masse Lernprozesse in der<br />

Kindheits- und Jugendphase verantwortlich. Das Konsumentenverhalten ist jedoch auch als<br />

Ergebnis von andauernd stattfindenden Erfahrungen zu verstehen. So können bspw. aktuelle<br />

Einfüsse Umgestaltungen in den bereits vorhandenen Prädispositionen bewirken. 92<br />

Es ist daher von Interesse, welche relative Bedeutung die Erfahrungen in der Jugendphase für das<br />

Konsumverhalten eines Erwachsenen hat. Im Folgenden werden die verschiedenen<br />

Sozialisationsagenten aufgezeigt und erläutert, die bzgl. des Konsums auf Jugendliche einwirken.<br />

▪ Sozialisationsagenten<br />

Unter Sozialisationsagenten sind Einflüsse zu verstehen, welche auf das Kaufverhalten von<br />

<strong>Jugendlichen</strong> einwirken. Die unten stehende Graphik stellt einige mögliche Sozialisationsagenten<br />

und ihren Einfluss auf die <strong>Jugendlichen</strong> dar.<br />

12


Jugendmarkt<br />

Abbildung 2: Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch<br />

verschiedene Sozialisationsagenten<br />

Freunde/ Kollegen<br />

Zeitschriften<br />

Musiker<br />

Videoclips<br />

Werbung<br />

Schauspieler<br />

Sportler<br />

Geschwister<br />

TV-Moderatoren<br />

Modeshows<br />

Eltern<br />

Angaben in Prozent, N=316<br />

Quelle: Radiotele AG (2003), S. 5<br />

Beeinflussung von <strong>Jugendlichen</strong> in ihrem Modestil<br />

1<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

9<br />

19<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Im folgenden Schritt gilt es die verschiedenen Sozialisationsagenten und ihren Einfluss auf das<br />

Kaufverhalten zu erläutern.<br />

a. Familie<br />

In der heutigen Gesellschaft ist ein Wandel in der Familienstruktur als auch im Erziehungsstil zu<br />

beobachten. Die klassische Familie (zwei Kinder, Vater berufstätig, Mutter Hausfrau) erodiert. 93 So<br />

wachsen, was die Familienstruktur angeht, permanent weniger Kinder in einer „Normalfamilie“ auf.<br />

Dafür hat die Zahl der „Ein-Eltern-Familien“ und die Anzahl berufstätiger Mütter zugenommen. Die<br />

Folge davon ist die Entstehung von sog. „Satellitenfamilien“. D.h. die Familienmitglieder wohnen<br />

zwar noch im selben Haushalt, jeder geht aber seinen eigenen Interessen nach. Der heutige<br />

Erziehungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Eltern der Selbständigkeit ihrer Kinder vermehrt<br />

grössere Bedeutung einräumen als früher. Eine Konsequenz hieraus ist, dass sich Kinder und<br />

Jugendliche immer früher, selbständiger und selbstbewusster mit dem Konsum und der Werbewelt<br />

auseinandersetzen. 94<br />

Die Konsumentensozialisation beginnt folglich bereits im Kindesalter. Durch Erziehungsmassnahmen<br />

einerseits und als Modell, an dem Kinder<br />

und Jugendliche ihr Konsumverhalten (d.h. ihr Verhalten<br />

<strong>bei</strong> der Produktauswahl und <strong>bei</strong>m Einkauf) lernen<br />

andererseits, wirken Eltern auf ihre Kinder ein. Wenn die<br />

Eltern ein gleich bleibendes Verhaltensmuster aufweisen<br />

und dieses von ihren Kindern leicht beobachtet werden<br />

kann, geben die Eltern ein besonders wirksames Modell<br />

ab. Leicht zu beobachten ist das elterliche<br />

41<br />

13


Jugendmarkt<br />

Verhaltensmuster, wenn Kinder sie <strong>bei</strong>m Einkauf begleiten. Die Kenntnisse über Produkte,<br />

Geschäfte und das damit im Zusammenhang stehende Verhalten, wird somit wesentlich vom<br />

beobachtbaren Verhalten der Mutter bestimmt. 95<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Produktpräferenzen von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> oft<br />

die Vorlieben der Eltern widerspiegeln. Dies ist besonders <strong>bei</strong> Produkten der Fall, welche<br />

gewohnheitsmässig gekauft werden. Die Produktgewohnheiten werden, ohne grosse Überlegungen<br />

zu tätigen, von den Vorbildern übernommen. Im Laufe der Kindheitsphase nimmt jedoch der<br />

elterliche Einfluss kontinuierlich ab. 96 So lassen sich bspw. Jugendliche <strong>bei</strong> ihrem Modestil nur sehr<br />

wenig (ca. 1%, wo<strong>bei</strong> zu sagen ist, dass die Stärke der Beeinflussung je nach Produktbereich<br />

variiert) beeinflussen. An diese abnehmende elterliche Beeinflussung tritt der Einfluss der<br />

gleichaltrigen Freunde. 97 Aber auch andere Sozialisationsagenten wie die Schule und die Medien<br />

helfen, die Lücken der klassischen Familie zu füllen. 98<br />

b. Gleichaltrige<br />

Wie aus Abbildung 1 und Abbildung 13 ersichtlich wird, haben die<br />

gleichaltrigen Freunde (sog. Peers) für Teenager eine sehr grosse<br />

Bedeutung. Diese Wichtigkeit der Peergroup nimmt für Jugendliche<br />

von dem Moment an zu, <strong>bei</strong> welchem sie sich von ihren Eltern<br />

loszulösen beginnen. Die Gleichaltrigen rücken dann allmählich an<br />

die Stelle einer Ersatzfamilie. 99 Der Einfluss, welchen die Peers auf<br />

die <strong>Jugendlichen</strong> ausüben, ist beträchtlich. 100 41% der <strong>Jugendlichen</strong><br />

lassen sich bspw. in Bezug auf die Kleidungswahl von ihren<br />

Altersgenossen beeinflussen.<br />

Die Peergroup spielt vor allem auch <strong>bei</strong> Markenentscheidungen eine<br />

wichtige Rolle. In der Jugendphase beginnen die Heranwachsenden<br />

ihre eigene Identität und somit auch ihren eigenen Stil zu entdecken und zu entwickeln. 101<br />

Jugendliche wollen ihre Individualität zum Ausdruck bringen, aber gleichzeitig müssen sie sich, um<br />

nicht als Aussenseiter zu gelten, der Gruppe anpassen und bestimmte Normen erfüllen. 102 An<br />

dieser Stelle wird auf das Kapitel 4 (Positionierung von Marken im Jugendmarkt) verwiesen.<br />

c. Schule<br />

Jugendliche bleiben tendenziell immer länger im schulischen Ausbildungsprozess, 103<br />

und immer mehr Heranwachsende schliessen die Schule mit einer Matura/einem<br />

Abitur ab. Die Höhe der formalen Schulbildung hat somit zugenommen. 104 Das<br />

bedeutet, dass Jugendliche in einzelnen Bereichen ein grösseres formales Wissen<br />

besitzen als Erwachsene. 105 Klassisches Beispiel für einen solchen Bereich stellt die<br />

Technik dar. Auch die kritische Distanz gegenüber Werbung und Wirtschaft im<br />

Allgemeinen hat im Jugendsegment zugenommen. Dieser Trend führt dazu, dass<br />

Jugendliche an ihre Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche haben. Diese<br />

schulische Beeinflussung löst u.a. markenbewusstes Konsumverhalten der Teenager<br />

aus. 106<br />

d. Medien<br />

Zu den Sozialisationswirkungen aus der weiteren Umgebung zählen vor allem die<br />

elektronischen Medien. 107 Aber auch Printmedien wirken als Sozialisationsagenten.<br />

Durch die oben erwähnten Veränderungen des Erziehungsstils und den veränderten<br />

Familienstrukturen verbringen Jugendliche den Grossteil ihrer Freizeit (wie auch der<br />

Abbildung 13 zu entnehmen ist) mit Medien. 108 Die mediale Beeinflussung prägt das<br />

Alltagsleben von <strong>Jugendlichen</strong>, vermittelt ihnen Handlungsmuster und Normen. 109<br />

14


Jugendmarkt<br />

Zur Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen und ebenso zur Etablierung von<br />

Jugendkulturen leisten Medien einen wesentlichen Beitrag. Durch ihren Einfluss werden neue<br />

Sprachstile und Kommunikationsformen entwickelt. 110<br />

Am Beispiel der Beeinflussung des Modestils (vgl. Abbildung 2) lässt sich das Gewicht, welches auf<br />

die Medien fällt, gut verdeutlichen. Bzgl. dieses medialen Einflusses auf das Kaufverhalten der<br />

<strong>Jugendlichen</strong> muss hinzugefügt werden, dass diese immer mehr in der Lage sind,<br />

Verkaufsstrategien einzelner Unternehmen zu durchschauen, weil sie mit entsprechenden Medien<br />

aufgewachsen sind und dadurch diesbezüglich vertraut sind. 111<br />

Es stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien Jugendliche ihre Käufe tätigen. Hierauf wird im<br />

nächsten Abschnitt eingegangen.<br />

3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten<br />

Wenn Jugendliche bzgl. ihrer Kaufentscheidungen bzw. ihres Kaufverhaltens untersucht werden,<br />

müssen vier Aspekte hervorgehoben werden. Dies sind zum einen die Elemente des Hedonismus<br />

und des Pragmatismus, welche sich in ihrem Verhalten abzeichnen. Zum anderen ist zwischen<br />

öffentlichem Konsum und dem Konsum zuhause zu unterschieden.<br />

▪ Hedonismus vs. Pragmatismus<br />

Unterschiedliche Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster sind prägend für jede Generation.<br />

Lebensfreude, Optimismus und Spass steht <strong>bei</strong> den heutigen Teenagern grundsätzlich im<br />

Mittelpunkt. Genuss hat für sie einen äusserst hohen Stellenwert. 112 Den <strong>Jugendlichen</strong> kommt im<br />

Zusammenhang mit dieser Eigenschaft eine besondere Rolle zu, wenn man bedenkt, dass ca. 80%<br />

der Neueinführungen auf dem Markt nicht akzeptiert werden. Teenager<br />

sind eher bereit als Erwachsene, neue Produkte und Marken<br />

auszuprobieren. Ein Produkt oder eine Marke, welche(s) den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> gefällt, erhält durch die Macht des Einflusses von<br />

<strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte 113 ein besseres Markenimage <strong>bei</strong> anderen<br />

Kunden. Diese Impulse können sich auf die gesamte Kultur<br />

auswirken. 114<br />

Diesem hedonistischen Verhalten steht der teilweise stark ausgeprägte<br />

Pragmatismus 115 von Heranwachsenden gegenüber. Er manifestiert<br />

sich darin, dass Teenager genaue Abwägungen bzgl. des Preis-<br />

Leistungsverhältnisses der angebotenen Produkte und Marken<br />

anstellen. Die Leistungskomponente des Preis-Leistungsverhältnisses<br />

stellt sich aber, wie später zu sehen sein wird, nicht nur aus neutralen<br />

Sacheigenschaften wie Preis und Qualität zusammen. Vielmehr ist die<br />

Leistung häufig auch durch das Ansehen und die Zugehörigkeit, welche durch die Verwendung<br />

bestimmter Produkte bzw. Marken erzeugt werden, definiert. 116<br />

Die Unterscheidung, ob Jugendliche ein eher hedonistisches Verhalten aufweisen oder eher einen<br />

pragmatischen Ansatz fahren, ist abhängig von Produktbereich und Markenkategorie (vgl.<br />

nachfolgende Ausführungen).<br />

▪ Öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause<br />

Bei <strong>Jugendlichen</strong> entscheidet die Einstellung zu den verschiedenen Produktbereichen meist die<br />

Frage, ob sie das Produkt bzw. die Marke in der Öffentlichkeit verwenden oder nicht. Bei einer<br />

Markenverwendung in der Öffentlichkeit handelt es sich meist um High Involvement 117 Produkte, 118<br />

und es kann durch dessen Verwendung zu einer Profilierung kommen oder aber, <strong>bei</strong> der<br />

15


Jugendmarkt<br />

Verwendung der „falschen Marke“, zu einer Ausgrenzung. 119 Für Jugendliche ist es deshalb wichtig<br />

zu wissen, welches die „richtigen“ Marken sind, welche auch <strong>bei</strong> Freunden gut ankommen. 120<br />

Produkte hingegen, welche zuhause verwendet werden, weisen meist ein niedriges Involvement<br />

auf. Bei solchen Produkten geht es den <strong>Jugendlichen</strong> meist um sachliche Eigenschaften wie z.B.<br />

Geschmack. 121 Bei solchen Produkten herrscht im Allgemeinen Freiheit von sozialer Kontrolle. Die<br />

Teenager verwenden meist diejenigen Marken, welche sie selbst wollen. 122<br />

Es kann jedoch auch passieren, dass sich ein Low Involvement Produkt zu einem High Involvement<br />

Produkt wandeln kann. Parade<strong>bei</strong>spiel hierfür ist die Chipsmarke Pringles: Procter und Gamble<br />

schuf mit Hilfe der Werbung für Pringles eine Markenwelt, die sportlich, szenig und cool <strong>bei</strong> den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> wirkte. Die Produktkategorie Chips wird aber normalerweise sehr funktional<br />

betrachtet. Wenn jedoch Chips bspw. für eine Party eingekauft werden, kann dieser Bereich durch<br />

ein High Involvement geprägt sein. 123 Nähere Ausführungen hierzu werden im nächsten Kapitel<br />

gemacht.<br />

3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt<br />

Im weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t wird der Jugendmarkt bezüglich der Anzahl der Käufer und deren<br />

Kaufkraft analysiert. Anschliessend werden verschiedene Produktbereiche auf deren Eignung zur<br />

Befriedigung von jugendspezifischen Bedürfnissen ins Auge gefasst.<br />

3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz<br />

Für Unternehmen gewinnen Jugendliche als eigenständige Zielgruppe immer mehr an Bedeutung.<br />

Drei Perspektiven begründen das Attraktivitätspotential von jungen Zielgruppen. Auf der einen<br />

Seite stellen Jugendliche interessante aktuelle Käufer dar, da sie eigene finanzielle Mittel besitzen.<br />

Andererseits üben sie einen grossen Einfluss auf Kaufentscheidungen in der Familie oder im<br />

Freundeskreis aus. Schliesslich können eine frühzeitige Gewinnung jugendlicher Kunden und<br />

deren frühzeitige Bindung zur Sicherung zukünftiger Umsätze <strong>bei</strong>tragen. Deshalb sind Jugendliche<br />

auch interessante Nachwuchskunden für Unternehmen. 124<br />

Ende des Jahres 2002 lebten in der Schweiz gemäss den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für<br />

Statistik: 125<br />

▪ 441'881 10-14 Jährige,<br />

▪ 424'232 15-19 Jährige und<br />

▪ 431'390 20-24 Jährige.<br />

Diese rund 1.298 Millionen <strong>Jugendlichen</strong> machen im Jahre<br />

2002 ca. 18% der Schweizerischen Gesamtbevölkerung<br />

(7'317'873 Menschen) aus.<br />

3.2.2 Kaufkraft<br />

▪ Direkte Kaufkraft<br />

Jugendliche verfügen im Laufe der Zeit über immer mehr eigene finanzielle Mittel, über<br />

welche sie mehr oder weniger frei entscheiden können. Das Taschengeld oder der<br />

eigene Lohn <strong>bei</strong> bereits berufstätigen <strong>Jugendlichen</strong> stellen einen Teil des<br />

Gesamteinkommens dar. Unregelmässige Geldzuwendungen, so bspw. das Kleingeld,<br />

welches von einem Supermarkteinkauf übrig bleibt und Geldgeschenke zum<br />

Geburtstag oder zu Weihnachten kommen hinzu. 126 Mit dem monatlich erhaltenen<br />

Taschengeld können die Teenager jedoch nur einen Teil ihrer Bedürfnisse befriedigen.<br />

Sie üben deshalb (wie im nächsten Abschnitt erläutert wird) einen enormen Einfluss auf<br />

familiäre Kaufentscheide aus. 127 Weitere mögliche Einnahmequellen sind<br />

Teilzeitjobs. 128 Viele Jugendliche gehen während ihrer Freizeit einem solchen nach, um<br />

ihre finanziellen Mittel aufzubessern.<br />

16


Jugendmarkt<br />

Tabelle 1: Durchschnittliches Einkommen<br />

13-17<br />

Jahre<br />

(N=188)<br />

18-22<br />

Jahre<br />

(N=127)<br />

Gesamt<br />

(N=315)<br />

CHF 0-50 18 2 11<br />

CHF 51-100 26 5 17<br />

CHF 101-200 14 6 11<br />

CHF 201-300 7 8 8<br />

CHF 301-400 7 6 7<br />

CHF 401-500 5 9 6<br />

CHF 501-1000 20 32 25<br />

CHF > 1000 3 34 16<br />

Angaben in Prozent.<br />

Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19<br />

In Schweizer Haushalten erhalten Kinder<br />

und Jugendliche bis 18 Jahre pro Monat<br />

40 Millionen Franken. Dieser pro Kopf<br />

Betrag von CHF 25.- erhöht sich deutlich<br />

mit jedem Altersjahr. Den 13-22 Jährigen<br />

stehen mehrheitlich zwischen CHF 500-<br />

1000.- in Form von Taschengeld zur<br />

freien Verfügung, wo<strong>bei</strong> auf die 13-17<br />

Jährigen durchschnittlich zwischen CHF<br />

51-100.- im Monat fallen. Die 18-22<br />

Jährigen besitzen (bedingt durch<br />

eigenen Lohn in Lehre etc.) deutlich<br />

mehr: Ihr durchschnittliches monatliches<br />

Einkommen beläuft sich auf über CHF<br />

1000.-. 129 Das durchschnittliche<br />

monatliche Taschengeld der Teenager<br />

ist natürlich von den finanziellen<br />

Möglichkeiten der Eltern abhängig.<br />

Interessant ist ferner, dass Jugendliche,<br />

welche in städtischen Gebieten<br />

aufwachsen und Westschweizer eher<br />

mehr Taschengeld erhalten, als<br />

Teenager aus ländlichen Gebieten und Deutschweizer. 130 Auch die Berufstätigkeit der Eltern<br />

schlägt sich auf das Taschengeld der <strong>Jugendlichen</strong> nieder. Teenager, <strong>bei</strong> welchen <strong>bei</strong>de Elternteile<br />

berufstätig sind, erhalten durchschnittlich mehr im Monat. 131 Dies könnte sich im Gedanken einer<br />

Kompensation für die Abwesenheit der Eltern begründen. 132 Fakt ist jedoch, dass die heutigen<br />

<strong>Jugendlichen</strong> mehr Geld im Vergleich zu den früheren Generationen besitzen. 133 Durch diese<br />

zunehmende direkte Kaufkraft gewinnen <strong>bei</strong> Teenagern vor allem Markenartikel an Bedeutung. 134<br />

Hierauf wird in 4.2 (Bedeutung von Marken für Jugendliche) näher eingegangen.<br />

Der sog. Primärmarkt, auf welchem die <strong>Jugendlichen</strong> mit ihrem eigenen Einkommen Käufe tätigen,<br />

stellt den am wenigsten bedeutenden Markt dar. 135 Beachtlicher ist der Einflussmarkt, welcher im<br />

nächsten Punkt erläutert wird.<br />

▪ Indirekte Kaufkraft<br />

Eine Besonderheit der <strong>Jugendlichen</strong> als Zielgruppe ist die Tatsache, dass sie<br />

nicht nur direkte sondern auch indirekte Käufer darstellen. In früheren Zeiten lag<br />

der Kaufentscheid klar <strong>bei</strong> den Eltern. Jedoch sind es heutzutage immer<br />

häufiger die Kinder, welche bestimmen, was gekauft wird. 136 Jugendliche<br />

beeinflussen – wenn sie denn an einem Produkt interessiert sind - in hohem<br />

Masse das Einkaufsverhalten der Eltern und entdecken nicht nur neue Marken,<br />

sondern empfehlen und setzen diese auch häufig gleich durch. Dies gilt sowohl<br />

im Konsumgüterbereich als auch im Gebrauchsgüterbereich. 137 Jugendliche<br />

beeinflussen die Kaufentscheidungen der Familie nicht nur <strong>bei</strong> Produkten,<br />

welche sie für sich selbst brauchen, sondern auch <strong>bei</strong> hochwertigen Gütern wie<br />

bspw. <strong>bei</strong>m Auto. 138 Eine Auflistung der Einflüsse auf verschiedene Produkte,<br />

ist in nachfolgender Tabelle dargestellt. Bei dieser Untersuchung wurden 402<br />

Deutschschweizer Familien mit total 965 Familienmitgliedern über 10 Jahren<br />

befragt. 140 Familienmitglieder waren Kinder über 15 Jahre. Für jede<br />

17


Jugendmarkt<br />

untersuchte Produktgruppe oder Dienstleistung schätzte jedes Familienmitglied den eigenen Anteil<br />

am Kaufentscheid und denjenigen der anderen Familienmitglieder ein. So konnte gewährleistet<br />

werden, dass der Einfluss des Einzelnen nicht nur durch die Selbsteinschätzung ermittelt wurde,<br />

sondern auch durch die Bewertung der übrigen Mitglieder bestätigt und abgesichert werden<br />

konnte. 139<br />

Abbildung 3: Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter<br />

von 15-19 Jahren<br />

* Angaben in CHF<br />

Finanzen/<br />

Bildungswesen<br />

Pflegeprodukte/<br />

Kosmetik<br />

Ausflüge<br />

Nahrungsmittel<br />

Accessoirs/<br />

Spielwaren/<br />

Bekleidung<br />

Gebrauchsgüter<br />

für Bedarf<br />

der Eltern<br />

Bildung/Weiterbildung<br />

Bankverbindungen<br />

Versicherung<br />

Kapitalbildung/Vorsorge<br />

Haarpflege<br />

Gesichtspflege<br />

Körperpflege<br />

Dekokosmetik<br />

Dusch-/Badezusätze<br />

Schleckereien<br />

Softdrinks<br />

Kraftnahrung<br />

Konserven/Tiefkühlprodukte<br />

Fleisch<br />

Frischprodukte<br />

Alkohol soft<br />

Kaffee<br />

Alkohol hart<br />

Tagesausflüge<br />

Ferien<br />

Weekend<br />

Sportbekleidung<br />

Sportausrüstung200.-*<br />

Herrenoberbekleidung<br />

Damenoberbekleidung<br />

Spielwaren>50.-*<br />

Spielwaren200.-*<br />

PC, Drucker etc.<br />

Unterhaltungselektronik<br />

Motorrad<br />

Film-/Videokamera<br />

Fotoapparate<br />

Möbel/Lampen<br />

Auto<br />

Haushaltgeräte<br />

Quelle: In Anlehnung an: Tomczak (1997), S. 13 ff.<br />

21<br />

20<br />

21<br />

19<br />

24<br />

28<br />

28<br />

30<br />

35<br />

32<br />

32<br />

31<br />

36<br />

37<br />

36<br />

34<br />

46<br />

44<br />

44<br />

42<br />

42<br />

47<br />

41<br />

43<br />

43<br />

42<br />

41<br />

44<br />

43<br />

48<br />

50<br />

48<br />

48<br />

51<br />

50<br />

49<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Anzahl Jugendliche in %, N=140<br />

Es wird somit ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche bzgl. der elterlichen Kaufentscheidungen in<br />

den verschiedenen Produktkategorien erheblich mitwirken.<br />

48<br />

18


Jugendmarkt<br />

Das Mitspracherecht <strong>bei</strong> Kaufentscheidungen lässt sich zum einen aus der antiautoritären<br />

Erziehung und aus der passiven Verweigerung ableiten. 140 Zum anderen sind die heutigen Kids in<br />

einigen Bereichen, so z.B. <strong>bei</strong> PC’s oder auch <strong>bei</strong> Kosmetikprodukten, besser informiert als ihre<br />

Eltern. Sie beraten, informieren und entscheiden deshalb mit. 141 Beim Einfluss von<br />

Kaufentscheidungen spielt auch das Alter eine wesentliche Rolle. Je älter die Kinder sind, desto<br />

mehr Mühe haben die Eltern ihren eigenen Einfluss <strong>bei</strong>m Kaufentscheid geltend zu machen. 142<br />

Teenager besitzen aber nicht nur einen Einfluss auf Kaufentscheidungen ihrer Eltern, auch<br />

Geschwister und der allgemeine Freundeskreis sind von den erheblichen Einflüssen der<br />

<strong>Jugendlichen</strong> nicht verschont. Weil Jugendliche trendsetzend, einflussreich und manchmal sogar<br />

manipulativ sind, 143 ist auch denkbar, dass sich „gewöhnliche“ Konsumenten an jugendlichen<br />

Konsumstilen orientieren. 144 Die Impulse, welche von der Jugendkultur ausgehen, können sich auf<br />

die gesamte Kultur auswirken. 145 Das Kaufverhalten der <strong>Jugendlichen</strong> strahlt somit auf das<br />

Kaufverhalten anderer Kunden aus.<br />

Die Einschätzung der Beeinflussung von <strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte stellt sich jedoch als schwierig dar.<br />

146 Sie wird auf ca. zwei bis vier Mrd. Franken jährlich geschätzt. 147 Für die Bestimmung der<br />

Intensität des jugendlichen Einflusses auf Dritte sind die Art des Produktes, das Produktinteresse,<br />

der eigene Anteil an der Verwendung und die finanzielle Beteiligung am Kauf der <strong>Jugendlichen</strong><br />

massgebend. 148<br />

Hieraus wird ersichtlich, dass Jugendliche nicht nur auf dem Primärmarkt anzutreffen sind, sondern<br />

dass sie auch auf dem Einflussmarkt ihre Macht ausüben. Ausserdem sind Teenager Kunden der<br />

Zukunft und treten somit ebenfalls auf dem zukünftigen Markt auf. Dieser wird im Folgenden<br />

erläutert.<br />

▪ Potenzielle Kaufkraft<br />

Schliesslich bilden Jugendliche auch einen zukünftigen Markt. 149 Die Entwicklung und Erfahrungen<br />

in der Kindheit und Jugend, so sind sich Verhaltensforscher weitgehend einig, bestimmen zu einem<br />

grossen Teil das Handeln von <strong>Jugendlichen</strong> und später auch das Verhalten im Erwachsenenalter.<br />

Dies gilt nicht zuletzt auch für das Konsumverhalten. 150 Durch die Schaffung von permanenten<br />

Produktpräferenzen bereits im Jugendalter können Unternehmen die Markentreue von Teenagern<br />

und somit auch zukünftige Umsätze sichern. 151 Jugendliche gewinnen somit als Kunden von<br />

morgen eine besondere strategische Bedeutung für Unternehmen. Nach dem Eintritt ins<br />

Erwachsenenalter stellen sie nämlich Nachwuchskunden mit potenzieller Kaufkraft dar.<br />

Es stellt sich jedoch für viele Unternehmen die Frage, ob in die Zielgruppe der <strong>Jugendlichen</strong><br />

investiert werden soll. Grund für diese Überlegung stellt die Tatschache dar, dass positive<br />

Deckungs<strong>bei</strong>träge meist erst langfristig, <strong>bei</strong> Bankprodukten bspw. erst mit durchschnittlich 25<br />

Jahren, möglich werden. Die Auseinandersetzung mit jungen Zielgruppen scheint jedoch, trotz der<br />

herrschenden Unsicherheit über zukünftige wirtschaftliche Erfolge, zur Sicherung eines potenziellen<br />

Kaufkraftzuflusses wichtig. 152 Der Marken- und Produktspeicher der <strong>Jugendlichen</strong> wächst nämlich<br />

mit den Jahren und bleibt auch meist erhalten. Wer es schafft, Jugendliche an seine Marke zu<br />

binden, dem werden diese Kunden auch noch im Erwachsenenalter treu sein. 153<br />

3.2.3 Einkommensverwendung<br />

Folgende Ausführungen geben Auskunft darüber, welche Produktbereiche im Allgemeinen für<br />

Jugendliche besonders geeignet sind, ihre Bedürfnisse, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte<br />

von <strong>Jugendlichen</strong>) erläutert worden sind, zu befriedigen. Eine ausführlichere Beschreibung folgt<br />

später in 4.3 (Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl). In unten angefügter Abbildung 4 fällt auf, dass Teenager<br />

in der Produktkategorie Mode einen Grossteil ihres Geldes ausgeben. Dieser Produktbereich<br />

verfügt über eine hohe Symbolwirkung. Durch sie lassen sich die Jugendbedürfnisse nach<br />

19


Jugendmarkt<br />

individueller Abgrenzung oder auch nach Gruppenzugehörigkeit ausdrücken. Auch der<br />

Musikkonsum stellt eine Besonderheit der jugendlichen Einkommensverwendung dar. Dieser wird<br />

von den <strong>Jugendlichen</strong> u.a. auch als Mittel zur Selbstdarstellung und zur Herstellung von<br />

Gruppenzugehörigkeit verwendet. 154 In diesem Bereich wird deshalb ebenfalls viel Geld<br />

ausgegeben. Die freizeitbezogenen Dienstleistungen (Ausgang/Bar/Disco) sind im<br />

Zusammenhang mit den Bedürfnissen nach Unabhängigkeit, Zugehörigkeit und Ich-Entwicklung für<br />

Jugendliche auch von grosser Bedeutung. 155 Deshalb wird ebenfalls in diesen Bereich für die<br />

Befriedigung der genannten Bedürfnisse investiert.<br />

Die unten angeführte Tabelle gibt einen Überblick über die Ausgaben der <strong>Jugendlichen</strong> in den<br />

verschiedenen Produktbereichen.<br />

Abbildung 4: Ausgaben von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren in verschiedenen<br />

Bereichen<br />

SMS<br />

Ausgang/Bar/Disco<br />

Kleider/Schuhe<br />

Musik-CDs<br />

Sparen<br />

Kino<br />

Essen<br />

Mobiltelefonieren<br />

Zigaretten/Alkohol<br />

Körper- und Haarpflegeprodukte<br />

Kosmetikartikel<br />

Zeitschriften/Magazine<br />

Konzerte<br />

Videos/DVDs<br />

Sport<br />

Sportbekleidung<br />

Auto<br />

Bücher<br />

Computer (Hardware)<br />

Sportanlässe<br />

Internet surfen<br />

Anderes<br />

Computerspiele<br />

Töffli/Velo<br />

Drogen<br />

MMS<br />

Sportgeräte<br />

2<br />

3<br />

4<br />

4<br />

6<br />

7<br />

7<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

17<br />

19<br />

27<br />

30<br />

31<br />

31<br />

32<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Anzahl Jugendliche in %, N pro Item = 316<br />

Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19<br />

35<br />

39<br />

41<br />

46<br />

56<br />

64<br />

65<br />

65<br />

20


Jugendmarkt<br />

Es wird somit ersichtlich, dass bestimmte Produktbereiche, in denen vergleichsweise viel Geld<br />

ausgegeben wird, dazu dienen, verschiedene jugendspezifische Bedürfnisse (dies sind vor allem<br />

die soziale Zugehörigkeit, die Individualität und die Unabhängigkeit) zu befriedigen.<br />

3.3 Zusammenfassung<br />

Um den Jugendkonsum in seinen Eigenheiten zu verstehen, ist die Kenntnis über dessen<br />

Hintergründe von Bedeutung. Der Konsum dient einerseits zur Befriedigung von Grundbedürfnissen<br />

und andererseits aber auch zur Erwirkung von Zugehörigkeit, zur Demonstration von<br />

Status und/oder zur Kompensation. Ausserdem ist es wichtig, die verschiedenen Einflussfaktoren,<br />

welche auf die <strong>Jugendlichen</strong> einwirken, zu kennen. Bedeutende Komponenten in Bezug auf das<br />

Konsumverhalten von Teenagern stellen die Dimensionen Hedonismus vs. Pragmatismus und<br />

öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause dar. So weisen Jugendliche je nach Produkt- und<br />

Markenkategorie ein anderes Kaufverhalten auf.<br />

In diesem Kapitel wird ersichtlich, dass für Markenanbieter grosse Umsatzpotenziale im<br />

Jugendmarkt bestehen. Die Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes ist für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

und für eine langfristige Erhaltung von Unternehmen in dreifacher Hinsicht erstrebenswert. Erstens<br />

können direkt gegenwärtige Umsätze mit dem den <strong>Jugendlichen</strong> zur Verfügung stehenden Geld<br />

erzielt werden. Zweitens können mit der gezielten Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes zukünftige<br />

Umsätze gesichert werden und drittens können indirekte Umsätze mit den von <strong>Jugendlichen</strong> und<br />

dem Jugendimage beeinflussten Kunden erzielt werden. 156<br />

In Bezug auf die Eigenheiten des Jugendkonsums fällt auf, dass vor allem in Bereichen wie Mode,<br />

Musik und Freizeit viel Geld ausgegeben wird. Diese Gebiete sind für Jugendliche typischerweise<br />

geeignet ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, und Demonstration von Individualität zu befriedigen.<br />

21


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

4 Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Jugendliche leben in der heutigen Gesellschaft in einer Welt, in der Marken durch die wachsende<br />

Zahl von Produkten 157 zum Alltag gehören. Marken stellen somit für Jugendliche eine<br />

Selbstverständlichkeit dar. Sie werden deshalb auch nicht mehr bewusst wahrgenommen. 158 Die<br />

zunehmende Angleichung von Produkten eröffnet aber für Unternehmen die Chance zur<br />

Differenzierung ihrer Marke. 159 Es liegt nun an den Unternehmen, ihre Marke mit<br />

präferenzprägenden Eigenschaften zu versehen und somit für die Kunden sichtbar zu machen. 160<br />

In einer informationsüberlasteten Gesellschaft können nur Marken mit „Charakter“ am Markt<br />

überleben. 161<br />

4.1 Begriffserklärungen<br />

4.1.1 Begriff Marke<br />

Die Marke wird „als ein in der Psyche des Konsumenten und sonstiger Bezugsgruppen der Marke<br />

fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer<br />

Dienstleistung“ 162 verstanden. Marken stellen somit Vorstellungsbilder in den Köpfen der Kunden<br />

dar und prägen das Wahlverhalten von Konsumenten. 163<br />

Indem Marken Leistungen identifizierbar und differenzierbar machen, 164 ergeben sie einen Nutzen<br />

für die Nachfrager, und daraus resultiert ein ökonomischer Wert für ein Unternehmen. 165 Grundlage<br />

hier<strong>bei</strong> bildet die Markenwirkung <strong>bei</strong> Kaufentscheidungen und Auswahlverfahren von<br />

Konsumenten. Der psychologische Zusatznutzen, welcher eine Marke für die Konsumenten stiftet<br />

ist von grosser Bedeutung. 166<br />

Marken besitzen auf der einen Seite funktionale und rationale Attribute, auf der<br />

anderen Seite haben sie emotionale und psychologische Bilder. Bei den funktionalen<br />

und rationalen Eigenschaften der Marke geht es darum, den Nutzen, welche<br />

bestimmte Produkteigenschaften mit sich bringen, zu schaffen, zu übermitteln und zu<br />

wahren. Der emotionale und psychologische Nutzen der Marke erfordert die<br />

Schaffung von Vertrauen, welches von den Konsumenten gefühlt werden soll. 167 Der<br />

emotionale Nutzen einer Marke wird häufig durch sog. Markenbilder geschaffen. An<br />

dieser Stelle wird auf 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung) verwiesen.<br />

4.1.2 Begriff <strong>Markenpositionierung</strong><br />

„Unter einer <strong>Markenpositionierung</strong> versteht man die Abgrenzung der eigenen Marke von<br />

Konkurrenzmarken. Die gewählten Positionierungseigenschaften müssen da<strong>bei</strong> den Wünschen und<br />

Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen und für diese relevant sein.“ 168 Bei der<br />

<strong>Markenpositionierung</strong> geht es demnach um ein Her<strong>bei</strong>führen von subjektiven Nutzeneindrücken<br />

und um die Unterscheidbarkeit der eigenen Marke von Konkurrenzprodukten. Die <strong>Markenpositionierung</strong><br />

hat strategischen Charakter, weil sie grundlegend für die Gestaltung des Marketing-<br />

Mixes ist. 169 Die Schwierigkeit einer erfolgreichen <strong>Markenpositionierung</strong> besteht für Unternehmen<br />

darin, dass die heutige Gesellschaft von gesättigten Märkten, immer stärker austauschbar erlebten<br />

Produkten und fragmentiertem und hedonistischem Konsumentenverhalten geprägt ist. Im<br />

Konsumgüterbereich lässt sich dementsprechend ein kontinuierlicher Rückgang der<br />

Markenbindung feststellen. 170<br />

Für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> müssen aus Sicht der Nachfrager wichtige<br />

Nutzenmerkmale herangezogen werden. Die gewählten Merkmalsausprägungen müssen von den<br />

22


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

potenziellen Konsumenten als positiv bewertet werden und zum Erscheinungsbild der<br />

Unternehmung passen. Des Weiteren soll eine Beschränkung auf ein oder wenige markante<br />

Merkmale und Nutzenkriterien stattfinden. Die gewählte Positionierung soll schliesslich ein eigenes<br />

und unverwechselbares Profil gewinnen 171 und somit eine Differenzierung zur Konkurrenz zur<br />

Folge haben. 172<br />

Für Unternehmen bereitet die Feststellung, welche wirklichen Wünsche und Bedürfnisse die<br />

Kunden bzgl. eines Produkts haben bzw. welche Nutzenmerkmale aus subjektiver Sicht wichtig<br />

sind, oft Schwierigkeiten. Die für die Kunden wichtigsten Leistungsmerkmale einer Marke werden<br />

von Unternehmen oft unterschätzt und andere, aus Kundensicht weniger wichtige Merkmale,<br />

werden vielfach überschätzt. Bei der <strong>Markenpositionierung</strong> ist es deshalb sehr wichtig, dass die<br />

Vorstellungen und Bedürfnisse der Konsumenten bekannt sind. 173<br />

Im Folgenden wird deshalb darauf eingegangen, welche Nutzenmerkmale von Marken für<br />

jugendliche Kunden wichtig sind. Aufgrund der da<strong>bei</strong> gewonnenen Kenntnisse werden<br />

Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> abgegeben.<br />

4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche<br />

Durch die steigende direkte Kaufkraft der Teenager gewinnen vor allem Markenartikel <strong>bei</strong> dieser<br />

Zielgruppe an Bedeutung. Um Jugendmarken zu verstehen, muss vorerst der Frage nachgegangen<br />

werden, aufgrund welcher Faktoren ihnen die Heranwachsenden Wichtigkeit <strong>bei</strong>messen. Im<br />

weiteren Verlauf der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t wird deshalb auf das Markenbewusstsein und die<br />

Präferenzen der Teenager eingegangen.<br />

4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen<br />

Unter Markenbewusstsein wird die Fähigkeit verstanden, Marken sowohl optisch und dem Namen<br />

nach zu unterscheiden, als sie auch als verschiedene Markenpersönlichkeiten mit<br />

unterschiedlichen Gesichtern zu sehen. 174<br />

Jugendliche weisen durch den hohen Massenmedienkonsum eine grosse Marken- und<br />

Produktkenntnis auf, welche jene der Eltern schnell übertrifft. 175 Vor allem <strong>bei</strong> Produkten, die<br />

Jugendliche in der Öffentlichkeit verwenden, 176 weisen sie ein hohes<br />

Markenbewusstsein auf. So ist bspw. der Produktbereich Kleidung nicht<br />

durchgehend mit einem hohen Markenbewusstsein ausgestattet.<br />

Produkte, welche für Dritte nicht direkt einsehbar sind, so z.B. Socken,<br />

Handschuhe oder allgemeine Accessoires, werden von den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> eher funktional betrachtet. Wenn jedoch genügend<br />

finanzielle Mittel vorhanden sind, spielen Marken auch in diesen<br />

Bereichen eine wichtige Rolle. 177<br />

Jugendliche sind im Umgang mit Marken kritisch und anspruchsvoll. Sie<br />

sind gute Markenkenner mit einem hohen Markenbewusstsein. 178<br />

Gründe hierfür liegen für die <strong>Jugendlichen</strong> vor allem im Prestige, in der<br />

Demonstration von Trendyness, in der Annerkennung und in der<br />

Akzeptanz in der Gruppe, welche durch Verwendung bestimmter<br />

Marken erreicht werden können. 179<br />

Jugendliche stellen Konsumenten dar, welche genau wissen, was sie wollen und was sie nicht<br />

wollen. 180 Sie haben, wie vorher erwähnt, ein hohes Markenbewusstsein und auch stabile<br />

Markenpräferenzen. 181 So sind sich die <strong>Jugendlichen</strong> in den meisten Bereichen einig, welches die<br />

23


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

„richtigen“ Marken sind. Im Bekleidungsbereich haben bspw. Nike, Adidas, Levi’s und Miss Sixty für<br />

Mädchen 182 die Nase eindeutig vorne (vgl. Abbildung 14 im Anhang 1).<br />

Im Electronic-Bereich ist vor allem die Handymarke Nokia <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> äusserst beliebt<br />

(vgl. Abbildung 15 im Anhang 1). Eine Besonderheit in diesem Bereich stellt sich durch eine hohe<br />

Markentreue dar. Jugendliche sind aber zugunsten eines neueren Produktes bereit, ihre<br />

herkömmliche Marke zu verlassen. Die angesagtesten Marken sind in diesem Gebiet<br />

deckungsgleich mit den neusten Modellen. 183<br />

4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche<br />

Marken haben verschiedene Funktionen. Auf der einen Seite <strong>bei</strong>nhalten Marken Orientierungshilfen<br />

<strong>bei</strong> der Auswahl von Produkten (Orientierungsfunktion). D.h. durch eine durch Marken geschaffene<br />

erhöhte Markttransparenz ist die Identifizierung von markierten Leistungen für<br />

die Nachfrager schneller möglich. Der Such- und Informationsaufwand wird<br />

verringert. Weiter erfüllt eine Marke auch die Entlastungsfunktion. Bei einer<br />

Zufriedenstellung des Kunden <strong>bei</strong> einem Markenerstkauf wird <strong>bei</strong> einem<br />

Wiederkauf die Kaufentscheidung erheblich beschleunigt und vereinfacht. Eine<br />

dritte Funktion besteht darin, das durch allfällige Informationsdefizite ausgelöste<br />

Risikoempfinden der Konsumenten mit einer vertrauenswürdigen Marke zu<br />

mindern (Risikominimierungsfunktion). Aufgrund der dadurch geschaffenen<br />

Bekanntheit, Kompetenz und Identität einer Marke kann ihr Vertrauen<br />

entgegengebracht werden (Vertrauensfunktion). 184<br />

Marken werden aber von Nachfragern auch verwendet, um ihre (Wunsch-)<br />

Identität vor sich selbst und vor anderen zum Ausdruck zu bringen. 185 Marken<br />

verfügen deshalb neben den genannten Funktionen auch über symbolische,<br />

sozial-expressive Funktionen, welche im Folgenden als sog. Aussenwirkung<br />

bezeichnet werden. Sie bündeln als Schlüsselinformationen bestimmte<br />

kognitive und emotionale Assoziationen der Konsumenten und können aufgrund<br />

dieser gebildeten Markenimages nun Demonstrations- sowie Anpassungs- und<br />

Abgrenzungsfunktionen <strong>bei</strong>nhalten. 186 Diese Funktionen sind für Teenager vor allem im Hinblick auf<br />

die Markenverwendung von grosser Bedeutung.<br />

▪ Unter der Demonstrationsfunktion einer Marke wird die Darlegung von Aspekten der eigenen<br />

Persönlichkeit durch Verwendung einer bestimmten Marke symbolisiert. Es findet somit eine<br />

Mitteilung der Konsumenten an die Umwelt statt. Jugendliche bringen durch Verwendung<br />

bestimmter Marken zum Ausdruck, welches ihr ideales oder reales Selbstbild ist. 187 Durch die<br />

Demonstrationsfunktion einer Marke können sie Individualität und sozialen Status ausstrahlen.<br />

▪ Mit der Anpassungs- und Abgrenzungsfunktion bringen Jugendliche ihre<br />

Gruppenzugehörigkeit bzw. Abgrenzung zu anderen Gruppen und Mitläufern 188 zum Ausdruck.<br />

Marken gehören demnach auch zur äusserlichen Kennzeichnung von verschiedenen<br />

Gruppen/Szenen. 189 Die Anpassungs- und Abgrenzungsfunktion von Marken stiftet den<br />

Heranwachsenden Hilfe vor sozialem Druck, da in einer Gruppe von gleichaltrigen Teenagern<br />

bestimmte Normen, so bspw. die Erforderlichkeit bestimmte Marken zu verwenden, erfüllt werden<br />

müssen, um dazuzugehören. 190<br />

Bei diesen sozial-expressiven Funktionen von Marken spielen demnach die typischen Jugend-<br />

Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstgestaltung, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse<br />

und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>) erläutert wurden, eine wesentliche Rolle. 191 Da, wie einleitend<br />

erwähnt, in der Jugend vor allem die eigene Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl noch nicht<br />

sehr ausgeprägt sind, suchen die Heranwachsenden in dieser Zeit vielfach durch die Verwendung<br />

bestimmter Marken nach Orientierungshilfen und Anerkennung. 192 Ob nun Jugendliche mit der<br />

24


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Verwendung bestimmter Marken eher persönlichen Stil demonstrieren wollen oder ob sie<br />

Zugehörigkeit erfahren wollen, hängt z.T. mit dem Alter zusammen. Bis etwa 15 Jahre ist für<br />

Teenager die Clique sehr wichtig. Sie suchen deshalb eher nach Integration in die Gruppe. Mit<br />

zunehmendem Alter jedoch steigt das Bedürfnis, sich zu individualisieren und den eigenen Stil zu<br />

beweisen. 193<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Produktkategorien auf Kaufmotive von <strong>Jugendlichen</strong> geprüft.<br />

Da<strong>bei</strong> wird auf die spezifischen Markentreiber von verschiedenen Produktkategorien bzw.<br />

unterschiedlichen Marken eingegangen. Anschliessend werden die optimalen Positionierungen der<br />

verschiedenen Markenkategorien aufgezeigt.<br />

4.3 Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl<br />

Ob nun eine Marke von den <strong>Jugendlichen</strong> als „cool“ oder „uncool“ gewertet wird, hängt von<br />

verschiedenen Faktoren ab. So beurteilen Teenager Marken oft dahingehend, ob diese witzig<br />

„rüberkommen“ und eine gewisse Bekanntheit besitzen oder ob sie eher normal, altmodisch oder<br />

gar dümmlich wirken. 194 Wie in nachfolgenden Ausführungen zu sehen sein wird, muss jedoch<br />

zuerst zwischen verschiedenen Markenkategorien unterschieden werden. Denn nicht alle Marken<br />

haben denselben Anforderungen zu genügen.<br />

4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien<br />

In der Jugendstudie „Bravo Faktor Jugend 6: Lebenswelten und Konsum“ von Iconkids & Youth in<br />

München, welche im Auftrag von der Bauer Media KG durchgeführt wurde, sind über 500<br />

Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zum Thema Konsum und Marken befragt worden. Eine<br />

Auswahl der wichtigsten Produktbereiche und Marken wurde in der Studie untersucht, um ein<br />

möglichst gutes Abbild der jugendlichen Konsumwelt darzustellen. Um herauszufinden, welches die<br />

wichtigen Kriterien für den Kauf einer Jugendmarke sind, konnten die von Iconkids & Youth<br />

befragten Teenager 20 Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Dies wurde in insgesamt 13<br />

Produktbereichen 195 durchgeführt. Die Ergebnisse aller Bereiche wurden zusammengefasst und es<br />

resultierte ein Benchmark, der ein generelles Anforderungsprofil der <strong>Jugendlichen</strong> an „ihre“ Marken<br />

darstellt. 196<br />

25


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Abbildung 5: Benchmark für Jugendmarken<br />

Eine erfolgreiche Marke im<br />

Jugendmarkt …<br />

sieht besonders gut aus<br />

verwenden auch die eigenen Freunde<br />

bietet gute Produkteigenschaften<br />

beweist persönlichen Stil<br />

ist in und trendy<br />

bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />

passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />

damit kann man ein bisschen angeben<br />

ist für bestimmte Gelegenheiten<br />

gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />

Benchmark<br />

aus 13 Produktbereichen<br />

Durchschnitt 2.0<br />

Alle Befragten, n = 525/Mittelwerte aus der Vergabe von jeweils 20 Punkten für 13 Produktbereiche<br />

Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 21, online<br />

2.4<br />

2.2<br />

3.2<br />

2.2<br />

2.1<br />

2.6<br />

1.8<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass im Allgemeinen gute Produkteigenschaften und ein gutes<br />

Preis-Leistungsverhältnis einer Marke für Teenager wichtig sind. Dieses Kaufmotiv spielt vor allem<br />

<strong>bei</strong> schon etwas älteren <strong>Jugendlichen</strong> eine grössere Bedeutung. Mit zunehmendem Alter wird mehr<br />

auf Produkteigenschaften geachtet. 197 Ausserdem soll das Produkt gut aussehen und dem Trend<br />

entsprechen. Dieser Aspekt steht vor allem <strong>bei</strong> den Jüngeren besonders im Vordergrund. 198<br />

Wichtig ist aber auch, dass die eigenen Freunde die Vorliebe für die Marke teilen. Wenn eine<br />

Marke von der Peergroup isolieren würde, wird sie von den <strong>Jugendlichen</strong> nicht akzeptiert. Was<br />

jedoch Teenager denken, die nicht zum Freundeskreis gehören, fällt für die Markenwahl nicht gross<br />

ins Gewicht.<br />

Anhand dieser Resultate und im Zusammenhang mit den in 4.2.2 erläuterten Funktionen von<br />

Marken für Jugendliche, lassen sich drei Elemente, die für Teenager in Bezug auf die Markenwahl<br />

von Bedeutung sind, definieren:<br />

▪ Emotionale Nähe, Aussenwirkung und Pragmatismus<br />

Vor allem das emotionale Involvement, welches auch als emotionale Nähe bezeichnet werden<br />

kann, 199 ist für die Markenwahl der jugendlichen Kunden entscheidend. 200 Es sind persönliche<br />

Werte, Motive und Einstellungen, welche stark mit dem emotionalen Involvement<br />

zusammenhängen. 201 Unter emotionaler Nähe wird die Nähe zur eigenen Persönlichkeit<br />

verstanden, mit welcher bestimmte Marken von <strong>Jugendlichen</strong> erlebt werden. 202<br />

Aus der Bravo Faktor Jugend Studie von Iconkids & Youth über die<br />

Lebenswelten und den Konsum von <strong>Jugendlichen</strong> sind folgende Merkmale bzgl.<br />

der emotionalen Nähe ersichtlich geworden: Produkte, die mit Mode und Musik<br />

zu tun haben, geniessen typischerweise eine hohe emotionale Nähe. Solche<br />

Produkte werden von den <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>nahe mit derselben psychologischen<br />

26


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Nähe eingestuft, wie die besten Freunde und die Familie. Produkte aus diesem Bereich helfen<br />

fundamentale Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>m Erwachsenwerden zu befriedigen. In den<br />

Bereichen Handy und Handynetze ist der Spass an der Sache wichtiger. Sie<br />

sind nur Mittel zum (wichtigen) Zweck und besitzen deshalb nur eine mittlere<br />

emotionale Nähe. Am pragmatischsten werden Esswaren und Getränke<br />

beurteilt. In diesen Bereichen wird im Allgemeinen keine emotionale Nähe zu<br />

den Produkten erwartet. 203<br />

Der Kauf von Angeboten mit grosser emotionaler Nähe wie bspw. Kleidung<br />

bereitet den Nachfragern Freude und befriedigt persönliche Lustbedürfnisse.<br />

Jedoch ist mit einem solchen Kauf auch ein soziales Risiko verbunden, da durch<br />

die Demonstrationsfunktion <strong>bei</strong>m Konsum solcher Angebote, Hinweise auf die<br />

Persönlichkeit des Konsumenten abgegeben werden. 204 Somit wird ersichtlich,<br />

dass die sog. Aussenwirkung (wie bereits in 3.1.3<br />

(Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erläutert) auch eine tragende Rolle <strong>bei</strong> der<br />

Markenwahl spielt. Sie gibt an, in welchem Masse Marken von <strong>Jugendlichen</strong><br />

verwendet werden, um sich in der Peergroup zu positionieren (Integration) oder<br />

sich von anderen abzugrenzen (Individualisierung). 205 Typischerweise weisen Marken, welche in<br />

der Öffentlichkeit verwendet werden eine hohe Aussenwirkung auf. Demgegenüber stehen jene<br />

Marken, welche zuhause verwendet werden. Bei ihnen machen sich die <strong>Jugendlichen</strong> im<br />

Allgemeinen keine Gedanken über die Aussenwirkung. Die Bravo Faktor Jugend Studie von<br />

Iconkids & Youth zeigt, dass Produktbereiche wie Handygeräte, Handynetze und<br />

Taschen/Rucksäcke von den <strong>Jugendlichen</strong> im Allgemeinen verwendet werden, um sich in eine<br />

bestimmte Gruppe anzupassen und sich somit in diese zu integrieren. Die Verwendung bestimmter<br />

Marken in den Bereichen Mode, Make-up, Düfte und Musik-CDs wird vielfach dazu benutzt, um die<br />

eigene Persönlichkeit auszudrücken und sich damit zu individualisieren. Man möchte sich in diesen<br />

Produktbereichen tendenziell eher abgrenzen. Ganz anders sieht das <strong>bei</strong> den Produktbereichen<br />

wie Süssigkeiten und Chips aus. Bei deren Verwendung werden im Allgemeinen<br />

keine Gedanken über die Auswirkungen gefasst. 206 Ein dritter Faktor, welcher <strong>bei</strong><br />

der Markenwahl von <strong>Jugendlichen</strong> ergänzend wirkt 207 , stellt die Preiskomponente<br />

dar. Wie bereits in 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erwähnt, handeln<br />

Teenager in manchen Produktbereichen sehr pragmatisch.<br />

27


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Abbildung 6: Aussenwirkung von Produkten<br />

Chips<br />

Süssigkeiten/Schokoriegel<br />

Softdrinks<br />

Handy-Netze<br />

Taschen/Rucksäcke<br />

Handys<br />

Duft<br />

Schuhe<br />

Musik-CDs<br />

Make-up- und<br />

Schminkprodukte*<br />

Mode, Kleidung<br />

Deos<br />

Körper- und<br />

Haarpflegeprodukte<br />

Haarstyling<br />

8<br />

8<br />

12<br />

17<br />

27<br />

30<br />

29<br />

32<br />

Aussenwirkung von Produkten<br />

36<br />

25<br />

29<br />

43<br />

49<br />

52<br />

54<br />

40<br />

61<br />

49<br />

30<br />

31<br />

50<br />

31<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

53<br />

29<br />

Eigenen Stil zeigen Dazugehören Keine Gedanken machen<br />

Alle Befragten, n = 525/ Angaben in Prozent/ * nur Mädchen befragt, n = 256<br />

Quelle: In Anlehnung an: Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />

67<br />

63<br />

27<br />

43<br />

39<br />

47<br />

35<br />

41<br />

34<br />

37<br />

34<br />

29<br />

24<br />

18<br />

19<br />

8<br />

9<br />

4<br />

Functional<br />

Standards<br />

Shared Basics<br />

Ego Sings<br />

In-<br />

Betweens<br />

Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass der jugendliche Produktemix unterschiedliche<br />

Grundbedürfnisse befriedigt. Jugendliche setzen ihre Schwerpunke in der Vielfalt von Produkten<br />

auf dem Markt individuell unterschiedlich. Jedoch wird <strong>bei</strong> den meisten Produktbereichen ein<br />

Minimum an emotionaler Nähe gefordert. Aus den beschriebenen drei Treibern der Markenwahl <strong>bei</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> können vier verschiedene Kategorien gebildet werden: 208<br />

▪ Ego Signs 209<br />

Ego Signs zeichnen sich durch eine grosse emotionale Nähe und die Wichtigkeit der Trendyness<br />

aus. 210 Jugendliche erwarten von Ego Signs ein gutes Produktdesign und verwenden diese<br />

hauptsächlich zur Selbstdarstellung 211 , d.h. um persönlichen Stil zu beweisen und um sich zu<br />

individualisieren. Diese Markenkategorie weist somit eine hohe Aussenwirkung auf. 212 Im Bereich<br />

der Ego Signs weisen Jugendliche eine höhere Preistoleranz 213 auf als in anderen Bereichen. Sie<br />

28


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

sind öfters bereit etwas mehr für ein solches Produkt auszugeben. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

ist für Jugendliche <strong>bei</strong> Ego Signs nicht sehr wichtig. 214<br />

Produktbereiche, die Ego Signs darstellen, sind typischerweise Mode (für Dritte leicht sehbar),<br />

Schuhe, Musik-CDs, Make-up und Düfte. 215<br />

▪ Shared Basics 216<br />

Zu den Shared Basics gehören Produktbereiche, die eine mittlere emotionale Nähe aufweisen,<br />

jedoch, anders als die Ego Signs, zur Befriedigung universeller Grundbedürfnisse dienen. 217<br />

Bzgl. Aussenwirkung geht es den <strong>Jugendlichen</strong> in dieser Kategorie vor allem um Zugehörigkeit 218<br />

und Anlehnung an den Mainstream. Produkte der Shared Basic Kategorie können als Schutz vor<br />

sozialem Druck verwendet werden. 219 Im Unterschied zu den Ego Signs sind die <strong>Jugendlichen</strong> in<br />

dieser Kategorie preissensibler und achten eher auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. 220<br />

Beispiele für typischerweise den Shared Basics zugeordnete Produktbereiche sind Taschen/<br />

Rucksäcke und Handys. 221<br />

▪ Functional Standards 222<br />

Bei den Functional Standards geht es nicht mehr um emotionale Nähe und Aussenwirkung. D.h.<br />

Jugendliche fühlen sich mit der Marke nicht persönlich verbunden und machen sich im Allgemeinen<br />

keine Gedanken über die Aussenwirkung. 223 Hier steht der Produktnutzen im Vordergrund. Das<br />

Produkt muss durch seine Produkteigenschaften als solche überzeugen.<br />

Zu dieser Gruppe werden bspw. Süssigkeiten, Chips und Softdrinks eingeteilt, da Jugendliche<br />

diesen Bereichen relativ neutral gegenüberstehen. Diese Kategorie der Functional Standards steht<br />

als Ausdruck von jugendlichem Pragmatismus. Es geht hier vor allem um ein gutes Preis-<br />

Leistungsverhältnis. 224<br />

Diese erwähnte Einteilung anhand der drei Treiber emotionale Nähe, Aussenwirkung und Preis-<br />

Leistungsverhältnis ist jedoch nicht immer eindeutig möglich. Deshalb existiert eine vierte<br />

Markenkategorie: die In-Betweens.<br />

▪ In-Betweens<br />

Im Bereich der In-Betweens wird der Zweck des Produktes bzw. der Marke von den <strong>Jugendlichen</strong><br />

ganz unterschiedlich gesehen. Die persönlichen Präferenzen schwanken in diesem Bereich sehr<br />

stark. 225 Gute Produkteigenschaften und das Preis-Leistungsverhältnis spielen jedoch in dieser<br />

Kategorie immer eine Rolle. Beispiele für schwer zuordenbare Produktbereiche sind Körper-/<br />

Haarpflege, Deos oder Haarstyling. Am Beispiel der In-Between Kategorie „Deos“ lässt sich<br />

genauer erklären, was hiermit gemeint ist: Jugendliche, die den Sinn der Deo-Verwendung darin<br />

sehen, eigenen Stil zu beweisen, möchten auch ein markantes Produkt, sowohl im Design als auch<br />

im Duft. Wer nun aber mit einem Deo Zugehörigkeit zu einer Gruppe demonstrieren will, möchte<br />

sich mit dem Produkt im eigenen Freundeskreis brüsten können. Für Jugendliche jedoch, die sich<br />

keine grossen Gedanken über den Zweck eines Deos machen wollen, wünschen ein Produkt, das<br />

wirkt, immer passt und allen Teenagern gefällt. 226<br />

Aufgrund der schweren Zuordenbarkeit der In-Betweens wird im weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t nur auf<br />

die Kategorien der Ego Signs, der Shared Basics und der Functional Standards eingegangen.<br />

Die unterschiedlichen Markenkategorien (exkl. In-Betweens) können anhand folgender Graphik<br />

zusammengefasst werden:<br />

29


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Abbildung 7: Markenkategorien im Überblick<br />

Emotionale Nähe<br />

grosse<br />

mittlere<br />

kleine<br />

Chips<br />

Süssigkeiten<br />

Softdrinks<br />

keine<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Handygeräte<br />

Rucksäcke/Taschen<br />

Handynetze<br />

Functional Standards<br />

Bekleidung<br />

Düfte und Make-up<br />

Musik-CDs<br />

Shared Basics<br />

Integration Individualität<br />

Ego Signs<br />

Aussenwirkung<br />

Die Kenntnis der Einteilung in die Kategorien Ego Signs, Shared Basics, Functional Standards und<br />

In-Betweens ist für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> im Jugendmarkt wichtig. Aus obiger<br />

Abbildung wird deutlich, dass den verschiedenen Markenkategorien bestimmte Produktkategorien<br />

zugeordnet werden können.<br />

Im Folgenden soll gezeigt werden, dass Produkte, die typischerweise in eine der oben definierten<br />

Markenkategorien fallen, durch eine gezielte Positionierung auch aus diesen ausbrechen können.<br />

4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien<br />

Das Marktforschungsinstitut Iconkids & Youth hat im Jahre 2002 eine sog. Markentreiberanalyse in<br />

den Bereichen Mode/Bekleidung, Schuhe, Softdrinks, Handys und Mobilfunknetze durchgeführt.<br />

Da<strong>bei</strong> wurden je Produktbereich Marken, welche gemäss obiger Einteilung den verschiedenen<br />

Kategorien zugeordnet sind, auf Treiber für den Markenkauf geprüft. Auch hier konnten<br />

Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Jenem<br />

Motiv, welches die grösste Bedeutung für den Markenkauf hat, wurde am meisten Punkte<br />

zugewiesen.<br />

In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t werden verschiedene Marken in den Produktbereichen Mode/Bekleidung und<br />

Softdrinks <strong>bei</strong>spielhaft für andere Produktkategorien bzgl. ihrer Treiber aufgezeigt.<br />

▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Mode/Bekleidung (für<br />

Mädchen) 227<br />

Obwohl oben gezeigt wurde, dass der Kleidungsbereich typischerweise zu den Ego Signs gehört,<br />

lassen sich innerhalb des Produktbereiches unterschiedliche Markenkategorien definieren. Die drei<br />

untersuchten Marken im Modebereich für Mädchen sind Miss Sixty, H&M und C&A.<br />

30


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Abbildung 8: Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen)<br />

Eine erfolgreiche Marke im<br />

Jugendmarkt …<br />

sieht besonders gut aus<br />

Miss Sixty<br />

Ego Sign<br />

n = 204<br />

Index: 100<br />

117<br />

verwenden auch die eigenen Freunde<br />

90<br />

bietet gute Produkteigenschaften<br />

85<br />

beweist persönlichen Stil<br />

120<br />

ist in und trendy<br />

105<br />

bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />

80<br />

passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />

100<br />

damit kann man ein bisschen angeben<br />

123<br />

ist für bestimmte Gelegenheiten<br />

85<br />

gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />

93<br />

Alle Kennerinnen der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark<br />

Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 40, online<br />

H&M<br />

C&A<br />

Shared Functional<br />

n = 245<br />

n = 252<br />

Index: 100<br />

Index: 100<br />

Aus der oben angeführten Graphik wird ersichtlich, dass Miss Sixty ein sehr modisches Image<br />

geniesst und von den befragten Teenagern hauptsächlich gekauft wird, um persönlichen Stil zu<br />

zeigen und um sich mit der Marke brüsten zu können. 228 Miss Sixty Produkte sind aber eher teurer<br />

als die anderen Produkte. Da die Heranwachsenden <strong>bei</strong> dieser Marke tendenziell auch weniger auf<br />

den Preis achten, 229 ist sie in die Kategorie der Ego Signs zuzuordnen. Die Kleidermarke C&A<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass die Kategorien „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ und „passt <strong>bei</strong><br />

allen Gelegenheiten“ um je 50 Punkte über dem Durchschnitt liegt. D.h. C&A steht für Jugendliche<br />

hauptsächlich für gute Qualität zu günstigen Preisen und stellt somit eine Marke der Kategorie<br />

Functional Standards dar. Die Kleidermarke H&M gehört der Kategorie der Shared Basics an, da<br />

sie von den <strong>Jugendlichen</strong> als in und trendy gesehen wird aber zugleich ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis aufweist. 230<br />

▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Softdrinks 231<br />

Der Bereich der Softdrinks gehört typischerweise den Functional Standards an. Jedoch lassen sich<br />

auch hier unterschiedliche Markenkategorien innerhalb des Bereiches feststellen. Bei den<br />

Softdrinks wurde eine Markentreiberanalyse für die Produkte Red Bull, Coca Cola und Fanta<br />

durchgeführt.<br />

120<br />

95<br />

93<br />

95<br />

118<br />

110<br />

95<br />

69<br />

92<br />

100<br />

63<br />

95<br />

119<br />

80<br />

73<br />

150<br />

150<br />

69<br />

131<br />

87<br />

31


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Abbildung 9: Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks<br />

Eine erfolgreiche Marke im<br />

Jugendmarkt …<br />

sieht besonders gut aus<br />

verwenden auch die eigenen Freunde<br />

bietet gute Produkteigenschaften<br />

beweist persönlichen Stil<br />

ist in und trendy<br />

bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />

passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />

damit kann man ein bisschen angeben<br />

ist für bestimmte Gelegenheiten<br />

gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />

Red Bull<br />

Ego Sign<br />

n = 253<br />

Index: 100<br />

Alle Kenner der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark<br />

Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 42, online<br />

Coca Cola<br />

Shared Basics<br />

n = 262<br />

Index: 100<br />

Fanta<br />

Functional Standard<br />

n = 262<br />

Index: 100<br />

Mit obiger Graphik 232 wird ersichtlich, dass die Marke Red Bull ein Ego Sign darstellt. Es wird von<br />

Teenagern getrunken, um persönlichen Stil zu beweisen und weil das Getränk in und trendy ist.<br />

Ausserdem wollen Jugendliche mit Red Bull gegenüber anderen <strong>Jugendlichen</strong> etwas angeben.<br />

Coca Cola hingegen gehört zu der Kategorie der Shared Basics. Es schmeckt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />

und wird auch im Freundeskreis geschätzt. Dieses Getränk passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten und ist<br />

auch trendy. Im Unterschied zu Red Bull aber achten die <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong> Coca Cola eher auf ihr<br />

Geld. Bei der letzten untersuchten Getränkemarke Fanta ist es vor allem der gute Geschmack und<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis, welche die <strong>Jugendlichen</strong>, falls die Marke auch in der Clique<br />

akzeptiert ist, überzeugen. Fanta ist deshalb als Functional Standard einzuordnen.<br />

4.3.3 Folgerung<br />

Aus obigen Ausführungen wird ersichtlich, dass es keinen „Königsweg“ zur Schaffung einer<br />

erfolgreichen Jugendmarke gibt. Vielmehr führen meist verschiedene Wege zum Erfolg. 233 Für<br />

jeden Produktbereich sind andere Markentreiber typisch. Hinzu kommt, dass auch innerhalb der<br />

verschiedenen Produktbereiche unterschiedliche Strategien zum Erfolg führen können. Wer<br />

Jugendliche demnach als Zielgruppe gewinnen will und von seiner Marke zu überzeugen versucht,<br />

muss sich insbesondere über seine eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. 234<br />

In der Kategorie der Ego Signs muss nämlich damit gerechnet werden, dass mit dem Angebot nicht<br />

alle <strong>Jugendlichen</strong> erreicht werden können, da diese Kategorie stark polarisiert. Ausserdem herrscht<br />

für Unternehmen das Risiko, <strong>bei</strong> mangelnder Dynamik und Potenzial nicht dauernd auf dem<br />

aktuellsten Stand des Trends zu sein. Folge hiervon wäre ein Verlust der Glaubwürdigkeit<br />

gegenüber <strong>Jugendlichen</strong>. Die Marke wäre fortan out. 235<br />

Für eine erfolgreiche Positionierung von Marken <strong>bei</strong> Teenagern sollten sich also vorerst folgende<br />

Fragen gestellt werden: 236<br />

▪ Sollte eine Marke eher den pragmatischen Nutzen oder die emotionale Nähe für Jugendliche in<br />

den Vordergrund stellen?<br />

113<br />

95<br />

71<br />

121<br />

146<br />

64<br />

57<br />

192<br />

114<br />

86<br />

106<br />

127<br />

123<br />

58<br />

104<br />

95<br />

104<br />

67<br />

50<br />

114<br />

88<br />

114<br />

117<br />

68<br />

83<br />

118<br />

104<br />

83<br />

86<br />

107<br />

32


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

▪ Hat eine Unternehmung genug Dynamik und Potenzial, um die Marke ständig auf dem neusten<br />

Stand zu halten, damit sie eine bestimmte Trendyness ausstrahlt? Oder sollte die Marke lieber<br />

zeitlose Jugendbedürfnisse befriedigen?<br />

▪ Ist es der Marke möglich, die Masse der Teenager zu erreichen oder sollte sie lieber ein kleines,<br />

aber feines Segment bedienen?<br />

Haben sich Antworten auf diese Fragen finden können, lässt sich die eigene Marke einem der oben<br />

beschriebenen Markenkategorien zuordnen und entsprechend positionieren.<br />

Anhand der bis jetzt erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse werden im Folgenden die Anforderungen für eine<br />

erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien abgeleitet.<br />

4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien<br />

Wie den obigen Ausführungen entnommen werden kann, haben Jugendliche unterschiedliche<br />

Anforderungen an die verschiedenen Marken. So können sich Marken durch eine gezielte<br />

Ansprache von jugendlichen Grundbedürfnissen als „Vertraute“ der Teenager positionieren. 237<br />

Gemäss obigen Ausführungen sind es in der Kategorie der Ego Signs eher die Bedürfnisse nach<br />

Individualisierung und Abgrenzung zur Masse, welche <strong>bei</strong> der Verwendung dieser Marken in den<br />

Vordergrund treten. Demgegenüber stehen die Shared Basics. Sie sprechen die typischen<br />

Jugendbedürfnisse der Integration in und Zugehörigkeit zur Gruppe an. Bei der Kategorie der<br />

Functional Standards rückt der jugendliche Pragmatismus in den Vordergrund.<br />

Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, wie mittels gezielter Positionierungsstrategien aus den durch<br />

die Produktbereiche vorgeschriebenen Markenkategorien ausgebrochen werden kann. In diesem<br />

Zusammenhang werden anhand der bisher erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse konkrete Anforderungen an<br />

eine erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien <strong>bei</strong> Teenager abgeleitet.<br />

4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken<br />

Wie bereits erwähnt, stellt der gut sichtbare<br />

Bekleidungsbereich typischerweise die Ego Sign<br />

Kategorie dar. So ist auch die Marke Miss Sixty in<br />

diesem Bereich anzuordnen (vgl. unter 4.3.2 (Motive<br />

innerhalb ausgewählter Produktkategorien) die<br />

Markentreiberanalyse aus dem<br />

Produktbereich Mode/Bekleidung).<br />

Der Getränkebereich wird generell<br />

der Markenkategorie der Functional<br />

Standards zugeordnet. Durch die<br />

Besonderheit der Eigenschaften,<br />

welche Red Bull in seiner Markenkommunikation<br />

umsetzt (Individualität, Innovation, Kompetenz und<br />

Nonkonformismus) 238 , hat es dieses Energie-<br />

Getränk geschafft, in die Ego Sign Kategorie zu<br />

gelangen. Auch Red Bull wird, wie Miss Sixty, von<br />

den Teenagern verwendet, um eigenen Stil zu<br />

zeigen. Die kleine Anzahl von nur 13% der befragten<br />

Tabelle 2: Brand Facts von Miss Sixty und<br />

Red Bull<br />

Ego Signs<br />

Miss<br />

Sixty<br />

(N=204)<br />

Red<br />

Bull<br />

(N=253)<br />

Markenbekanntheit 80 97<br />

Erste Wahl 13 13<br />

Im engeren Relevant<br />

Set<br />

Angaben in Prozent<br />

36 37<br />

Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />

(2002), S. 41 und S. 43, online<br />

Teenager, welche die <strong>bei</strong>den Marken auf dem ersten Platz in ihrer Auswahl haben und die<br />

Tatsache, dass sie sich trotzdem <strong>bei</strong> 36% bzw. 37% im Relevant Set 239 befinden, zeigen, dass<br />

diese Marken polarisieren. Denn nur knapp die Hälfte der <strong>Jugendlichen</strong> bevorzugen diese Marken<br />

33


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

in irgendeiner Form. Es wird somit ersichtlich, dass Teenager eine Ego Sign Marke nicht unbedingt<br />

haben müssen, wenn sie aber jemand verwendet, erreicht dieser einen positiven Effekt <strong>bei</strong> den<br />

anderen <strong>Jugendlichen</strong>. 240<br />

Kriterien, welche aus jugendlicher Sicht wichtig und positiv wirken, stellen in dieser Kategorie die<br />

Trendyness und die Chance zur Individualisierung dar. Für eine erfolgreiche Positionierung von<br />

Ego Signs müssen deshalb die emotionale Nähe und das damit verbundene Bedürfnis zur<br />

Individualisierung Vorrang haben. Diese Markenkategorie muss mit einem Image ausgestattet sein,<br />

welches dem Selbstbild von <strong>Jugendlichen</strong> entspricht. Ein Ego Sign muss sich somit über<br />

Lebenswelten positionieren, sodass sich Jugendliche, für welche die Marke gedacht ist, mit dieser<br />

stark identifizieren können. Die Trendyness, welche in dieser Kategorie nicht fehlen darf, muss so<br />

in den Vordergrund gestellt werden, indem eine gewisse Einzigartigkeit dieser Marken nach aussen<br />

kommuniziert wird. Auch das Element der „Schrägheit“ ist <strong>bei</strong> dieser Markenkategorie<br />

erfolgsversprechend. Jugendliche wollen <strong>bei</strong> Ego Sign Marken das Gefühl haben, dass sie durch<br />

deren Verwendung etwas Besonderes und Einzigartiges besitzen bzw. sind. 241 Für diese durch die<br />

Markenverwendung erlangte Anerkennung sind sie gerne bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.<br />

Das Preisniveau ist in diesem Bereich deshalb höher anzusetzen.<br />

In der Kategorie der Ego Signs besteht jedoch die Gefahr, dass aufgrund der in der Jugendphase<br />

schnell wechselnden Selbstbilder der Heranwachsenden und somit auch Trends die Markenbevorzugung<br />

plötzlich nicht mehr gegeben ist. 242<br />

4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken<br />

Tabelle 3: Brand Facts von H&M und Coca<br />

Cola<br />

Shared Basics<br />

Coca<br />

H&M<br />

Cola<br />

(N=245)<br />

(N=262)<br />

Markenbekanntheit 96 100<br />

Erste Wahl 31 58<br />

Im engeren Relevant<br />

Set<br />

47 35<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />

(2002), S. 41 und S. 43, online<br />

Der Bekleidungsbereich ist, wie schon erwähnt,<br />

typischerweise den Ego Signs zuzuordnen. Im<br />

Falle von H&M hat sich die Marke<br />

durch das niedrige Preisniveau zu<br />

einer Marke für alle entwickelt, mit<br />

welcher man auch persönlichen Stil<br />

zeigt. H&M stellt somit ein Shared<br />

Basic dar. Auch im<br />

Getränkebereich (generell<br />

Functional Standard) hat man sich<br />

<strong>bei</strong> Coca Cola stark an den Mainstream<br />

angelehnt und dadurch eine Shared Basic Marke<br />

geschaffen. Dies wird verdeutlicht, wenn man<br />

sich die Zahlen in nebenstehender Tabelle vor<br />

Augen führt: Bei 31% bzw. 58% der befragten<br />

<strong>Jugendlichen</strong> fällt die erste Wahl auf diese<br />

Marken, und <strong>bei</strong> 47% bzw. 35% fallen sie in die<br />

engere Auswahl. Dies sind 78% bzw. 93% der<br />

Teenager, welche die Marken in irgendeiner Form bevorzugen. Shared Basics als Marken „für<br />

jedermann“ ermöglichen praktisch allen, ihren eigenen Stil zu demonstrieren. Die Beispielmarken<br />

H&M und Coca Cola stellen Marken dar, die jedem Geschmack entsprechen. Sie begleiten<br />

Teenager durch ihre ganze Jugend.<br />

Marken in der Shared Basics Kategorie setzen auf jugendliche Emotionalität und<br />

damit persönliche Nähe zur Marke, aber gleichzeitig auch auf Mainstream. In der<br />

Kategorie der Shared Basics sollen die jugendspezifischen Bedürfnisse nach<br />

34


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

Zugehörigkeit befriedigt werden. Der aus Sicht der <strong>Jugendlichen</strong> wichtige Aspekt der Integration<br />

sollte deshalb <strong>bei</strong> Shared Basics <strong>bei</strong> der Positionierung berücksichtig werden. Der „coole“<br />

Mainstream, mit dem man immer richtig liegt, muss in den Vordergrund gestellt werden.<br />

Shared Basics dürfen nicht zu trendy wirken und nicht zu sehr auffallen. Sie dürfen deshalb keine<br />

extremen Lebenswelten kommunizieren. In dieser Kategorie kann aber durchaus mit Versatzstücken<br />

gear<strong>bei</strong>tet werden. 243 Damit besteht die Möglichkeit, einen positiven Szene-Spin für die<br />

eigene Marke, die eher auf die Masse ausgerichtet ist, zu erreichen. So platzierte bspw. Procter &<br />

Gamble in den Werbespots von Pringles eine Halfpipe in den Hintergrund des Geschehens. Die<br />

HipHop-Szene (welcher nur wenige Teenager richtig angehören, aber von mehr als einem Drittel<br />

der <strong>Jugendlichen</strong> als sympathisch angesehen wird) wurde mit diesem Element sehr dezent<br />

dargestellt. 244 Pringles, welche typischerweise eine Functional Standard Marke darstellen, avancierte<br />

durch diese Werbemassnahmen zum Shared Basic. 245<br />

Ein weiterer Punkt, welcher für die Positionierung massgeblich ist, stellt die Preiskomponente dar.<br />

Da Teenager in diesem Bereich, wie bereits erwähnt, eher auf den Preis achten, sollte dieser nicht<br />

zu hoch anfallen.<br />

4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken<br />

Die Getränkemarke Fanta und die Kleidermarke C&A<br />

(typischerweise Ego Sign) werden von den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>de wegen der Bevorzugung der<br />

sachlichen Eigenschaften verwendet. Verdeutlicht<br />

wird die Zugehörigkeit zur Kategorie<br />

der Functional Standards durch die<br />

Zahlen in nebenstehender Tabelle:<br />

Nur <strong>bei</strong> 3% bzw. <strong>bei</strong> 9% fallen diese<br />

Marken in die erste Wahl. Bei<br />

immerhin 34% bzw. 59% liegen sie<br />

jedoch im Relevant Set. Es wird somit<br />

ersichtlich, dass es <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong><br />

bestimmten Marken reicht, gute<br />

Qualität zu vernünftigen Preisen zu erhalten.<br />

Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta<br />

Functional<br />

Standards<br />

C&A Fanta<br />

(N=252)<br />

(N=262)<br />

Markenbekanntheit 98 100<br />

Erste Wahl 3 9<br />

Im engeren Relevant<br />

Set<br />

34 59<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />

(2002), S. 41 und S. 43, online<br />

Die Markentreiberanalyse hat gezeigt, dass in der<br />

Functional Standard Kategorie nicht auf emotionale Nähe gesetzt wird. Vielmehr werden hier gute<br />

Produkteigenschaften zu einem vernünftigen Preisniveau in den Vordergrund gestellt. Jugendliche,<br />

welche diese Marken kaufen, machen sich prinzipiell keine Gedanken über deren Aussenwirkung.<br />

Vielmehr werden sie aufgrund ihrer guten Produkteigenschaften gekauft.<br />

Die Heranwachsenden schätzen es also in diesen Produktbereichen, wenn die Marke<br />

einfach und unaufregend ist, aber überzeugenden Produktnutzen bietet. 246 Bei<br />

Functional Standard Marken sind es demnach funktionale und rationale<br />

Nutzeneigenschaften, welche für den Kunden ausschlaggebend für den Kauf sind. 247<br />

Bzgl. der Positionierung von Functional Standard Marken muss deshalb darauf geachtet<br />

werden, dass eher sachliche Eigenschaften hervorgehoben werden. Da sich Teenager<br />

in dieser Kategorie keine Gedanken über die Aussenwirkung machen und keine grosse<br />

emotionale Nähe 248 zur Marke verspüren, darf sich die Marke auf keinen Fall über eine<br />

Szene identifizieren. Sie würde somit für die <strong>Jugendlichen</strong> unglaubwürdig wirken. 249<br />

35


Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />

4.5 Zusammenfassung<br />

Marken haben für Jugendliche einen hohen Stellenwert, da diese oft sozial-expressive Funktionen<br />

aufweisen und somit zur Befriedigung von typischen Jugendbedürfnissen wie Individualität,<br />

Zugehörigkeit und Anerkennung dienen. In obigen Ausführungen wurden die verschiedenen<br />

Markentreiber definiert. Der Zugang zu Produkten ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. So<br />

können Marken, welche aufgrund des Produktbereiches typischen Markenkategorien angehören,<br />

durch eine entsprechende Positionierung aus diesen ausbrechen und ihr Profil wechseln.<br />

Bestimmte Produkte können deshalb sowohl Ego Signs, Shared Basics als auch Functional<br />

Standard sein. 250 In diesem Teil der Ar<strong>bei</strong>t wurde ersichtlich, dass Teenager an verschiedene<br />

Produkte bzw. Marken zum Teil grundlegend andere Anforderungen haben: 251<br />

▪ Individualität vs. Zugehörigkeit: Jugendliche wollen auf der einen Seite mit Hilfe von bestimmten<br />

Produkten bzw. Marken ihren persönlichen Stil demonstrieren und sich gegenüber Dritten<br />

abgrenzen. Auf der anderen Seite verwenden sie auch Produkte bzw. Marken, um sich in die<br />

Gruppe zu integrieren.<br />

▪ Pragmatismus vs. Hedonismus: Die heutige Jugend wird viel zu oft als sehr flippig und fraktal<br />

beschrieben. 252 Jugendliche achten jedoch je nach Produktbereich und Markenkategorie<br />

unterschiedlich auf ihre Finanzen. So sind es vor allem Ego Sings, <strong>bei</strong> denen Teenager gerne<br />

bereit sind auch einmal etwas mehr zu bezahlen. Bei Functional Standards, ebenso <strong>bei</strong> Shared<br />

Basics wird sorgfältiger auf das Geld geachtet.<br />

▪ Cool und trendy vs. zeitlos und solide: Jugendliche legen je nach Produktbereich bzw.<br />

Markenkategorie mehr Wert auf „Coolness“ und „Trendyness“ oder aber auf Zeitlosigkeit und<br />

Beständigkeit.<br />

▪ Allen voran steht jedoch eine Bedingung, welche für alle Kategorien gilt: Eine Marke muss ihrem<br />

Kern immer treu bleiben. 253 Der Markenkern <strong>bei</strong>nhaltet Assoziationen, welche Konsumenten mit<br />

der Marke in Verbindung bringen. Diese Assoziationen sollen den Konsumenten eine<br />

Identifikation mit der Marke ermöglichen. 254 Wird von diesem durch bestimmte<br />

Marketingmassnahmen zu stark abgewichen, geht die Glaubwürdigkeit der Marke verloren.<br />

Jugendliche müssen sich also auf den herausgebildeten Markenkern, welcher ihnen Orientierung<br />

liefert, verlassen können. 255<br />

Diese unterschiedlichen Anforderungen, welche Jugendliche in Bezug auf verschiedene Produkte<br />

und Marken aufweisen, begründet die Chance von Unternehmen ihre Marken am Markt zu<br />

differenzieren. 256<br />

Wenn nun diese erste Hürde übersprungen ist und die Markentreiber einer konkreten Marke<br />

definiert sind bzw. eine Positionierung gewählt worden ist, besteht die nächste Herausforderung<br />

darin, die gewählte Positionierung durch eine treffsichere Ansprache an die jugendlichen Kunden<br />

zu bringen. Dies geschieht durch einen auf die jugendlichen Bedürfnisse abgestimmten Marketing-<br />

Mix.<br />

36


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

5 Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Im den folgenden Ausführungen wird auf Besonderheiten im Marketing-Mix, welcher auf ein<br />

Jugendprodukt ausgerichtet ist, eingegangen. Als wichtigster Aspekt für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t wird<br />

die Kommunikationspolitik gesehen, da sie die gewählte Positionierung der Marke an die Kunden<br />

übermittelt. Jedoch haben auch die Produkt-, Preis- und Distributionspolitik eine kommunikative<br />

Seite. Auf diese Aspekte wird anhand von verschiedenen Beispielen eingegangen.<br />

5.1 Kommunikationspolitik<br />

Die Positionierung hat die Absicht, Klarheit darüber zu schaffen, ob und wie stark sich eine Marke<br />

von der Konkurrenz unterscheiden soll. 257 Wichtiges Element hierfür ist die Kommunikation.<br />

Um die gewählten Positionierungsinhalte in den Köpfen der Konsumenten zu verankern, ist eine<br />

konsequente Kommunikationspolitik erforderlich. 258 Sie stellt das Sprachrohr der Positionierung<br />

dar. 259 Da<strong>bei</strong> müssen die Positionierungsmerkmale in der von der Unternehmung betriebenen<br />

Kommunikation erkennbar werden.<br />

5.1.1 Markenbilder in der Werbung<br />

In der heutigen Gesellschaft wetteifern immer mehr Werbetreibende um die Aufmerksamkeit der<br />

Konsumenten. Durch die herrschende hohe Medienpräsenz sind Kunden nur noch über sehr starke<br />

Anstrengungen im Bereich Kommunikation zu erreichen. Durch<br />

die Massenkommunikation muss eine gewisse<br />

Markenbekanntheit und ein Markenimage geschaffen<br />

werden. 260 Mit werblichen Elementen wird versucht, geeignete<br />

Marketingstrategien zu generieren, um eine psychische<br />

Marktdifferenzierung der eigenen Marke, auch <strong>bei</strong> gleicher<br />

oder ähnlicher Positionierung als die der Konkurrenz, zu<br />

schaffen. 261<br />

Die Kernwerte 262 der Marke sollen in sog. inneren Bildern bzw.<br />

Markenbildern zusammengefasst werden. Da<br />

Bildinformationen besser aufgenommen, verar<strong>bei</strong>tet und<br />

gespeichert werden können als Sprachinformationen, werden<br />

sie von den Konsumenten grundsätzlich bevorzugt. Die heutige<br />

Jugend wird deshalb auch als visuelle Generation bezeichnet. 263<br />

Werden Marken trotz Werbeaufwand nicht erinnert, so sind wahrscheinlich keine konkreten<br />

Markenbilder in den Köpfen der Konsumenten vorhanden. Um diesem Problem zu entgegnen,<br />

muss darauf geachtet werden, dass Bilder für eine Marke geschaffen werden.<br />

Für eine erfolgreiche Entwicklung solcher Markenbilder müssen systematisch vier Stufen<br />

durchschritten werden: 264<br />

Der erste notwendige Baustein ist die Differenzierung der eigenen Marke gegenüber anderen auf<br />

dem Markt vorkommenden Marken. Hierunter ist das Ausmass an Eigenständigkeit einer Marke zu<br />

verstehen. Bei einer ähnlichen Positionierung wie die der Konkurrenz muss die Werbung in der<br />

Lage sein, den nötigen Unterschied herzustellen. 265 Der nächste Baustein stellt sich in der sog.<br />

Relevanz einer Marke für die Zielgruppe dar. Die Relevanz <strong>bei</strong>nhaltet den individuellen Mehrwert,<br />

den die Marke den jeweiligen Konsumenten geben kann. Es stellt sich bzgl. der jungen Zielgruppe<br />

die Frage, ob die Bedürfnisse nach emotionaler Nähe, Individualität, Zugehörigkeit oder ob einfach<br />

sachliche Eigenschaften befriedigt werden wollen. Sofern eine Marke ihre Versprechen hält, führt<br />

eine konsequente relevante Differenzierung, welche Voraussetzung für Erfolg bzw. Nichterfolg ist,<br />

37


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

in einem nächsten Schritt zu Ansehen. Erst jetzt kann Vertrauen aufgebaut werden, indem die<br />

Schritte eins bis drei andauernd geschehen. Das Markenvertrauen stellt den Lohn einer<br />

erfolgreichen Markenführung dar.<br />

Abbildung 10: Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt<br />

Kaufentscheid<br />

Markenbild<br />

Umsetzung<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

emotional rational<br />

Ego Signs Shared Basics Functional Standards<br />

Jugendliche Bedürfnisse<br />

(Individualität bzw. Integration)<br />

Jugendliche Lebenswelten und Themen<br />

Funktionale Eigenschaften (Preis<br />

und Qualität)<br />

Aus obiger Abbildung wird ersichtlich, dass in Bezug auf die in den Markenbildern kommunizierten<br />

Eigenschaften der Marke unterschieden werden muss zwischen den definierten Markenkategorien<br />

Ego Signs, Shared Basics und In-Betweens. Im Bereich der emotionalen Käufe, zu denen die<br />

Beschaffung von Ego Signs und in einem gewissen Masse auch Shared Basics gehören, zielt<br />

Werbung nicht auf die Befriedigung von vordergründigen, dem Produkt nahe liegenden<br />

Bedürfnissen ab. Vielmehr versucht sie die psychischen und emotionalen Bedürfnisse wie die<br />

Selbstverwirklichung, die Individualität und das Selbstgefühl anzusprechen. Das angepriesene<br />

Produkt muss dann so nah als möglich mit diesen Bedürfnissen in Verbindung gebracht werden. So<br />

wird dem Konsumenten suggeriert, er könne mit Hilfe des Konsumproduktes seine psychischen<br />

und emotionalen Bedürfnisse befriedigen. 266 Bei den rationalen Käufen wie <strong>bei</strong> der Beschaffung<br />

von Functional Standards sollten die gewünschten funktionalen Eigenschaften kommuniziert<br />

werden. Beiden Kaufarten ist die Umsetzung in der Werbung anhand von jugendlichen Themen<br />

und Lebenswelten gemeinsam.<br />

38


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Die durch die gewählte Positionierung zu vertretenden<br />

Markenwerte sollten in allen drei Kategorien mit<br />

jugendlichen Themen bzw. Lebenswelten wie bspw. Sport<br />

und Geschichten um Cliquen oder Liebe aufgegriffen<br />

werden. Werden solche Situationen dargestellt, trägt dies<br />

zur Identifikationsfähigkeit der <strong>Jugendlichen</strong> mit den gezeigten<br />

Personen <strong>bei</strong> und resultiert in einer emotionalen Nähe<br />

zur angepriesenen Marke. 267 Das Ego Sign Miss Sixty<br />

bspw. wirbt, wie in nebenstehender Abbildung deutlich zu<br />

sehen ist, mit dem Bedürfnis der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl.<br />

zwischengeschlechtlicher Beziehungen. Teenager wollen<br />

nicht nur in der Clique Anerkennung erhalten, sondern auch<br />

<strong>bei</strong>m anderen Geschlecht. Miss Sixty kommuniziert in<br />

seinem Markenbild „sexy Mode“. Die Marke zieht all jene<br />

Mädchen an, die Wert auf ihr Äusseres legen und etwas<br />

Besonderes sein wollen. Ihnen wird suggeriert, die<br />

Verwendung dieser Marke bringe den Erfolg <strong>bei</strong>m anderen Geschlecht mit sich.<br />

Abbildung 12: Plakatwerbung von<br />

H&M<br />

Abbildung 11: Werbung für Miss<br />

Sixty<br />

Quelle: Promotionskampagne von<br />

Miss Sixty (2003)<br />

In Bereichen, <strong>bei</strong> welchen funktionale Eigenschaften wie<br />

der Preis und die Qualität des Produktes bzw. der Marke<br />

in den Vordergrund gestellt werden, kann auch in<br />

Kombination mit jugendrelevanten Lebenswelten und<br />

Themen geworben werden. Hier<strong>bei</strong> ist jedoch Vorsicht<br />

geboten, dass sich das Produkt bzw. die Marke nicht<br />

gänzlich über diese Lebenswelten zu identifizieren<br />

versucht, sondern dass diese nur ergänzend wirken.<br />

Ansonsten bestünde die Gefahr der Unglaubwürdigkeit.<br />

Marken der Kategorie Shared Basics sollten gemäss<br />

ihrer Positionierung in der Werbung sowohl emotionale<br />

als auch rationale Eigenschaften <strong>bei</strong>nhalten. H&M wirbt<br />

für seine Kleider, wie in nebenstehender Abbildung zu<br />

sehen ist, mit Top-Models. Dies trägt zur emotionalen<br />

Nähe mir der Marke <strong>bei</strong>. Neben<strong>bei</strong> wird allerdings die für<br />

Shared Basics nicht unwichtige Preiskomponente<br />

angegeben.<br />

Eine weitere Besonderheit der Gestaltung von Werbung,<br />

welche für alle Markenkategorien gilt, ist die richtige<br />

Sprachwahl. 268 Jugendliche weisen bereits existierenden Begriffen eine neue Bedeutung zu oder<br />

kreieren nicht selten gar neue Wörter. Sie schaffen häufig einen eigenen Sprachstil für eine ganze<br />

Gruppe/Szene, welcher auf diese Weise Zugehörigkeit und Abgrenzung zu anderen zum Ausdruck<br />

bringt. 269 Dies ist vor allem <strong>bei</strong> Ego Signs von Bedeutung. Die Werbung muss den Sprachcode der<br />

fokussierten Szene/Lebenswelt beherrschen. Sie muss demnach gut erzählt und lebensecht sein,<br />

um <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> gut anzukommen. 270<br />

Ist diese Stufe der Aufmerksamkeitserregung durch die Verankerung der Produkteigenschaften<br />

bzw. der Marke im Gedächtnis des Konsumenten erreicht, so gilt es Kompetenz zu beweisen.<br />

Denn, nur wenn die Werbung hält, was sie verspricht, kann sich eine Marke auf dem Markt<br />

beweisen. 271<br />

Quelle: Plakatwerbung von H&M, online<br />

39


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Weil aber Jugendliche zunehmend skeptisch auf Medien reagieren, muss für eine erfolgreiche<br />

<strong>Markenpositionierung</strong> die sog. „Ein-Weg-Kommunikation“ um eine dialogorientierte Kommunikation<br />

ergänzt werden. 272 Das Markenbild alleine reicht in der heutigen Erlebnisgesellschaft für einen<br />

hohen Markenwert nicht mehr aus. Zunehmend ist auch das persönliche Erlebnis <strong>bei</strong>m Kauf oder<br />

<strong>bei</strong> der Nutzung eines Produkts für den Erfolg der Marke <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> verantwortlich. 273<br />

5.1.2 Erlebniswelten<br />

Ein starkes Markenbild gilt nur als Voraussetzung für einen hohen Markenwert <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong>.<br />

Darüber hinaus sind immer mehr individuelle, persönliche und aktive Markenerlebnisse für ein<br />

bestimmtes Verhalten gegenüber einer Marke ausschlaggebend. 274 Aufgrund dessen, dass<br />

Jugendliche als speziell erlebnisorientiert gelten, ist die Inszenierung von Markenwelten in dieser<br />

Zielgruppe von spezieller Bedeutung. 275<br />

Allgemeine Besonderheiten der jungen Zielgruppe im Rahmen von Erlebniswelten sind die<br />

folgenden: 276<br />

▪ Jugendliche sind jederzeit offen für Markeninformationen, 277 sofern die Marke eine hohe<br />

Bekanntheit und ein genügend differenzierbares Image aufweist.<br />

▪ Weil Jugendliche eine Vorliebe für Nervenkitzel haben, lässt sich ihr Interesse durch<br />

Gewinnspiele mit attraktiven Gewinnen steigern.<br />

▪ Kostenlose Produktproben oder Testläufe finden <strong>bei</strong> Teenagern aufgrund ihrer Experimentierfreudigkeit<br />

hohen Anklang.<br />

▪ Angenehm sind den <strong>Jugendlichen</strong> auch lockere 278 und freundliche Kontakte am Verkaufsort oder<br />

im Rahmen von speziellen Events mit Mitar<strong>bei</strong>tern von Markenanbietern.<br />

Im Folgenden werden einige Ideen für die aktive Einbindung von <strong>Jugendlichen</strong> in die<br />

Kommunikation aufgezeigt.<br />

Coca Cola bspw. sucht die wechselseitige Kommunikation mit <strong>Jugendlichen</strong> an Schulen. Es finden<br />

sog. „Coke’n talk“-Aktionstage statt, für deren Teilnahme jeweils 70 Schüler vom Unterricht<br />

freigestellt werden. Eine aktive Teilnahme der <strong>Jugendlichen</strong> ist gefordert, wo<strong>bei</strong> ihr<br />

Erfahrungshorizont erweitert wird. Diese Aktionstage dienen dazu, die Marke für die <strong>Jugendlichen</strong><br />

erlebbar zu machen. Zusätzlich werden sie als Quellen für neue Ideen, Verbesserungsvorschläge<br />

und zur Generierung von Trends gebraucht. Auf diesem Wege<br />

sind auch die von Fanta durchgeführten Inlineskate-Events<br />

entstanden. Im Allgemeinen bieten Sportevents durch das im<br />

Abschnitt 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) aufgezeigte<br />

grosse Sportinteresse der <strong>Jugendlichen</strong> gute Möglichkeiten,<br />

Marken attraktiv zu gestalten oder aktuell zu halten. 279 Zwei<br />

weitere Beispiele für inszenierte Erlebniswelten für Marken sind<br />

die Marktneueinführungen von Cherry Coke und später Vanilla<br />

Coke. Mit der jeweils angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> stand<br />

die Absicht, Produkte anzubieten, welche sich analog dem<br />

Bestreben der <strong>Jugendlichen</strong> nach Individualisierung und somit Abgrenzung von der Masse<br />

identifizieren lassen. So wurden für Cherry Coke diverse Partys veranstaltet, wo<strong>bei</strong> ein „differentlook“-Promotionsteam<br />

die <strong>Jugendlichen</strong> dazu animierte, einen eigenen Clip zu drehen, der schräg,<br />

witzig und originell erschien. Somit wurden die Eigenschaften des Softdrinks (grell, verrückt und<br />

total different) konkret erlebbar. 280<br />

Die Wahl der Mittel, durch welche eine Erlebniswelt für die <strong>Jugendlichen</strong> geschaffen werden soll,<br />

hängt stark mit dem verkauften Produkt 281 und mit dem Markenimage zusammen: Insbesondere im<br />

Bekleidungsbereich (Ego Sign oder Shared Basic Kleider) erweisen sich Vermarktungsstrategien<br />

40


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

als besonders geeignet, die auf bekannte Persönlichkeiten als Werbeträger in TV-Sendungen,<br />

Filmen, Plakaten etc. setzen (Productplacement). Das Einkleiden eines „VIPs“ bringt die geforderte<br />

Besonderheit optimal zum Ausdruck. Wird für ein Getränk, das möglichst sportlich wirken soll, eine<br />

Markenwelt aufgebaut, kann die Vermarktung der angepriesenen Marke effektvoll mit deren<br />

Ausschank an ausgewählten Sportevents erfolgen. Für den Ego Sign Telekomunikationbereich<br />

eignen sich Veranstaltungen, an welchen das Handy eine zentrale Rolle übernimmt: Es kann eine<br />

Leinwand installiert werden, worauf persönliche SMS von Besuchern projiziert werden, die an eine<br />

bestimmte Zielnummer an Freunde im Publikum gerichtet sind. Eine andere Form, vor allem um die<br />

<strong>Jugendlichen</strong> mit einem neuen Handy in Kontakt zu bringen, stellen SMS-Chat-Partys 282 dar.<br />

Es wird somit ersichtlich, dass eine erfolgreiche Markenkommunikation durch eine aktive<br />

Einbindung der Teenager erreicht werden kann. Es werden dadurch Kreativitätspotenziale<br />

abgerufen, da die <strong>Jugendlichen</strong> das jeweilige Medium mitgestalten. Diese dialogorientierte<br />

Kommunikation versucht, die Werbebotschaften, welche in 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung)<br />

erläutert wurden, in tatsächlich erlebbare Ereignisse zu integrieren. 283 Durch ein Event Marketing<br />

kann anhand bestimmter inszenierter Erlebniswelten (welche auf die Bedürfnisse der Zielgruppe<br />

ausgerichtet sind) die gewünschte Zielgruppe direkt erfasst werden. 284 Es ist ein brauchbares<br />

Mittel, um die Marke in eine Zielgruppe bzw. Szene zu integrieren. 285<br />

Wichtig in Bezug auf den Aufbau einer Erlebniswelt ist (unabhängig von der Auswahl der Strategie),<br />

dass der einmal gewählten Erlebniswelt treu geblieben werden muss. Trend-Hopping kommt <strong>bei</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> nicht gut an und wirkt unglaubwürdig. 286 C&A stellt ein klassisches Beispiel eines<br />

gescheiterten Versuchs dar, die <strong>Jugendlichen</strong> für die eigene Marke zu gewinnen. 287 C&A versuchte<br />

mit Hilfe von Werbemassnahmen mit Lifestyle-Touch eine spezielle Jugendmarke („Young<br />

Collections“) aufzubauen. Jedoch blieb der erhoffte Erfolg <strong>bei</strong> den Teenagern aus. Diese nahmen<br />

C&A das trendige Szeneimage nicht ab. C&A verlor, da sie zu stark von ihrem Markenkern<br />

abwichen, an Glaubwürdigkeit. 288 Jugendliche reagieren abweisend auf Werbekampagnen mit<br />

Szene-Models, die eine Szene offensichtlich nicht authentisch vertreten, wo<strong>bei</strong> versucht wird, ihren<br />

Lebensstil in der Werbung aufzugreifen. 289<br />

Die Palette des Marketing-Mixes wird durch ein Eventmarketing bereichert und ergänzt, sie wird<br />

aber nicht ersetzt. 290 Ausserdem darf eine dialogorientierte Kommunikation nie für sich alleine<br />

stehen. Um eine optimale Wirkung <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> zu erzielen, muss die aktive Einbindung<br />

von Teenagern in die Kommunikation mit dem Kommunikationsmix abgestimmt und in diesen<br />

integriert werden. 291 So sind solche inszenierten Erlebniswelten z.B. durch PR-Ar<strong>bei</strong>t zu unterstützen.<br />

Nur so kann eine gute Aufmerksamkeit der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl. der eigenen Marke erreicht<br />

werden. 292<br />

Wie bereits erwähnt besitzen alle Aspekte des Marketing-Mixes eine kommunikative Seite. So<br />

werden auch durch die Produkt- und Verpackungsgestaltung sowie durch die Preis- und<br />

Distributionspolitik Eindrücke der angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> vermittelt. 293 Auf diese<br />

Bereiche wird im Folgenden eingegangen.<br />

5.2 Produktpolitik<br />

Alle Elemente, welche sich auf die Gestaltung der Marktleistung beziehen, werden in der sog.<br />

Produktpolitik zusammengefasst. 294 Im Hinblick auf die Vielfalt von Produkten bzw. Marken wird<br />

dieser Bereich des Marketing-Mixes anhand der bis jetzt erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse und im<br />

Zusammenhang mit den durchgeführten qualitativen Interviews <strong>bei</strong>spielhaft erläutert.<br />

41


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

In der Kategorie der Ego Signs ist aufgrund der szenigen Positionierung auch in Bezug auf die<br />

Produktgestaltung darauf zu achten, dass die Marke trendig, auffallend und einzigartig auf dem<br />

Markt auftritt. Ego Signs sollen sich in Bezug auf die Produktgestaltung an den jeweiligen<br />

Szenen 295 orientieren. So richtet sich Miss Sixty bspw. an die Girly-Szene. Diese Marke wird<br />

aufgrund des für sie typischen engen Schnittes von den Mädchen sehr oft zur Lieblingsmarke<br />

ernannt. Im Getränkebereich hat sich Red Bull zu etwas Besonderem entwickelt, da es sich nicht<br />

um ein „normales“ Getränk handelt, sondern um ein Energie-Getränk. Neben den Produkteigenschaften<br />

an sich, spielt hier auch die Verpackung 296 eine tragende Rolle. So stellt die<br />

schlanke, silbern-blaue Dose mit dem roten Stier eine eher auffällige Getränkeverpackung dar. Sie<br />

vermittelt dem Konsumenten, dass es sich <strong>bei</strong> Red Bull um ein ungewöhnliches und stärkeres<br />

Getränk handelt, als es normale Softdrinks sind. 297<br />

Im Bereich der Shared Basics sollte das Produkt hauptsächlich das bieten, wozu es originär<br />

konzipiert wurde. Es sollte nicht szenig, sondern eher kultig wirken und der Masse gefallen. Im<br />

Modebereich, der ein breites Publikum ansprechen will, wird trotzdem oft auf Szenen gesetzt. Viele<br />

Bekleidungshersteller führen zwei oder mehrere Marken, wovon eine eine Szenemarke ist. Was<br />

nun in den Szenen gut ankommt wird später auf weniger extreme Weise am Massenmarkt<br />

umgesetzt. 298 H&M orientiert sich z.B. an jener szenigen Mode, welche auf den Laufstegs in<br />

Milano, Paris und London getragen wird, und setzt dieselben Ideen abgeschwächt und dem Alltag<br />

angepasst am Massenmarkt um. Wichtig in dieser Kategorie ist, dass das Produkt nicht zu sehr<br />

auffallen darf, aber dennoch einen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen muss.<br />

Der Produktbereich der Functional Standards sollte einfach gestaltet sein und gute Produkteigenschaften<br />

bzw. Qualität 299 aufweisen (so z.B. im Getränkebereich ein unverkennbarer, frischer<br />

Geschmack). Jugendliche, welche solche Marken verwenden, legen im Allgemeinen keinen Wert<br />

auf ein schönes Design (vgl. Abbildung 8 und Abbildung 9).<br />

5.3 Preis- und Distributionspolitik<br />

Der Preis eines Produktes besteht immer aus zwei Komponenten. Zum<br />

einen ist das der Geldbetrag und zum anderen ist es die definierte<br />

Leistung. 300 Unter der Leistung werden, wie bereits erwähnt, neben den<br />

sachlichen Eigenschaften auch die durch die Markenverwendung<br />

zugesprochene Annerkennung und Individualisierung gezählt.<br />

Im Bereich der Ego Signs ist ein höheres Preisniveau erforderlich, da hier<br />

den <strong>Jugendlichen</strong> die durch die Verwendung der Marke zugesprochene Individualität viel wert ist. In<br />

dieser Kategorie achten Jugendliche jedoch darauf, ob sie ihre Lieblingsmarke nicht an einem<br />

anderen Ort für weniger Geld erhalten. Der Gedanke liegt nahe, dass mit einer Preisreduktion die<br />

Kunden dann für sich gewonnen werden können. Da<strong>bei</strong> muss aber beachtet werden, dass das<br />

relativ hohe Preisniveau Bestandteil der Markenkategorie Ego Sign ist. Wenn nun der Preis ständig<br />

gesenkt wird, stellt die Marke kein echtes Ego Sign mehr dar. Sie verliert an Glaubwürdigkeit. Um<br />

sie aber doch attraktiv zu halten, kann vereinzelt durchaus mit Sonderangeboten gear<strong>bei</strong>tet<br />

werden. 301<br />

Bei Shared Basic Marken sollte ein mittleres bis niedriges Preisniveau angestrebt und auch eher<br />

mit Sonderangeboten gelockt werden.<br />

Functional Standards stellen die Kategorie von Marken dar, <strong>bei</strong> welcher die <strong>Jugendlichen</strong><br />

besonders auf den Preis achten. Es sollten deshalb keine grossen Preisdifferenzen (im<br />

Getränkebereich bspw. nicht mehr als ca. CHF 0.30) gegenüber anderen Marken derselben<br />

Kategorie bestehen. 302<br />

42


Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Bzgl. der Distributionspolitik muss zuerst die Produktkategorie in den<br />

Vordergrund gestellt werden, bevor die Markenkategorien ins Auge gefasst<br />

werden. So besorgen sich Jugendliche ihre Kleider oder Handys tendenziell<br />

eher in Fachgeschäften. Grund dafür ist wahrscheinlich die fachgerechte<br />

Beratung. Getränke, Süssigkeiten, Chips etc. werden im Allgemeinen <strong>bei</strong><br />

Grossverteilern eingekauft. Da<strong>bei</strong> sollte eine Marke aber nicht wahllos durch<br />

die beschriebenen Distributoren verkauft werden. Die Stimmigkeit zwischen<br />

den zu vermittelnden Markenwerten und den einzelnen Distributoren muss für<br />

eine glaubwürdige <strong>Markenpositionierung</strong> unbedingt angestrebt werden.<br />

In diesem Zusammenhang wurde kürzlich die Frage aufgeworfen, ob ein<br />

Vertrieb des Energie-Getränks Red Bull in der Migros dem individualistischen Markenprofil<br />

widersprechen würde. Da sich jedoch Red Bull schon einen festen Kundenstamm geschaffen hat,<br />

geht es <strong>bei</strong> der Distribution nicht hauptsächlich um das Image der Besonderheit, sondern eher<br />

darum, dass Red Bull überhaupt gekauft werden kann. 303<br />

5.4 Zusammenfassung<br />

Die gewählte Positionierung wird durch die Kommunikationspolitik an die Konsumenten geleitet.<br />

Der Aufbau einer angesehenen Jugendmarke gestaltet sich in allen Kategorien grundsätzlich darin,<br />

dass das Produkt bzw. die Marke anhand von sog. inneren Bildern emotionalisiert und<br />

anschliessend eine auf die jeweiligen Bedürfnisse massgeschneiderte Erlebniswelt aufgebaut<br />

wird. 304 Auch die Produkt- und Distributionspolitik geben Hinweise, welche Werte eine Marke vertritt<br />

und wofür diese steht. Deshalb müssen auch diese Bereiche mit der gewählten Positionierung bzw.<br />

den Markenwerten stimmig sein.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Credo im Jugendmarketing die Glaubwürdigkeit<br />

darstellt. Was nicht authentisch wirkt, fällt <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> schnell durch. Wichtig da<strong>bei</strong> ist<br />

ebenfalls die Berücksichtigung von Details. Nur wer sich mit den Teenagern intensiv beschäftigt<br />

und ihre Erlebniswelt kennt, ist in der Lage mit <strong>Jugendlichen</strong> zu kommunizieren und <strong>bei</strong> diesen<br />

glaubwürdig zu wirken.<br />

43


Problemfelder<br />

6 Problemfelder<br />

Abschliessend erscheint es m.E. wichtig, einige nicht markenspezifische Problemfelder in der<br />

Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes zu umschreiben. Die im Weiteren erläuterten ökonomischen,<br />

rechtlichen und ethischen Grenzen sind <strong>bei</strong> der Entscheidung zur Bear<strong>bei</strong>tung des Marktsegments<br />

der Teenager zu berücksichtigen.<br />

6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen<br />

▪ Ökonomische Grenzen<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklung, zumindest in der Schweiz und Europa, ist der<br />

Jugendmarkt nicht als Wachstumsmarkt einzustufen (siehe Abbildung 16 im Anhang 1).<br />

Gleichzeitig nehmen die Zahl der Wettbewerber, die Differenzierung des Angebots<br />

und die Intensität der Marktbear<strong>bei</strong>tung im Jugendsegment in vielen Branchen zu. 305<br />

Diese <strong>bei</strong>den Entwicklungen führen zu einer Intensivierung des Wettbewerbs im<br />

Jugendmarkt. Ein weiteres Problem besteht in der in 2.2 (Gesellschaftliche Trends<br />

und deren Folgen für Jugendliche) erwähnten Pluralisierung. Durch sie herrscht heute<br />

eine Tendenz zur zunehmenden Fragmentierung der Zielgruppe, wo<strong>bei</strong> die Gefahr<br />

besteht, dass ein Massenmarketing an den <strong>Jugendlichen</strong> vor<strong>bei</strong> zielt. Wenn nun aber<br />

mit differenzierten Marktbear<strong>bei</strong>tungsmassnahmen auf spezifische Jugendsegmente<br />

eingegangen wird, ist zu berücksichtigen, dass den sehr hohen Marketingkosten<br />

meist nur relativ kleine Erträge gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang gilt zu<br />

beachten, sich nicht zu sehr von einer Szene vereinnahmen zu lassen. Denn dadurch<br />

entwickelt sich eine hohe Abhängigkeit vom jeweiligen Segment. Ein drittes<br />

bedeutsames Problem stellt sich in der doppelten Marktferne und der geringen<br />

Zielgruppenkenntnis von Unternehmen dar. Die Organisationsstruktur vor allem von<br />

grösseren Unternehmen hat meist eine institutionelle Marktferne zur Folge. Hinzu<br />

kommt eine persönliche Distanz der Verantwortlichen (sofern diese nicht durch eigene persönliche<br />

Kontakte ausgeglichen wird) bzgl. der jungen Zielgruppe. Dieses mangelnde Verständnis der<br />

jugendlichen Lebensgefühlen, Interessen und Problemen macht sich vor allem in der<br />

Kommunikation bemerkbar. Durch die Schnelllebigkeit in den einzelnen Jugendszenen wird dieses<br />

Problem der Marktferne verstärkt. Um die Defizite der Zielgruppenkenntnis auszugleichen, gilt es<br />

spezielle Kommunikationsmassnahmen zu treffen, welche die <strong>Jugendlichen</strong> mit einbezieht (vgl.<br />

Kapitel 5.1 Kommunikationspolitik). 306<br />

▪ Rechtliche Grenzen<br />

In Bezug auf das Jugendmarketing besteht das rechtliche Hauptproblem <strong>bei</strong>m Verkauf von<br />

Produkten an Minderjährige. Wenn Jugendliche noch nicht volljährig sind, fehlt ihnen die volle<br />

Handlungsfähigkeit. 307 Der Vertragsabschluss mit unmündigen Teenagern bringt demnach einige<br />

Probleme 308 hinsichtlich des Produktverkaufs und der Produktnutzung mit sich. Ebenso <strong>bei</strong> der<br />

Durchführung von sog. Gewinnspielen, welche häufig im Rahmen von Marketingveranstaltungen,<br />

Events, Kundenclubs oder im Internet veranstaltet werden, wirft der Vertragsabschluss mit<br />

Minderjährigen rechtliche Fragen auf. 309<br />

6.2 Ethische Grenzen<br />

Sobald positive ökonomische Wirkungen auf der Unternehmensseite und negative psychosoziale<br />

Wirkungen auf der Konsumentenseite aufeinander treffen, kann dies unter ethischen<br />

Gesichtspunkten kritisch werden. Dies ist bspw. der Fall, wenn gewisse Marketingmassnahmen<br />

44


Problemfelder<br />

negative psychische, soziale oder moralische Entwicklungen eines <strong>Jugendlichen</strong> zur Folge haben.<br />

Minderjährige sind bezüglich solcher negativen Einflüsse besonders gefährdet. Die<br />

Verantwortbarkeit von bestimmten Marketingmassnahmen ist deshalb immer sowohl von Seiten der<br />

Unternehmung als auch von Seiten der Gesellschaft zu prüfen. 310<br />

Speziell in der Werbung muss zwischen geplanten und ungeplanten Wirkungen unterschieden<br />

werden. Unter einer geplanten Wirkung vom Marketing wird die bewusste Verhaltensbeeinflussung<br />

der Konsumenten zugunsten des eigenen Angebots und somit die Schaffung von<br />

Präferenzen der Konsumenten für die eigenen Produkte/Marken verstanden. 311 Ethisch fragwürdig<br />

ist hier<strong>bei</strong> nicht die Tatsache, dass eine Beeinflussung des Konsumentenverhaltens angestrebt<br />

wird, sondern vielmehr die Art und Weise, wie der Einfluss stattfindet. Im Jugendmarketing besteht<br />

eine besondere Verantwortung den jugendlichen Kunden gegenüber. Unternehmen sollten ihre<br />

Einflussmöglichkeiten nicht aufgrund der teilweisen Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit von<br />

Heranwachsenden zugunsten ökonomischer Ziele ausnutzen. Hier<strong>bei</strong> muss jedoch angefügt<br />

werden, dass die heutige Jugend, welche mit Medien, Werbung und Marken aufgewachsen ist,<br />

auch den Umgang mit dergleichen beherrschen. Es stellt sich hier<strong>bei</strong> die Frage, ob sich die<br />

Nachfrager, wenn sie die Intentionen von Marketingmassnahmen durchschauen können, auch<br />

wirklich in der Lage sind, sich den diesbezüglichen Wirkungen zu entziehen. Die bereits in 2.3.1<br />

(Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>) erwähnte Verunsicherung bzgl. Persönlichkeit und<br />

Selbstwertgefühl erhöht die Beeinflussbarkeit der Teenager. In dieser Zielgruppe kann es deshalb<br />

unter Umständen zu einem sog. Markenstress führen, wenn nicht die „richtigen“ Marken getragen<br />

werden. 312<br />

Wie schon in 3.1.1 (Hintergründe des Jugendkonsums) kurz erwähnt, sind deshalb die Bemühungen,<br />

Teenager für das eigene Produkt/die eigene Marke zu gewinnen, die sich in Kaufmotiven<br />

der sozialen Zugehörigkeit zu einer Gruppe und zur Demonstration von Individualität und sozialem<br />

Status und vor allem im Motiv der Kompensation begründen, aus einem ethischen Blickwinkel<br />

kritisch zu betrachten.<br />

Bei einer ungeplanten Wirkung handelt es sich um Verhaltensbeeinflussungen, welche vom<br />

Marketing nicht bewusst her<strong>bei</strong>geführt werden. Dies sind meist allgemeinere, nicht produktspezifische<br />

negative Konsequenzen, welche die in der heutigen Konsum- und Medienwelt<br />

aufwachsenden <strong>Jugendlichen</strong> tragen müssen. 313 Mögliche negative ungeplante Wirkungen durch<br />

Marketingmassnahmen können sein: 314<br />

▪ Einschränkungen von sozialen Orientierungsmöglichkeiten: Darunter wird die Entwicklung und<br />

Verfestigung von traditionellen Rollenbildern, welche in der Werbung kommuniziert werden,<br />

verstanden.<br />

▪ Flucht in den Konsum: Diese findet statt, wenn sich die jungen Konsumenten immer mehr in den<br />

Medien vor den Schwierigkeiten im Alltag zurückziehen, weil ihnen die Medien eine<br />

unproblematische Welt des Konsums vorgaukeln.<br />

▪ Schädliches Konsumverhalten: Dieses wird gefördert, wenn Teenager durch die Medien zum<br />

Konsum von für sie nachteiliger (bspw. gesundheitsschädlicher) Produkte verführt werden.<br />

▪ Konfliktäres Konsumverhalten: Dieses wird dadurch verursacht, dass Jugendliche von den<br />

Medien hochgeschraubte hohe Konsumstandards übernehmen, welche sie finanziell nicht in der<br />

Lage sind, zu befriedigen.<br />

Aus diesen Gründen sollten „Massnahmen zur Förderung eines verantwortungsbewussten und<br />

kritischen Verbraucherverhaltens <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> geschaffen werden“. 315<br />

45


Schlussbetrachtung<br />

7 Schlussbetrachtung<br />

Im Jugendmarkt bestehen diverse Unterschiede im Vergleich zum Erwachsenenmarkt bzgl. den<br />

Bedürfnissen, den Werten und dem Freizeitverhalten sowie auch im Konsumverhalten. Zudem<br />

stellen Teenager aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für Unternehmen<br />

eine wichtige Zielgruppe dar. Des Weiteren zeichnet sich im Jugendmarkt ein zunehmender<br />

Wettbewerb 316 ab. Aus diesen Gründen rechtfertigt es sich, in der Praxis ein differenziertes<br />

Jugendmarketing zu betreiben und die Teenager damit für die eigene Marke zu gewinnen.<br />

Die wissenschaftliche Marketingforschung hat sich zum Thema Jugendliche und Marken aber<br />

vergleichsweise nur wenig auseinandergesetzt. Es besteht deshalb in diesem Gebiet noch<br />

Forschungsbedarf. Vor allem in der Schweiz sind praktisch keine Studien zum Thema erhältlich.<br />

In der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t wurde gezeigt, dass Jugendliche weder als „konservative Spiesser“ noch<br />

als „spassorientierte Hedonisten“ gesehen werden dürfen. 317 Je nach Produkt und Marke legen sie<br />

auf andere Kriterien wert. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, müssen primär die<br />

Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong>, welche sie an verschiedene Produktbereiche stellen, analysiert<br />

werden. Aufgrund dessen können unterschiedliche Produktbereiche typischerweise verschiedenen<br />

Markenkategorien zugeordnet werden. Weil sich aber der Zugang zu den einzelnen Produkten<br />

innerhalb der Zielgruppe oft individuell unterschiedlich gestaltet, kann eine Marke durch eine<br />

gezielte Positionierung aus der vorgegebenen Markenkategorie ausbrechen. Je nach dem, welche<br />

Markenkategorie geführt wird, müssen unterschiedliche Strategien ausgear<strong>bei</strong>tet werden. So ist die<br />

Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die<br />

allgemeine strategische Richtung je nach Markenkategorie unterschiedlich zu gestalten. Die<br />

allgemeinen Prinzipien der Markenführung werden jedoch <strong>bei</strong> der Führung der verschiedenen Arten<br />

von Marken nicht beeinflusst. Hier gibt es klare Regeln und Anforderungen. 318<br />

Der Schlüssel um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, liegt weniger in der Auswahl der<br />

richtigen Szene, sondern vielmehr <strong>bei</strong> einer auf die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> stimmigen<br />

Positionierung von Marken. Die Jugendszenen und das Freizeitverhalten von Teenagern werden<br />

<strong>bei</strong> der konkreten Umsetzung relevant. Egal welche Markenstrategie gewählt wird, wichtig in Bezug<br />

auf die Umsetzung ist, dass die <strong>Jugendlichen</strong> ernst genommen und respektiert werden. 319 Eine<br />

gekünstelte Ansprache von Teenagern, wo<strong>bei</strong> die mangelnde Zielgruppenkenntnis und –ferne der<br />

Unternehmen auffällt (dies kann auch anhand Details geschehen), kommt <strong>bei</strong> diesen schlecht an.<br />

Es wurde gezeigt, dass nur wer versteht, dass Jugendliche nicht von allen Produkten bzw. Marken<br />

dasselbe erwarten und wer die diesbezüglichen unterschiedlichen Ansprüche der <strong>Jugendlichen</strong><br />

kennt und somit auch die verschiedenen Markentreiber für sein Produkt definieren kann, eine<br />

Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im Jugendmarkt hat. Unternehmen<br />

müssen sich dafür über die eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. Nicht zu vergessen ist<br />

<strong>bei</strong> der Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes die Berücksichtigung der ökonomischen, rechtlichen und<br />

ethischen Schranken.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong><br />

heutzutage viele Möglichkeiten anbieten, da der Jugendmarkt vielfältiger geworden ist. „Noch nie<br />

gab es für Jugendmarken so viele Möglichkeiten, sich erfolgreich im Markt zu behaupten.“ 320<br />

46


Abbildungsverzeichnis<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildung 1: Werte und Ziele von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren 7<br />

Abbildung 2: Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch<br />

verschiedene Sozialisationsagenten 13<br />

Abbildung 3: Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im<br />

Alter von 15-19 Jahren 18<br />

Abbildung 4: Ausgaben von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren in<br />

verschiedenen Bereichen 20<br />

Abbildung 5: Benchmark für Jugendmarken 26<br />

Abbildung 6: Aussenwirkung von Produkten 28<br />

Abbildung 7: Markenkategorien im Überblick 30<br />

Abbildung 8: Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen) 31<br />

Abbildung 9: Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks 32<br />

Abbildung 10: Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt 38<br />

Abbildung 11: Werbung für Miss Sixty 39<br />

Abbildung 12: Plakatwerbung von H&M 39<br />

Abbildung 13: Freizeitverhalten von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren 51<br />

Abbildung 14: Präferenzen im Bekleidungsbereich 51<br />

Abbildung 15: Präferenzen im Electronic-Bereich 52<br />

Abbildung 16: Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> 52<br />

47


Tabellenverzeichnis<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tabelle 1: Durchschnittliches Einkommen 17<br />

Tabelle 2: Brand Facts von Miss Sixty und Red Bull 33<br />

Tabelle 3: Brand Facts von H&M und Coca Cola 34<br />

Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta 35<br />

Tabelle 5: Alterseinteilung im Jugendsegment 50<br />

48


Abkürzungsverzeichnis<br />

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

Art. Artikel<br />

Bd. Band<br />

bspw. <strong>bei</strong>spielsweise<br />

bzgl. bezüglich<br />

bzw. beziehungsweise<br />

ca. circa<br />

d.h. das heisst<br />

etc. et cetera<br />

exkl. exklusive<br />

Hrsg. Herausgeber<br />

f. folgende<br />

ff. fortfolgende<br />

i.e.S. im engeren Sinne<br />

Jg. Jahrgang<br />

m.E. meines Erachtens<br />

No. Number<br />

Nr. Nummer<br />

o.Jg. ohne Jahrgang<br />

S. Seite<br />

s. siehe<br />

sog. sogenannte<br />

u. und<br />

u.a. unter anderem<br />

vgl. vergleiche<br />

Vol. Volume<br />

vs. versus<br />

z.B. zum Beispiel<br />

ZGB Schweizerisches Zivilgesetzbuch<br />

z.T. zum Teil<br />

49


Anhang<br />

ANHANG<br />

Anhang 1: Ergänzende Abbildungen<br />

Tabelle 5: Alterseinteilung im Jugendsegment<br />

Kids<br />

Youth<br />

Adults<br />

Differenzierung junger Zielgruppen nach dem Alter<br />

Babys 0 – 1 Jahr Förderung zum „klugen“ Baby<br />

Small Kids 2 – 3 Jahre<br />

Ab 3 Jahren<br />

Entfaltung des eigenen Willens, erste<br />

Durchsetzung gegenüber der Mutter<br />

Werberezeption im TV, Erkennen von<br />

Markenzeichen<br />

Pre-School-Kids Kindergarten Ab 6 Jahren Erste Sozialisation in der Gruppe<br />

School-Kids 6 – 7 Jahre<br />

8 – 9 Jahre<br />

Pre-Teens 10 – 12 Jahre<br />

Teenager 12 – 13 Jahre<br />

Youth 13 – 15 Jahre<br />

First young Adults 15 – 17 Jahre<br />

Rasche Lernprozesse, aber noch “heile<br />

Kinderwelt”<br />

Kritische Auseinandersetzung,<br />

“fanatischer Realismus”<br />

Übergang zum <strong>Jugendlichen</strong>,<br />

Orientierung an jugendlichen<br />

Verhaltensweisen<br />

Intensive Pubertätsphase, Orientierung<br />

an der Gruppe<br />

Übergang zum Erwachsenen,<br />

“Erwachsenenmarken” werden<br />

interessant<br />

Young Adults Ab 18 Jahren “Postadoleszenz”<br />

Quelle: In Anlehnung an: Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 27<br />

50


Anhang<br />

Abbildung 13: Freizeitverhalten von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren<br />

Freunde treffen<br />

Musik hören<br />

in den Ausgang/ Bar/ Disco gehen<br />

anderes<br />

Sport treiben<br />

shopping<br />

Ferseh schauen<br />

Internet surfen<br />

SMS verschicken<br />

Musik machen<br />

an Konzerte gehen<br />

ins Kino gehen<br />

DVDs/ Videos schauen<br />

Freizeitaktivitäten<br />

2,4<br />

2,4<br />

2,2<br />

3,1<br />

4,5<br />

5,3<br />

5,3<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Angaben in Prozent. Insgesamt konnten die Befragten bis zu drei Freizeitaktivitäten auswählen. Die Balken zeigen den Anteil der<br />

<strong>Jugendlichen</strong>, welche das jeweilige Kriterium genannt haben (N=316). Freizeitbeschäftigungen, welche weniger als drei Prozent der<br />

Nennungen erhielten, wurden in der Kategorie "anderes" zusammengefasst.<br />

Quelle: Radiotele AG (2003), S. 29<br />

Abbildung 14: Präferenzen im Bekleidungsbereich<br />

Nike<br />

Adidas<br />

Levi's<br />

Teddys<br />

Reebock<br />

Puma<br />

Miss Sixty<br />

Yes or No<br />

Fubu<br />

Angaben in Prozent<br />

Fila<br />

4,7<br />

5,9<br />

5,7<br />

Quelle: Radiotele AG (2002), S. 7<br />

7<br />

6,5<br />

6,6<br />

8,1<br />

8,0<br />

12,0<br />

Angesagte Kleidermarken<br />

10,3<br />

13,2<br />

16,5<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

30,5<br />

19,2<br />

21,0<br />

43,9<br />

51


Anhang<br />

Abbildung 15: Präferenzen im Electronic-Bereich<br />

Nokia<br />

Ericsson<br />

Alcatel<br />

Panasonic<br />

Motorola<br />

Siemens<br />

Bosch<br />

Samsung<br />

andere Marke<br />

keine Antwort<br />

Angaben in Prozent<br />

Sony<br />

1,6<br />

0,8<br />

0,8<br />

0,5<br />

2,6<br />

1,3<br />

1,6<br />

3,6<br />

7,2<br />

5,7<br />

Angesagte Handymarken<br />

74,4<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2002), S. 8<br />

Abbildung 16: Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong><br />

2.300.000<br />

2.250.000<br />

2.200.000<br />

2.150.000<br />

2.100.000<br />

2.050.000<br />

2.000.000<br />

1.950.000<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

Bevölkerungsentwicklung der Kinder und <strong>Jugendlichen</strong><br />

(0-24 Jahre)<br />

1980<br />

1981<br />

Quelle: In Anlehnung an Bundesamt für Statistik (2004)<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

52


Anhang<br />

Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews<br />

Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn Ingo Barlovic:<br />

Allgemeines zu den Markenkategorien<br />

1. Ist die emotionale Nähe zur Marke mit dem emotionalen Involvement vergleichbar?<br />

2.<br />

In der Studie sind Produktbereiche, welche typischerweise als Ego Signs, Shared<br />

Basics und Funct. Standards gelten aufgezeigt worden. Jedoch gibt es, wie später in<br />

Studie gezeigt wird, auch innerhalb der einzelnen Produktbereiche verschiedenen<br />

Markenkategorien: Kann verallgemeinert werden?<br />

Aussenwirkung<br />

3. Integration vs. Abgrenzung:<br />

a. Wann wollen sich Jugendliche abgrenzen, und wann wollen sie dazugehören?<br />

b. Bei welcher Kategorie ist die Aussenwirkung/der Gruppendruck am grössten?<br />

Positionierung<br />

4. Wie sollten die unterschiedlichen Marken positioniert werden?<br />

Ego Signs:<br />

Shared Basics:<br />

53


Anhang<br />

5.<br />

6.<br />

Functional Standards:<br />

Kommunikation<br />

Kann in allen Kategorien mit Erlebniswelten gear<strong>bei</strong>tet werden, um eine “coole” Marke<br />

zu schaffen?<br />

Sind in den Bereichen der Produkt- und Verpackungsgestaltung und in der Preis- und<br />

Distributionspolitik Besonderheiten zu beachten?<br />

Ego-Sings:<br />

Produkt- u.<br />

Verpackungsgestaltung:<br />

Preis- und Distributionspolitik:<br />

Shared Basics:<br />

Produkt- u.<br />

Verpackungsgestaltung:<br />

Preis- und Distributionspolitik:<br />

Functional Standards:<br />

Produkt- u.<br />

Verpackungsgestaltung:<br />

Preis- und Distributionspolitik:<br />

54


Anhang<br />

Negativ<strong>bei</strong>spiel<br />

7. Wie sollte man es nicht machen (Marke an Jugendliche bringen)? Parade<strong>bei</strong>spiele?<br />

Herzlichen Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />

Protokoll: Gemäss Herrn Barlovic kann der in der Studie 321 verwendete Begriff der „emotionalen<br />

Nähe“ mit dem in der Literatur verwendeten Begriff „emotionales Involvement“ gleichgesetzt<br />

werden.<br />

Herr Barlovic führt weiter aus, dass verschiedene Produktbereiche den, in der Studie definierten<br />

Markenkategorien zugeordnet werden können. Jedoch kann durch eine entsprechende<br />

Positionierung aus diesen ausgebrochen werden.<br />

Ob nun Jugendliche eher dazugehören wollen oder sich abzugrenzen versuchen, ist gemäss Herr<br />

Barlovic schwierig zu beurteilen. Meist besteht hier<strong>bei</strong> ein Zusammenhang mit dem Alter. So sind<br />

Jüngere Teenager eher auf der Suche nach Zugehörigkeit. Ab ca. 15 Jahren wollen sie sich dann<br />

eher individualisieren. Die Kategorie der Ego Signs hat die stärkste Aussenwirkung.<br />

Bei der Positionierung eines Ego Signs sollte die Individualität und die Besonderheit im<br />

Vordergrund stehen. Ego Signs identifizieren sich über bestimmte Lebenswelten. In diesem Bereich<br />

ist es wichtig, immer up to date zu sein. Hier<strong>bei</strong> stellt sich jedoch aufgrund der kurzen „In-<br />

Lebenszyklen“ die Frage, ob ein Unternehmen über genügend Dynamik und Potenzial verfügt, um<br />

immer auf dem neusten Stand des Trends zu sein. Im Bereich der Shared Basics sollte der<br />

„Mainstream mit dem man richtig liegt“ im Vordergrund stehen. Es ist darauf zu achten, dass keine<br />

extremen Lebenswelten kommuniziert werden. Jedoch kann hier durchaus mit Versatzstücken<br />

gear<strong>bei</strong>tet werden. Bei den Functional Standards sind es sachliche Eigenschaften, welche in den<br />

Vordergrund gerückt werden müssen.<br />

Bzgl. der Kommunikation kann gemäss Herrn Barlovic in allen Markenkategorien mit Erlebniswelten<br />

gear<strong>bei</strong>tet werden. Im Bereich der Preispolitik sollten <strong>bei</strong> Ego Signs und Shared Basics mit<br />

Sonderangeboten gear<strong>bei</strong>tet werden. Die Markenkategorie der Functional Standards zeichnet sich<br />

dadurch aus, dass Jugendliche in diesem Bereich besonders auf ihr Geld achten. Das Augenmerk<br />

sollte deshalb <strong>bei</strong> den preislichen Unterschieden (welche nicht zu gross sein dürfen) der<br />

verschiedenen Anbieter liegen. Über Spezielles in der Produktpolitik und Distributionspolitik, konnte<br />

Herr Barlovic keine Auskunft geben.<br />

Als Negativ<strong>bei</strong>spiel nannte er die Werbung von C&A für die spezielle Jugendmarke „Young<br />

Collections“. Die trendige Werbung dieser Marke, welche einen bestimmten Lifestyle übermitteln<br />

wollte, wirkte für die <strong>Jugendlichen</strong> unglaubwürdig, da sie C&A als Functional Standard sehen.<br />

55


Anhang<br />

Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Frau Asta Baumöller:<br />

VIVA SWIZZ und die Zielgruppe Jugend<br />

1. Welche Firmen werben für ihre (welche?) Produkte auf VIVA?<br />

2. Welche Massnahmen unternehmen Sie, um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten?<br />

3. Welche TV-Berichte sind zurzeit gefragt? aktuelle Jugendthemen?<br />

4. Wie ermitteln Sie die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong>?<br />

5. Welche Trends zeichnen sich im Jugendsegment ab?<br />

Jugendliche und Marken<br />

6. Wie sieht das Markenbewusstsein in den verschiedenen Produktbereichen aus?<br />

56


Anhang<br />

7. Welches sind die angesagtesten Marken für Jugendliche?<br />

8. Was wollen Jugendliche in Bezug auf Produkteigenschaften?<br />

Herzlichen Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />

Protokoll: Gemäss Frau Baumöller sind Jugendliche eine schwierige Zielgruppe. Die Werbung auf<br />

VIVA gestaltet sich saisonal. Firmen, welche besonders häufig für ihre Produkte werben sind unter<br />

anderen Coca Cola mit all ihren Unterbrands, Swisscom, Adidas, Mc Donalds und diverse<br />

Plattenfirmen. Um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten, wurden seit anfangs März<br />

verschiedene Vollformate wie bspw. Alli G., welcher eher die HipHopper-Community anspricht,<br />

eingeführt. Aktuelle Jugendthemen, welche in TV-Berichte verpackt werden, sind vor allem Musik.<br />

Aber auch Mode spielt in diesen Bereich hinein.<br />

Eine persönliche Einschätzung von Frau Baumöller bzgl. den sich abzeichnenden Trends im<br />

Jugendmarkt gestaltet sich darin, dass die Zeit der grossen Trendströmungen vor<strong>bei</strong> ist. Der Trend<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass es den <strong>Jugendlichen</strong> vor allem um Individualisierung geht. Durch<br />

die richtige Collage können Teenager selber zu Opinionleader und somit „in“ werden. Da<strong>bei</strong> ist zu<br />

beachten, dass in allen Bereichen (Mode, Musik, Clubs etc.) örtliche (vor allem Stadt-Land)<br />

Unterschiede bestehen, was in und out ist. Die Generierung von Trends ist jedoch Aufgabe von<br />

sog. Trendscouts.<br />

Jugendliche wissen gemäss Frau Baumöller genau was sie wollen, und was sie nicht wollen. Sie<br />

weisen vor allem <strong>bei</strong> nicht schwer einsehbaren Produktbereichen ein hohes Markenkenntnis auf.<br />

Socken, Handschuhe etc. werden dahingegen eher funktional betrachtet. Wenn Teenager aber<br />

über genügend finanzielle Mittel verfügen, achten sie auch in diesen Bereichen auf Marken. Im<br />

Bekleidungsbereich sind vor allem die Marken Miss Sixty (nur <strong>bei</strong> Mädchen), Adidas, Fila, Reebock<br />

etc. gefragt. Bei Handygeräten kann, durch die hohe Markentreue in diesem Bereich, nicht von<br />

„angesagten Marken“ gesprochen werden, vielmehr sind hier einfach die neusten Modelle <strong>bei</strong> den<br />

<strong>Jugendlichen</strong> gefragt. Mit bestimmten Marken wollen sich Jugendliche identifizieren können. Das<br />

Preis-Leistungsverhältnis steht <strong>bei</strong> diesen Marken eher im Hintergrund. Sie wollen sich mit der<br />

Verwendung dieser Marken in der Gesellschaft positionieren und möchten sich deshalb ein<br />

bestimmtes Image kaufen. Da<strong>bei</strong> ist es wichtig, welche Leute in der Clique und welche Stars<br />

dieselben Marken ebenfalls verwenden. Ausserdem ist zu beachten, dass die verschiedenen<br />

Marketingmassnahmen vom Produkt selber abhängig sind.<br />

57


Anhang<br />

Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn lic. jur. Raphael Jaeger:<br />

1.<br />

Rechtliche Grenzen des Jugendmarketings<br />

Welches ist das Hauptproblem in Bezug auf das Jugendmarketing aus rechtlicher<br />

Perspektive?<br />

2. Welche Probleme bestehen bzgl. Minderjährigen?<br />

3. Gibt es in Bezug auf die Produktverwendung und Produktausgabe Beschränkungen?<br />

4. Existieren in Bezug auf Jugendliche Werbeverbote? Wenn ja, welche?<br />

Besten Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />

Protokoll: Gemäss Herrn lic. jur. Jaeger können in Bezug auf das Jugendmarketing vor<br />

allem im Bereich des Vertragsschluss mit Minderjährigen Probleme auftreten. Sofern Jugendliche<br />

das 19. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sind sie noch nicht mündig und somit fehlt ihnen die<br />

volle Handlungsfähigkeit. Dieses Problem kann vor allem <strong>bei</strong> Käufen von teueren Gütern auftreten.<br />

Des Weiteren existieren für Unternehmen in der Schweiz beschränkende Bestimmungen, wenn<br />

diese gesundheitsschädliche Produkte an noch nicht volljährige Kunden ausgeben (so bspw. <strong>bei</strong><br />

Tabak, Alkohol etc.).<br />

58


Anhang<br />

Gesprächsleitfaden für die qualitativen Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19 Jahren:<br />

1.<br />

Jugendliche und ihre Lieblingsmarken in verschiedenen Produktbereichen<br />

Welches sind Deine Lieblingsmarken in folgenden Bereichen und was ist daran<br />

besonders?<br />

Bekleidung:<br />

Handys:<br />

Getränke:<br />

2. Worauf achtest Du <strong>bei</strong>m Markenkauf? (Produkt, Verpackung, Preis)<br />

Bekleidung:<br />

Handys:<br />

Getränke:<br />

3. Wo kaufst Du deine Lieblingsmarke ein? Wieso?<br />

Bekleidung:<br />

Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />

Begründung:<br />

Handys:<br />

Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />

Begründung:<br />

Getränke:<br />

Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />

Begründung:<br />

59


Anhang<br />

4.<br />

Welche „Werbemassnahmen“ sind für Dich attraktiv? Hast Du schon mal teilgenommen?<br />

Wie ist Deine Einstellungen zu solchen Events?<br />

Partys Wettbewerbe Aktionstage in Schule<br />

Sportevents Sonstige …..<br />

Bemerkung:<br />

5. Wie wichtig sind Dir Deine Freunde in Bezug auf die Markenwahl?<br />

6. Alter und Schule/Firma?<br />

Herzlichen Dank für Deine Mitar<strong>bei</strong>t!<br />

Protokoll: Aus der Befragung wurden die Markenpräferenzen im Bekleidungs- und<br />

Handybereich, wie sie in 4.2.1 (Markenbewusstsein und Präferenzen) aufgezeigt wurden, bestätigt.<br />

Des Weiteren wurde klar, dass für die Produktgestaltung im Bekleidungsbereich vor allem der<br />

Schnitt und die Farben für die <strong>Jugendlichen</strong> wichtig sind. Bei Handygeräten sind Eigenschaften wie<br />

eine integrierte Kamera und leichte Menuführung ausschlaggebend für den Markenkauf und im<br />

Getränkebereich legen die befragten <strong>Jugendlichen</strong> vor allem Wert auf den Geschmack und den<br />

Preis. Die Einkaufsstättenwahl gestaltet sich eher nach Produktbereichen. Kleider und Handygeräte<br />

werden in speziellen Geschäften, Getränke <strong>bei</strong> den Grossverteilern besorgt. Die meisten Befragten<br />

haben noch nie an Markenevents teilgenommen, obwohl sie dazu grundsätzlich eine positive<br />

Einstellung aufweisen. Am ehesten wird an Wettbewerben teilgenommen. Auf die Frage, wie<br />

wichtig der Freundeskreis <strong>bei</strong> der Markenwahl ist, antworteten alle <strong>Jugendlichen</strong>, dass dieser nur<br />

zur Generierung von neuen Ideen eine Rolle spielt. Die befragten <strong>Jugendlichen</strong> wiesen ein Alter<br />

zwischen 15 und 19 Jahren auf.<br />

60


Literaturverzeichnis<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

Brückner, M./Przyklenk, A. (1998): Event-Marketing: Wenn Werbung zum Erlebnis wird,<br />

Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt<br />

Buchholz, A./Wördemann W. (1998): Was Siegermarken anders machen: Wie jede Marke<br />

wachsen kann: Die Ergebnisse der ersten Untersuchung über die erfolgreichsten<br />

Markenkampagnen der Welt, Econ Verlag GmbH, Düsseldorf/München<br />

Büsser, B. (2003): Neues Potenzial – in der Migros, in: Handelszeitung, 25.06., S. 41-42<br />

Dammler, A./Barlovic, I./Melzer-Lena, B. (2000): Marketing für Kids und Teens: wie Sie Kinder<br />

und Jugendliche als Zielgruppe richtig ansprechen, Landsberg/Lech<br />

Diekhof, A. (1999): Jugendliche als Zielgruppe: Bedeutung jugendlicher Kunden für das Marketing,<br />

Wiesbaden<br />

Dörtelmann, T. (1997): Marke und Markenführung: Eine institutionstheoretische Analyse, Fakultät<br />

für Wirtschaftswissenschaft, Inauguraldissertation, Ruhr-Universität, Bochum<br />

Ebeling, A. (1996): Aus Kids werden Kunden: Zum Markenbewusstsein von Kindern und<br />

<strong>Jugendlichen</strong>, in: Markenartikel, Vol. 58/Nr. 1, S. 9-4<br />

Esch, F.-R. (2001): <strong>Markenpositionierung</strong> als Grundlage der Markenführung, in: Esch, F.-R.<br />

(Hrsg.): Moderne Markenführung: Grundlagen – Innovative Ansätze – Praktische<br />

Umsetzungen, Wiesbaden, S. 233-265<br />

Esch, F.-R. (2004): Strategie und Technik der Markenführung, München<br />

Fichtel, H.-J. (1999): Trendbeobachtung: Trends als Planungsparameter für das Marketing, in:<br />

Heinzelmaier, B./Grossegger, B./Zentner, M. (Hrsg.): Jugendmarketing: Setzen Sie<br />

Ihre Produkte in Szene, Wien, S. 193-195<br />

Gawlik, T./Kellner J./Seifert, D. (2002): Effiziente Kundenbindung mit CRM: wie Procter &<br />

Gamble, Henkel und Kraft mit ihren Marken Kundenbeziehungen gestalten, Bonn<br />

Gensicke, T. (2002): Individualität und Sicherheit in neuer Synthese? Wertorientierungen und<br />

gesellschaftliche Aktivität, in: Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2002: Zwischen<br />

pragmatischen Idealismus und robustem Materialismus, Frankfurt am Main, S. 139-<br />

212<br />

Gross, P. (1994): Die Multioptionsgesellschaft, Frankfurt am Main<br />

Haedrich, G./Tomczak, T./Kaetzke, P. (1997): Strategische Markenführung: Planung und<br />

Realisierung von Markenstrategien, Bern<br />

61


Literaturverzeichnis<br />

Heinzelmeier B. (1999): Sympathieprofile: Wie sich die Szenen gegenseitig beurteilen, in:<br />

Heinzelmaier, B./Grossegger, B./Zentner, M. (Hrsg.): Jugendmarketing: Setzen Sie<br />

Ihre Produkte in Szene, Wien, S. 36-51<br />

Heinzelmeier B. (2000): Szenemarketing als Beziehungsmarketing, in: Zanger, C./Griese, K-M.<br />

(Hrsg.): Beziehungsmarketing mit jungen Zielgruppen: Grundlagen, Strategien,<br />

Praxis<strong>bei</strong>spiele, München, S. 125-149<br />

Inglsperger, A./Cinquin, I. (2000): Marken- und Kundenwert <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> -<br />

Herausforderungen und Implikationen für das Beziehungsmarketing mit jungen<br />

Zielgruppen, in: Zanger, C./Griese, K-M. (Hrsg.): Beziehungsmarketing mit jungen<br />

Zielgruppen: Grundlagen, Strategien, Praxis<strong>bei</strong>spiele, München, S. 151-168<br />

Keller, K. L. (2003a): Strategic Brand Management: Building, Measuring, and Managing Brand<br />

Equitiy, second Edition, New Jersey<br />

Keller, K. L. (2003b): Best Practice Cases in Branding: Lessons from the Word’s Strongest<br />

Brands, New Jersey<br />

Köhler, R. (2001): Erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> angesichts zunehmender Zersplitterung von<br />

Zielgruppen, in: Köhler, R./Majer, W./Wiezorek, H. (Hrsg.): Erfolgsfaktor Marke: Neue<br />

Strategien des Markenmanagements, München, S. 45-61<br />

Kotler, P./Bliemel, F. (1995): Marketing-Management; Analyse, Planung und Verwirklichung, 10.<br />

Auflage, Stuttgart<br />

Kreilkamp E./Nöthel, T. (1996): Zielgruppenfragmentierung durch Szenepositionierung, in:<br />

Tomczak, T./Rudolph, T./Roosdorp, A. (Hrsg.): Positionierung: Kernentscheidung des<br />

Marketing, St. Gallen, S. 214-222<br />

Kroeber-Riel, W./Weinberg, P. (2003): Konsumentenverhalten, München<br />

Kuss, A./Tomczak, T. (2002): Marketingplanung: Einführung in die marktorientierte<br />

Unternehmens- und Geschäftsfeldplanung, 3. Auflage, Wiesbaden<br />

Lange, E. (1997): Jugendkonsum im Wandel: Konsummuster, Freizeitverhalten, Lebensstile und<br />

Kaufsucht, Opladen<br />

Lindstrom, M./Seybold, P. B. (2003): Brandchild: Remarkable insights into the minds of today’s<br />

global kids and their relationships with brands, London<br />

Linssen, R./Leven, I./Hurrelmann, K. (2002): Wachsende Ungleichheit der Zukunftschancen?<br />

Familie, Schule und Freizeit als jugendliche Lebenswelten, in: Deutsche Shell (Hrsg.):<br />

Jugend 2002: Zwischen pragmatischen Idealismus und robustem Materialismus,<br />

Frankfurt am Main, S. 53-90<br />

Meffert, H./Burmann, C./Koers, M. (2002): Stellenwert und Gegenstand des Markenmanagement,<br />

in: Meffert, H./Burmann, C./Koers, M. (Hrsg.): Markenmanagement: Grundfragen der<br />

identitätsorientierten Markenführung: Mit best practice-Fallstudien, Wiesbaden<br />

62


Literaturverzeichnis<br />

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und nachhaltige Bildung, Weingarten<br />

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Zielgruppenfragmentierung, Wiesbaden<br />

Obermeier, B. (2000): Jugendmarketing: höher, schneller, weiter, in: Media & Marketing, o.Jg./Nr.<br />

3, S. 60-64<br />

Opalka, R. (2003): Kids-Marketing: Grundlagen – Zielgruppe – Kommunikation, Düsseldorf<br />

Pringle, H./Gordon, W. (2001): Brand Manners: How to create the self-confident organisation to<br />

live the brand, Chichester<br />

Radiotele AG (2002): Jugendbarometer VIVA SWIZZ: Mediakids haben ein Consumer Ego, Bern<br />

Radiotele AG (2003): Jugendbarometer VIVA SWIZZ: Cool, connected and charming, Bern<br />

Rössl, D. (2002): Die Diplomar<strong>bei</strong>t in der Betriebswirtschaftslehre, Wien<br />

Sass, U. (2001): Das Tool heisst Tweens: So lässt sich die vielleicht reizvollste Zielgruppe dieser<br />

Welt erobern, in: Marketing Journal, o.Jg/Nr. 3, S. 128-131<br />

Schmid, K. (1996): Die Rolle der Kommunikation <strong>bei</strong> der Positionierung, aus Sicht der<br />

Werbeagentur, in: Tomczak, T./Rudolph, T./Roosdorp, A. (Hrsg.): Positionierung:<br />

Kernentscheidung des Marketing, St. Gallen, S. 214-222<br />

Schotthöfer, P. (2000): Rechtliche Rahmenbedingungen <strong>bei</strong> jungen Zielgruppen, in: Zanger,<br />

C./Griese, K.-M. (Hrsg.): Beziehungsmarketing mit jungen Zielgruppen: Grundlagen,<br />

Strategien, Praxis<strong>bei</strong>spiele, München, S. 57-70<br />

Sistenich, F./Zanger C. (1998): Wenn Sie Jugendliche für Ihre Marke aktivieren wollen: Dialog<br />

bringt mehr als nur klassische Werbung, in: Marketing Journal, o.Jg/Nr. 1, S. 28-31<br />

Srnka, K. J./Schiefer, K. (2002): Kinder und Jugendliche als Zielgruppe der Werbung: Ihre<br />

Charakteristika & Ansatzpunkte für eine wirksame Gestaltung von Werbe-botschaften,<br />

in: der Markt, 41. Jg./Nr. 161/162, S. 98-118<br />

Sulzer, H. (1998): Die <strong>Jugendlichen</strong> sind die schwierigste Zielgruppe überhaupt, in: Marketing<br />

Journal, o.Jg/Nr. 4, S. 246-250<br />

Tomczak, T. (1997): Kids & Teens: Eine repräsentative Studie im Auftrag der Schweizer Familie,<br />

Zürich<br />

Vogler, S. (2002): Markenführung/Markenpflege: „Be different – or die!“, in: Der Organisator,<br />

06.07., S. 7-12<br />

63


Literaturverzeichnis<br />

Weinberg, P./Diehl S. (2001): Erlebniswelten für Marken, in: Esch, F.-R. (Hrsg.): Moderne<br />

Markenführung: Grundlagen – Innovative Ansätze – Praktische Umsetzungen, Wiesbaden,<br />

S. 189-207<br />

Zanger, C./Griese, K.-M. (2000): Der Kinder- und Jugendmarkt und die Notwendigkeit einer<br />

strategischen Ausrichtung des Marketings, in: Zanger, C./Griese, K-M. (Hrsg.):<br />

Beziehungsmarketing mit jungen Zielgruppen: Grundlagen, Strategien, Praxis<strong>bei</strong>spiele,<br />

München, S. 3-19<br />

64


Verzeichnis der sonstigen Quellen<br />

VERZEICHNIS DER SONSTIGEN QUELLEN<br />

Aeppli, H. (2002): ZGB: Schweizerisches Zivilgesetzbuch: Mit Nebengesetzen und Verordnungen<br />

sowie Bundesgerichtspraxis, 32. Auflage, Zürich<br />

Baumöller, A. (2003): Die Lizenz zur Trendkompetenz: Böse Falle – Zielgruppe auf der<br />

Überholspur, in: Radiotele AG (Hrsg.): Youth Insight: Der Newsletter von VIVA<br />

Schweiz, Oktober 2003, S. 2-2, bezogen unter: http://www.radiotele.ch/radiotele/<br />

pdfFiles/tv/viva_swizz/newsletter/youthinsight_0303, Zugriff: 18.02. 2004<br />

Bundesamt für Statistik (2004): Fachbereich: Bevölkerung (Unterlagen erhalten von Frau E.<br />

Aebischer), Neuenburg<br />

Iconkids & Youth (1999): Bravo Faktor Jugend 2: Markenbeziehung und Markenbindung, bezogen<br />

unter: http://www. Bauermedia.com/pdf/zielgruppe/jugend/jugend2. pdf, Zugriff:<br />

13.12.2003<br />

Iconkids & Youth (2002): Bravo Faktor Jugend6: Lebenswelten und Konsum, bezogen unter:<br />

http://www.bauermedia.com/pdf/studien/zielgruppe/jugend/jugend6.pdf, Zugriff:<br />

17.02.2004<br />

Plakatwerbung von H&M: Bezogen unter: http://images.google.ch/imgres?imgurl=www.<br />

datagraphix.de/bilder_uebersicht/0331.jpg&imgrefurl=http://www.datagraphix.de/uebe<br />

rsicht_verschiedenes.htm&h=70&w=70&sz=3&tbnid=t5UD3BfooH8J:&tbnh=66&tbnw<br />

=66&prev=/images%3Fq%3DH%2526M%2BPOSTER%26hl%3Dde%26lr%3D%26ie<br />

%3DUTF-8%26oe%3DUTF-8, Zugriff: 12.03.2004<br />

65


Verzeichnis der sekundär zitierten Quellen<br />

VERZEICHNIS DER SEKUNDÄR ZITIERTEN QUELLEN<br />

Acuff, D. (1997): What kids buy and why, New York<br />

Churchill, G. A. Jr./Moschis, G. P. (1979): Television and Interpersonal Influences on Adolescent<br />

Consumer Learning, in: Journal of Consumer Research, Vol. 6/No. 1, S. 23-35<br />

Diller, H. (1992): Kunde: in: Diller, H. (Hrsg.): Vahlens grosses Marketing-Lexikon, München, S.<br />

583<br />

A&B Analyse und Beratung: MuSeg 2 : Qualitatives Tool zur Segmentierung der 14- bis 29-<br />

Jährigen nach Lebensstilen<br />

Sherry, J./Greenberg, B./Tokinoya, H. (1999): Orientations to TV advertising among adolescents<br />

& children in the US & Japan, in: International Journal of Advertising, Vol. 18, S. 233-<br />

250<br />

Urech, C. (1996): Die Jugend: Ein Milliardenmarkt, in: pro juventute-Thema, Nr. 4, S. 9-12<br />

66


Verzeichnis der Auskunftspersonen<br />

VERZEICHNIS DER AUSKUNFTSPERSONEN<br />

Barlovic, Ingo (2004): Persönliches Gespräch über Lebenswelten und Konsum Jugendlicher,<br />

Dauer ca. 25 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Senior<br />

Projektleiter des Forschungs- und Beratungsinstitutes Iconkids & Youth, international<br />

research GmbH, München, Gespräch telefonisch geführt am 10. März<br />

Baumöller, Asta (2004): Persönliches Gespräch über Jugendliche und Marken, Dauer ca. 30<br />

Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Geschäftsführerin<br />

VIVA Schweiz, Gespräch telefonisch geführt am 08. März<br />

Jaeger, Raphael (2004): Persönliches Gespräch über rechtliche Grenzen des Jugendmarketings,<br />

Dauer ca. 10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2),<br />

Mitar<strong>bei</strong>tender in der Kanzlei Schoch, Auer & Partner, St. Gallen, Gespräch<br />

telefonisch geführt am 13. März<br />

Müller, Max (2004): Persönliche Kommunikation zur <strong>Markenpositionierung</strong> im Jugendsegment in<br />

der Schweiz, derzeit Leiter des Instituts für Begleit- und Sozialforschung,<br />

Mitbegründer der Schweizerischen Jugendstudie „Jugendbarometer VIVA SWIZZ“,<br />

zahlreiche Emails zwischen Februar und März<br />

Qualitative Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> (2004): Es wurden acht qualitative Interviews mit<br />

<strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19 Jahren zum Thema „Produkt- und<br />

Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“, Dauer pro Interview ca.<br />

10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2) am 15. März 2004<br />

in der St. Galler Innenstadt geführt<br />

67


Bildernachweis<br />

BILDERNACHWEIS<br />

Titelblatt - Shopping: Bezogen unter: http://www.stonefemme.com/graphics/shopping.jpg,<br />

Zugriff: 24. September 2004<br />

S. 1 - Teenager: Bezogen unter: http://ia.avon.com.tw/world/images/teenager-p1.jpg,<br />

Zugriff: 3. September 2004<br />

S. 3 - Kind: Bezogen unter: http://www.fotos.ch/gross/kind.jpg, Zugriff: 24 September 2004<br />

- Frauen: Bezogen unter: http://www.sgfc.com/businessBanking/women.jpg, Zugriff:<br />

24. September 2004<br />

S. 4 - Lager: Bezogen unter: http://w4.siemens.de/FuI/de/archiv/pof/heft2_03/<br />

artikel02/trend2.jpg, Zugriff: 24. September 2004<br />

S. 5 - Zimmer: Bezogen unter: http://www.aetaennschen-please.de/images/zimmer.jpg,<br />

Zugriff: 22. September 2004<br />

S. 7 - Teenagers: Bezogen unter:<br />

http://www.d.umn.edu/~jlangset/images/teenager%20picture.JPG, -Zugriff: 1.<br />

September 2004<br />

S. 8 - Snowboarder: Bezogen unter: http://www.skisnowstar.com/img/snowboard.jpg,<br />

Zugriff: 15. -September 2004<br />

S. 9 - Punk-Frisur: Bezogen unter: http://www.hairfashion.net/images/punk.jpg, Zugriff: 23.<br />

September 2004<br />

S. 11 - Shopping Girl: In Anlehnung an: http://www.conclu.de/ana/Shopping.JPG, Zugriff:<br />

24. September 2004<br />

S. 13 - Model: Bezogen unter: http://www.modelcard.de/images/saskia03.jpg, Zugriff: 15.<br />

September 2004<br />

- Familie: Bezogen unter: http://www.alfredadler.ch/grafiken/Familie.gif, Zugriff: 24.<br />

September 2004<br />

S. 14 - Freundinnen: Bezogen unter: http://www.gov.mb.ca/chc/mfcb/images/now_playing<br />

3.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />

- Schuljunge: Bezogen unter: http://www.imscrappin.com/catalog/images/TMABM<br />

diecut-deskboy.jpg, Zugriff: 20. September 2004<br />

- TV: Bezogen unter: http://www.regalweb.co.uk/loony/animated/tv.gif, Zugriff: 24.<br />

September 2004<br />

S. 15 - Lachendes Mädchen: Bezogen unter: http://www.eltern-bildung.at/eb/images/Fotos_<br />

Themen/ 0312_konsum.jpg, Zugriff: 20. September 2004<br />

S. 16 - Sparschwein: Bezogen unter: http://www.abifruehschoppen.de/tipps_zum_studium/<br />

sparschwein.jpg, Zugriff: 14. September 2004<br />

S. 17 - Shopping Kid: Bezogen unter: http://www.icecreamusa.com/locator/images/<br />

shopping_kid_high.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />

S. 18 - Geld: Bezogen unter: http://www.videoproduktionen.ch/bilder/geld.jpg, Zugriff: 14.<br />

September 2004<br />

- Kosmetika: Bezogen unter: http://www.intermoda.ru/nomer/11022002/kosmetik.jpg,<br />

Zugriff: 14. September 2004<br />

- Nahung: Bezogen unter: http://www.mrhealthy.de/grafik/gemuese.jpg, Zugriff: 7.<br />

September 2004<br />

- Sand: Bezogen unter: http://familyfun.go.com/Resources/Cakes/recipes/special/<br />

sand.jpg, Zugriff: 13. September 2004<br />

68


Bildernachweis<br />

- Jacke: Bezogen unter: http://www.jackwolfskin.de/images/outdoor_jacke2.jpg,<br />

Zugriff: 15. September 2004<br />

- Stereoanlage: Bezogen unter: http://image01.conrad.com/xl/3000_3999/3300/<br />

3300/3305/330508_BB_00_FB.EPS.jpg , Zugriff: 13. September 2004<br />

S. 20 - Adidas Schuhe: Bezogen unter: http://www.promoreply.com/aol/images/146/adi-<br />

763.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />

S. 22 - Nivea Crème: Bezogen unter: http://www.seilnacht.com/Lexikon/Nivea.JPG, Zugriff:<br />

22. September 2004<br />

S. 23 - Teenager (Mädchen): Bezogen unter: http://myhome.naver.net/flowerboy21/<br />

youth/cleanlean.gif, Zugriff: 22. September 2004<br />

S. 24 - Teenager (Junge): Bezogen unter: http://www.heroinhelp.net/images/teenager<br />

%2010.jpg, Zugriff: 13. September 2004<br />

S. 26 - Herz: Bezogen unter: http://www.myjanee.com/tuts/hearts/pentools362.jpg, Zugriff:<br />

3. September 2004<br />

S. 27 - Teenager: Bezogen unter: http://www.careers-scotland.org.uk/careersscotland/Web/<br />

MultimediaFiles/WWNINTRO.JPG, Zugriff: 10. September 2004<br />

- Portemonnaie: Bezogen unter: http://www.bijenkorf.nl/BijenkorfWeb/image_bijenkorf/<br />

producten/0646 23002000000m.jpg, Zugriff: 16. September 2004<br />

S. 33 - Red Bull: Bezogen unter: http://www.hotel-purchase.com/res/site2/upload/<br />

Xpo_scroll/ Red%20Bull.jpg, Zugriff: 2. September 2004<br />

- Miss Sixty: Bezogen unter: http://images.google.ch/imgres?imgurl=http://www.<br />

samtfabrik.de/miss-sixty/gfx/miss-sixty-logo.gif&imgrefurl=http://www.samtfabrik<br />

.de/miss-sixty/&h=213&w=261&sz=4&tbnid=2fCLnRrreDcJ:&tbnh=87&tbnw<br />

=106&start=17&prev=/images%3Fq%3Dmiss%2Bsixty%26hl%3Dde%26lr%3D%26i<br />

e%3DUTF-8, Zugriff: 20. September 2004<br />

S. 34 - Coca Cola: Bezogen unter: http://www.sindominio.net/rbronka/salutcompanys/<br />

canfenosa/coca-cola.jpg, Zugriff: 9. September 2004<br />

- H&M: Bezogen unter: http://www.maxihuset.com/hm1.gif, Zugriff: 16. September<br />

2004<br />

S. 35 - Fanta: Bezogen unter: http://www.coca-colaindia.com/brands/brands_images/<br />

fanta/fanta_ brand_logo.gif, Zugriff: 20. September 2004<br />

- C&A: Bezogen unter: http://www.e-rotulos.com/logoteca/web_logoteca/logoteca_<br />

C/images/ C&A.jpg, Zugriff: 10. September 2004<br />

S. 37 - Werbung Fructis: Bezogen unter: http://www.feelbest.com/Assets/Images/garnier_<br />

fructisimage2.jpg, 24. September 2004<br />

S. 40 - Coca Cola Sportevent: Bezogen unter: http://www2.coca-cola.com/presscenter/img/<br />

imagenews/downloads/lg_singapore_portugal_flagbearers.jpg, Zugriff: 3. September<br />

2004<br />

S. 42 - Strichcode: Bezogen unter: http://partner.news.ch/img/article/75172-Strichcode.jpg,<br />

Zugriff: 23. September 2004<br />

S. 43 - Einkaufswagen: Bezogen unter: http://www.schule.bremen.de/schulen/sarp/Material/<br />

Pictogramme/Einkauf.gif, Zugriff: 8. September 2004<br />

S. 44 - Vorsicht-Schild: Bezogen unter: http://www.schreiner-zh.ch/portal/images/vorsichtschild.jpg,<br />

Zugriff: 21. September 2004<br />

69


Fussnotenverzeichnis<br />

FUSSNOTENVERZEICHNIS<br />

1<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 9 ff.<br />

2<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 1<br />

3<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99<br />

4<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 1 f.<br />

5<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14<br />

6<br />

Vgl. Diekhof, S. 1<br />

7<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Sherry/Greenberg/Tokinoya (1999), S. 233 verweisend<br />

8<br />

Vgl. auch Radiotele AG (2002), S. 3<br />

9<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 1<br />

10<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

11<br />

Es wurden acht qualitative, leitfadengestützte Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19<br />

Jahren zum Thema „Produkt- und Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“<br />

zur Generierung von Ideen und allfälligen Trends am 15. März 2004 in der St. Galler Innenstadt<br />

geführt. Gesprächsleitfaden s. Anhang 2.<br />

12<br />

Meinhold (2001), S. 49<br />

13<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 99<br />

14<br />

Eine übersichtliche Aufstellung weiterer Abgrenzungen findet sich in Diekhof (1999), S. 10 ff.<br />

15<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />

16<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 13 ff.<br />

17<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />

18<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 29<br />

19<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />

20<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 29<br />

21<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 24 f.<br />

22<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 11<br />

23<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 11<br />

24<br />

Für eine konkrete Alterseinteilung gemäss Dammler/Barlovic/Melzer-Lena vgl. Anhang 1 Tabelle<br />

5<br />

25<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 5<br />

26<br />

Vgl. Weinberg/Diehl (2001), S. 187<br />

27<br />

Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126<br />

28<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18<br />

29<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 4<br />

30<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />

31<br />

Eine unvollständige Auswahl von verschiedenen Musikstilen: Pop, Rock, Beat, R&B,<br />

Drum’n’Bass, Metall, Trash, Speed, Black-Metall, Gothic, Industrial House, Jazz-House, Jugle,<br />

Acid, Brit Pop, Brit Beat, Trip Hop, HipHop, Gangsta, Disco, Techno, Indie, Alternativ-Rock,<br />

Reggea, Ragga, Punk, Fun-Punk, Neo Punk Cross –Over, Ethno, Grunge, vgl. Heinzelmeier<br />

(2000), S. 127<br />

32<br />

Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126 f.<br />

33<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 10<br />

34<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 52 f. und Nöthel (1999), S. 8 f.<br />

35<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 9<br />

36<br />

Vgl. zu diesem Begriff Gross (1994), S. 14 f.<br />

37 Vgl. Esch (2004), S. 27 ff.<br />

70


Fussnotenverzeichnis<br />

38<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 9<br />

39<br />

Vgl. Esch (2004), S. 27 ff.<br />

40<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />

41<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 94<br />

42<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f.<br />

43<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 53 f. und Diekhof (1999), S. 94 f.<br />

44<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f.<br />

45<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 321<br />

46<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100 auf Acuff (1997), S. 48 ff. verweisend<br />

47<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135<br />

48<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 486 f. und Srnka/Schiefer (2002), S. 100<br />

49<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105<br />

50<br />

Vgl. Gensicke (2002), S. 139<br />

51<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100<br />

52<br />

Vgl. Gensicke (2002), S. 142<br />

53<br />

Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 76<br />

54<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />

55<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />

56<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 76<br />

57<br />

Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 82<br />

58<br />

Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 127<br />

59<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />

60<br />

Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 15 ff.<br />

61<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 und Nöthel (1999), S. 12<br />

62<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />

63<br />

Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44.<br />

64<br />

Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44 f.<br />

65<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />

66<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f.<br />

67<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 54 und Diekhof (1999), S. 97 f.<br />

68<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f.<br />

69 2<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 62 auf A&B Analyse & Beratung verweisend<br />

70<br />

Vgl. Nöthel (1999), S. 7<br />

71<br />

Vgl. Fichtel (1999), S. 193<br />

72<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14<br />

73<br />

Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online<br />

74<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5<br />

75<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

76<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 7 auf Diller (1992), S. 583 verweisend<br />

77<br />

Kotler/Bliemel (2001), S. 19<br />

78<br />

Vgl. Radiotele AG (2002), S. 3<br />

79<br />

Vgl. Müller (2004), persönliche Kommunikation<br />

80<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend<br />

81<br />

Vgl. dazu Kapitel 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>)<br />

82<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend<br />

83 Vgl. Lange (1997), S. 22 f.<br />

84 Vgl. Meinhold (2001), S. 54<br />

85 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102<br />

71


Fussnotenverzeichnis<br />

86<br />

Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650<br />

87<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650 f.<br />

88<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 7<br />

89<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651<br />

90<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 170<br />

91<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651<br />

92<br />

Vgl. Diekhof, (1999), S. 170 f.<br />

93<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18<br />

94<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />

95<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />

96<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />

97<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />

98<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 18<br />

99<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />

100<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 61<br />

101<br />

Vgl. 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>)<br />

102<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />

103<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7<br />

104<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />

105<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7<br />

106<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />

107<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />

108<br />

Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />

109<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />

110<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />

111<br />

Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 28<br />

112<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 9 und Tomczak (1997), S. 10<br />

113<br />

Vgl. 3.2.2 (Kaufkraft) indirekte Kaufkraft<br />

114<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />

115<br />

Vgl. auch Sass (2001), S. 129<br />

116<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

117<br />

Das Involvement bezeichnet das Engagement, mit welchem sich Konsumenten einem Angebot<br />

zuwenden, vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 92. Wenn Konsumenten ein sog. „High<br />

Involvement“ aufweisen, haben sie eine hohe innere Beteiligung zum Angebot.<br />

118<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />

119<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 61<br />

120<br />

Vgl. Iconkids & youth (1999), S. 6 ff., online<br />

121<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />

122<br />

Vgl. Iconkids & Youth (1999), S. 8, online<br />

123<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />

124<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 4<br />

125<br />

Vgl. Bundesamt für Statistik (2004)<br />

126<br />

Vgl. Opalka (2003), S. 31, Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 15 ff. und Tomczak (1997),<br />

S. 4<br />

127<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 12<br />

128<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />

129<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />

130<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />

72


Fussnotenverzeichnis<br />

131<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Tomczak (1997), S. 12<br />

132<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 12<br />

133<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />

134<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />

135<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 5<br />

136<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 4<br />

137<br />

Vgl. A. Dammler/I. Barlovic/B. Melzer-Lena. (2000), S. 19 f.<br />

138<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19<br />

139<br />

Vgl. T. Tomczak (1997), S. 7<br />

140<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 19 f.<br />

141<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 19 f.<br />

142<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />

143<br />

Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online<br />

144<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f.<br />

145<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />

146<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f.<br />

147<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />

148<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 und eine umfassende Darstellung in Diekhof (1999), S. 143 ff.<br />

149<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 6<br />

150<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Churchill/Moschis (1979), S. 23 verweisend<br />

151<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />

152<br />

Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 f.<br />

153<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 6<br />

154<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 68 ff.<br />

155<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 76<br />

156<br />

Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />

157<br />

Vgl. Esch (2004), S. 27<br />

158<br />

Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152<br />

159<br />

Vgl. Vogler (2002), S. 7<br />

160<br />

Vgl. Esch (2004), S. 27<br />

161<br />

Vgl. Vogler (2000), S. 8<br />

162<br />

Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 6<br />

163<br />

Vgl. Esch (2004), S. 23<br />

164<br />

Vgl. Haedrich/Tomczak/Kaetzke (1997), S. 23<br />

165<br />

Vgl. Dörtelmann (1997), S. 1 f.<br />

166<br />

Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 5<br />

167<br />

Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 6 f.<br />

168<br />

Esch (2001), S. 235<br />

169<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 45 f.<br />

170<br />

Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 29<br />

171<br />

Vgl. Esch (2001), S. 235<br />

172<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 46 f., falls eine ähnliche Positionierung, wie andere Unternehmen<br />

angestrebt wird, kann durch eine gezielte Werbung eine Differenzierung zu den<br />

Konkurrenzprodukten geschaffen werden. Hierauf wird jedoch in 5.1 (Kommunikationspolitik)<br />

näher eingegangen.<br />

173<br />

Vgl. Esch (2001), S. 235<br />

174 Vgl. Ebeling (1996), S. 9<br />

175 Vgl. Tomczak (1997), S. 5<br />

73


Fussnotenverzeichnis<br />

176<br />

Vgl. 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten)<br />

177<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

178<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />

179<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 83<br />

180<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

181<br />

Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />

182<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

183<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

184<br />

Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 9<br />

185<br />

Vgl. Buchholz/Wördemann (1998), S. 119<br />

186<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />

187<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />

188<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

189<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />

190<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch, Opalka (2003), S. 51 und Diekhof (1999), S. 82<br />

und S. 321<br />

191<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />

192<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 321<br />

193<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

194<br />

Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 67<br />

195<br />

Untersucht wurden die Produktbereiche Mode/Kleidung, Make-up und Schminkprodukte (nur<br />

Mädchen), Musik CDs, Schuhe, Duft, Haarstyling, Körper-/Haarpflegeprodukte, Handys, Deos,<br />

Taschen/Rucksäcke, Softdrinks, Süssigkeiten/Schokoriegel und Chips, vgl. Iconkids & Youth<br />

(2003), S. 9 und S. 21, online<br />

196<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 21, online<br />

197<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

198<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

199<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

200<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

201<br />

Vgl. Esch (2004), S. 140<br />

202<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online<br />

203<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 26 f., online<br />

204<br />

Vgl. Esch (2004), S. 140<br />

205<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online<br />

206<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />

207<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

208<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29 ff., online<br />

209<br />

In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 f. als Szenemarke bezeichnet<br />

210<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />

211<br />

Vgl. Sulzer (1998), S. 248<br />

212<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 31, online<br />

213<br />

Vgl. auch Obermeier (2000), S. 61<br />

214<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 f., online<br />

215<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 und S. 31, online<br />

216<br />

In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 als übergreifende Labelmarke bezeichnet<br />

217<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />

218<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />

219<br />

So auch Baumöller (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 und S. 321<br />

74


Fussnotenverzeichnis<br />

220<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online<br />

221<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online<br />

222<br />

In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131 als Leistungsmarke bezeichnet<br />

223<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />

224<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 33, online<br />

225<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

226<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 34, online<br />

227<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 40, online<br />

228<br />

Die Kategorie „sieht besonders gut aus“, „beweist persönlichen Stil“ und „damit kann man ein<br />

bisschen angeben“ liegen über dem Durchschnitt von 100 Punkten und sind deshalb in dieser<br />

Kategorie von besonderer Bedeutung.<br />

229<br />

Die Kategorie „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ weist <strong>bei</strong> Miss Sixty einen Wert von 80 Punken<br />

auf. D.h. dieser Bereich hat für Jugendliche, welche die Marke Miss Sixty tragen leicht<br />

unterdurchschnittliche Bedeutung.<br />

230<br />

Die Kategorien „ist in und trendy“ und „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ liegen 18 bzw. 10<br />

Punkte über dem Durchschnitt.<br />

231<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 42, online<br />

232<br />

Lese<strong>bei</strong>spiel vgl. Abbildung 8<br />

233<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online<br />

234<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online<br />

235<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

236<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online<br />

237<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online<br />

238<br />

Vgl. Büsser (2003), S. 41<br />

239<br />

Unter diesem Begriff werden die entscheidungsrelevanten Alternativen zusammengefasst. In<br />

Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 245 wird er als „evoked set“ bezeichnet.<br />

240<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

241<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

242<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 f.<br />

243<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

244<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135<br />

245<br />

Vg. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

246<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online<br />

247<br />

Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 7<br />

248<br />

Wie bereits erwähnt, existiert auch in diesem Bereich eine minimale emotionale Nähe, welche<br />

<strong>bei</strong>m Kaufentscheid den Ausschlag geben kann, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />

249<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

250<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />

251<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online<br />

252<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132<br />

253<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f.<br />

254<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 55<br />

255<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f.<br />

256<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />

257<br />

Vgl. Schmid (1996), S. 217<br />

258<br />

Vgl. Köhler (2000), S. 58<br />

259<br />

Vgl. Schmid (1996), S. 214<br />

260<br />

Vgl. Esch (2004), S. 30 f.<br />

75


Fussnotenverzeichnis<br />

261<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 368<br />

262<br />

Die Markenwerte bestehen aus dem Set von Assoziationen, welche die fünf bis zehn wichtigsten<br />

Aspekte oder Dimensionen der Marke charakterisieren, vgl. Keller (2003a), S. 151<br />

263<br />

Vgl. Esch (2004), S. 31<br />

264<br />

Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152 f.<br />

265<br />

Vgl. Schmid (1996), S. 216 f.<br />

266<br />

Vgl. Meinhold (2001), S. 60<br />

267<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105, wie bereits in erwähnt, weisen auch Functional Standards<br />

eine minimale emotionale Nähe auf, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />

268<br />

Vgl. Schmid (1996), S. 214<br />

269<br />

Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 f.<br />

270<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />

271<br />

Vgl. Vogler (2002), S. 8<br />

272<br />

Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 274 und Sistenich/Zanger (1998), S. 28 ff.<br />

273<br />

Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152<br />

274<br />

Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154<br />

275<br />

Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 41<br />

276<br />

Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154 f.<br />

277<br />

Vgl. auch Lindstrom/Seybold (2003), S. 66<br />

278<br />

D.h. die Gespräche dürfen keines Falls aufdringlich wirken, vgl. Sulzer (1998), S. 249<br />

279<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 133<br />

280<br />

Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29 f.<br />

281<br />

Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />

282<br />

Da<strong>bei</strong> werden den <strong>Jugendlichen</strong> Handygeräte ausgeteilt. Mit diesen können sie für die Dauer<br />

der Veranstaltung mit allen Teilnehmern in Kontakt treten.<br />

283<br />

Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29<br />

284<br />

Vgl. Keller (2003a), S. 315<br />

285<br />

Vgl. Kreilkamp/Nöthel (1996), S. 142<br />

286<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 64<br />

287<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gepräch<br />

288<br />

Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132<br />

f.<br />

289<br />

Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />

290<br />

Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 5<br />

291<br />

Vgl. auch Obermeier (2000), S. 64<br />

292<br />

Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 31<br />

293<br />

Vgl. Köhler (2001), S. 57<br />

294<br />

Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 207<br />

295<br />

Vgl. Sulzer (1998), S. 249<br />

296<br />

Zur Verpackung im Allgemeinen lässt sich sagen, dass in allen Kategorien bewusst anomal<br />

gewählte Farben der Produktverpackung <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> zu verkaufsfördernden Massnahmen<br />

führen können, vgl. Opalka (2003), S. 53<br />

297<br />

Vgl. Keller (2003b), S. 70<br />

298<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 134<br />

299<br />

Vgl. Opalka (2003), S. 53<br />

300<br />

Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 215<br />

301<br />

Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch<br />

302<br />

Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch<br />

76


Fussnotenverzeichnis<br />

303 Vgl. Büsser (2003), S. 42<br />

304 Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />

305 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />

306 Vgl. Diekhof (1999), S. 309 ff.<br />

307 Vgl. Jaeger (2004), persönliches Gespräch und Art. 17 ZGB<br />

308<br />

Vgl. dazu Art. 18 und 19 ZGB<br />

309<br />

Vgl. Schotthöfer (2000), S. 60<br />

310<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 317<br />

311<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 319<br />

312<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 317<br />

313<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 319 ff.<br />

314<br />

Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 664 f.<br />

315<br />

Diekhof (1999), S. 327<br />

316<br />

Vgl. Diekhof (1999), S. 309<br />

317<br />

Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 48, online<br />

318<br />

Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131<br />

319 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />

320 Iconkids & Youth (2002), S. 48, online<br />

321 Vgl. Iconkids & Youth (2002), online<br />

77

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