Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
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Eveline Untersee<br />
Erfolgreiche Positionierung von<br />
Marken <strong>bei</strong> Teenagern
Erfolgreiche Positionierung von<br />
Marken <strong>bei</strong> Teenagern<br />
Oktober 2004<br />
Eveline Untersee, Universität St. Gallen<br />
+41 (0)78 748 40 48<br />
Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t findet ihren Ursprung an der Universität St. Gallen, Hochschule für<br />
Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG). Sie wurde am 29. März 2004 am Institut für<br />
Marketing und Handel <strong>bei</strong> Prof. Dr. Torsten Tomczak von Eveline Untersee vorgelegt.<br />
Nach der Bewertung und Einholung der schriftlichen Zustimmung vom Rektor der Universität St.<br />
Gallen (Dr. Peter Gomez) zur Weitergabe der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t durch die Verfasserin, wurden<br />
einige formale und graphische Änderungen vorgenommen. Sämtliche Quellen unbeschrifteter<br />
Graphiken lassen sich dem Bildernachweis (vgl. S. 68) entnehmen.<br />
Die Überar<strong>bei</strong>tung erfolgte im Herbst 2004 durch Eveline Untersee während eines<br />
Marktforschungspraktikums <strong>bei</strong>m Institut für Begleit- und Sozialforschung IBSF in Zürich.<br />
I
INHALTSVERZEICHNIS<br />
INHALTSVERZEICHNIS II<br />
SUMMARY V<br />
1 EINLEITUNG 1<br />
1.1 Ausgangslage 1<br />
1.2 Problemstellung und Zielsetzung 1<br />
1.3 Vorgehensweise und Aufbau 2<br />
2 ZIELGRUPPE TEENAGER 3<br />
2.1 Abgrenzungen 3<br />
2.1.1 Begriff Teenager 3<br />
2.1.2 Altersabgrenzung 3<br />
2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche 4<br />
2.3 Jugendliche Lebenswelten 5<br />
2.3.1 Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong> 6<br />
2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen 7<br />
2.4 Trends 9<br />
2.5 Zusammenfassung 10<br />
3 JUGENDMARKT 11<br />
3.1 Kaufbedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> 11<br />
3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums 11<br />
3.1.2 Konsumentensozialisation 12<br />
3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten 15<br />
3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt 16<br />
3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz 16<br />
3.2.2 Kaufkraft 16<br />
3.2.3 Einkommensverwendung 19<br />
3.3 Zusammenfassung 21<br />
4 POSITIONIERUNG VON MARKEN IM JUGENDMARKT 22<br />
II
4.1 Begriffserklärungen 22<br />
4.1.1 Begriff Marke 22<br />
4.1.2 Begriff <strong>Markenpositionierung</strong> 22<br />
4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche 23<br />
4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen 23<br />
4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche 24<br />
4.3 Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl 25<br />
4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien 25<br />
4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien 30<br />
4.3.3 Folgerung 32<br />
4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien 33<br />
4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken 33<br />
4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken 34<br />
4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken 35<br />
4.5 Zusammenfassung 36<br />
5 JUGENDSPEZIFISCHES MARKETINGPROGRAMM 37<br />
5.1 Kommunikationspolitik 37<br />
5.1.1 Markenbilder in der Werbung 37<br />
5.1.2 Erlebniswelten 40<br />
5.2 Produktpolitik 41<br />
5.3 Preis- und Distributionspolitik 42<br />
5.4 Zusammenfassung 43<br />
6 PROBLEMFELDER 44<br />
6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen 44<br />
6.2 Ethische Grenzen 44<br />
7 SCHLUSSBETRACHTUNG 46<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 47<br />
TABELLENVERZEICHNIS 48<br />
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 49<br />
III
ANHANG 50<br />
Anhang 1: Ergänzende Abbildungen 50<br />
Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews 53<br />
LITERATURVERZEICHNIS 61<br />
VERZEICHNIS DER SONSTIGEN QUELLEN 65<br />
VERZEICHNIS DER SEKUNDÄR ZITIERTEN QUELLEN 66<br />
VERZEICHNIS DER AUSKUNFTSPERSONEN 67<br />
BILDERNACHWEIS 68<br />
FUSSNOTENVERZEICHNIS 70<br />
IV
SUMMARY<br />
1. Junge Erwachsene stellen aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für<br />
Unternehmen eine wichtige Zielgruppe dar. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Werte sowie<br />
das spezielle Freizeit- und Konsumverhalten von <strong>Jugendlichen</strong> im Vergleich zu Erwachsen fordern<br />
eine differenzierte Bear<strong>bei</strong>tung des vielversprechenden Kundensegments.<br />
2. Unterschiedliche Produktbereiche lassen sich primär drei unterschiedlichen Markenkategorien<br />
zuordnen:<br />
• Ego Signs (Produkte, welche geeignet sind, sich zu individualisieren, z.B. Bekleidung),<br />
• Shared Basics (Produkte, welche den „coolen Mainstream, der jedem gefällt“, verlangen, z.B.<br />
Taschen/Rucksäcke) und<br />
• Functional Standards (Produkte, <strong>bei</strong> welchen sachliche Eigenschaften im Vordergrund stehen,<br />
z.B. Süssigkeiten und Chips).<br />
3. Der Zugang zu den einzelnen Produkten gestaltet sich innerhalb der Zielgruppe<br />
unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es möglich, durch eine entsprechende<br />
<strong>Markenpositionierung</strong> aus der dem Brand durch den Produktbereich vorgegebenen<br />
Markenkategorie auszubrechen.<br />
4. Unter Wahrung der allgemeinen Prinzipien der Markenführung muss je nach Markenkategorie<br />
die Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die<br />
allgemeine strategische Richtung unterschiedlich gestaltet werden.<br />
5. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, soll nicht die Auswahl der richtigen Szene im<br />
Vordergrund stehen, sondern vielmehr die auf die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> stimmige<br />
Positionierung der eigenen Marke.<br />
6. Nur wer versteht, was Jugendliche von einem spezifischen Produkt bzw. einer bestimmten<br />
Marke wollen und aufgrund dessen die richtigen Markentreiber für sein Produkt/seine Marke<br />
definieren kann, hat eine Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im<br />
Jugendmarkt.<br />
V
Einleitung<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Ausgangslage<br />
Prognosen der Rentenstatistiker, die zunehmende Tendenz zum Egoismus und die<br />
Kinderfeindlichkeit lassen für viele die Frage aufwerfen, warum es überhaupt noch Unternehmen<br />
gibt, welche sich auf junge Zielgruppen fokussieren.<br />
Das Jugendsegment stellt jedoch aus unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />
eine sehr interessante Kundengruppe für Unternehmen dar: Als erstes<br />
erweisen sich Teenager durch ihre zunehmend eigenständigen<br />
Kaufentscheidungen auf dem Primärmarkt als eine bedeutende<br />
Käufergruppe. 1 Ein zweiter Grund, warum die jugendlichen Konsumenten<br />
eine wichtige Zielgruppe sind, ist die Tatsache, dass sie auf dem<br />
Einflussmarkt über eine gewisse indirekte Kaufkraft verfügen, indem sie<br />
Konsumentscheidungen in der Familie und von Dritten beeinflussen. 2<br />
Ausserdem stellen Jugendliche auf dem zukünftigen Markt, da sie selbst<br />
bald erwachsen werden, weiter potenzielle zukünftige Käufer dar. Diese gilt<br />
es mit gezielten Marketingmassnahmen an das eigene Unternehmen, an die<br />
eigenen Produkte und an die eigene Marke zu binden. 3 Ein zusätzlicher<br />
Aspekt, welcher die Relevanz der jugendlichen Zielgruppe unterstreicht,<br />
findet sich im Jugendlichkeitswahn der heutigen Gesellschaft. Jungsein ist in<br />
und bedeutet, fit und sportlich zu sein und sich mit den Eigenschaften des<br />
Jugendlichseins zu umgeben. Da<strong>bei</strong> gibt man nicht nur vor, jung zu sein,<br />
sondern man fühlt sich auch wirklich so. Somit wird klar, dass die heutige<br />
Gesellschaft Jungsein als Wert proklamiert. 4<br />
Etablierte Jugendmarken wie bspw. Nivea, Coca Cola, Red Bull, Miss Sixty und Nike haben es<br />
geschafft, ihre Marke erfolgreich im Jugendsegment zu positionieren.<br />
Durch die Wichtigkeit der Teenager als Zielgruppe ist es deshalb von Interesse, zu erfahren,<br />
welche Kriterien erfüllt sein müssen, um sich als eine angesehene Marke im Jugendmarkt<br />
etablieren zu können. Denn, wer seine Marke jugendlich – nicht aber kindlich – im Markt<br />
positionieren kann, gewinnt die bedeutende Zielgruppe der <strong>Jugendlichen</strong> und jungen Erwachsenen.<br />
Ausserdem bestehen damit Chancen <strong>bei</strong> den „forever youngs“. 5<br />
1.2 Problemstellung und Zielsetzung<br />
Das Jugendsegment spielt, wie bereits erwähnt, in Marktsegmentierungsstrategien eine wichtige<br />
Rolle. Es ist jedoch in vielen Branchen ein vergleichsweise wenig bear<strong>bei</strong>teter Teilmarkt. 6 So hat<br />
sich auch die wissenschaftliche Marketingforschung nur sehr spärlich mit dieser jugendlichen<br />
Zielgruppe und ihren Eigenheiten auseinandergesetzt. Dies obwohl Heranwachsende als<br />
Marktsegment und Zielgruppe immer mehr an Bedeutung gewinnen. 7<br />
Die Suche nach jugendrelevanten Studien und Themen über Schweizer Jugendliche stellt sich als<br />
sehr schwierig heraus. 8 Die Heranwachsenden gilt es deshalb gezielt zu bear<strong>bei</strong>ten, um sie für die<br />
eigene Marke gewinnen und so früh als möglich an die eigene Unternehmung binden zu können. 9<br />
Jugendliche bilden allerdings ein sehr heterogenes Segment. Der Versuch, den Jugendmarkt mit<br />
klassischen Marketinginstrumenten zu erschliessen, erweist sich deshalb als komplexes Unterfangen.<br />
Für Unternehmen erscheint es folglich zunehmend bedeutsam, diese schwierige<br />
Zielgruppe 10 mit einem speziellen Jugendmarketing zu stimulieren.<br />
1
Einleitung<br />
In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t wird deshalb der Frage nachgegangen, wie man diese attraktive, aber<br />
schwierige Zielgruppe für die eigene Marke erobern kann. Dazu müssen zum einen die<br />
Lebenswelten der Jugend ins Blickfeld gerückt werden. Da<strong>bei</strong> spielen ihre im Laufe der letzten<br />
Jahre komplexer gewordenen Werte und Bedürfnisse eine tragende Rolle. Auf der anderen Seite<br />
sind weiter die jugendlichen Produkt- und Markenwelten von grosser Relevanz. Ihr Konsum- und<br />
Kaufverhalten muss deshalb genauer unter die Lupe genommen werden.<br />
Der vorliegende Beitrag soll die Wichtigkeit der <strong>Jugendlichen</strong> als Zielgruppe unterstreichen. Es wird<br />
der Frage nachgegangen, welche Bedürfnisse den Konsum von <strong>Jugendlichen</strong> bzgl. verschiedener<br />
Produkte bzw. Marken steuern. Da<strong>bei</strong> wird insbesondere untersucht, welche Faktoren eine<br />
Jugendmarke ausmachen und welche Elemente für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong><br />
massgeblich sind.<br />
1.3 Vorgehensweise und Aufbau<br />
Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t stützt sich auf wissenschaftliche Literatur, empirische Untersuchungen sowie<br />
auf persönliche Interviews mit verschiedenen Experten. Ergänzend wurden einige Jugendliche zum<br />
Thema befragt. 11<br />
Die Erkenntnisse aus den Gesprächen fliessen in verschiedenen Kapiteln der Ar<strong>bei</strong>t ein.<br />
Der Aufbau der Ar<strong>bei</strong>t stellt sich wie folgt dar: Im zweiten Kapitel wird auf die Zielgruppe der<br />
Teenager eingegangen. Da<strong>bei</strong> wird eine Begriffs- und eine Altersabgrenzung vorgenommen. Es<br />
werden einige gesellschaftliche Trends aufgezeigt und deren Folgen für die <strong>Jugendlichen</strong> erläutert.<br />
Um die Eigenheiten der jungen Zielgruppe zu beschreiben, werden die Bedürfnisse und<br />
Wertpräferenzen, welche für sie prägend sind, erläutert. Sie werden über alle Kapitel aufgegriffen<br />
und bilden eine wichtige Grundlage für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t. Anschliessend wird auf das<br />
Freizeitverhalten und die Szenen der Zielgruppe eingegangen. Diese zwei Bereiche werden vor<br />
allem im fünften Kapitel für das jugendspezifische Marketingprogramm relevant. Schliesslich<br />
werden einige Trends im Jugendmarkt aufgezeigt.<br />
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Jugendmarkt. Da<strong>bei</strong> werden die Kaufbedürfnisse im<br />
Allgemeinen und später die Umsatzpotenziale ins Auge gefasst, um in einem nächsten Schritt<br />
spezifisch auf die Markenführung im Jugendmarkt einzugehen. Zur Abbildung der jugendlichen<br />
Kaufbedürfnisse, werden einige Ausführungen zu den Hintergründen des Jugendkonsums<br />
gemacht. Folgend werden die Konsumentensozialisation und die Besonderheiten von Teenagern<br />
bzgl. ihrer Kaufentscheidung/Kaufverhalten aufgezeigt.<br />
Mit Hilfe der in den vorgängigen Kapiteln geschaffenen Grundlage wird im Kapitel vier die<br />
Markenführung im Jugendmarkt betrachtet. Es stellt den Hauptteil der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t dar. Hier<br />
wird der Frage nachgegangen, welche Anforderungen nötig sind, um eine Marke erfolgreich im<br />
Jugendmarkt zu positionieren. Dazu wird vorerst die Bedeutung von Marken für Jugendliche<br />
aufgezeigt. Des Weiteren werden anhand quantitativer Studien von Iconkids & Youth Motive von<br />
Teenagern <strong>bei</strong> der Markenwahl aufgezeigt. Mit Hilfe dieser Markentreiber werden in einem<br />
nächsten Schritt Positionierungsstrategien abgeleitet.<br />
Im fünften Kapitel werden die in den vorgängigen Kapiteln erhaltenen Ergebnisse in ein<br />
jugendspezifisches Marketingprogramm eingefügt. Da<strong>bei</strong> werden die verschieden Marketinginstrumente<br />
auf die Eigenheiten von Jugendmarken angepasst.<br />
In sechsten Kapitel werden sowohl ökonomische, rechtliche als auch ethische Grenzen des<br />
Jugendmarketings aufgezeigt.<br />
Das letzte Kapitel fasst die Ar<strong>bei</strong>t zusammen und gewährt einen Ausblick auf zukünftige<br />
Entwicklungen des Jugendsegments und auf bestehenden Forschungsbedarf.<br />
2
Zielgruppe Teenager<br />
2 Zielgruppe Teenager<br />
2.1 Abgrenzungen<br />
2.1.1 Begriff Teenager<br />
„Die Jugendzeit ist eine Phase des Übergangs von der Kindheit in das Erwachsenenalter.“ 12 In den<br />
verschiedenen Entwicklungsphasen verändern sich der Organismus, die Intelligenz, die Identität<br />
sowie auch die individuellen Bedürfnisse der Heranwachsenden. Diese Entwicklungen haben<br />
wesentliche Auswirkungen auf die Fähigkeiten, Art der Wahrnehmung und Verar<strong>bei</strong>tung von<br />
Informationen. 13 Die Abgrenzung zwischen Kindheit, Jugendphase und Erwachsenenwelt wird<br />
typischerweise aufgrund einer Marktdifferenzierung der verschiedenen Lebensphasen<br />
vorgenommen, welche sowohl alterspezifische, biologische, psychologische als auch soziale<br />
Aspekte einbezieht. 14<br />
Der Lebensphase Jugend geht die Phase der Kindheit voran. Diese endet aus<br />
biologischer Sicht mit Beginn der Pubertät. 15 In dieser Zeit setzen psychische und<br />
soziale Veränderungen ein. 16 In der Pubertät finden somit hormonelle,<br />
physiologische, psychische und mentale Umorganisationen von Körper und<br />
Persönlichkeit der Heranwachsenden statt. Der Beginn der Pubertät wird als<br />
Abgrenzung zwischen Kindheit und Jugendphase verstanden (biologische und<br />
psychologische Abgrenzung). Der Eintritt in die Jugend bringt für die<br />
Heranwachsenden den Einbezug in gesellschaftliche Verantwortungsbereiche mit<br />
sich. 17<br />
Die Abgrenzung zur Erwachsenenwelt erfolgt durch soziale<br />
Kriterien. 18 Das Ende der Jugendphase ist durch eine<br />
Übernahme von Aufgaben, welche typischerweise<br />
Erwachsenen zugesprochen werden, gekennzeichnet. Die<br />
Ausübung eines Berufes, die Gründung der familiären Selbständigkeit und die<br />
damit zusammenhängende wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit<br />
gelten als Merkmale der Erwachsenenwelt (soziologische Abgrenzung). Durch<br />
lange Ausbildungszeiten in der Schule, durch die Berufsbildung und die<br />
Ausbildungen an Hochschulen bzw. Universitäten kann sich der Beginn dieses<br />
Lebensabschnitts bis in das dritte Lebensjahrzehnt verschieben. 19 Somit wird<br />
ersichtlich, dass <strong>bei</strong> der Abgrenzung nach oben unscharfe Ränder bestehen. 20<br />
Bei der Abgrenzung von Kindern, <strong>Jugendlichen</strong> und Erwachsenen muss das<br />
Phänomen der sog. Akzeleration beachtet werden. Darunter wird eine zeitliche<br />
Vorverschiebung der körperlichen Reife verstanden. Dies führt zu einer Verkürzung der Kindheit<br />
und erzeugt eine frühere hormonelle Umstellung. Der Begriff der Akzeleration <strong>bei</strong>nhaltet aber auch<br />
die Beschleunigung der seelisch-geistigen Entwicklung der Kinder und <strong>Jugendlichen</strong>. Eine<br />
Konsequenz hieraus besteht darin, dass es immer weniger Kinder und dafür immer mehr<br />
Jugendliche gibt. 21<br />
2.1.2 Altersabgrenzung<br />
Eine reine Altersabgrenzung ist gemäss den oben aufgeführten Abgrenzungskriterien kritisch zu<br />
sehen. Verhaltensunterschiede lassen sich demnach nicht ursächlich auf Altersunterschiede<br />
zurückführen. Vielmehr sind dafür andere Faktoren wie z.B. bis dahin entwickelte Kenntnisse,<br />
Fertigkeiten und Verhaltensgewohnheiten oder auch Umwelteinflüsse verantwortlich. Es ergeben<br />
sich deshalb Probleme <strong>bei</strong> der Verwendung des Alters als Abkürzung von anderen<br />
3
Zielgruppe Teenager<br />
Einflussfaktoren. 22 Eine weitere Schwierigkeit der reinen Altersabgrenzung besteht darin, dass in<br />
der heutigen Zeit Jugendliche vermehrt wie Erwachsene handeln und umgekehrt. 23 Die<br />
altersmässige Abgrenzung der verschiedenen Phasen der Kindheit und Jungend wird deshalb in<br />
der Literatur unterschiedlich aufgefasst. 24<br />
In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t wird der Begriff Teenager oder Jugendliche für Menschen zwischen dem 14.<br />
und dem 23. Lebensjahr verwendet. Da jedoch in der Literatur, wie bereits erwähnt, keine<br />
einheitliche Altersabgrenzung des Begriffes „Teenager“ zu finden ist, weisen auch Studien zu<br />
diesem Thema ganz unterschiedliche Altersabgrenzungen auf. Es ist deshalb unvermeidlich, wenn<br />
einzelne Aspekte aus den verwendeten Untersuchungen nicht die ganze Zielgruppe abbilden,<br />
sondern nur Teile davon. Mit der Festlegung der Zielgruppe im Alter von 13-22 Jahren wird deshalb<br />
versucht, weitgehendst alle wichtigen Aspekte in der Ar<strong>bei</strong>t zu integrieren. Nur so kann<br />
gewährleistet werden, dass ein möglichst umfängliches Bild über die Jugend im Zusammenhang<br />
mit Marken erstellt werden kann.<br />
2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche<br />
Mitte der 80er Jahre begann ein gesellschaftlicher Wertewandel. Bis dahin gängige Werte wie:<br />
Obrigkeitsglauben, Pflichterfüllung, Ar<strong>bei</strong>tsethos, Anerkennung von Sitte und Anstand oder<br />
Gehorsam verloren je länger je mehr an Bedeutung und wurden in den Hintergrund gestellt. An ihre<br />
Stelle traten Ich-bezogene und postmaterialistische Werte. Autonomie, Selbstverwirklichung sowie<br />
hedonistische Selbstentfaltung und steigendes Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt waren<br />
die Werte, welche die klassischen ersetzt haben. 25 In der heutigen Gesellschaft besteht der Trend<br />
zur emotionalen Verwirklichung eines jeden. 26<br />
Der wichtigste Aspekt der heutigen gesellschaftlichen Modernisierung ist die sog.<br />
Individualisierung. Traditionelle soziale Milieus und starre Gruppenzugehörigkeiten werden durch<br />
sie gelockert oder lösen sich sogar gänzlich auf. Dies bringt auch den Verlust von<br />
milieuspezifischen Werthaltungen und Einstellungsmustern mit sich. Der Einzelne ist deshalb mehr<br />
als jemals zuvor auf sich alleine gestellt. 27 Kinder müssen sich je länger je mehr selbst<br />
beschäftigen und erziehen, da das Familienleben immer weiter nach hinten gestellt wird. Das<br />
Gedankengut der antiautoritären Erziehung bildet zum einen eine freie Entfaltung der Kinder (ohne<br />
Reglementierungen) und zum anderen eine Unterstützung dieser Entfaltung durch Eltern und<br />
Pädagogen. Kinder äussern ihre Wünsche von klein auf und setzen diese auch durch. Sie werden<br />
immer mehr als gleichberechtigte Partner gesehen. 28 So kommt es, dass die heutigen Teenager<br />
wesentlich mehr Verantwortung tragen als Jugendliche in früheren<br />
Zeiten. 29 Individualisierung bedeutet aber nicht, völlig einzigartig zu<br />
sein. Vielmehr besteht sie darin, sich abseits der Masse in kleinen,<br />
aber gleichgesinnten Gruppen zu positionieren. 30 Auf diese sog.<br />
Szenen wird in 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) näher<br />
eingegangen.<br />
Eine Folge der Individualisierung stellt sich in der heute herrschenden<br />
Pluralisierung dar. Die heutige Gesellschaft zeichnet sich durch ihre<br />
Vielfältigkeit aus und ist sehr schwer überschaubar geworden. Vor<br />
allem die Lebensstile und kulturellen Orientierungsmuster von<br />
<strong>Jugendlichen</strong> pluralisieren wie niemals zuvor. Veranschaulichen lässt<br />
sich das in der breiten Fächerung der jugendlichen Lebensstilgruppen<br />
und ihren Musikstilrichtungen. In den 60ern des letzten Jahrhunderts<br />
bspw. dominierte die Musikstilrichtung der Beatles und der Rolling Stones. Breite Strömungen<br />
stellen heutzutage z.B. die Techno- oder HipHopkultur dar. Diese Moden sind aber in sich selbst<br />
4
Zielgruppe Teenager<br />
wieder breit ausgefächert. Hieraus resultiert eine unüberschaubare Vielfalt von Szenen und<br />
Stilen, 31 welche sich ständig neu weiterentwickeln. 32<br />
Diese Pluralisierung und Aufspaltung der Jugend führt dazu, dass mit einem einzelnen Angebot<br />
nicht der ganze Jugendmarkt erreicht werden kann, sondern nur Teile von diesem. Es ist deshalb<br />
dienlich und oft auch erforderlich, den Jugendmarkt in verschiedene Segmente zu unterteilen und<br />
auf diese in einer gezielten Bear<strong>bei</strong>tung einzugehen. Bei einer solchen Bear<strong>bei</strong>tung, besteht<br />
allerdings die Gefahr, dass den dadurch anfallenden Kosten nur geringe Umsätze<br />
gegenüberstehen. 33<br />
Ein weiteres Merkmal der heutigen Gesellschaft besteht in der hybriden Konsumstruktur der<br />
Konsumenten. Die Kunden lassen sich nicht mehr eindeutig einer Käufertypologie zuordnen.<br />
Vielmehr gehören sie je nach Situation unterschiedlichen Clustern an. 34 Dies zeigt sich <strong>bei</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong>, dass sie immer häufiger verschiedenen Lebensstilen parallel angehören. 35 Somit<br />
wird ersichtlich, dass die Ansprüche und Bedürfnisse, welche Teenager an Produkte bzw. Marken<br />
stellen, sehr vielschichtig und individuell sind.<br />
Die zunehmende Marktsegmentierung, die hybride Konsumstruktur der Nachfrager, aber auch die<br />
wachsende Internationalisierung und der daraus entstehende Markteintritt neuer Wettbewerber, die<br />
dramatische Verkürzung der Produktlebenszyklen und die steigende Anzahl Produktinnovationen<br />
führen u.a. zur sog. Multioptionsgesellschaft 36 . 37 Diese zeichnet sich durch eine Steigerung der<br />
Erlebens-, Handlungs- und Lebensmöglichkeiten und durch eine Optionensteigerung aus. Die<br />
Steigerung der Möglichkeiten findet in allen Bereichen des alltäglichen Lebens statt: also auch in<br />
den Konsumangeboten. 38 Die wachsenden heterogenen Bedürfnisse in einzelnen Bereichen führen<br />
zu einer Anpassung des Angebotes und somit zu einer Explosion von Produkten und Marken. Die<br />
Angebote in den einzelnen Produktbereichen sind dadurch nur sehr schwer zu erfassen. Somit sind<br />
Kunden mit einem Angebotschaos konfrontiert. Viele Konsumenten sind durch diese Vielfalt<br />
überlastet und reagieren aus einem Selbstschutz heraus, indem eine Beschränkung der<br />
wahrgenommenen Marken stattfindet. 39 Bei Marketingmassnahmen, welche auf die grosse Masse<br />
ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, dass diese an der jugendlichen Zielgruppe vor<strong>bei</strong>gehen. 40<br />
Im Folgenden werden vorerst die Besonderheiten der jugendlichen Zielgruppe bzgl. ihrer<br />
Lebenswelten im Unterschied zu den Erwachsenen ins Auge gefasst, um die Zielgruppe in Bezug<br />
auf ihre kaufverhaltensrelevanten Merkmale besser verstehen zu können.<br />
2.3 Jugendliche Lebenswelten<br />
Jugendliche sind hinsichtlich ihrer kaufverhaltensrelevanten Merkmale keine homogene Gruppe.<br />
Anhand von soziodemographischen Daten wie bspw. Alter, Geschlecht, Status und Bildungsniveau<br />
kann bspw. festgestellt werden, dass ältere männliche Jugendliche eine besonders interessante<br />
Zielgruppe für Unternehmen, die im Computerbereich tätig sind, darstellen. Sie sind für diesen<br />
Bereich aufgrund ihres höheren Einkommens und ihrer<br />
Bedürfnisse eine attraktive Kundengruppe. Demgegenüber<br />
bevorzugen es Mädchen eher, ihr Geld für Kleider<br />
auszugeben. Diese Zielgruppe ist deshalb für Anbieter von<br />
Kleidung eine interessante Käufergruppe. 41<br />
Jugendliche bilden allerdings nicht nur aufgrund ihrer<br />
Kaufverhaltensmerkmale, sondern auch bzgl. ihrer<br />
Produktanforderungen ein heterogenes Segment. Eine<br />
Ausschöpfung der Umsatzpotenziale im Jugendmarkt ist<br />
deshalb mit der Offerierung eines einzigen Angebots meist<br />
nicht möglich. Vielmehr muss deshalb eine spezifische<br />
5
Zielgruppe Teenager<br />
Bear<strong>bei</strong>tung von unterschiedlichen Gruppen von <strong>Jugendlichen</strong> erfolgen. Für ein Unternehmen<br />
bietet das die Möglichkeit der Segmentierung des Jugendmarktes und der Fokussierung auf die<br />
attraktivste Gruppe (vgl. 2.2 (Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche)<br />
Pluralisierung). 42 Da<strong>bei</strong> müssen neben soziodemographischen Daten auch psychographische<br />
Daten herangezogen werden. 43 Dazu gehört bspw. der Lebensstil der Käufer, welcher in Bezug auf<br />
jugendliche Konsumenten von hoher Bedeutung ist. 44<br />
Um sich von den verschiedenen jugendlichen Lebensstilen einen Überblick verschaffen zu können,<br />
wird im Folgenden auf die Bedürfnisse und Werte der heutigen Jugend eingegangen.<br />
Anschliessend werden die Bereiche Freizeit und Szenen näher betrachtet.<br />
2.3.1 Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong><br />
Die Bedürfnisse der Heranwachsenden werden wesentlich durch die physischen als auch durch<br />
die psychischen Veränderungen im Laufe ihrer Entwicklung bestimmt. Zu Beginn der Jugendphase<br />
setzt die Selbstfindung und die Ausbildung von eigenen Wertesystemen ein. Die eigene<br />
Persönlichkeit und ebenso das Selbstwertgefühl sind deshalb in dieser Zeit noch nicht sehr stark<br />
ausgeprägt. Die diesbezügliche Verunsicherung der Teenager ist gross. 45 Die Bedürfnisse wie der<br />
Wunsch nach zwischengeschlechtlichen Beziehungen, nach Unabhängigkeit, nach Zugehörigkeit<br />
und nach Anerkennung sowie das Bedürfnis nach Entwicklung der eigenen<br />
Persönlichkeit/Individualität oder Abgrenzung nach aussen sind deshalb für die Teenager zentral. 46<br />
Jugendliche wollen sich zudem von allem Kindlichen, aber auch von den Eltern und Traditionen<br />
abgrenzen. Sie inszenieren sich folglich gerne und bewusst. 47 Da die eigene Identität bedeutend<br />
vom Selbstbild geprägt, die Entstehung des Selbstbildes aber wiederum von Meinungen anderer<br />
Personen mitbestimmt wird, ist die häufig <strong>bei</strong> Teenager auftretende Selbstdarstellung durch den<br />
Konsum sozial auffälliger Produkte wie bspw. Kleidung, dekorative Kosmetik oder<br />
Unterhaltungselektronik Bestandteil für die Entwicklung der Identität eines <strong>Jugendlichen</strong>. 48 Je älter<br />
Jugendliche jedoch werden, desto mehr sehen sie sich als unabhängig und erwachsen. 49<br />
Diese Bedürfnisse bilden für den weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t einen sehr wichtigen Aspekt. So<br />
werden diese <strong>bei</strong> der Erläuterung der Kaufbedürfnisse von Teenagern und auch <strong>bei</strong> deren<br />
Einkommensverwendung relevant. Insbesondere baut Kapitel vier auf diesen Bedürfnissen auf.<br />
Wichtig für das Verständnis der Jugend als Zielgruppe sind aber neben den Bedürfnissen auch ihre<br />
Wertpräferenzen. Darunter werden wesentliche Elemente der menschlichen Psyche verstanden,<br />
welche festlegen, was im Leben wichtig ist und angestrebt wird. 50<br />
Erst im Rahmen der eigenen Identitätsfindung kann ein eigenes Wertesystem ausgebildet<br />
werden. 51 Die Wichtigkeit der verschiedenen Lebensbereiche lässt sich mit folgender Graphik<br />
darstellen.<br />
6
Zielgruppe Teenager<br />
Abbildung 1: Werte und Ziele von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren<br />
Freiheit<br />
Freizeit<br />
Gesundheit<br />
Partnerschaft/Liebe<br />
Familie<br />
Beruf<br />
Sexualität<br />
Karriere<br />
Auszug aus Elternhaus<br />
Konsum<br />
Religion<br />
9<br />
9<br />
14<br />
19<br />
22<br />
27<br />
26<br />
32<br />
35<br />
41<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 7<br />
48<br />
55<br />
62<br />
66<br />
76<br />
79<br />
79<br />
78<br />
81<br />
80<br />
84<br />
84<br />
Anzahl Jugendliche in % (N pro Item = 316)<br />
Wie aus obiger Tabelle klar ersichtlich wird, legen Jugendliche wenig Wert auf Politik, Kunst,<br />
Wirtschaft und Religion. Viel wichtiger sind den heutigen Heranwachsenden ihre Freunde, die<br />
Freiheit und einfach Spass am Leben zu haben. Diese Aspekte stellen die Grundwerte der heutigen<br />
<strong>Jugendlichen</strong> dar. Sie beziehen sich auf private Harmonie, auf die oben erwähnten Bedürfnisse<br />
nach sozialer Geselligkeit und Austausch und auf den Wunsch, ein eigenständiges Leben führen zu<br />
können. 52<br />
2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen<br />
Die Gestaltung der Freizeit bildet einen wichtigen Teil der Lebenswelt von <strong>Jugendlichen</strong>. 53<br />
Jugendliche leben ihre Interessen hauptsächlich in ihrer Freizeit aus, weil dieser Lebensbereich am<br />
besten individuell gestaltet werden kann. In ihm werden deshalb auch die sog. Szenen gebildet<br />
und ausgelebt. 54<br />
Im Folgenden wird ein Einblick in das Freizeitverhalten und die Szenen von Teenagern gewährt.<br />
▪ Freizeitverhalten<br />
Die Freizeit wird von vielen <strong>Jugendlichen</strong> immer mehr als Entspannungs- und Selbstverwirklichungszeit<br />
gesehen. Verursacht wird dies, durch den hohen Stellenwert der schulischen<br />
7
Zielgruppe Teenager<br />
Ausbildung in der heutigen Zeit und durch die zunehmend zum Alltag von <strong>Jugendlichen</strong><br />
gehörenden Nebentätigkeiten und Ferienjobs. 55<br />
Radiotele hat in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Dr. Max Müller, Leiter des Instituts für Begleit- und<br />
Sozialforschung, die Studie Jugendbarometer VIVA SWIZZ powered by IHA-GfK entwickelt. Da<strong>bei</strong><br />
wurden Deutschschweizer Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren untersucht. In Bezug auf das<br />
Freizeitverhalten hat die Studie folgende Auffälligkeiten ermittelt: Das spontane Zusammensein mit<br />
Gleichaltrigen 56 , Musik, Ausgang und Sport spielen eine bedeutende Rolle in der Freizeitgestaltung<br />
von <strong>Jugendlichen</strong> (vgl. Abbildung 13 im Anhang 1).<br />
Auffällig ist neben der hohen Bedeutung von sozialen Beziehungen auch die relativ starke<br />
Verbindung von Teenagern zu neuen Kommunikations- und Interaktionsmedien. Die Nutzung von<br />
Handy und Internet ist für die heutigen <strong>Jugendlichen</strong> schon<br />
<strong>bei</strong>nahe zu einer Selbstverständlichkeit geworden und beeinflusst<br />
deshalb auch stark ihr Freizeitverhalten. 57<br />
Wie schon erwähnt hat auch der Sport für Jugendliche einen<br />
hohen Stellenwert. Sie verbringen einen Grossteil ihrer Freizeit<br />
damit. Von besonderem Interesse ist dieser Aspekt im<br />
Zusammenhang mit einem allfälligen Eventmarketing zur Klärung<br />
der Frage, welche Sportarten im Besonderen für Teenager<br />
Attraktivitätspotenzial besitzen.<br />
Absolute Trendsportarten sind gemäss B. Heinzelmeier u.a.<br />
Snowboarden, Inlineskaten, Streetball und Skateboarden.<br />
Vereinssportarten wie bspw. Tennis, Volleyball oder auch<br />
Fussball weisen heutzutage stagnierende, wenn nicht sogar<br />
rückläufige Mitgliederzahlen auf. Dahingegen sind die sog.<br />
Freestyle-Sportarten, wie eben erwähnt, <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> derzeit voll im Trend. Der Boom dieser<br />
Sportarten begründet sich darin, dass Freestyle informell, ungebunden und ohne autoritäre<br />
Strukturen/erwachsene Funktionäre betrieben werden kann. 58<br />
Der Lebensbereich der Freizeit kann, wie dargelegt, am besten individuell gestaltet werden,<br />
weshalb er für die sog. Szenen eine optimale Plattform bietet. Im nächsten Abschnitt wird näher auf<br />
die verschiedenen Lebensstile/Szenen der Teenager eingegangen.<br />
▪ Szenen<br />
Gleichzeitig mit dem Beginn des Ablösungsprozesses der Kinder von ihren Eltern, steigt der<br />
Stellenwert der „Peergroup“. 59 Teenager werden von diesem Zeitpunkt an vermehrt Mitglieder von<br />
Szenen. 60 Szenen sind globale, meist recht lose Verbindungen von Personen, welche ähnliche bis<br />
gleiche Wertvorstellungen, Einstellungen und Freizeitpräferenzen haben. Diese Eigenschaften<br />
manifestieren sich auch im Konsumstil. 61 Zur Abgrenzung gegen aussen werden einheitliche Codes<br />
benutzt. Hier<strong>bei</strong> besteht eine hohe Übereinstimmung in Sprache, Kleidung, Denkmustern und<br />
Ansichten über allgemeine Lebensthemen zwischen den Szenemitgliedern. Innerhalb der Szene<br />
wird damit Homogenität geschaffen, gleichzeitig findet aber auch eine Abgrenzung gegenüber der<br />
„Aussenwelt“ statt. 62 Die Lebensphilosophien werden in Szenen typischerweise durch die drei<br />
grossen „M“ - Meinung, Musik und Marken 63 - ausgedrückt. Diese Szenecodes muss jedes Mitglied<br />
beherrschen, um glaubwürdig zu sein und somit in der Gruppe akzeptiert zu werden. Konkret heisst<br />
das, dass Mitglieder einer Szene die „richtige“ Musik hören, den „richtigen“ Kleidungsstil haben und<br />
die dazugehörigen Marken tragen müssen, und die spezifische Szeneweltanschauung muss von<br />
ihnen im „richtigen“ Sprachcode kommuniziert werden. Wer die drei „M“ beherrscht, gehört zur<br />
Szene. Dies gilt auch für die Unternehmen. Somit wird klar, dass nur wer über ein<br />
Grundlagenwissen bzgl. Szenen verfügt, in der Lage ist, einen richtigen Dialog mit diesen<br />
8
Zielgruppe Teenager<br />
aufzubauen. 64 Zu den aktuellen Jugendthemen zählen weiter auch Mode und Sport. Zusammen mit<br />
Musik prägen sie die Teenager stärker als das Alter. Für viele Jugendliche ist das Leben eine<br />
Bühne, auf welcher sie sich selbst inszenieren. Ein neuer Musikgeschmack bringt von heute auf<br />
morgen einen neuen Kleidungsstil mit sich, und die Mode wird von den oben genannten<br />
Trendsportarten geprägt. 65<br />
Neuere Untersuchungen von jugendlichen Lebensstilen haben ergeben, dass <strong>bei</strong> Teenagern<br />
vermehrt wechselnde Vorlieben möglich sind und dass unterschiedliche Lebensarten gleichzeitig<br />
ausprobiert werden. 66 Diese Wechselmöglichkeiten und Mehrfachzugehörigkeit von <strong>Jugendlichen</strong><br />
stellt <strong>bei</strong> der Segmentbildung eine zusätzliche Schwierigkeit dar. 67 Da<strong>bei</strong> wird die Schnelligkeit der<br />
Wechsel von Stilen als Hauptproblem der differenzierten Bear<strong>bei</strong>tung gesehen. Bis nämlich in der<br />
Markforschung bestimmte Strukturen und Stile identifiziert und darauf aufbauend<br />
Marketingkonzepte entwickelt werden, sind diese vielfach schon als veraltet zu betrachten. 68<br />
Beispiele für jugendliche Lebensstile, welche aufeinander einwirken und sich soziodemographisch<br />
sowie in ihrem Konsumverhalten beschreiben lassen, sind: 69 HipHoper, Technofreaks, Girlies,<br />
distinguierte Hedonisten, aktiv Aufgeschlossene, Adaptierende, Computerfreaks,<br />
Männerkulturförderer, Verweigerer und in der Jobkultur Etablierte. In der Altersgruppe der 14 bis 19<br />
Jährigen trifft man besonders häufig auf Girlies und Vertreter der Hip-Hop-Kultur, welche besonders<br />
oft Trends vorgibt.<br />
2.4 Trends<br />
Hauptträger von Wertewandel sind meist die jüngeren Generationen. Sie tragen die „neuen Werte“<br />
im Laufe ihres Heranwachsens zunehmend in die Gesellschaft hinein. 70 In der heutigen<br />
vielschichtigen Gesellschaft, welche dauernden und schnellen Veränderungen ausgesetzt ist, ist<br />
das frühzeitige Erkennen von Trends einer der wichtigsten Parameter der gesamten Wirtschaft<br />
geworden. Nur mit einer solchen Früherkennung der Trends können neue Bedürfnisse rechtzeitig<br />
erkannt und versorgt werden. Vor allem die <strong>Jugendlichen</strong> sind mit den verschiedensten<br />
Strömungen und interkulturellen Verflechtungen stark konfrontiert. 71<br />
Die Früherkennung im Jugendsegment ist deshalb, um <strong>bei</strong> der<br />
Zielgruppe aktuell zu bleiben, besonders wichtig. So sind es meist die<br />
Teenager selbst, welche Veränderungen vorgeben und als<br />
Trendsetter fungieren. Es waren z.B. junge Leute, welche den<br />
Turnschuh von einem reinen Sportschuh in einen Freizeitschuh<br />
umfunktionierten oder statt einer normalen, langweiligen Tasche<br />
einen Rucksack trugen. Heutzutage tragen sogar feine Damen kleine,<br />
edle Rucksäcke durch noble Einkaufsstrassen. 72 Unternehmen wie<br />
z.B. Benetton haben die Wichtigkeit der jugendlichen Zielgruppe zur<br />
Früherkennung von Trends erkannt und ar<strong>bei</strong>ten deshalb mit<br />
jugendlichen Trend-Scouts zusammen. 73<br />
Die Trendforschung kann jedoch nicht alle Trends, die auf eine<br />
Gesellschaft zukommen, vorhersagen. Der diesbezügliche Erfolg bzw.<br />
Misserfolg von Marketinganstrengungen bleibt oft unkalkulierbar. Die<br />
Jugend zeigt sich als eigenwillige Zielgruppe, welche sich immer schneller entwickelt. Oft entsteht<br />
auch der Anschein, dass bestimmte Moden plötzlich, willkürlich und aus dem Nichts entstehen. 74<br />
Die grossen Trendströmungen, wie sie von früheren Zeiten bekannt sind, sind gemäss Asta<br />
Baumöller, Marketingleiterin von VIVA SWIZZ, vor<strong>bei</strong>. Vielmehr existieren ihrer Meinung nach<br />
immer mehr kleine Strömungen, welche durch die Individualisierung verursacht worden sind.<br />
9
Zielgruppe Teenager<br />
Jugendliche suchen vermehrt nach der richtigen Collage von verschiedenen Stilen.<br />
Individualisierung scheint schick zu sein. So werden bspw. Markenjeans in Kombination mit einem<br />
T-Shirt vom Secondhand-Laden getragen, um so etwas Einzigartiges zu verwenden und somit<br />
persönlichen Stil zu zeigen. 75<br />
2.5 Zusammenfassung<br />
Die Individualisierung, die Pluralisierung, die hybride Konsumstruktur und die<br />
Multioptionsgesellschaft bilden die Rahmenbedingungen, welche im Hinblick auf das<br />
Jugendmarketing und die Trends in dieser Zielgruppe beachtet werden müssen. Die heutige Welt<br />
ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Jugendliche wachsen<br />
deshalb in der sog. Multioptionsgesellschaft auf. Um nicht ein austauschbares Produkt unter vielen<br />
anderen zu produzieren, müssen die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse der Teenager eruiert<br />
werden. Sie bilden eine wesentliche Grundlage für die Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes. Der<br />
Wunsch nach Selbstfindung bzw. Individualität, nach Zugehörigkeit und Anerkennung und nach<br />
Unabhängigkeit prägen die Jugendphase stark. Für das Verständnis der Teenager als Zielgruppe<br />
sind aber auch deren Wertpräferenzen wichtig. Freiheit, Freunde bzw. Cliquen, Spass am Leben<br />
und Freizeit bilden wesentliche Pfeiler für jugendliche Lebenswelten. Was das Freizeitverhalten im<br />
Speziellen betrifft, so lässt sich sagen, dass es vor allem die Freunde, die Musik, der Ausgang und<br />
der Sport sind, mit welchen sich die die <strong>Jugendlichen</strong> viel und oft beschäftigen. Für jugendliche<br />
Lebenswelten sind auch die sog. Szenen von Bedeutung. Diese definieren sich meist über<br />
Meinungen, Musik und Marken. Aber auch Mode und Sport zählen zu den aktuellen Jugendthemen<br />
und prägen Teenager in hohem Masse. Diese Faktoren sind vor allem im Hinblick auf den<br />
Kommunikationsaspekt im Marketing-Mix, welcher im fünften Kapitel näher beschrieben wird, von<br />
Bedeutung. Vorerst wird im nächsten Schritt auf den Jugendmarkt im Speziellen eingegangen.<br />
10
Jugendmarkt<br />
3 Jugendmarkt<br />
Jeder tatsächliche Abnehmer von unternehmerischer Leistung wird als Kunde (i.e.S.) verstanden. 76<br />
Nach Kotler/Bliemel besteht ein Markt aus „allen potenziellen Kunden mit einem bestimmten<br />
Bedürfnis oder Wunsch, die willens und fähig sind, durch einen Austauschprozess das Bedürfnis<br />
oder den Wunsch zu befriedigen“. 77 Folglich werden auch potenzielle und indirekte Nachfrager,<br />
welche durch ihre Kaufentscheidungseinflüsse auf Dritte wirken, als Kunden einbezogen.<br />
Der in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t fokussierte Jugendmarkt besteht folglich aus dem Teil der aktuellen,<br />
der indirekten und der potenziellen Kunden, welcher der Jugend angehört und ausserdem in der<br />
deutschsprachigen Schweiz lebt. Aufgrund dessen, dass in der Schweiz jedoch praktisch keine<br />
jugendrelevanten Studien existieren, 78 wird in der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t z.T. auf deutsche Studien<br />
zurückgegriffen. Dies ist insoweit unbedenklich, als dass es keine grundlegenden Unterschiede<br />
zwischen Deutschen und Deutschschweizer <strong>Jugendlichen</strong> gibt. 79<br />
3.1 Kaufbedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong><br />
Im Hinblick auf eine erfolgreiche Markenführung auf dem Jugendmarkt müssen vorerst die<br />
Kaufbedürfnisse von jugendlichen Kunden ins Auge gefasst werden. Da<strong>bei</strong> werden insbesondere<br />
die Hintergründe des Jugendkonsums, die Konsumentensozialisation der <strong>Jugendlichen</strong> mit den<br />
relevanten Einflussfaktoren und einige wichtige Elemente bzgl. der Kaufentscheidung bzw. des<br />
Kaufverhaltens von Teenagern ins Blickfeld gerückt.<br />
3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums<br />
Der Konsum dient grundsätzlich der Befriedigung von Grundbedürfnissen, zur Erwirkung von<br />
Zugehörigkeit, zur Demonstration von Status und/oder zur Kompensation. 80<br />
Aufgrund der im Jugendalter typischen Bedürfnisse nach Anerkennung, Zugehörigkeit und<br />
Individualität 81 sind es <strong>bei</strong> Teenagern vor allem die Aspekte der<br />
Zugehörigkeit, der Demonstration und der Kompensation, welche den<br />
Konsum ankurbeln. So nimmt <strong>bei</strong> Teenagern die Anzahl derjenigen<br />
Käufe von Produkten bzw. Marken zu, mit welchen sie Zugehörigkeit zu<br />
einer Gruppe vermitteln wollen bzw. Einkäufe, <strong>bei</strong> denen sie<br />
Individualität oder auch sozialen Status beweisen möchten. Bis zu<br />
einem Zehntel der von den <strong>Jugendlichen</strong> Kunden getätigten Käufe sind<br />
durch die Kompensation gesteuert. Viele Teenager geben zu, mehr<br />
oder weniger häufig Käufe zu tätigen, die eigentlich gar nicht nötig<br />
gewesen wären, d.h. sog. irrationale Käufe zu tätigen. 82<br />
Zu diesem Sachverhalt lässt sich Folgendes erläutern: In der<br />
Jugendphase findet eine starke Ausdifferenzierung der Persönlichkeit<br />
eines Teenagers statt. Eigene Bedürfnis-, Werte- und Normensysteme sowie ethisches und<br />
politisches Bewusstsein werden in diesem Zeitabschnitt gebildet. Jugendliche suchen vor allem <strong>bei</strong><br />
Eltern, Peergroups und <strong>bei</strong> den Lehrern bzw. mittels Schulnoten nach Aufmerksamkeit,<br />
Annerkennung und Wertschätzung. 83 Je geringer diese Dimensionen <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> vorhanden<br />
sind, desto höher ist deren Anfälligkeit kompensatorische und demonstrative Käufe zu tätigen. 84<br />
Im Hinblick auf ethische Einschränkungen, vgl. dazu Kapitel 6.2 (Ethische Grenzen), sollten sich<br />
Massnahmen zur Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes auf die ersten drei Kaufmotive, also auf die<br />
Bedürfnisbefriedigung, auf den Beitrag zur sozialen Zugehörigkeit und zur Demonstration von<br />
Individualität und sozialem Status, beschränken. Jedoch sind auch <strong>bei</strong> den Motiven der sozialen<br />
11
Jugendmarkt<br />
Zugehörigkeit sowie <strong>bei</strong> der Demonstration von Individualität und sozialem Status ethische Kriterien<br />
zu berücksichtigen. 85<br />
Im Folgenden wird die Konsumentensozialisation von <strong>Jugendlichen</strong> mit ihren Einflussgrössen<br />
aufgezeigt.<br />
3.1.2 Konsumentensozialisation<br />
Unter Konsumentensozialisation versteht man die „Einführung eines Individuums in die<br />
Konsumkultur einer Gesellschaft“. 86 Da<strong>bei</strong> lernt der Kunde, seine Konsumentenrolle zu spielen und<br />
die Erwartungen, welche die Gesellschaft an ihn stellt, zu erfüllen. 87 Im Prozess der<br />
Konsumentensozialisation finden Prägungs- und Lernprozesse statt. Als Konsequenz daraus<br />
entwickeln sich schon in der Kinder- und Jugendphase Kaufverhaltensmuster und<br />
Markenpräferenzen. 88 Individuen lernen neues Verhalten durch Beobachtung vom Verhalten<br />
anderer oder aber durch direkte eigene Erfahrung. Beim Lernen durch Beobachtung stehen Kinder<br />
und Jugendliche sog. Sozialisationsagenten gegenüber. Diese liefern der jungen Zielgruppe<br />
Modelle, an denen sie Konsumentenrollen einüben können. Sozialisationsagenten sind auf der<br />
einen Seite: Familie, Schule und Freunde. Sie stehen mit den <strong>Jugendlichen</strong> in unmittelbarem und<br />
persönlichem Kontakt. Andererseits werden sie auch von den Massenmedien (z.B.: Fernsehen,<br />
Comic-Hefte, Bücher oder Zeitschriften) in ihrem Konsumverhalten beeinflusst. Die von den<br />
Sozialisationsagenten gelieferten Verhaltensmodelle spielen für das Lernen eine vorrangige<br />
Rolle. 89 Jedoch sind auch die emotionale Konditionierung und das Lernen durch direkte Erfahrung<br />
von grosser Bedeutung. Besonders wenn man bedenkt, dass Jugendliche zunehmend eigene<br />
Kauf- und Verwendungserfahrungen tätigen. 90 Durch die emotionale Konditionierung werden den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> vor allem durch das Fernsehen Präferenzen für bestimmte Produkte <strong>bei</strong>gebracht.<br />
Das eigene Einkommen spielt <strong>bei</strong>m Lernen durch unmittelbare Erfahrung eine wichtige Rolle.<br />
Jugendliche sind vermehrt in der Lage, selber über ihr Geld zu verfügen und somit an<br />
ökonomischen Austauschbeziehungen teilzunehmen. 91<br />
Für das Konsumverhalten von Erwachsenen sind also in hohem Masse Lernprozesse in der<br />
Kindheits- und Jugendphase verantwortlich. Das Konsumentenverhalten ist jedoch auch als<br />
Ergebnis von andauernd stattfindenden Erfahrungen zu verstehen. So können bspw. aktuelle<br />
Einfüsse Umgestaltungen in den bereits vorhandenen Prädispositionen bewirken. 92<br />
Es ist daher von Interesse, welche relative Bedeutung die Erfahrungen in der Jugendphase für das<br />
Konsumverhalten eines Erwachsenen hat. Im Folgenden werden die verschiedenen<br />
Sozialisationsagenten aufgezeigt und erläutert, die bzgl. des Konsums auf Jugendliche einwirken.<br />
▪ Sozialisationsagenten<br />
Unter Sozialisationsagenten sind Einflüsse zu verstehen, welche auf das Kaufverhalten von<br />
<strong>Jugendlichen</strong> einwirken. Die unten stehende Graphik stellt einige mögliche Sozialisationsagenten<br />
und ihren Einfluss auf die <strong>Jugendlichen</strong> dar.<br />
12
Jugendmarkt<br />
Abbildung 2: Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch<br />
verschiedene Sozialisationsagenten<br />
Freunde/ Kollegen<br />
Zeitschriften<br />
Musiker<br />
Videoclips<br />
Werbung<br />
Schauspieler<br />
Sportler<br />
Geschwister<br />
TV-Moderatoren<br />
Modeshows<br />
Eltern<br />
Angaben in Prozent, N=316<br />
Quelle: Radiotele AG (2003), S. 5<br />
Beeinflussung von <strong>Jugendlichen</strong> in ihrem Modestil<br />
1<br />
2<br />
2<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
9<br />
19<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
Im folgenden Schritt gilt es die verschiedenen Sozialisationsagenten und ihren Einfluss auf das<br />
Kaufverhalten zu erläutern.<br />
a. Familie<br />
In der heutigen Gesellschaft ist ein Wandel in der Familienstruktur als auch im Erziehungsstil zu<br />
beobachten. Die klassische Familie (zwei Kinder, Vater berufstätig, Mutter Hausfrau) erodiert. 93 So<br />
wachsen, was die Familienstruktur angeht, permanent weniger Kinder in einer „Normalfamilie“ auf.<br />
Dafür hat die Zahl der „Ein-Eltern-Familien“ und die Anzahl berufstätiger Mütter zugenommen. Die<br />
Folge davon ist die Entstehung von sog. „Satellitenfamilien“. D.h. die Familienmitglieder wohnen<br />
zwar noch im selben Haushalt, jeder geht aber seinen eigenen Interessen nach. Der heutige<br />
Erziehungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Eltern der Selbständigkeit ihrer Kinder vermehrt<br />
grössere Bedeutung einräumen als früher. Eine Konsequenz hieraus ist, dass sich Kinder und<br />
Jugendliche immer früher, selbständiger und selbstbewusster mit dem Konsum und der Werbewelt<br />
auseinandersetzen. 94<br />
Die Konsumentensozialisation beginnt folglich bereits im Kindesalter. Durch Erziehungsmassnahmen<br />
einerseits und als Modell, an dem Kinder<br />
und Jugendliche ihr Konsumverhalten (d.h. ihr Verhalten<br />
<strong>bei</strong> der Produktauswahl und <strong>bei</strong>m Einkauf) lernen<br />
andererseits, wirken Eltern auf ihre Kinder ein. Wenn die<br />
Eltern ein gleich bleibendes Verhaltensmuster aufweisen<br />
und dieses von ihren Kindern leicht beobachtet werden<br />
kann, geben die Eltern ein besonders wirksames Modell<br />
ab. Leicht zu beobachten ist das elterliche<br />
41<br />
13
Jugendmarkt<br />
Verhaltensmuster, wenn Kinder sie <strong>bei</strong>m Einkauf begleiten. Die Kenntnisse über Produkte,<br />
Geschäfte und das damit im Zusammenhang stehende Verhalten, wird somit wesentlich vom<br />
beobachtbaren Verhalten der Mutter bestimmt. 95<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Produktpräferenzen von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> oft<br />
die Vorlieben der Eltern widerspiegeln. Dies ist besonders <strong>bei</strong> Produkten der Fall, welche<br />
gewohnheitsmässig gekauft werden. Die Produktgewohnheiten werden, ohne grosse Überlegungen<br />
zu tätigen, von den Vorbildern übernommen. Im Laufe der Kindheitsphase nimmt jedoch der<br />
elterliche Einfluss kontinuierlich ab. 96 So lassen sich bspw. Jugendliche <strong>bei</strong> ihrem Modestil nur sehr<br />
wenig (ca. 1%, wo<strong>bei</strong> zu sagen ist, dass die Stärke der Beeinflussung je nach Produktbereich<br />
variiert) beeinflussen. An diese abnehmende elterliche Beeinflussung tritt der Einfluss der<br />
gleichaltrigen Freunde. 97 Aber auch andere Sozialisationsagenten wie die Schule und die Medien<br />
helfen, die Lücken der klassischen Familie zu füllen. 98<br />
b. Gleichaltrige<br />
Wie aus Abbildung 1 und Abbildung 13 ersichtlich wird, haben die<br />
gleichaltrigen Freunde (sog. Peers) für Teenager eine sehr grosse<br />
Bedeutung. Diese Wichtigkeit der Peergroup nimmt für Jugendliche<br />
von dem Moment an zu, <strong>bei</strong> welchem sie sich von ihren Eltern<br />
loszulösen beginnen. Die Gleichaltrigen rücken dann allmählich an<br />
die Stelle einer Ersatzfamilie. 99 Der Einfluss, welchen die Peers auf<br />
die <strong>Jugendlichen</strong> ausüben, ist beträchtlich. 100 41% der <strong>Jugendlichen</strong><br />
lassen sich bspw. in Bezug auf die Kleidungswahl von ihren<br />
Altersgenossen beeinflussen.<br />
Die Peergroup spielt vor allem auch <strong>bei</strong> Markenentscheidungen eine<br />
wichtige Rolle. In der Jugendphase beginnen die Heranwachsenden<br />
ihre eigene Identität und somit auch ihren eigenen Stil zu entdecken und zu entwickeln. 101<br />
Jugendliche wollen ihre Individualität zum Ausdruck bringen, aber gleichzeitig müssen sie sich, um<br />
nicht als Aussenseiter zu gelten, der Gruppe anpassen und bestimmte Normen erfüllen. 102 An<br />
dieser Stelle wird auf das Kapitel 4 (Positionierung von Marken im Jugendmarkt) verwiesen.<br />
c. Schule<br />
Jugendliche bleiben tendenziell immer länger im schulischen Ausbildungsprozess, 103<br />
und immer mehr Heranwachsende schliessen die Schule mit einer Matura/einem<br />
Abitur ab. Die Höhe der formalen Schulbildung hat somit zugenommen. 104 Das<br />
bedeutet, dass Jugendliche in einzelnen Bereichen ein grösseres formales Wissen<br />
besitzen als Erwachsene. 105 Klassisches Beispiel für einen solchen Bereich stellt die<br />
Technik dar. Auch die kritische Distanz gegenüber Werbung und Wirtschaft im<br />
Allgemeinen hat im Jugendsegment zugenommen. Dieser Trend führt dazu, dass<br />
Jugendliche an ihre Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche haben. Diese<br />
schulische Beeinflussung löst u.a. markenbewusstes Konsumverhalten der Teenager<br />
aus. 106<br />
d. Medien<br />
Zu den Sozialisationswirkungen aus der weiteren Umgebung zählen vor allem die<br />
elektronischen Medien. 107 Aber auch Printmedien wirken als Sozialisationsagenten.<br />
Durch die oben erwähnten Veränderungen des Erziehungsstils und den veränderten<br />
Familienstrukturen verbringen Jugendliche den Grossteil ihrer Freizeit (wie auch der<br />
Abbildung 13 zu entnehmen ist) mit Medien. 108 Die mediale Beeinflussung prägt das<br />
Alltagsleben von <strong>Jugendlichen</strong>, vermittelt ihnen Handlungsmuster und Normen. 109<br />
14
Jugendmarkt<br />
Zur Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen und ebenso zur Etablierung von<br />
Jugendkulturen leisten Medien einen wesentlichen Beitrag. Durch ihren Einfluss werden neue<br />
Sprachstile und Kommunikationsformen entwickelt. 110<br />
Am Beispiel der Beeinflussung des Modestils (vgl. Abbildung 2) lässt sich das Gewicht, welches auf<br />
die Medien fällt, gut verdeutlichen. Bzgl. dieses medialen Einflusses auf das Kaufverhalten der<br />
<strong>Jugendlichen</strong> muss hinzugefügt werden, dass diese immer mehr in der Lage sind,<br />
Verkaufsstrategien einzelner Unternehmen zu durchschauen, weil sie mit entsprechenden Medien<br />
aufgewachsen sind und dadurch diesbezüglich vertraut sind. 111<br />
Es stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien Jugendliche ihre Käufe tätigen. Hierauf wird im<br />
nächsten Abschnitt eingegangen.<br />
3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten<br />
Wenn Jugendliche bzgl. ihrer Kaufentscheidungen bzw. ihres Kaufverhaltens untersucht werden,<br />
müssen vier Aspekte hervorgehoben werden. Dies sind zum einen die Elemente des Hedonismus<br />
und des Pragmatismus, welche sich in ihrem Verhalten abzeichnen. Zum anderen ist zwischen<br />
öffentlichem Konsum und dem Konsum zuhause zu unterschieden.<br />
▪ Hedonismus vs. Pragmatismus<br />
Unterschiedliche Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster sind prägend für jede Generation.<br />
Lebensfreude, Optimismus und Spass steht <strong>bei</strong> den heutigen Teenagern grundsätzlich im<br />
Mittelpunkt. Genuss hat für sie einen äusserst hohen Stellenwert. 112 Den <strong>Jugendlichen</strong> kommt im<br />
Zusammenhang mit dieser Eigenschaft eine besondere Rolle zu, wenn man bedenkt, dass ca. 80%<br />
der Neueinführungen auf dem Markt nicht akzeptiert werden. Teenager<br />
sind eher bereit als Erwachsene, neue Produkte und Marken<br />
auszuprobieren. Ein Produkt oder eine Marke, welche(s) den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> gefällt, erhält durch die Macht des Einflusses von<br />
<strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte 113 ein besseres Markenimage <strong>bei</strong> anderen<br />
Kunden. Diese Impulse können sich auf die gesamte Kultur<br />
auswirken. 114<br />
Diesem hedonistischen Verhalten steht der teilweise stark ausgeprägte<br />
Pragmatismus 115 von Heranwachsenden gegenüber. Er manifestiert<br />
sich darin, dass Teenager genaue Abwägungen bzgl. des Preis-<br />
Leistungsverhältnisses der angebotenen Produkte und Marken<br />
anstellen. Die Leistungskomponente des Preis-Leistungsverhältnisses<br />
stellt sich aber, wie später zu sehen sein wird, nicht nur aus neutralen<br />
Sacheigenschaften wie Preis und Qualität zusammen. Vielmehr ist die<br />
Leistung häufig auch durch das Ansehen und die Zugehörigkeit, welche durch die Verwendung<br />
bestimmter Produkte bzw. Marken erzeugt werden, definiert. 116<br />
Die Unterscheidung, ob Jugendliche ein eher hedonistisches Verhalten aufweisen oder eher einen<br />
pragmatischen Ansatz fahren, ist abhängig von Produktbereich und Markenkategorie (vgl.<br />
nachfolgende Ausführungen).<br />
▪ Öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause<br />
Bei <strong>Jugendlichen</strong> entscheidet die Einstellung zu den verschiedenen Produktbereichen meist die<br />
Frage, ob sie das Produkt bzw. die Marke in der Öffentlichkeit verwenden oder nicht. Bei einer<br />
Markenverwendung in der Öffentlichkeit handelt es sich meist um High Involvement 117 Produkte, 118<br />
und es kann durch dessen Verwendung zu einer Profilierung kommen oder aber, <strong>bei</strong> der<br />
15
Jugendmarkt<br />
Verwendung der „falschen Marke“, zu einer Ausgrenzung. 119 Für Jugendliche ist es deshalb wichtig<br />
zu wissen, welches die „richtigen“ Marken sind, welche auch <strong>bei</strong> Freunden gut ankommen. 120<br />
Produkte hingegen, welche zuhause verwendet werden, weisen meist ein niedriges Involvement<br />
auf. Bei solchen Produkten geht es den <strong>Jugendlichen</strong> meist um sachliche Eigenschaften wie z.B.<br />
Geschmack. 121 Bei solchen Produkten herrscht im Allgemeinen Freiheit von sozialer Kontrolle. Die<br />
Teenager verwenden meist diejenigen Marken, welche sie selbst wollen. 122<br />
Es kann jedoch auch passieren, dass sich ein Low Involvement Produkt zu einem High Involvement<br />
Produkt wandeln kann. Parade<strong>bei</strong>spiel hierfür ist die Chipsmarke Pringles: Procter und Gamble<br />
schuf mit Hilfe der Werbung für Pringles eine Markenwelt, die sportlich, szenig und cool <strong>bei</strong> den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> wirkte. Die Produktkategorie Chips wird aber normalerweise sehr funktional<br />
betrachtet. Wenn jedoch Chips bspw. für eine Party eingekauft werden, kann dieser Bereich durch<br />
ein High Involvement geprägt sein. 123 Nähere Ausführungen hierzu werden im nächsten Kapitel<br />
gemacht.<br />
3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt<br />
Im weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t wird der Jugendmarkt bezüglich der Anzahl der Käufer und deren<br />
Kaufkraft analysiert. Anschliessend werden verschiedene Produktbereiche auf deren Eignung zur<br />
Befriedigung von jugendspezifischen Bedürfnissen ins Auge gefasst.<br />
3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz<br />
Für Unternehmen gewinnen Jugendliche als eigenständige Zielgruppe immer mehr an Bedeutung.<br />
Drei Perspektiven begründen das Attraktivitätspotential von jungen Zielgruppen. Auf der einen<br />
Seite stellen Jugendliche interessante aktuelle Käufer dar, da sie eigene finanzielle Mittel besitzen.<br />
Andererseits üben sie einen grossen Einfluss auf Kaufentscheidungen in der Familie oder im<br />
Freundeskreis aus. Schliesslich können eine frühzeitige Gewinnung jugendlicher Kunden und<br />
deren frühzeitige Bindung zur Sicherung zukünftiger Umsätze <strong>bei</strong>tragen. Deshalb sind Jugendliche<br />
auch interessante Nachwuchskunden für Unternehmen. 124<br />
Ende des Jahres 2002 lebten in der Schweiz gemäss den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für<br />
Statistik: 125<br />
▪ 441'881 10-14 Jährige,<br />
▪ 424'232 15-19 Jährige und<br />
▪ 431'390 20-24 Jährige.<br />
Diese rund 1.298 Millionen <strong>Jugendlichen</strong> machen im Jahre<br />
2002 ca. 18% der Schweizerischen Gesamtbevölkerung<br />
(7'317'873 Menschen) aus.<br />
3.2.2 Kaufkraft<br />
▪ Direkte Kaufkraft<br />
Jugendliche verfügen im Laufe der Zeit über immer mehr eigene finanzielle Mittel, über<br />
welche sie mehr oder weniger frei entscheiden können. Das Taschengeld oder der<br />
eigene Lohn <strong>bei</strong> bereits berufstätigen <strong>Jugendlichen</strong> stellen einen Teil des<br />
Gesamteinkommens dar. Unregelmässige Geldzuwendungen, so bspw. das Kleingeld,<br />
welches von einem Supermarkteinkauf übrig bleibt und Geldgeschenke zum<br />
Geburtstag oder zu Weihnachten kommen hinzu. 126 Mit dem monatlich erhaltenen<br />
Taschengeld können die Teenager jedoch nur einen Teil ihrer Bedürfnisse befriedigen.<br />
Sie üben deshalb (wie im nächsten Abschnitt erläutert wird) einen enormen Einfluss auf<br />
familiäre Kaufentscheide aus. 127 Weitere mögliche Einnahmequellen sind<br />
Teilzeitjobs. 128 Viele Jugendliche gehen während ihrer Freizeit einem solchen nach, um<br />
ihre finanziellen Mittel aufzubessern.<br />
16
Jugendmarkt<br />
Tabelle 1: Durchschnittliches Einkommen<br />
13-17<br />
Jahre<br />
(N=188)<br />
18-22<br />
Jahre<br />
(N=127)<br />
Gesamt<br />
(N=315)<br />
CHF 0-50 18 2 11<br />
CHF 51-100 26 5 17<br />
CHF 101-200 14 6 11<br />
CHF 201-300 7 8 8<br />
CHF 301-400 7 6 7<br />
CHF 401-500 5 9 6<br />
CHF 501-1000 20 32 25<br />
CHF > 1000 3 34 16<br />
Angaben in Prozent.<br />
Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19<br />
In Schweizer Haushalten erhalten Kinder<br />
und Jugendliche bis 18 Jahre pro Monat<br />
40 Millionen Franken. Dieser pro Kopf<br />
Betrag von CHF 25.- erhöht sich deutlich<br />
mit jedem Altersjahr. Den 13-22 Jährigen<br />
stehen mehrheitlich zwischen CHF 500-<br />
1000.- in Form von Taschengeld zur<br />
freien Verfügung, wo<strong>bei</strong> auf die 13-17<br />
Jährigen durchschnittlich zwischen CHF<br />
51-100.- im Monat fallen. Die 18-22<br />
Jährigen besitzen (bedingt durch<br />
eigenen Lohn in Lehre etc.) deutlich<br />
mehr: Ihr durchschnittliches monatliches<br />
Einkommen beläuft sich auf über CHF<br />
1000.-. 129 Das durchschnittliche<br />
monatliche Taschengeld der Teenager<br />
ist natürlich von den finanziellen<br />
Möglichkeiten der Eltern abhängig.<br />
Interessant ist ferner, dass Jugendliche,<br />
welche in städtischen Gebieten<br />
aufwachsen und Westschweizer eher<br />
mehr Taschengeld erhalten, als<br />
Teenager aus ländlichen Gebieten und Deutschweizer. 130 Auch die Berufstätigkeit der Eltern<br />
schlägt sich auf das Taschengeld der <strong>Jugendlichen</strong> nieder. Teenager, <strong>bei</strong> welchen <strong>bei</strong>de Elternteile<br />
berufstätig sind, erhalten durchschnittlich mehr im Monat. 131 Dies könnte sich im Gedanken einer<br />
Kompensation für die Abwesenheit der Eltern begründen. 132 Fakt ist jedoch, dass die heutigen<br />
<strong>Jugendlichen</strong> mehr Geld im Vergleich zu den früheren Generationen besitzen. 133 Durch diese<br />
zunehmende direkte Kaufkraft gewinnen <strong>bei</strong> Teenagern vor allem Markenartikel an Bedeutung. 134<br />
Hierauf wird in 4.2 (Bedeutung von Marken für Jugendliche) näher eingegangen.<br />
Der sog. Primärmarkt, auf welchem die <strong>Jugendlichen</strong> mit ihrem eigenen Einkommen Käufe tätigen,<br />
stellt den am wenigsten bedeutenden Markt dar. 135 Beachtlicher ist der Einflussmarkt, welcher im<br />
nächsten Punkt erläutert wird.<br />
▪ Indirekte Kaufkraft<br />
Eine Besonderheit der <strong>Jugendlichen</strong> als Zielgruppe ist die Tatsache, dass sie<br />
nicht nur direkte sondern auch indirekte Käufer darstellen. In früheren Zeiten lag<br />
der Kaufentscheid klar <strong>bei</strong> den Eltern. Jedoch sind es heutzutage immer<br />
häufiger die Kinder, welche bestimmen, was gekauft wird. 136 Jugendliche<br />
beeinflussen – wenn sie denn an einem Produkt interessiert sind - in hohem<br />
Masse das Einkaufsverhalten der Eltern und entdecken nicht nur neue Marken,<br />
sondern empfehlen und setzen diese auch häufig gleich durch. Dies gilt sowohl<br />
im Konsumgüterbereich als auch im Gebrauchsgüterbereich. 137 Jugendliche<br />
beeinflussen die Kaufentscheidungen der Familie nicht nur <strong>bei</strong> Produkten,<br />
welche sie für sich selbst brauchen, sondern auch <strong>bei</strong> hochwertigen Gütern wie<br />
bspw. <strong>bei</strong>m Auto. 138 Eine Auflistung der Einflüsse auf verschiedene Produkte,<br />
ist in nachfolgender Tabelle dargestellt. Bei dieser Untersuchung wurden 402<br />
Deutschschweizer Familien mit total 965 Familienmitgliedern über 10 Jahren<br />
befragt. 140 Familienmitglieder waren Kinder über 15 Jahre. Für jede<br />
17
Jugendmarkt<br />
untersuchte Produktgruppe oder Dienstleistung schätzte jedes Familienmitglied den eigenen Anteil<br />
am Kaufentscheid und denjenigen der anderen Familienmitglieder ein. So konnte gewährleistet<br />
werden, dass der Einfluss des Einzelnen nicht nur durch die Selbsteinschätzung ermittelt wurde,<br />
sondern auch durch die Bewertung der übrigen Mitglieder bestätigt und abgesichert werden<br />
konnte. 139<br />
Abbildung 3: Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter<br />
von 15-19 Jahren<br />
* Angaben in CHF<br />
Finanzen/<br />
Bildungswesen<br />
Pflegeprodukte/<br />
Kosmetik<br />
Ausflüge<br />
Nahrungsmittel<br />
Accessoirs/<br />
Spielwaren/<br />
Bekleidung<br />
Gebrauchsgüter<br />
für Bedarf<br />
der Eltern<br />
Bildung/Weiterbildung<br />
Bankverbindungen<br />
Versicherung<br />
Kapitalbildung/Vorsorge<br />
Haarpflege<br />
Gesichtspflege<br />
Körperpflege<br />
Dekokosmetik<br />
Dusch-/Badezusätze<br />
Schleckereien<br />
Softdrinks<br />
Kraftnahrung<br />
Konserven/Tiefkühlprodukte<br />
Fleisch<br />
Frischprodukte<br />
Alkohol soft<br />
Kaffee<br />
Alkohol hart<br />
Tagesausflüge<br />
Ferien<br />
Weekend<br />
Sportbekleidung<br />
Sportausrüstung200.-*<br />
Herrenoberbekleidung<br />
Damenoberbekleidung<br />
Spielwaren>50.-*<br />
Spielwaren200.-*<br />
PC, Drucker etc.<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Motorrad<br />
Film-/Videokamera<br />
Fotoapparate<br />
Möbel/Lampen<br />
Auto<br />
Haushaltgeräte<br />
Quelle: In Anlehnung an: Tomczak (1997), S. 13 ff.<br />
21<br />
20<br />
21<br />
19<br />
24<br />
28<br />
28<br />
30<br />
35<br />
32<br />
32<br />
31<br />
36<br />
37<br />
36<br />
34<br />
46<br />
44<br />
44<br />
42<br />
42<br />
47<br />
41<br />
43<br />
43<br />
42<br />
41<br />
44<br />
43<br />
48<br />
50<br />
48<br />
48<br />
51<br />
50<br />
49<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Anzahl Jugendliche in %, N=140<br />
Es wird somit ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche bzgl. der elterlichen Kaufentscheidungen in<br />
den verschiedenen Produktkategorien erheblich mitwirken.<br />
48<br />
18
Jugendmarkt<br />
Das Mitspracherecht <strong>bei</strong> Kaufentscheidungen lässt sich zum einen aus der antiautoritären<br />
Erziehung und aus der passiven Verweigerung ableiten. 140 Zum anderen sind die heutigen Kids in<br />
einigen Bereichen, so z.B. <strong>bei</strong> PC’s oder auch <strong>bei</strong> Kosmetikprodukten, besser informiert als ihre<br />
Eltern. Sie beraten, informieren und entscheiden deshalb mit. 141 Beim Einfluss von<br />
Kaufentscheidungen spielt auch das Alter eine wesentliche Rolle. Je älter die Kinder sind, desto<br />
mehr Mühe haben die Eltern ihren eigenen Einfluss <strong>bei</strong>m Kaufentscheid geltend zu machen. 142<br />
Teenager besitzen aber nicht nur einen Einfluss auf Kaufentscheidungen ihrer Eltern, auch<br />
Geschwister und der allgemeine Freundeskreis sind von den erheblichen Einflüssen der<br />
<strong>Jugendlichen</strong> nicht verschont. Weil Jugendliche trendsetzend, einflussreich und manchmal sogar<br />
manipulativ sind, 143 ist auch denkbar, dass sich „gewöhnliche“ Konsumenten an jugendlichen<br />
Konsumstilen orientieren. 144 Die Impulse, welche von der Jugendkultur ausgehen, können sich auf<br />
die gesamte Kultur auswirken. 145 Das Kaufverhalten der <strong>Jugendlichen</strong> strahlt somit auf das<br />
Kaufverhalten anderer Kunden aus.<br />
Die Einschätzung der Beeinflussung von <strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte stellt sich jedoch als schwierig dar.<br />
146 Sie wird auf ca. zwei bis vier Mrd. Franken jährlich geschätzt. 147 Für die Bestimmung der<br />
Intensität des jugendlichen Einflusses auf Dritte sind die Art des Produktes, das Produktinteresse,<br />
der eigene Anteil an der Verwendung und die finanzielle Beteiligung am Kauf der <strong>Jugendlichen</strong><br />
massgebend. 148<br />
Hieraus wird ersichtlich, dass Jugendliche nicht nur auf dem Primärmarkt anzutreffen sind, sondern<br />
dass sie auch auf dem Einflussmarkt ihre Macht ausüben. Ausserdem sind Teenager Kunden der<br />
Zukunft und treten somit ebenfalls auf dem zukünftigen Markt auf. Dieser wird im Folgenden<br />
erläutert.<br />
▪ Potenzielle Kaufkraft<br />
Schliesslich bilden Jugendliche auch einen zukünftigen Markt. 149 Die Entwicklung und Erfahrungen<br />
in der Kindheit und Jugend, so sind sich Verhaltensforscher weitgehend einig, bestimmen zu einem<br />
grossen Teil das Handeln von <strong>Jugendlichen</strong> und später auch das Verhalten im Erwachsenenalter.<br />
Dies gilt nicht zuletzt auch für das Konsumverhalten. 150 Durch die Schaffung von permanenten<br />
Produktpräferenzen bereits im Jugendalter können Unternehmen die Markentreue von Teenagern<br />
und somit auch zukünftige Umsätze sichern. 151 Jugendliche gewinnen somit als Kunden von<br />
morgen eine besondere strategische Bedeutung für Unternehmen. Nach dem Eintritt ins<br />
Erwachsenenalter stellen sie nämlich Nachwuchskunden mit potenzieller Kaufkraft dar.<br />
Es stellt sich jedoch für viele Unternehmen die Frage, ob in die Zielgruppe der <strong>Jugendlichen</strong><br />
investiert werden soll. Grund für diese Überlegung stellt die Tatschache dar, dass positive<br />
Deckungs<strong>bei</strong>träge meist erst langfristig, <strong>bei</strong> Bankprodukten bspw. erst mit durchschnittlich 25<br />
Jahren, möglich werden. Die Auseinandersetzung mit jungen Zielgruppen scheint jedoch, trotz der<br />
herrschenden Unsicherheit über zukünftige wirtschaftliche Erfolge, zur Sicherung eines potenziellen<br />
Kaufkraftzuflusses wichtig. 152 Der Marken- und Produktspeicher der <strong>Jugendlichen</strong> wächst nämlich<br />
mit den Jahren und bleibt auch meist erhalten. Wer es schafft, Jugendliche an seine Marke zu<br />
binden, dem werden diese Kunden auch noch im Erwachsenenalter treu sein. 153<br />
3.2.3 Einkommensverwendung<br />
Folgende Ausführungen geben Auskunft darüber, welche Produktbereiche im Allgemeinen für<br />
Jugendliche besonders geeignet sind, ihre Bedürfnisse, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte<br />
von <strong>Jugendlichen</strong>) erläutert worden sind, zu befriedigen. Eine ausführlichere Beschreibung folgt<br />
später in 4.3 (Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl). In unten angefügter Abbildung 4 fällt auf, dass Teenager<br />
in der Produktkategorie Mode einen Grossteil ihres Geldes ausgeben. Dieser Produktbereich<br />
verfügt über eine hohe Symbolwirkung. Durch sie lassen sich die Jugendbedürfnisse nach<br />
19
Jugendmarkt<br />
individueller Abgrenzung oder auch nach Gruppenzugehörigkeit ausdrücken. Auch der<br />
Musikkonsum stellt eine Besonderheit der jugendlichen Einkommensverwendung dar. Dieser wird<br />
von den <strong>Jugendlichen</strong> u.a. auch als Mittel zur Selbstdarstellung und zur Herstellung von<br />
Gruppenzugehörigkeit verwendet. 154 In diesem Bereich wird deshalb ebenfalls viel Geld<br />
ausgegeben. Die freizeitbezogenen Dienstleistungen (Ausgang/Bar/Disco) sind im<br />
Zusammenhang mit den Bedürfnissen nach Unabhängigkeit, Zugehörigkeit und Ich-Entwicklung für<br />
Jugendliche auch von grosser Bedeutung. 155 Deshalb wird ebenfalls in diesen Bereich für die<br />
Befriedigung der genannten Bedürfnisse investiert.<br />
Die unten angeführte Tabelle gibt einen Überblick über die Ausgaben der <strong>Jugendlichen</strong> in den<br />
verschiedenen Produktbereichen.<br />
Abbildung 4: Ausgaben von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren in verschiedenen<br />
Bereichen<br />
SMS<br />
Ausgang/Bar/Disco<br />
Kleider/Schuhe<br />
Musik-CDs<br />
Sparen<br />
Kino<br />
Essen<br />
Mobiltelefonieren<br />
Zigaretten/Alkohol<br />
Körper- und Haarpflegeprodukte<br />
Kosmetikartikel<br />
Zeitschriften/Magazine<br />
Konzerte<br />
Videos/DVDs<br />
Sport<br />
Sportbekleidung<br />
Auto<br />
Bücher<br />
Computer (Hardware)<br />
Sportanlässe<br />
Internet surfen<br />
Anderes<br />
Computerspiele<br />
Töffli/Velo<br />
Drogen<br />
MMS<br />
Sportgeräte<br />
2<br />
3<br />
4<br />
4<br />
6<br />
7<br />
7<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
12<br />
17<br />
19<br />
27<br />
30<br />
31<br />
31<br />
32<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Anzahl Jugendliche in %, N pro Item = 316<br />
Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19<br />
35<br />
39<br />
41<br />
46<br />
56<br />
64<br />
65<br />
65<br />
20
Jugendmarkt<br />
Es wird somit ersichtlich, dass bestimmte Produktbereiche, in denen vergleichsweise viel Geld<br />
ausgegeben wird, dazu dienen, verschiedene jugendspezifische Bedürfnisse (dies sind vor allem<br />
die soziale Zugehörigkeit, die Individualität und die Unabhängigkeit) zu befriedigen.<br />
3.3 Zusammenfassung<br />
Um den Jugendkonsum in seinen Eigenheiten zu verstehen, ist die Kenntnis über dessen<br />
Hintergründe von Bedeutung. Der Konsum dient einerseits zur Befriedigung von Grundbedürfnissen<br />
und andererseits aber auch zur Erwirkung von Zugehörigkeit, zur Demonstration von<br />
Status und/oder zur Kompensation. Ausserdem ist es wichtig, die verschiedenen Einflussfaktoren,<br />
welche auf die <strong>Jugendlichen</strong> einwirken, zu kennen. Bedeutende Komponenten in Bezug auf das<br />
Konsumverhalten von Teenagern stellen die Dimensionen Hedonismus vs. Pragmatismus und<br />
öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause dar. So weisen Jugendliche je nach Produkt- und<br />
Markenkategorie ein anderes Kaufverhalten auf.<br />
In diesem Kapitel wird ersichtlich, dass für Markenanbieter grosse Umsatzpotenziale im<br />
Jugendmarkt bestehen. Die Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes ist für eine erfolgreiche Entwicklung<br />
und für eine langfristige Erhaltung von Unternehmen in dreifacher Hinsicht erstrebenswert. Erstens<br />
können direkt gegenwärtige Umsätze mit dem den <strong>Jugendlichen</strong> zur Verfügung stehenden Geld<br />
erzielt werden. Zweitens können mit der gezielten Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes zukünftige<br />
Umsätze gesichert werden und drittens können indirekte Umsätze mit den von <strong>Jugendlichen</strong> und<br />
dem Jugendimage beeinflussten Kunden erzielt werden. 156<br />
In Bezug auf die Eigenheiten des Jugendkonsums fällt auf, dass vor allem in Bereichen wie Mode,<br />
Musik und Freizeit viel Geld ausgegeben wird. Diese Gebiete sind für Jugendliche typischerweise<br />
geeignet ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, und Demonstration von Individualität zu befriedigen.<br />
21
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
4 Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Jugendliche leben in der heutigen Gesellschaft in einer Welt, in der Marken durch die wachsende<br />
Zahl von Produkten 157 zum Alltag gehören. Marken stellen somit für Jugendliche eine<br />
Selbstverständlichkeit dar. Sie werden deshalb auch nicht mehr bewusst wahrgenommen. 158 Die<br />
zunehmende Angleichung von Produkten eröffnet aber für Unternehmen die Chance zur<br />
Differenzierung ihrer Marke. 159 Es liegt nun an den Unternehmen, ihre Marke mit<br />
präferenzprägenden Eigenschaften zu versehen und somit für die Kunden sichtbar zu machen. 160<br />
In einer informationsüberlasteten Gesellschaft können nur Marken mit „Charakter“ am Markt<br />
überleben. 161<br />
4.1 Begriffserklärungen<br />
4.1.1 Begriff Marke<br />
Die Marke wird „als ein in der Psyche des Konsumenten und sonstiger Bezugsgruppen der Marke<br />
fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer<br />
Dienstleistung“ 162 verstanden. Marken stellen somit Vorstellungsbilder in den Köpfen der Kunden<br />
dar und prägen das Wahlverhalten von Konsumenten. 163<br />
Indem Marken Leistungen identifizierbar und differenzierbar machen, 164 ergeben sie einen Nutzen<br />
für die Nachfrager, und daraus resultiert ein ökonomischer Wert für ein Unternehmen. 165 Grundlage<br />
hier<strong>bei</strong> bildet die Markenwirkung <strong>bei</strong> Kaufentscheidungen und Auswahlverfahren von<br />
Konsumenten. Der psychologische Zusatznutzen, welcher eine Marke für die Konsumenten stiftet<br />
ist von grosser Bedeutung. 166<br />
Marken besitzen auf der einen Seite funktionale und rationale Attribute, auf der<br />
anderen Seite haben sie emotionale und psychologische Bilder. Bei den funktionalen<br />
und rationalen Eigenschaften der Marke geht es darum, den Nutzen, welche<br />
bestimmte Produkteigenschaften mit sich bringen, zu schaffen, zu übermitteln und zu<br />
wahren. Der emotionale und psychologische Nutzen der Marke erfordert die<br />
Schaffung von Vertrauen, welches von den Konsumenten gefühlt werden soll. 167 Der<br />
emotionale Nutzen einer Marke wird häufig durch sog. Markenbilder geschaffen. An<br />
dieser Stelle wird auf 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung) verwiesen.<br />
4.1.2 Begriff <strong>Markenpositionierung</strong><br />
„Unter einer <strong>Markenpositionierung</strong> versteht man die Abgrenzung der eigenen Marke von<br />
Konkurrenzmarken. Die gewählten Positionierungseigenschaften müssen da<strong>bei</strong> den Wünschen und<br />
Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen und für diese relevant sein.“ 168 Bei der<br />
<strong>Markenpositionierung</strong> geht es demnach um ein Her<strong>bei</strong>führen von subjektiven Nutzeneindrücken<br />
und um die Unterscheidbarkeit der eigenen Marke von Konkurrenzprodukten. Die <strong>Markenpositionierung</strong><br />
hat strategischen Charakter, weil sie grundlegend für die Gestaltung des Marketing-<br />
Mixes ist. 169 Die Schwierigkeit einer erfolgreichen <strong>Markenpositionierung</strong> besteht für Unternehmen<br />
darin, dass die heutige Gesellschaft von gesättigten Märkten, immer stärker austauschbar erlebten<br />
Produkten und fragmentiertem und hedonistischem Konsumentenverhalten geprägt ist. Im<br />
Konsumgüterbereich lässt sich dementsprechend ein kontinuierlicher Rückgang der<br />
Markenbindung feststellen. 170<br />
Für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> müssen aus Sicht der Nachfrager wichtige<br />
Nutzenmerkmale herangezogen werden. Die gewählten Merkmalsausprägungen müssen von den<br />
22
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
potenziellen Konsumenten als positiv bewertet werden und zum Erscheinungsbild der<br />
Unternehmung passen. Des Weiteren soll eine Beschränkung auf ein oder wenige markante<br />
Merkmale und Nutzenkriterien stattfinden. Die gewählte Positionierung soll schliesslich ein eigenes<br />
und unverwechselbares Profil gewinnen 171 und somit eine Differenzierung zur Konkurrenz zur<br />
Folge haben. 172<br />
Für Unternehmen bereitet die Feststellung, welche wirklichen Wünsche und Bedürfnisse die<br />
Kunden bzgl. eines Produkts haben bzw. welche Nutzenmerkmale aus subjektiver Sicht wichtig<br />
sind, oft Schwierigkeiten. Die für die Kunden wichtigsten Leistungsmerkmale einer Marke werden<br />
von Unternehmen oft unterschätzt und andere, aus Kundensicht weniger wichtige Merkmale,<br />
werden vielfach überschätzt. Bei der <strong>Markenpositionierung</strong> ist es deshalb sehr wichtig, dass die<br />
Vorstellungen und Bedürfnisse der Konsumenten bekannt sind. 173<br />
Im Folgenden wird deshalb darauf eingegangen, welche Nutzenmerkmale von Marken für<br />
jugendliche Kunden wichtig sind. Aufgrund der da<strong>bei</strong> gewonnenen Kenntnisse werden<br />
Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> abgegeben.<br />
4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche<br />
Durch die steigende direkte Kaufkraft der Teenager gewinnen vor allem Markenartikel <strong>bei</strong> dieser<br />
Zielgruppe an Bedeutung. Um Jugendmarken zu verstehen, muss vorerst der Frage nachgegangen<br />
werden, aufgrund welcher Faktoren ihnen die Heranwachsenden Wichtigkeit <strong>bei</strong>messen. Im<br />
weiteren Verlauf der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t wird deshalb auf das Markenbewusstsein und die<br />
Präferenzen der Teenager eingegangen.<br />
4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen<br />
Unter Markenbewusstsein wird die Fähigkeit verstanden, Marken sowohl optisch und dem Namen<br />
nach zu unterscheiden, als sie auch als verschiedene Markenpersönlichkeiten mit<br />
unterschiedlichen Gesichtern zu sehen. 174<br />
Jugendliche weisen durch den hohen Massenmedienkonsum eine grosse Marken- und<br />
Produktkenntnis auf, welche jene der Eltern schnell übertrifft. 175 Vor allem <strong>bei</strong> Produkten, die<br />
Jugendliche in der Öffentlichkeit verwenden, 176 weisen sie ein hohes<br />
Markenbewusstsein auf. So ist bspw. der Produktbereich Kleidung nicht<br />
durchgehend mit einem hohen Markenbewusstsein ausgestattet.<br />
Produkte, welche für Dritte nicht direkt einsehbar sind, so z.B. Socken,<br />
Handschuhe oder allgemeine Accessoires, werden von den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> eher funktional betrachtet. Wenn jedoch genügend<br />
finanzielle Mittel vorhanden sind, spielen Marken auch in diesen<br />
Bereichen eine wichtige Rolle. 177<br />
Jugendliche sind im Umgang mit Marken kritisch und anspruchsvoll. Sie<br />
sind gute Markenkenner mit einem hohen Markenbewusstsein. 178<br />
Gründe hierfür liegen für die <strong>Jugendlichen</strong> vor allem im Prestige, in der<br />
Demonstration von Trendyness, in der Annerkennung und in der<br />
Akzeptanz in der Gruppe, welche durch Verwendung bestimmter<br />
Marken erreicht werden können. 179<br />
Jugendliche stellen Konsumenten dar, welche genau wissen, was sie wollen und was sie nicht<br />
wollen. 180 Sie haben, wie vorher erwähnt, ein hohes Markenbewusstsein und auch stabile<br />
Markenpräferenzen. 181 So sind sich die <strong>Jugendlichen</strong> in den meisten Bereichen einig, welches die<br />
23
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
„richtigen“ Marken sind. Im Bekleidungsbereich haben bspw. Nike, Adidas, Levi’s und Miss Sixty für<br />
Mädchen 182 die Nase eindeutig vorne (vgl. Abbildung 14 im Anhang 1).<br />
Im Electronic-Bereich ist vor allem die Handymarke Nokia <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> äusserst beliebt<br />
(vgl. Abbildung 15 im Anhang 1). Eine Besonderheit in diesem Bereich stellt sich durch eine hohe<br />
Markentreue dar. Jugendliche sind aber zugunsten eines neueren Produktes bereit, ihre<br />
herkömmliche Marke zu verlassen. Die angesagtesten Marken sind in diesem Gebiet<br />
deckungsgleich mit den neusten Modellen. 183<br />
4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche<br />
Marken haben verschiedene Funktionen. Auf der einen Seite <strong>bei</strong>nhalten Marken Orientierungshilfen<br />
<strong>bei</strong> der Auswahl von Produkten (Orientierungsfunktion). D.h. durch eine durch Marken geschaffene<br />
erhöhte Markttransparenz ist die Identifizierung von markierten Leistungen für<br />
die Nachfrager schneller möglich. Der Such- und Informationsaufwand wird<br />
verringert. Weiter erfüllt eine Marke auch die Entlastungsfunktion. Bei einer<br />
Zufriedenstellung des Kunden <strong>bei</strong> einem Markenerstkauf wird <strong>bei</strong> einem<br />
Wiederkauf die Kaufentscheidung erheblich beschleunigt und vereinfacht. Eine<br />
dritte Funktion besteht darin, das durch allfällige Informationsdefizite ausgelöste<br />
Risikoempfinden der Konsumenten mit einer vertrauenswürdigen Marke zu<br />
mindern (Risikominimierungsfunktion). Aufgrund der dadurch geschaffenen<br />
Bekanntheit, Kompetenz und Identität einer Marke kann ihr Vertrauen<br />
entgegengebracht werden (Vertrauensfunktion). 184<br />
Marken werden aber von Nachfragern auch verwendet, um ihre (Wunsch-)<br />
Identität vor sich selbst und vor anderen zum Ausdruck zu bringen. 185 Marken<br />
verfügen deshalb neben den genannten Funktionen auch über symbolische,<br />
sozial-expressive Funktionen, welche im Folgenden als sog. Aussenwirkung<br />
bezeichnet werden. Sie bündeln als Schlüsselinformationen bestimmte<br />
kognitive und emotionale Assoziationen der Konsumenten und können aufgrund<br />
dieser gebildeten Markenimages nun Demonstrations- sowie Anpassungs- und<br />
Abgrenzungsfunktionen <strong>bei</strong>nhalten. 186 Diese Funktionen sind für Teenager vor allem im Hinblick auf<br />
die Markenverwendung von grosser Bedeutung.<br />
▪ Unter der Demonstrationsfunktion einer Marke wird die Darlegung von Aspekten der eigenen<br />
Persönlichkeit durch Verwendung einer bestimmten Marke symbolisiert. Es findet somit eine<br />
Mitteilung der Konsumenten an die Umwelt statt. Jugendliche bringen durch Verwendung<br />
bestimmter Marken zum Ausdruck, welches ihr ideales oder reales Selbstbild ist. 187 Durch die<br />
Demonstrationsfunktion einer Marke können sie Individualität und sozialen Status ausstrahlen.<br />
▪ Mit der Anpassungs- und Abgrenzungsfunktion bringen Jugendliche ihre<br />
Gruppenzugehörigkeit bzw. Abgrenzung zu anderen Gruppen und Mitläufern 188 zum Ausdruck.<br />
Marken gehören demnach auch zur äusserlichen Kennzeichnung von verschiedenen<br />
Gruppen/Szenen. 189 Die Anpassungs- und Abgrenzungsfunktion von Marken stiftet den<br />
Heranwachsenden Hilfe vor sozialem Druck, da in einer Gruppe von gleichaltrigen Teenagern<br />
bestimmte Normen, so bspw. die Erforderlichkeit bestimmte Marken zu verwenden, erfüllt werden<br />
müssen, um dazuzugehören. 190<br />
Bei diesen sozial-expressiven Funktionen von Marken spielen demnach die typischen Jugend-<br />
Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstgestaltung, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse<br />
und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>) erläutert wurden, eine wesentliche Rolle. 191 Da, wie einleitend<br />
erwähnt, in der Jugend vor allem die eigene Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl noch nicht<br />
sehr ausgeprägt sind, suchen die Heranwachsenden in dieser Zeit vielfach durch die Verwendung<br />
bestimmter Marken nach Orientierungshilfen und Anerkennung. 192 Ob nun Jugendliche mit der<br />
24
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Verwendung bestimmter Marken eher persönlichen Stil demonstrieren wollen oder ob sie<br />
Zugehörigkeit erfahren wollen, hängt z.T. mit dem Alter zusammen. Bis etwa 15 Jahre ist für<br />
Teenager die Clique sehr wichtig. Sie suchen deshalb eher nach Integration in die Gruppe. Mit<br />
zunehmendem Alter jedoch steigt das Bedürfnis, sich zu individualisieren und den eigenen Stil zu<br />
beweisen. 193<br />
Im Folgenden werden ausgewählte Produktkategorien auf Kaufmotive von <strong>Jugendlichen</strong> geprüft.<br />
Da<strong>bei</strong> wird auf die spezifischen Markentreiber von verschiedenen Produktkategorien bzw.<br />
unterschiedlichen Marken eingegangen. Anschliessend werden die optimalen Positionierungen der<br />
verschiedenen Markenkategorien aufgezeigt.<br />
4.3 Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl<br />
Ob nun eine Marke von den <strong>Jugendlichen</strong> als „cool“ oder „uncool“ gewertet wird, hängt von<br />
verschiedenen Faktoren ab. So beurteilen Teenager Marken oft dahingehend, ob diese witzig<br />
„rüberkommen“ und eine gewisse Bekanntheit besitzen oder ob sie eher normal, altmodisch oder<br />
gar dümmlich wirken. 194 Wie in nachfolgenden Ausführungen zu sehen sein wird, muss jedoch<br />
zuerst zwischen verschiedenen Markenkategorien unterschieden werden. Denn nicht alle Marken<br />
haben denselben Anforderungen zu genügen.<br />
4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien<br />
In der Jugendstudie „Bravo Faktor Jugend 6: Lebenswelten und Konsum“ von Iconkids & Youth in<br />
München, welche im Auftrag von der Bauer Media KG durchgeführt wurde, sind über 500<br />
Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zum Thema Konsum und Marken befragt worden. Eine<br />
Auswahl der wichtigsten Produktbereiche und Marken wurde in der Studie untersucht, um ein<br />
möglichst gutes Abbild der jugendlichen Konsumwelt darzustellen. Um herauszufinden, welches die<br />
wichtigen Kriterien für den Kauf einer Jugendmarke sind, konnten die von Iconkids & Youth<br />
befragten Teenager 20 Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Dies wurde in insgesamt 13<br />
Produktbereichen 195 durchgeführt. Die Ergebnisse aller Bereiche wurden zusammengefasst und es<br />
resultierte ein Benchmark, der ein generelles Anforderungsprofil der <strong>Jugendlichen</strong> an „ihre“ Marken<br />
darstellt. 196<br />
25
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Abbildung 5: Benchmark für Jugendmarken<br />
Eine erfolgreiche Marke im<br />
Jugendmarkt …<br />
sieht besonders gut aus<br />
verwenden auch die eigenen Freunde<br />
bietet gute Produkteigenschaften<br />
beweist persönlichen Stil<br />
ist in und trendy<br />
bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />
passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />
damit kann man ein bisschen angeben<br />
ist für bestimmte Gelegenheiten<br />
gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />
Benchmark<br />
aus 13 Produktbereichen<br />
Durchschnitt 2.0<br />
Alle Befragten, n = 525/Mittelwerte aus der Vergabe von jeweils 20 Punkten für 13 Produktbereiche<br />
Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 21, online<br />
2.4<br />
2.2<br />
3.2<br />
2.2<br />
2.1<br />
2.6<br />
1.8<br />
1.1<br />
1.2<br />
1.3<br />
Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass im Allgemeinen gute Produkteigenschaften und ein gutes<br />
Preis-Leistungsverhältnis einer Marke für Teenager wichtig sind. Dieses Kaufmotiv spielt vor allem<br />
<strong>bei</strong> schon etwas älteren <strong>Jugendlichen</strong> eine grössere Bedeutung. Mit zunehmendem Alter wird mehr<br />
auf Produkteigenschaften geachtet. 197 Ausserdem soll das Produkt gut aussehen und dem Trend<br />
entsprechen. Dieser Aspekt steht vor allem <strong>bei</strong> den Jüngeren besonders im Vordergrund. 198<br />
Wichtig ist aber auch, dass die eigenen Freunde die Vorliebe für die Marke teilen. Wenn eine<br />
Marke von der Peergroup isolieren würde, wird sie von den <strong>Jugendlichen</strong> nicht akzeptiert. Was<br />
jedoch Teenager denken, die nicht zum Freundeskreis gehören, fällt für die Markenwahl nicht gross<br />
ins Gewicht.<br />
Anhand dieser Resultate und im Zusammenhang mit den in 4.2.2 erläuterten Funktionen von<br />
Marken für Jugendliche, lassen sich drei Elemente, die für Teenager in Bezug auf die Markenwahl<br />
von Bedeutung sind, definieren:<br />
▪ Emotionale Nähe, Aussenwirkung und Pragmatismus<br />
Vor allem das emotionale Involvement, welches auch als emotionale Nähe bezeichnet werden<br />
kann, 199 ist für die Markenwahl der jugendlichen Kunden entscheidend. 200 Es sind persönliche<br />
Werte, Motive und Einstellungen, welche stark mit dem emotionalen Involvement<br />
zusammenhängen. 201 Unter emotionaler Nähe wird die Nähe zur eigenen Persönlichkeit<br />
verstanden, mit welcher bestimmte Marken von <strong>Jugendlichen</strong> erlebt werden. 202<br />
Aus der Bravo Faktor Jugend Studie von Iconkids & Youth über die<br />
Lebenswelten und den Konsum von <strong>Jugendlichen</strong> sind folgende Merkmale bzgl.<br />
der emotionalen Nähe ersichtlich geworden: Produkte, die mit Mode und Musik<br />
zu tun haben, geniessen typischerweise eine hohe emotionale Nähe. Solche<br />
Produkte werden von den <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>nahe mit derselben psychologischen<br />
26
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Nähe eingestuft, wie die besten Freunde und die Familie. Produkte aus diesem Bereich helfen<br />
fundamentale Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>m Erwachsenwerden zu befriedigen. In den<br />
Bereichen Handy und Handynetze ist der Spass an der Sache wichtiger. Sie<br />
sind nur Mittel zum (wichtigen) Zweck und besitzen deshalb nur eine mittlere<br />
emotionale Nähe. Am pragmatischsten werden Esswaren und Getränke<br />
beurteilt. In diesen Bereichen wird im Allgemeinen keine emotionale Nähe zu<br />
den Produkten erwartet. 203<br />
Der Kauf von Angeboten mit grosser emotionaler Nähe wie bspw. Kleidung<br />
bereitet den Nachfragern Freude und befriedigt persönliche Lustbedürfnisse.<br />
Jedoch ist mit einem solchen Kauf auch ein soziales Risiko verbunden, da durch<br />
die Demonstrationsfunktion <strong>bei</strong>m Konsum solcher Angebote, Hinweise auf die<br />
Persönlichkeit des Konsumenten abgegeben werden. 204 Somit wird ersichtlich,<br />
dass die sog. Aussenwirkung (wie bereits in 3.1.3<br />
(Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erläutert) auch eine tragende Rolle <strong>bei</strong> der<br />
Markenwahl spielt. Sie gibt an, in welchem Masse Marken von <strong>Jugendlichen</strong><br />
verwendet werden, um sich in der Peergroup zu positionieren (Integration) oder<br />
sich von anderen abzugrenzen (Individualisierung). 205 Typischerweise weisen Marken, welche in<br />
der Öffentlichkeit verwendet werden eine hohe Aussenwirkung auf. Demgegenüber stehen jene<br />
Marken, welche zuhause verwendet werden. Bei ihnen machen sich die <strong>Jugendlichen</strong> im<br />
Allgemeinen keine Gedanken über die Aussenwirkung. Die Bravo Faktor Jugend Studie von<br />
Iconkids & Youth zeigt, dass Produktbereiche wie Handygeräte, Handynetze und<br />
Taschen/Rucksäcke von den <strong>Jugendlichen</strong> im Allgemeinen verwendet werden, um sich in eine<br />
bestimmte Gruppe anzupassen und sich somit in diese zu integrieren. Die Verwendung bestimmter<br />
Marken in den Bereichen Mode, Make-up, Düfte und Musik-CDs wird vielfach dazu benutzt, um die<br />
eigene Persönlichkeit auszudrücken und sich damit zu individualisieren. Man möchte sich in diesen<br />
Produktbereichen tendenziell eher abgrenzen. Ganz anders sieht das <strong>bei</strong> den Produktbereichen<br />
wie Süssigkeiten und Chips aus. Bei deren Verwendung werden im Allgemeinen<br />
keine Gedanken über die Auswirkungen gefasst. 206 Ein dritter Faktor, welcher <strong>bei</strong><br />
der Markenwahl von <strong>Jugendlichen</strong> ergänzend wirkt 207 , stellt die Preiskomponente<br />
dar. Wie bereits in 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erwähnt, handeln<br />
Teenager in manchen Produktbereichen sehr pragmatisch.<br />
27
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Abbildung 6: Aussenwirkung von Produkten<br />
Chips<br />
Süssigkeiten/Schokoriegel<br />
Softdrinks<br />
Handy-Netze<br />
Taschen/Rucksäcke<br />
Handys<br />
Duft<br />
Schuhe<br />
Musik-CDs<br />
Make-up- und<br />
Schminkprodukte*<br />
Mode, Kleidung<br />
Deos<br />
Körper- und<br />
Haarpflegeprodukte<br />
Haarstyling<br />
8<br />
8<br />
12<br />
17<br />
27<br />
30<br />
29<br />
32<br />
Aussenwirkung von Produkten<br />
36<br />
25<br />
29<br />
43<br />
49<br />
52<br />
54<br />
40<br />
61<br />
49<br />
30<br />
31<br />
50<br />
31<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
53<br />
29<br />
Eigenen Stil zeigen Dazugehören Keine Gedanken machen<br />
Alle Befragten, n = 525/ Angaben in Prozent/ * nur Mädchen befragt, n = 256<br />
Quelle: In Anlehnung an: Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />
67<br />
63<br />
27<br />
43<br />
39<br />
47<br />
35<br />
41<br />
34<br />
37<br />
34<br />
29<br />
24<br />
18<br />
19<br />
8<br />
9<br />
4<br />
Functional<br />
Standards<br />
Shared Basics<br />
Ego Sings<br />
In-<br />
Betweens<br />
Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass der jugendliche Produktemix unterschiedliche<br />
Grundbedürfnisse befriedigt. Jugendliche setzen ihre Schwerpunke in der Vielfalt von Produkten<br />
auf dem Markt individuell unterschiedlich. Jedoch wird <strong>bei</strong> den meisten Produktbereichen ein<br />
Minimum an emotionaler Nähe gefordert. Aus den beschriebenen drei Treibern der Markenwahl <strong>bei</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong> können vier verschiedene Kategorien gebildet werden: 208<br />
▪ Ego Signs 209<br />
Ego Signs zeichnen sich durch eine grosse emotionale Nähe und die Wichtigkeit der Trendyness<br />
aus. 210 Jugendliche erwarten von Ego Signs ein gutes Produktdesign und verwenden diese<br />
hauptsächlich zur Selbstdarstellung 211 , d.h. um persönlichen Stil zu beweisen und um sich zu<br />
individualisieren. Diese Markenkategorie weist somit eine hohe Aussenwirkung auf. 212 Im Bereich<br />
der Ego Signs weisen Jugendliche eine höhere Preistoleranz 213 auf als in anderen Bereichen. Sie<br />
28
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
sind öfters bereit etwas mehr für ein solches Produkt auszugeben. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
ist für Jugendliche <strong>bei</strong> Ego Signs nicht sehr wichtig. 214<br />
Produktbereiche, die Ego Signs darstellen, sind typischerweise Mode (für Dritte leicht sehbar),<br />
Schuhe, Musik-CDs, Make-up und Düfte. 215<br />
▪ Shared Basics 216<br />
Zu den Shared Basics gehören Produktbereiche, die eine mittlere emotionale Nähe aufweisen,<br />
jedoch, anders als die Ego Signs, zur Befriedigung universeller Grundbedürfnisse dienen. 217<br />
Bzgl. Aussenwirkung geht es den <strong>Jugendlichen</strong> in dieser Kategorie vor allem um Zugehörigkeit 218<br />
und Anlehnung an den Mainstream. Produkte der Shared Basic Kategorie können als Schutz vor<br />
sozialem Druck verwendet werden. 219 Im Unterschied zu den Ego Signs sind die <strong>Jugendlichen</strong> in<br />
dieser Kategorie preissensibler und achten eher auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. 220<br />
Beispiele für typischerweise den Shared Basics zugeordnete Produktbereiche sind Taschen/<br />
Rucksäcke und Handys. 221<br />
▪ Functional Standards 222<br />
Bei den Functional Standards geht es nicht mehr um emotionale Nähe und Aussenwirkung. D.h.<br />
Jugendliche fühlen sich mit der Marke nicht persönlich verbunden und machen sich im Allgemeinen<br />
keine Gedanken über die Aussenwirkung. 223 Hier steht der Produktnutzen im Vordergrund. Das<br />
Produkt muss durch seine Produkteigenschaften als solche überzeugen.<br />
Zu dieser Gruppe werden bspw. Süssigkeiten, Chips und Softdrinks eingeteilt, da Jugendliche<br />
diesen Bereichen relativ neutral gegenüberstehen. Diese Kategorie der Functional Standards steht<br />
als Ausdruck von jugendlichem Pragmatismus. Es geht hier vor allem um ein gutes Preis-<br />
Leistungsverhältnis. 224<br />
Diese erwähnte Einteilung anhand der drei Treiber emotionale Nähe, Aussenwirkung und Preis-<br />
Leistungsverhältnis ist jedoch nicht immer eindeutig möglich. Deshalb existiert eine vierte<br />
Markenkategorie: die In-Betweens.<br />
▪ In-Betweens<br />
Im Bereich der In-Betweens wird der Zweck des Produktes bzw. der Marke von den <strong>Jugendlichen</strong><br />
ganz unterschiedlich gesehen. Die persönlichen Präferenzen schwanken in diesem Bereich sehr<br />
stark. 225 Gute Produkteigenschaften und das Preis-Leistungsverhältnis spielen jedoch in dieser<br />
Kategorie immer eine Rolle. Beispiele für schwer zuordenbare Produktbereiche sind Körper-/<br />
Haarpflege, Deos oder Haarstyling. Am Beispiel der In-Between Kategorie „Deos“ lässt sich<br />
genauer erklären, was hiermit gemeint ist: Jugendliche, die den Sinn der Deo-Verwendung darin<br />
sehen, eigenen Stil zu beweisen, möchten auch ein markantes Produkt, sowohl im Design als auch<br />
im Duft. Wer nun aber mit einem Deo Zugehörigkeit zu einer Gruppe demonstrieren will, möchte<br />
sich mit dem Produkt im eigenen Freundeskreis brüsten können. Für Jugendliche jedoch, die sich<br />
keine grossen Gedanken über den Zweck eines Deos machen wollen, wünschen ein Produkt, das<br />
wirkt, immer passt und allen Teenagern gefällt. 226<br />
Aufgrund der schweren Zuordenbarkeit der In-Betweens wird im weiteren Verlauf der Ar<strong>bei</strong>t nur auf<br />
die Kategorien der Ego Signs, der Shared Basics und der Functional Standards eingegangen.<br />
Die unterschiedlichen Markenkategorien (exkl. In-Betweens) können anhand folgender Graphik<br />
zusammengefasst werden:<br />
29
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Abbildung 7: Markenkategorien im Überblick<br />
Emotionale Nähe<br />
grosse<br />
mittlere<br />
kleine<br />
Chips<br />
Süssigkeiten<br />
Softdrinks<br />
keine<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Handygeräte<br />
Rucksäcke/Taschen<br />
Handynetze<br />
Functional Standards<br />
Bekleidung<br />
Düfte und Make-up<br />
Musik-CDs<br />
Shared Basics<br />
Integration Individualität<br />
Ego Signs<br />
Aussenwirkung<br />
Die Kenntnis der Einteilung in die Kategorien Ego Signs, Shared Basics, Functional Standards und<br />
In-Betweens ist für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong> im Jugendmarkt wichtig. Aus obiger<br />
Abbildung wird deutlich, dass den verschiedenen Markenkategorien bestimmte Produktkategorien<br />
zugeordnet werden können.<br />
Im Folgenden soll gezeigt werden, dass Produkte, die typischerweise in eine der oben definierten<br />
Markenkategorien fallen, durch eine gezielte Positionierung auch aus diesen ausbrechen können.<br />
4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien<br />
Das Marktforschungsinstitut Iconkids & Youth hat im Jahre 2002 eine sog. Markentreiberanalyse in<br />
den Bereichen Mode/Bekleidung, Schuhe, Softdrinks, Handys und Mobilfunknetze durchgeführt.<br />
Da<strong>bei</strong> wurden je Produktbereich Marken, welche gemäss obiger Einteilung den verschiedenen<br />
Kategorien zugeordnet sind, auf Treiber für den Markenkauf geprüft. Auch hier konnten<br />
Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Jenem<br />
Motiv, welches die grösste Bedeutung für den Markenkauf hat, wurde am meisten Punkte<br />
zugewiesen.<br />
In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t werden verschiedene Marken in den Produktbereichen Mode/Bekleidung und<br />
Softdrinks <strong>bei</strong>spielhaft für andere Produktkategorien bzgl. ihrer Treiber aufgezeigt.<br />
▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Mode/Bekleidung (für<br />
Mädchen) 227<br />
Obwohl oben gezeigt wurde, dass der Kleidungsbereich typischerweise zu den Ego Signs gehört,<br />
lassen sich innerhalb des Produktbereiches unterschiedliche Markenkategorien definieren. Die drei<br />
untersuchten Marken im Modebereich für Mädchen sind Miss Sixty, H&M und C&A.<br />
30
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Abbildung 8: Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen)<br />
Eine erfolgreiche Marke im<br />
Jugendmarkt …<br />
sieht besonders gut aus<br />
Miss Sixty<br />
Ego Sign<br />
n = 204<br />
Index: 100<br />
117<br />
verwenden auch die eigenen Freunde<br />
90<br />
bietet gute Produkteigenschaften<br />
85<br />
beweist persönlichen Stil<br />
120<br />
ist in und trendy<br />
105<br />
bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />
80<br />
passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />
100<br />
damit kann man ein bisschen angeben<br />
123<br />
ist für bestimmte Gelegenheiten<br />
85<br />
gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />
93<br />
Alle Kennerinnen der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark<br />
Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 40, online<br />
H&M<br />
C&A<br />
Shared Functional<br />
n = 245<br />
n = 252<br />
Index: 100<br />
Index: 100<br />
Aus der oben angeführten Graphik wird ersichtlich, dass Miss Sixty ein sehr modisches Image<br />
geniesst und von den befragten Teenagern hauptsächlich gekauft wird, um persönlichen Stil zu<br />
zeigen und um sich mit der Marke brüsten zu können. 228 Miss Sixty Produkte sind aber eher teurer<br />
als die anderen Produkte. Da die Heranwachsenden <strong>bei</strong> dieser Marke tendenziell auch weniger auf<br />
den Preis achten, 229 ist sie in die Kategorie der Ego Signs zuzuordnen. Die Kleidermarke C&A<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass die Kategorien „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ und „passt <strong>bei</strong><br />
allen Gelegenheiten“ um je 50 Punkte über dem Durchschnitt liegt. D.h. C&A steht für Jugendliche<br />
hauptsächlich für gute Qualität zu günstigen Preisen und stellt somit eine Marke der Kategorie<br />
Functional Standards dar. Die Kleidermarke H&M gehört der Kategorie der Shared Basics an, da<br />
sie von den <strong>Jugendlichen</strong> als in und trendy gesehen wird aber zugleich ein gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis aufweist. 230<br />
▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Softdrinks 231<br />
Der Bereich der Softdrinks gehört typischerweise den Functional Standards an. Jedoch lassen sich<br />
auch hier unterschiedliche Markenkategorien innerhalb des Bereiches feststellen. Bei den<br />
Softdrinks wurde eine Markentreiberanalyse für die Produkte Red Bull, Coca Cola und Fanta<br />
durchgeführt.<br />
120<br />
95<br />
93<br />
95<br />
118<br />
110<br />
95<br />
69<br />
92<br />
100<br />
63<br />
95<br />
119<br />
80<br />
73<br />
150<br />
150<br />
69<br />
131<br />
87<br />
31
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Abbildung 9: Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks<br />
Eine erfolgreiche Marke im<br />
Jugendmarkt …<br />
sieht besonders gut aus<br />
verwenden auch die eigenen Freunde<br />
bietet gute Produkteigenschaften<br />
beweist persönlichen Stil<br />
ist in und trendy<br />
bietet was Vernünftiges fürs Geld<br />
passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten<br />
damit kann man ein bisschen angeben<br />
ist für bestimmte Gelegenheiten<br />
gefällt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />
Red Bull<br />
Ego Sign<br />
n = 253<br />
Index: 100<br />
Alle Kenner der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark<br />
Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 42, online<br />
Coca Cola<br />
Shared Basics<br />
n = 262<br />
Index: 100<br />
Fanta<br />
Functional Standard<br />
n = 262<br />
Index: 100<br />
Mit obiger Graphik 232 wird ersichtlich, dass die Marke Red Bull ein Ego Sign darstellt. Es wird von<br />
Teenagern getrunken, um persönlichen Stil zu beweisen und weil das Getränk in und trendy ist.<br />
Ausserdem wollen Jugendliche mit Red Bull gegenüber anderen <strong>Jugendlichen</strong> etwas angeben.<br />
Coca Cola hingegen gehört zu der Kategorie der Shared Basics. Es schmeckt allen <strong>Jugendlichen</strong><br />
und wird auch im Freundeskreis geschätzt. Dieses Getränk passt <strong>bei</strong> allen Gelegenheiten und ist<br />
auch trendy. Im Unterschied zu Red Bull aber achten die <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong> Coca Cola eher auf ihr<br />
Geld. Bei der letzten untersuchten Getränkemarke Fanta ist es vor allem der gute Geschmack und<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis, welche die <strong>Jugendlichen</strong>, falls die Marke auch in der Clique<br />
akzeptiert ist, überzeugen. Fanta ist deshalb als Functional Standard einzuordnen.<br />
4.3.3 Folgerung<br />
Aus obigen Ausführungen wird ersichtlich, dass es keinen „Königsweg“ zur Schaffung einer<br />
erfolgreichen Jugendmarke gibt. Vielmehr führen meist verschiedene Wege zum Erfolg. 233 Für<br />
jeden Produktbereich sind andere Markentreiber typisch. Hinzu kommt, dass auch innerhalb der<br />
verschiedenen Produktbereiche unterschiedliche Strategien zum Erfolg führen können. Wer<br />
Jugendliche demnach als Zielgruppe gewinnen will und von seiner Marke zu überzeugen versucht,<br />
muss sich insbesondere über seine eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. 234<br />
In der Kategorie der Ego Signs muss nämlich damit gerechnet werden, dass mit dem Angebot nicht<br />
alle <strong>Jugendlichen</strong> erreicht werden können, da diese Kategorie stark polarisiert. Ausserdem herrscht<br />
für Unternehmen das Risiko, <strong>bei</strong> mangelnder Dynamik und Potenzial nicht dauernd auf dem<br />
aktuellsten Stand des Trends zu sein. Folge hiervon wäre ein Verlust der Glaubwürdigkeit<br />
gegenüber <strong>Jugendlichen</strong>. Die Marke wäre fortan out. 235<br />
Für eine erfolgreiche Positionierung von Marken <strong>bei</strong> Teenagern sollten sich also vorerst folgende<br />
Fragen gestellt werden: 236<br />
▪ Sollte eine Marke eher den pragmatischen Nutzen oder die emotionale Nähe für Jugendliche in<br />
den Vordergrund stellen?<br />
113<br />
95<br />
71<br />
121<br />
146<br />
64<br />
57<br />
192<br />
114<br />
86<br />
106<br />
127<br />
123<br />
58<br />
104<br />
95<br />
104<br />
67<br />
50<br />
114<br />
88<br />
114<br />
117<br />
68<br />
83<br />
118<br />
104<br />
83<br />
86<br />
107<br />
32
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
▪ Hat eine Unternehmung genug Dynamik und Potenzial, um die Marke ständig auf dem neusten<br />
Stand zu halten, damit sie eine bestimmte Trendyness ausstrahlt? Oder sollte die Marke lieber<br />
zeitlose Jugendbedürfnisse befriedigen?<br />
▪ Ist es der Marke möglich, die Masse der Teenager zu erreichen oder sollte sie lieber ein kleines,<br />
aber feines Segment bedienen?<br />
Haben sich Antworten auf diese Fragen finden können, lässt sich die eigene Marke einem der oben<br />
beschriebenen Markenkategorien zuordnen und entsprechend positionieren.<br />
Anhand der bis jetzt erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse werden im Folgenden die Anforderungen für eine<br />
erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien abgeleitet.<br />
4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien<br />
Wie den obigen Ausführungen entnommen werden kann, haben Jugendliche unterschiedliche<br />
Anforderungen an die verschiedenen Marken. So können sich Marken durch eine gezielte<br />
Ansprache von jugendlichen Grundbedürfnissen als „Vertraute“ der Teenager positionieren. 237<br />
Gemäss obigen Ausführungen sind es in der Kategorie der Ego Signs eher die Bedürfnisse nach<br />
Individualisierung und Abgrenzung zur Masse, welche <strong>bei</strong> der Verwendung dieser Marken in den<br />
Vordergrund treten. Demgegenüber stehen die Shared Basics. Sie sprechen die typischen<br />
Jugendbedürfnisse der Integration in und Zugehörigkeit zur Gruppe an. Bei der Kategorie der<br />
Functional Standards rückt der jugendliche Pragmatismus in den Vordergrund.<br />
Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, wie mittels gezielter Positionierungsstrategien aus den durch<br />
die Produktbereiche vorgeschriebenen Markenkategorien ausgebrochen werden kann. In diesem<br />
Zusammenhang werden anhand der bisher erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse konkrete Anforderungen an<br />
eine erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien <strong>bei</strong> Teenager abgeleitet.<br />
4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken<br />
Wie bereits erwähnt, stellt der gut sichtbare<br />
Bekleidungsbereich typischerweise die Ego Sign<br />
Kategorie dar. So ist auch die Marke Miss Sixty in<br />
diesem Bereich anzuordnen (vgl. unter 4.3.2 (Motive<br />
innerhalb ausgewählter Produktkategorien) die<br />
Markentreiberanalyse aus dem<br />
Produktbereich Mode/Bekleidung).<br />
Der Getränkebereich wird generell<br />
der Markenkategorie der Functional<br />
Standards zugeordnet. Durch die<br />
Besonderheit der Eigenschaften,<br />
welche Red Bull in seiner Markenkommunikation<br />
umsetzt (Individualität, Innovation, Kompetenz und<br />
Nonkonformismus) 238 , hat es dieses Energie-<br />
Getränk geschafft, in die Ego Sign Kategorie zu<br />
gelangen. Auch Red Bull wird, wie Miss Sixty, von<br />
den Teenagern verwendet, um eigenen Stil zu<br />
zeigen. Die kleine Anzahl von nur 13% der befragten<br />
Tabelle 2: Brand Facts von Miss Sixty und<br />
Red Bull<br />
Ego Signs<br />
Miss<br />
Sixty<br />
(N=204)<br />
Red<br />
Bull<br />
(N=253)<br />
Markenbekanntheit 80 97<br />
Erste Wahl 13 13<br />
Im engeren Relevant<br />
Set<br />
Angaben in Prozent<br />
36 37<br />
Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />
(2002), S. 41 und S. 43, online<br />
Teenager, welche die <strong>bei</strong>den Marken auf dem ersten Platz in ihrer Auswahl haben und die<br />
Tatsache, dass sie sich trotzdem <strong>bei</strong> 36% bzw. 37% im Relevant Set 239 befinden, zeigen, dass<br />
diese Marken polarisieren. Denn nur knapp die Hälfte der <strong>Jugendlichen</strong> bevorzugen diese Marken<br />
33
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
in irgendeiner Form. Es wird somit ersichtlich, dass Teenager eine Ego Sign Marke nicht unbedingt<br />
haben müssen, wenn sie aber jemand verwendet, erreicht dieser einen positiven Effekt <strong>bei</strong> den<br />
anderen <strong>Jugendlichen</strong>. 240<br />
Kriterien, welche aus jugendlicher Sicht wichtig und positiv wirken, stellen in dieser Kategorie die<br />
Trendyness und die Chance zur Individualisierung dar. Für eine erfolgreiche Positionierung von<br />
Ego Signs müssen deshalb die emotionale Nähe und das damit verbundene Bedürfnis zur<br />
Individualisierung Vorrang haben. Diese Markenkategorie muss mit einem Image ausgestattet sein,<br />
welches dem Selbstbild von <strong>Jugendlichen</strong> entspricht. Ein Ego Sign muss sich somit über<br />
Lebenswelten positionieren, sodass sich Jugendliche, für welche die Marke gedacht ist, mit dieser<br />
stark identifizieren können. Die Trendyness, welche in dieser Kategorie nicht fehlen darf, muss so<br />
in den Vordergrund gestellt werden, indem eine gewisse Einzigartigkeit dieser Marken nach aussen<br />
kommuniziert wird. Auch das Element der „Schrägheit“ ist <strong>bei</strong> dieser Markenkategorie<br />
erfolgsversprechend. Jugendliche wollen <strong>bei</strong> Ego Sign Marken das Gefühl haben, dass sie durch<br />
deren Verwendung etwas Besonderes und Einzigartiges besitzen bzw. sind. 241 Für diese durch die<br />
Markenverwendung erlangte Anerkennung sind sie gerne bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.<br />
Das Preisniveau ist in diesem Bereich deshalb höher anzusetzen.<br />
In der Kategorie der Ego Signs besteht jedoch die Gefahr, dass aufgrund der in der Jugendphase<br />
schnell wechselnden Selbstbilder der Heranwachsenden und somit auch Trends die Markenbevorzugung<br />
plötzlich nicht mehr gegeben ist. 242<br />
4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken<br />
Tabelle 3: Brand Facts von H&M und Coca<br />
Cola<br />
Shared Basics<br />
Coca<br />
H&M<br />
Cola<br />
(N=245)<br />
(N=262)<br />
Markenbekanntheit 96 100<br />
Erste Wahl 31 58<br />
Im engeren Relevant<br />
Set<br />
47 35<br />
Angaben in Prozent<br />
Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />
(2002), S. 41 und S. 43, online<br />
Der Bekleidungsbereich ist, wie schon erwähnt,<br />
typischerweise den Ego Signs zuzuordnen. Im<br />
Falle von H&M hat sich die Marke<br />
durch das niedrige Preisniveau zu<br />
einer Marke für alle entwickelt, mit<br />
welcher man auch persönlichen Stil<br />
zeigt. H&M stellt somit ein Shared<br />
Basic dar. Auch im<br />
Getränkebereich (generell<br />
Functional Standard) hat man sich<br />
<strong>bei</strong> Coca Cola stark an den Mainstream<br />
angelehnt und dadurch eine Shared Basic Marke<br />
geschaffen. Dies wird verdeutlicht, wenn man<br />
sich die Zahlen in nebenstehender Tabelle vor<br />
Augen führt: Bei 31% bzw. 58% der befragten<br />
<strong>Jugendlichen</strong> fällt die erste Wahl auf diese<br />
Marken, und <strong>bei</strong> 47% bzw. 35% fallen sie in die<br />
engere Auswahl. Dies sind 78% bzw. 93% der<br />
Teenager, welche die Marken in irgendeiner Form bevorzugen. Shared Basics als Marken „für<br />
jedermann“ ermöglichen praktisch allen, ihren eigenen Stil zu demonstrieren. Die Beispielmarken<br />
H&M und Coca Cola stellen Marken dar, die jedem Geschmack entsprechen. Sie begleiten<br />
Teenager durch ihre ganze Jugend.<br />
Marken in der Shared Basics Kategorie setzen auf jugendliche Emotionalität und<br />
damit persönliche Nähe zur Marke, aber gleichzeitig auch auf Mainstream. In der<br />
Kategorie der Shared Basics sollen die jugendspezifischen Bedürfnisse nach<br />
34
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Zugehörigkeit befriedigt werden. Der aus Sicht der <strong>Jugendlichen</strong> wichtige Aspekt der Integration<br />
sollte deshalb <strong>bei</strong> Shared Basics <strong>bei</strong> der Positionierung berücksichtig werden. Der „coole“<br />
Mainstream, mit dem man immer richtig liegt, muss in den Vordergrund gestellt werden.<br />
Shared Basics dürfen nicht zu trendy wirken und nicht zu sehr auffallen. Sie dürfen deshalb keine<br />
extremen Lebenswelten kommunizieren. In dieser Kategorie kann aber durchaus mit Versatzstücken<br />
gear<strong>bei</strong>tet werden. 243 Damit besteht die Möglichkeit, einen positiven Szene-Spin für die<br />
eigene Marke, die eher auf die Masse ausgerichtet ist, zu erreichen. So platzierte bspw. Procter &<br />
Gamble in den Werbespots von Pringles eine Halfpipe in den Hintergrund des Geschehens. Die<br />
HipHop-Szene (welcher nur wenige Teenager richtig angehören, aber von mehr als einem Drittel<br />
der <strong>Jugendlichen</strong> als sympathisch angesehen wird) wurde mit diesem Element sehr dezent<br />
dargestellt. 244 Pringles, welche typischerweise eine Functional Standard Marke darstellen, avancierte<br />
durch diese Werbemassnahmen zum Shared Basic. 245<br />
Ein weiterer Punkt, welcher für die Positionierung massgeblich ist, stellt die Preiskomponente dar.<br />
Da Teenager in diesem Bereich, wie bereits erwähnt, eher auf den Preis achten, sollte dieser nicht<br />
zu hoch anfallen.<br />
4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken<br />
Die Getränkemarke Fanta und die Kleidermarke C&A<br />
(typischerweise Ego Sign) werden von den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>de wegen der Bevorzugung der<br />
sachlichen Eigenschaften verwendet. Verdeutlicht<br />
wird die Zugehörigkeit zur Kategorie<br />
der Functional Standards durch die<br />
Zahlen in nebenstehender Tabelle:<br />
Nur <strong>bei</strong> 3% bzw. <strong>bei</strong> 9% fallen diese<br />
Marken in die erste Wahl. Bei<br />
immerhin 34% bzw. 59% liegen sie<br />
jedoch im Relevant Set. Es wird somit<br />
ersichtlich, dass es <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong><br />
bestimmten Marken reicht, gute<br />
Qualität zu vernünftigen Preisen zu erhalten.<br />
Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta<br />
Functional<br />
Standards<br />
C&A Fanta<br />
(N=252)<br />
(N=262)<br />
Markenbekanntheit 98 100<br />
Erste Wahl 3 9<br />
Im engeren Relevant<br />
Set<br />
34 59<br />
Angaben in Prozent<br />
Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />
(2002), S. 41 und S. 43, online<br />
Die Markentreiberanalyse hat gezeigt, dass in der<br />
Functional Standard Kategorie nicht auf emotionale Nähe gesetzt wird. Vielmehr werden hier gute<br />
Produkteigenschaften zu einem vernünftigen Preisniveau in den Vordergrund gestellt. Jugendliche,<br />
welche diese Marken kaufen, machen sich prinzipiell keine Gedanken über deren Aussenwirkung.<br />
Vielmehr werden sie aufgrund ihrer guten Produkteigenschaften gekauft.<br />
Die Heranwachsenden schätzen es also in diesen Produktbereichen, wenn die Marke<br />
einfach und unaufregend ist, aber überzeugenden Produktnutzen bietet. 246 Bei<br />
Functional Standard Marken sind es demnach funktionale und rationale<br />
Nutzeneigenschaften, welche für den Kunden ausschlaggebend für den Kauf sind. 247<br />
Bzgl. der Positionierung von Functional Standard Marken muss deshalb darauf geachtet<br />
werden, dass eher sachliche Eigenschaften hervorgehoben werden. Da sich Teenager<br />
in dieser Kategorie keine Gedanken über die Aussenwirkung machen und keine grosse<br />
emotionale Nähe 248 zur Marke verspüren, darf sich die Marke auf keinen Fall über eine<br />
Szene identifizieren. Sie würde somit für die <strong>Jugendlichen</strong> unglaubwürdig wirken. 249<br />
35
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
4.5 Zusammenfassung<br />
Marken haben für Jugendliche einen hohen Stellenwert, da diese oft sozial-expressive Funktionen<br />
aufweisen und somit zur Befriedigung von typischen Jugendbedürfnissen wie Individualität,<br />
Zugehörigkeit und Anerkennung dienen. In obigen Ausführungen wurden die verschiedenen<br />
Markentreiber definiert. Der Zugang zu Produkten ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. So<br />
können Marken, welche aufgrund des Produktbereiches typischen Markenkategorien angehören,<br />
durch eine entsprechende Positionierung aus diesen ausbrechen und ihr Profil wechseln.<br />
Bestimmte Produkte können deshalb sowohl Ego Signs, Shared Basics als auch Functional<br />
Standard sein. 250 In diesem Teil der Ar<strong>bei</strong>t wurde ersichtlich, dass Teenager an verschiedene<br />
Produkte bzw. Marken zum Teil grundlegend andere Anforderungen haben: 251<br />
▪ Individualität vs. Zugehörigkeit: Jugendliche wollen auf der einen Seite mit Hilfe von bestimmten<br />
Produkten bzw. Marken ihren persönlichen Stil demonstrieren und sich gegenüber Dritten<br />
abgrenzen. Auf der anderen Seite verwenden sie auch Produkte bzw. Marken, um sich in die<br />
Gruppe zu integrieren.<br />
▪ Pragmatismus vs. Hedonismus: Die heutige Jugend wird viel zu oft als sehr flippig und fraktal<br />
beschrieben. 252 Jugendliche achten jedoch je nach Produktbereich und Markenkategorie<br />
unterschiedlich auf ihre Finanzen. So sind es vor allem Ego Sings, <strong>bei</strong> denen Teenager gerne<br />
bereit sind auch einmal etwas mehr zu bezahlen. Bei Functional Standards, ebenso <strong>bei</strong> Shared<br />
Basics wird sorgfältiger auf das Geld geachtet.<br />
▪ Cool und trendy vs. zeitlos und solide: Jugendliche legen je nach Produktbereich bzw.<br />
Markenkategorie mehr Wert auf „Coolness“ und „Trendyness“ oder aber auf Zeitlosigkeit und<br />
Beständigkeit.<br />
▪ Allen voran steht jedoch eine Bedingung, welche für alle Kategorien gilt: Eine Marke muss ihrem<br />
Kern immer treu bleiben. 253 Der Markenkern <strong>bei</strong>nhaltet Assoziationen, welche Konsumenten mit<br />
der Marke in Verbindung bringen. Diese Assoziationen sollen den Konsumenten eine<br />
Identifikation mit der Marke ermöglichen. 254 Wird von diesem durch bestimmte<br />
Marketingmassnahmen zu stark abgewichen, geht die Glaubwürdigkeit der Marke verloren.<br />
Jugendliche müssen sich also auf den herausgebildeten Markenkern, welcher ihnen Orientierung<br />
liefert, verlassen können. 255<br />
Diese unterschiedlichen Anforderungen, welche Jugendliche in Bezug auf verschiedene Produkte<br />
und Marken aufweisen, begründet die Chance von Unternehmen ihre Marken am Markt zu<br />
differenzieren. 256<br />
Wenn nun diese erste Hürde übersprungen ist und die Markentreiber einer konkreten Marke<br />
definiert sind bzw. eine Positionierung gewählt worden ist, besteht die nächste Herausforderung<br />
darin, die gewählte Positionierung durch eine treffsichere Ansprache an die jugendlichen Kunden<br />
zu bringen. Dies geschieht durch einen auf die jugendlichen Bedürfnisse abgestimmten Marketing-<br />
Mix.<br />
36
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
5 Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
Im den folgenden Ausführungen wird auf Besonderheiten im Marketing-Mix, welcher auf ein<br />
Jugendprodukt ausgerichtet ist, eingegangen. Als wichtigster Aspekt für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t wird<br />
die Kommunikationspolitik gesehen, da sie die gewählte Positionierung der Marke an die Kunden<br />
übermittelt. Jedoch haben auch die Produkt-, Preis- und Distributionspolitik eine kommunikative<br />
Seite. Auf diese Aspekte wird anhand von verschiedenen Beispielen eingegangen.<br />
5.1 Kommunikationspolitik<br />
Die Positionierung hat die Absicht, Klarheit darüber zu schaffen, ob und wie stark sich eine Marke<br />
von der Konkurrenz unterscheiden soll. 257 Wichtiges Element hierfür ist die Kommunikation.<br />
Um die gewählten Positionierungsinhalte in den Köpfen der Konsumenten zu verankern, ist eine<br />
konsequente Kommunikationspolitik erforderlich. 258 Sie stellt das Sprachrohr der Positionierung<br />
dar. 259 Da<strong>bei</strong> müssen die Positionierungsmerkmale in der von der Unternehmung betriebenen<br />
Kommunikation erkennbar werden.<br />
5.1.1 Markenbilder in der Werbung<br />
In der heutigen Gesellschaft wetteifern immer mehr Werbetreibende um die Aufmerksamkeit der<br />
Konsumenten. Durch die herrschende hohe Medienpräsenz sind Kunden nur noch über sehr starke<br />
Anstrengungen im Bereich Kommunikation zu erreichen. Durch<br />
die Massenkommunikation muss eine gewisse<br />
Markenbekanntheit und ein Markenimage geschaffen<br />
werden. 260 Mit werblichen Elementen wird versucht, geeignete<br />
Marketingstrategien zu generieren, um eine psychische<br />
Marktdifferenzierung der eigenen Marke, auch <strong>bei</strong> gleicher<br />
oder ähnlicher Positionierung als die der Konkurrenz, zu<br />
schaffen. 261<br />
Die Kernwerte 262 der Marke sollen in sog. inneren Bildern bzw.<br />
Markenbildern zusammengefasst werden. Da<br />
Bildinformationen besser aufgenommen, verar<strong>bei</strong>tet und<br />
gespeichert werden können als Sprachinformationen, werden<br />
sie von den Konsumenten grundsätzlich bevorzugt. Die heutige<br />
Jugend wird deshalb auch als visuelle Generation bezeichnet. 263<br />
Werden Marken trotz Werbeaufwand nicht erinnert, so sind wahrscheinlich keine konkreten<br />
Markenbilder in den Köpfen der Konsumenten vorhanden. Um diesem Problem zu entgegnen,<br />
muss darauf geachtet werden, dass Bilder für eine Marke geschaffen werden.<br />
Für eine erfolgreiche Entwicklung solcher Markenbilder müssen systematisch vier Stufen<br />
durchschritten werden: 264<br />
Der erste notwendige Baustein ist die Differenzierung der eigenen Marke gegenüber anderen auf<br />
dem Markt vorkommenden Marken. Hierunter ist das Ausmass an Eigenständigkeit einer Marke zu<br />
verstehen. Bei einer ähnlichen Positionierung wie die der Konkurrenz muss die Werbung in der<br />
Lage sein, den nötigen Unterschied herzustellen. 265 Der nächste Baustein stellt sich in der sog.<br />
Relevanz einer Marke für die Zielgruppe dar. Die Relevanz <strong>bei</strong>nhaltet den individuellen Mehrwert,<br />
den die Marke den jeweiligen Konsumenten geben kann. Es stellt sich bzgl. der jungen Zielgruppe<br />
die Frage, ob die Bedürfnisse nach emotionaler Nähe, Individualität, Zugehörigkeit oder ob einfach<br />
sachliche Eigenschaften befriedigt werden wollen. Sofern eine Marke ihre Versprechen hält, führt<br />
eine konsequente relevante Differenzierung, welche Voraussetzung für Erfolg bzw. Nichterfolg ist,<br />
37
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
in einem nächsten Schritt zu Ansehen. Erst jetzt kann Vertrauen aufgebaut werden, indem die<br />
Schritte eins bis drei andauernd geschehen. Das Markenvertrauen stellt den Lohn einer<br />
erfolgreichen Markenführung dar.<br />
Abbildung 10: Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt<br />
Kaufentscheid<br />
Markenbild<br />
Umsetzung<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
emotional rational<br />
Ego Signs Shared Basics Functional Standards<br />
Jugendliche Bedürfnisse<br />
(Individualität bzw. Integration)<br />
Jugendliche Lebenswelten und Themen<br />
Funktionale Eigenschaften (Preis<br />
und Qualität)<br />
Aus obiger Abbildung wird ersichtlich, dass in Bezug auf die in den Markenbildern kommunizierten<br />
Eigenschaften der Marke unterschieden werden muss zwischen den definierten Markenkategorien<br />
Ego Signs, Shared Basics und In-Betweens. Im Bereich der emotionalen Käufe, zu denen die<br />
Beschaffung von Ego Signs und in einem gewissen Masse auch Shared Basics gehören, zielt<br />
Werbung nicht auf die Befriedigung von vordergründigen, dem Produkt nahe liegenden<br />
Bedürfnissen ab. Vielmehr versucht sie die psychischen und emotionalen Bedürfnisse wie die<br />
Selbstverwirklichung, die Individualität und das Selbstgefühl anzusprechen. Das angepriesene<br />
Produkt muss dann so nah als möglich mit diesen Bedürfnissen in Verbindung gebracht werden. So<br />
wird dem Konsumenten suggeriert, er könne mit Hilfe des Konsumproduktes seine psychischen<br />
und emotionalen Bedürfnisse befriedigen. 266 Bei den rationalen Käufen wie <strong>bei</strong> der Beschaffung<br />
von Functional Standards sollten die gewünschten funktionalen Eigenschaften kommuniziert<br />
werden. Beiden Kaufarten ist die Umsetzung in der Werbung anhand von jugendlichen Themen<br />
und Lebenswelten gemeinsam.<br />
38
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
Die durch die gewählte Positionierung zu vertretenden<br />
Markenwerte sollten in allen drei Kategorien mit<br />
jugendlichen Themen bzw. Lebenswelten wie bspw. Sport<br />
und Geschichten um Cliquen oder Liebe aufgegriffen<br />
werden. Werden solche Situationen dargestellt, trägt dies<br />
zur Identifikationsfähigkeit der <strong>Jugendlichen</strong> mit den gezeigten<br />
Personen <strong>bei</strong> und resultiert in einer emotionalen Nähe<br />
zur angepriesenen Marke. 267 Das Ego Sign Miss Sixty<br />
bspw. wirbt, wie in nebenstehender Abbildung deutlich zu<br />
sehen ist, mit dem Bedürfnis der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl.<br />
zwischengeschlechtlicher Beziehungen. Teenager wollen<br />
nicht nur in der Clique Anerkennung erhalten, sondern auch<br />
<strong>bei</strong>m anderen Geschlecht. Miss Sixty kommuniziert in<br />
seinem Markenbild „sexy Mode“. Die Marke zieht all jene<br />
Mädchen an, die Wert auf ihr Äusseres legen und etwas<br />
Besonderes sein wollen. Ihnen wird suggeriert, die<br />
Verwendung dieser Marke bringe den Erfolg <strong>bei</strong>m anderen Geschlecht mit sich.<br />
Abbildung 12: Plakatwerbung von<br />
H&M<br />
Abbildung 11: Werbung für Miss<br />
Sixty<br />
Quelle: Promotionskampagne von<br />
Miss Sixty (2003)<br />
In Bereichen, <strong>bei</strong> welchen funktionale Eigenschaften wie<br />
der Preis und die Qualität des Produktes bzw. der Marke<br />
in den Vordergrund gestellt werden, kann auch in<br />
Kombination mit jugendrelevanten Lebenswelten und<br />
Themen geworben werden. Hier<strong>bei</strong> ist jedoch Vorsicht<br />
geboten, dass sich das Produkt bzw. die Marke nicht<br />
gänzlich über diese Lebenswelten zu identifizieren<br />
versucht, sondern dass diese nur ergänzend wirken.<br />
Ansonsten bestünde die Gefahr der Unglaubwürdigkeit.<br />
Marken der Kategorie Shared Basics sollten gemäss<br />
ihrer Positionierung in der Werbung sowohl emotionale<br />
als auch rationale Eigenschaften <strong>bei</strong>nhalten. H&M wirbt<br />
für seine Kleider, wie in nebenstehender Abbildung zu<br />
sehen ist, mit Top-Models. Dies trägt zur emotionalen<br />
Nähe mir der Marke <strong>bei</strong>. Neben<strong>bei</strong> wird allerdings die für<br />
Shared Basics nicht unwichtige Preiskomponente<br />
angegeben.<br />
Eine weitere Besonderheit der Gestaltung von Werbung,<br />
welche für alle Markenkategorien gilt, ist die richtige<br />
Sprachwahl. 268 Jugendliche weisen bereits existierenden Begriffen eine neue Bedeutung zu oder<br />
kreieren nicht selten gar neue Wörter. Sie schaffen häufig einen eigenen Sprachstil für eine ganze<br />
Gruppe/Szene, welcher auf diese Weise Zugehörigkeit und Abgrenzung zu anderen zum Ausdruck<br />
bringt. 269 Dies ist vor allem <strong>bei</strong> Ego Signs von Bedeutung. Die Werbung muss den Sprachcode der<br />
fokussierten Szene/Lebenswelt beherrschen. Sie muss demnach gut erzählt und lebensecht sein,<br />
um <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> gut anzukommen. 270<br />
Ist diese Stufe der Aufmerksamkeitserregung durch die Verankerung der Produkteigenschaften<br />
bzw. der Marke im Gedächtnis des Konsumenten erreicht, so gilt es Kompetenz zu beweisen.<br />
Denn, nur wenn die Werbung hält, was sie verspricht, kann sich eine Marke auf dem Markt<br />
beweisen. 271<br />
Quelle: Plakatwerbung von H&M, online<br />
39
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
Weil aber Jugendliche zunehmend skeptisch auf Medien reagieren, muss für eine erfolgreiche<br />
<strong>Markenpositionierung</strong> die sog. „Ein-Weg-Kommunikation“ um eine dialogorientierte Kommunikation<br />
ergänzt werden. 272 Das Markenbild alleine reicht in der heutigen Erlebnisgesellschaft für einen<br />
hohen Markenwert nicht mehr aus. Zunehmend ist auch das persönliche Erlebnis <strong>bei</strong>m Kauf oder<br />
<strong>bei</strong> der Nutzung eines Produkts für den Erfolg der Marke <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> verantwortlich. 273<br />
5.1.2 Erlebniswelten<br />
Ein starkes Markenbild gilt nur als Voraussetzung für einen hohen Markenwert <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong>.<br />
Darüber hinaus sind immer mehr individuelle, persönliche und aktive Markenerlebnisse für ein<br />
bestimmtes Verhalten gegenüber einer Marke ausschlaggebend. 274 Aufgrund dessen, dass<br />
Jugendliche als speziell erlebnisorientiert gelten, ist die Inszenierung von Markenwelten in dieser<br />
Zielgruppe von spezieller Bedeutung. 275<br />
Allgemeine Besonderheiten der jungen Zielgruppe im Rahmen von Erlebniswelten sind die<br />
folgenden: 276<br />
▪ Jugendliche sind jederzeit offen für Markeninformationen, 277 sofern die Marke eine hohe<br />
Bekanntheit und ein genügend differenzierbares Image aufweist.<br />
▪ Weil Jugendliche eine Vorliebe für Nervenkitzel haben, lässt sich ihr Interesse durch<br />
Gewinnspiele mit attraktiven Gewinnen steigern.<br />
▪ Kostenlose Produktproben oder Testläufe finden <strong>bei</strong> Teenagern aufgrund ihrer Experimentierfreudigkeit<br />
hohen Anklang.<br />
▪ Angenehm sind den <strong>Jugendlichen</strong> auch lockere 278 und freundliche Kontakte am Verkaufsort oder<br />
im Rahmen von speziellen Events mit Mitar<strong>bei</strong>tern von Markenanbietern.<br />
Im Folgenden werden einige Ideen für die aktive Einbindung von <strong>Jugendlichen</strong> in die<br />
Kommunikation aufgezeigt.<br />
Coca Cola bspw. sucht die wechselseitige Kommunikation mit <strong>Jugendlichen</strong> an Schulen. Es finden<br />
sog. „Coke’n talk“-Aktionstage statt, für deren Teilnahme jeweils 70 Schüler vom Unterricht<br />
freigestellt werden. Eine aktive Teilnahme der <strong>Jugendlichen</strong> ist gefordert, wo<strong>bei</strong> ihr<br />
Erfahrungshorizont erweitert wird. Diese Aktionstage dienen dazu, die Marke für die <strong>Jugendlichen</strong><br />
erlebbar zu machen. Zusätzlich werden sie als Quellen für neue Ideen, Verbesserungsvorschläge<br />
und zur Generierung von Trends gebraucht. Auf diesem Wege<br />
sind auch die von Fanta durchgeführten Inlineskate-Events<br />
entstanden. Im Allgemeinen bieten Sportevents durch das im<br />
Abschnitt 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) aufgezeigte<br />
grosse Sportinteresse der <strong>Jugendlichen</strong> gute Möglichkeiten,<br />
Marken attraktiv zu gestalten oder aktuell zu halten. 279 Zwei<br />
weitere Beispiele für inszenierte Erlebniswelten für Marken sind<br />
die Marktneueinführungen von Cherry Coke und später Vanilla<br />
Coke. Mit der jeweils angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> stand<br />
die Absicht, Produkte anzubieten, welche sich analog dem<br />
Bestreben der <strong>Jugendlichen</strong> nach Individualisierung und somit Abgrenzung von der Masse<br />
identifizieren lassen. So wurden für Cherry Coke diverse Partys veranstaltet, wo<strong>bei</strong> ein „differentlook“-Promotionsteam<br />
die <strong>Jugendlichen</strong> dazu animierte, einen eigenen Clip zu drehen, der schräg,<br />
witzig und originell erschien. Somit wurden die Eigenschaften des Softdrinks (grell, verrückt und<br />
total different) konkret erlebbar. 280<br />
Die Wahl der Mittel, durch welche eine Erlebniswelt für die <strong>Jugendlichen</strong> geschaffen werden soll,<br />
hängt stark mit dem verkauften Produkt 281 und mit dem Markenimage zusammen: Insbesondere im<br />
Bekleidungsbereich (Ego Sign oder Shared Basic Kleider) erweisen sich Vermarktungsstrategien<br />
40
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
als besonders geeignet, die auf bekannte Persönlichkeiten als Werbeträger in TV-Sendungen,<br />
Filmen, Plakaten etc. setzen (Productplacement). Das Einkleiden eines „VIPs“ bringt die geforderte<br />
Besonderheit optimal zum Ausdruck. Wird für ein Getränk, das möglichst sportlich wirken soll, eine<br />
Markenwelt aufgebaut, kann die Vermarktung der angepriesenen Marke effektvoll mit deren<br />
Ausschank an ausgewählten Sportevents erfolgen. Für den Ego Sign Telekomunikationbereich<br />
eignen sich Veranstaltungen, an welchen das Handy eine zentrale Rolle übernimmt: Es kann eine<br />
Leinwand installiert werden, worauf persönliche SMS von Besuchern projiziert werden, die an eine<br />
bestimmte Zielnummer an Freunde im Publikum gerichtet sind. Eine andere Form, vor allem um die<br />
<strong>Jugendlichen</strong> mit einem neuen Handy in Kontakt zu bringen, stellen SMS-Chat-Partys 282 dar.<br />
Es wird somit ersichtlich, dass eine erfolgreiche Markenkommunikation durch eine aktive<br />
Einbindung der Teenager erreicht werden kann. Es werden dadurch Kreativitätspotenziale<br />
abgerufen, da die <strong>Jugendlichen</strong> das jeweilige Medium mitgestalten. Diese dialogorientierte<br />
Kommunikation versucht, die Werbebotschaften, welche in 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung)<br />
erläutert wurden, in tatsächlich erlebbare Ereignisse zu integrieren. 283 Durch ein Event Marketing<br />
kann anhand bestimmter inszenierter Erlebniswelten (welche auf die Bedürfnisse der Zielgruppe<br />
ausgerichtet sind) die gewünschte Zielgruppe direkt erfasst werden. 284 Es ist ein brauchbares<br />
Mittel, um die Marke in eine Zielgruppe bzw. Szene zu integrieren. 285<br />
Wichtig in Bezug auf den Aufbau einer Erlebniswelt ist (unabhängig von der Auswahl der Strategie),<br />
dass der einmal gewählten Erlebniswelt treu geblieben werden muss. Trend-Hopping kommt <strong>bei</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong> nicht gut an und wirkt unglaubwürdig. 286 C&A stellt ein klassisches Beispiel eines<br />
gescheiterten Versuchs dar, die <strong>Jugendlichen</strong> für die eigene Marke zu gewinnen. 287 C&A versuchte<br />
mit Hilfe von Werbemassnahmen mit Lifestyle-Touch eine spezielle Jugendmarke („Young<br />
Collections“) aufzubauen. Jedoch blieb der erhoffte Erfolg <strong>bei</strong> den Teenagern aus. Diese nahmen<br />
C&A das trendige Szeneimage nicht ab. C&A verlor, da sie zu stark von ihrem Markenkern<br />
abwichen, an Glaubwürdigkeit. 288 Jugendliche reagieren abweisend auf Werbekampagnen mit<br />
Szene-Models, die eine Szene offensichtlich nicht authentisch vertreten, wo<strong>bei</strong> versucht wird, ihren<br />
Lebensstil in der Werbung aufzugreifen. 289<br />
Die Palette des Marketing-Mixes wird durch ein Eventmarketing bereichert und ergänzt, sie wird<br />
aber nicht ersetzt. 290 Ausserdem darf eine dialogorientierte Kommunikation nie für sich alleine<br />
stehen. Um eine optimale Wirkung <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> zu erzielen, muss die aktive Einbindung<br />
von Teenagern in die Kommunikation mit dem Kommunikationsmix abgestimmt und in diesen<br />
integriert werden. 291 So sind solche inszenierten Erlebniswelten z.B. durch PR-Ar<strong>bei</strong>t zu unterstützen.<br />
Nur so kann eine gute Aufmerksamkeit der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl. der eigenen Marke erreicht<br />
werden. 292<br />
Wie bereits erwähnt besitzen alle Aspekte des Marketing-Mixes eine kommunikative Seite. So<br />
werden auch durch die Produkt- und Verpackungsgestaltung sowie durch die Preis- und<br />
Distributionspolitik Eindrücke der angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> vermittelt. 293 Auf diese<br />
Bereiche wird im Folgenden eingegangen.<br />
5.2 Produktpolitik<br />
Alle Elemente, welche sich auf die Gestaltung der Marktleistung beziehen, werden in der sog.<br />
Produktpolitik zusammengefasst. 294 Im Hinblick auf die Vielfalt von Produkten bzw. Marken wird<br />
dieser Bereich des Marketing-Mixes anhand der bis jetzt erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse und im<br />
Zusammenhang mit den durchgeführten qualitativen Interviews <strong>bei</strong>spielhaft erläutert.<br />
41
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
In der Kategorie der Ego Signs ist aufgrund der szenigen Positionierung auch in Bezug auf die<br />
Produktgestaltung darauf zu achten, dass die Marke trendig, auffallend und einzigartig auf dem<br />
Markt auftritt. Ego Signs sollen sich in Bezug auf die Produktgestaltung an den jeweiligen<br />
Szenen 295 orientieren. So richtet sich Miss Sixty bspw. an die Girly-Szene. Diese Marke wird<br />
aufgrund des für sie typischen engen Schnittes von den Mädchen sehr oft zur Lieblingsmarke<br />
ernannt. Im Getränkebereich hat sich Red Bull zu etwas Besonderem entwickelt, da es sich nicht<br />
um ein „normales“ Getränk handelt, sondern um ein Energie-Getränk. Neben den Produkteigenschaften<br />
an sich, spielt hier auch die Verpackung 296 eine tragende Rolle. So stellt die<br />
schlanke, silbern-blaue Dose mit dem roten Stier eine eher auffällige Getränkeverpackung dar. Sie<br />
vermittelt dem Konsumenten, dass es sich <strong>bei</strong> Red Bull um ein ungewöhnliches und stärkeres<br />
Getränk handelt, als es normale Softdrinks sind. 297<br />
Im Bereich der Shared Basics sollte das Produkt hauptsächlich das bieten, wozu es originär<br />
konzipiert wurde. Es sollte nicht szenig, sondern eher kultig wirken und der Masse gefallen. Im<br />
Modebereich, der ein breites Publikum ansprechen will, wird trotzdem oft auf Szenen gesetzt. Viele<br />
Bekleidungshersteller führen zwei oder mehrere Marken, wovon eine eine Szenemarke ist. Was<br />
nun in den Szenen gut ankommt wird später auf weniger extreme Weise am Massenmarkt<br />
umgesetzt. 298 H&M orientiert sich z.B. an jener szenigen Mode, welche auf den Laufstegs in<br />
Milano, Paris und London getragen wird, und setzt dieselben Ideen abgeschwächt und dem Alltag<br />
angepasst am Massenmarkt um. Wichtig in dieser Kategorie ist, dass das Produkt nicht zu sehr<br />
auffallen darf, aber dennoch einen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen muss.<br />
Der Produktbereich der Functional Standards sollte einfach gestaltet sein und gute Produkteigenschaften<br />
bzw. Qualität 299 aufweisen (so z.B. im Getränkebereich ein unverkennbarer, frischer<br />
Geschmack). Jugendliche, welche solche Marken verwenden, legen im Allgemeinen keinen Wert<br />
auf ein schönes Design (vgl. Abbildung 8 und Abbildung 9).<br />
5.3 Preis- und Distributionspolitik<br />
Der Preis eines Produktes besteht immer aus zwei Komponenten. Zum<br />
einen ist das der Geldbetrag und zum anderen ist es die definierte<br />
Leistung. 300 Unter der Leistung werden, wie bereits erwähnt, neben den<br />
sachlichen Eigenschaften auch die durch die Markenverwendung<br />
zugesprochene Annerkennung und Individualisierung gezählt.<br />
Im Bereich der Ego Signs ist ein höheres Preisniveau erforderlich, da hier<br />
den <strong>Jugendlichen</strong> die durch die Verwendung der Marke zugesprochene Individualität viel wert ist. In<br />
dieser Kategorie achten Jugendliche jedoch darauf, ob sie ihre Lieblingsmarke nicht an einem<br />
anderen Ort für weniger Geld erhalten. Der Gedanke liegt nahe, dass mit einer Preisreduktion die<br />
Kunden dann für sich gewonnen werden können. Da<strong>bei</strong> muss aber beachtet werden, dass das<br />
relativ hohe Preisniveau Bestandteil der Markenkategorie Ego Sign ist. Wenn nun der Preis ständig<br />
gesenkt wird, stellt die Marke kein echtes Ego Sign mehr dar. Sie verliert an Glaubwürdigkeit. Um<br />
sie aber doch attraktiv zu halten, kann vereinzelt durchaus mit Sonderangeboten gear<strong>bei</strong>tet<br />
werden. 301<br />
Bei Shared Basic Marken sollte ein mittleres bis niedriges Preisniveau angestrebt und auch eher<br />
mit Sonderangeboten gelockt werden.<br />
Functional Standards stellen die Kategorie von Marken dar, <strong>bei</strong> welcher die <strong>Jugendlichen</strong><br />
besonders auf den Preis achten. Es sollten deshalb keine grossen Preisdifferenzen (im<br />
Getränkebereich bspw. nicht mehr als ca. CHF 0.30) gegenüber anderen Marken derselben<br />
Kategorie bestehen. 302<br />
42
Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />
Bzgl. der Distributionspolitik muss zuerst die Produktkategorie in den<br />
Vordergrund gestellt werden, bevor die Markenkategorien ins Auge gefasst<br />
werden. So besorgen sich Jugendliche ihre Kleider oder Handys tendenziell<br />
eher in Fachgeschäften. Grund dafür ist wahrscheinlich die fachgerechte<br />
Beratung. Getränke, Süssigkeiten, Chips etc. werden im Allgemeinen <strong>bei</strong><br />
Grossverteilern eingekauft. Da<strong>bei</strong> sollte eine Marke aber nicht wahllos durch<br />
die beschriebenen Distributoren verkauft werden. Die Stimmigkeit zwischen<br />
den zu vermittelnden Markenwerten und den einzelnen Distributoren muss für<br />
eine glaubwürdige <strong>Markenpositionierung</strong> unbedingt angestrebt werden.<br />
In diesem Zusammenhang wurde kürzlich die Frage aufgeworfen, ob ein<br />
Vertrieb des Energie-Getränks Red Bull in der Migros dem individualistischen Markenprofil<br />
widersprechen würde. Da sich jedoch Red Bull schon einen festen Kundenstamm geschaffen hat,<br />
geht es <strong>bei</strong> der Distribution nicht hauptsächlich um das Image der Besonderheit, sondern eher<br />
darum, dass Red Bull überhaupt gekauft werden kann. 303<br />
5.4 Zusammenfassung<br />
Die gewählte Positionierung wird durch die Kommunikationspolitik an die Konsumenten geleitet.<br />
Der Aufbau einer angesehenen Jugendmarke gestaltet sich in allen Kategorien grundsätzlich darin,<br />
dass das Produkt bzw. die Marke anhand von sog. inneren Bildern emotionalisiert und<br />
anschliessend eine auf die jeweiligen Bedürfnisse massgeschneiderte Erlebniswelt aufgebaut<br />
wird. 304 Auch die Produkt- und Distributionspolitik geben Hinweise, welche Werte eine Marke vertritt<br />
und wofür diese steht. Deshalb müssen auch diese Bereiche mit der gewählten Positionierung bzw.<br />
den Markenwerten stimmig sein.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Credo im Jugendmarketing die Glaubwürdigkeit<br />
darstellt. Was nicht authentisch wirkt, fällt <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> schnell durch. Wichtig da<strong>bei</strong> ist<br />
ebenfalls die Berücksichtigung von Details. Nur wer sich mit den Teenagern intensiv beschäftigt<br />
und ihre Erlebniswelt kennt, ist in der Lage mit <strong>Jugendlichen</strong> zu kommunizieren und <strong>bei</strong> diesen<br />
glaubwürdig zu wirken.<br />
43
Problemfelder<br />
6 Problemfelder<br />
Abschliessend erscheint es m.E. wichtig, einige nicht markenspezifische Problemfelder in der<br />
Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes zu umschreiben. Die im Weiteren erläuterten ökonomischen,<br />
rechtlichen und ethischen Grenzen sind <strong>bei</strong> der Entscheidung zur Bear<strong>bei</strong>tung des Marktsegments<br />
der Teenager zu berücksichtigen.<br />
6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen<br />
▪ Ökonomische Grenzen<br />
Aufgrund der demographischen Entwicklung, zumindest in der Schweiz und Europa, ist der<br />
Jugendmarkt nicht als Wachstumsmarkt einzustufen (siehe Abbildung 16 im Anhang 1).<br />
Gleichzeitig nehmen die Zahl der Wettbewerber, die Differenzierung des Angebots<br />
und die Intensität der Marktbear<strong>bei</strong>tung im Jugendsegment in vielen Branchen zu. 305<br />
Diese <strong>bei</strong>den Entwicklungen führen zu einer Intensivierung des Wettbewerbs im<br />
Jugendmarkt. Ein weiteres Problem besteht in der in 2.2 (Gesellschaftliche Trends<br />
und deren Folgen für Jugendliche) erwähnten Pluralisierung. Durch sie herrscht heute<br />
eine Tendenz zur zunehmenden Fragmentierung der Zielgruppe, wo<strong>bei</strong> die Gefahr<br />
besteht, dass ein Massenmarketing an den <strong>Jugendlichen</strong> vor<strong>bei</strong> zielt. Wenn nun aber<br />
mit differenzierten Marktbear<strong>bei</strong>tungsmassnahmen auf spezifische Jugendsegmente<br />
eingegangen wird, ist zu berücksichtigen, dass den sehr hohen Marketingkosten<br />
meist nur relativ kleine Erträge gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang gilt zu<br />
beachten, sich nicht zu sehr von einer Szene vereinnahmen zu lassen. Denn dadurch<br />
entwickelt sich eine hohe Abhängigkeit vom jeweiligen Segment. Ein drittes<br />
bedeutsames Problem stellt sich in der doppelten Marktferne und der geringen<br />
Zielgruppenkenntnis von Unternehmen dar. Die Organisationsstruktur vor allem von<br />
grösseren Unternehmen hat meist eine institutionelle Marktferne zur Folge. Hinzu<br />
kommt eine persönliche Distanz der Verantwortlichen (sofern diese nicht durch eigene persönliche<br />
Kontakte ausgeglichen wird) bzgl. der jungen Zielgruppe. Dieses mangelnde Verständnis der<br />
jugendlichen Lebensgefühlen, Interessen und Problemen macht sich vor allem in der<br />
Kommunikation bemerkbar. Durch die Schnelllebigkeit in den einzelnen Jugendszenen wird dieses<br />
Problem der Marktferne verstärkt. Um die Defizite der Zielgruppenkenntnis auszugleichen, gilt es<br />
spezielle Kommunikationsmassnahmen zu treffen, welche die <strong>Jugendlichen</strong> mit einbezieht (vgl.<br />
Kapitel 5.1 Kommunikationspolitik). 306<br />
▪ Rechtliche Grenzen<br />
In Bezug auf das Jugendmarketing besteht das rechtliche Hauptproblem <strong>bei</strong>m Verkauf von<br />
Produkten an Minderjährige. Wenn Jugendliche noch nicht volljährig sind, fehlt ihnen die volle<br />
Handlungsfähigkeit. 307 Der Vertragsabschluss mit unmündigen Teenagern bringt demnach einige<br />
Probleme 308 hinsichtlich des Produktverkaufs und der Produktnutzung mit sich. Ebenso <strong>bei</strong> der<br />
Durchführung von sog. Gewinnspielen, welche häufig im Rahmen von Marketingveranstaltungen,<br />
Events, Kundenclubs oder im Internet veranstaltet werden, wirft der Vertragsabschluss mit<br />
Minderjährigen rechtliche Fragen auf. 309<br />
6.2 Ethische Grenzen<br />
Sobald positive ökonomische Wirkungen auf der Unternehmensseite und negative psychosoziale<br />
Wirkungen auf der Konsumentenseite aufeinander treffen, kann dies unter ethischen<br />
Gesichtspunkten kritisch werden. Dies ist bspw. der Fall, wenn gewisse Marketingmassnahmen<br />
44
Problemfelder<br />
negative psychische, soziale oder moralische Entwicklungen eines <strong>Jugendlichen</strong> zur Folge haben.<br />
Minderjährige sind bezüglich solcher negativen Einflüsse besonders gefährdet. Die<br />
Verantwortbarkeit von bestimmten Marketingmassnahmen ist deshalb immer sowohl von Seiten der<br />
Unternehmung als auch von Seiten der Gesellschaft zu prüfen. 310<br />
Speziell in der Werbung muss zwischen geplanten und ungeplanten Wirkungen unterschieden<br />
werden. Unter einer geplanten Wirkung vom Marketing wird die bewusste Verhaltensbeeinflussung<br />
der Konsumenten zugunsten des eigenen Angebots und somit die Schaffung von<br />
Präferenzen der Konsumenten für die eigenen Produkte/Marken verstanden. 311 Ethisch fragwürdig<br />
ist hier<strong>bei</strong> nicht die Tatsache, dass eine Beeinflussung des Konsumentenverhaltens angestrebt<br />
wird, sondern vielmehr die Art und Weise, wie der Einfluss stattfindet. Im Jugendmarketing besteht<br />
eine besondere Verantwortung den jugendlichen Kunden gegenüber. Unternehmen sollten ihre<br />
Einflussmöglichkeiten nicht aufgrund der teilweisen Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit von<br />
Heranwachsenden zugunsten ökonomischer Ziele ausnutzen. Hier<strong>bei</strong> muss jedoch angefügt<br />
werden, dass die heutige Jugend, welche mit Medien, Werbung und Marken aufgewachsen ist,<br />
auch den Umgang mit dergleichen beherrschen. Es stellt sich hier<strong>bei</strong> die Frage, ob sich die<br />
Nachfrager, wenn sie die Intentionen von Marketingmassnahmen durchschauen können, auch<br />
wirklich in der Lage sind, sich den diesbezüglichen Wirkungen zu entziehen. Die bereits in 2.3.1<br />
(Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>) erwähnte Verunsicherung bzgl. Persönlichkeit und<br />
Selbstwertgefühl erhöht die Beeinflussbarkeit der Teenager. In dieser Zielgruppe kann es deshalb<br />
unter Umständen zu einem sog. Markenstress führen, wenn nicht die „richtigen“ Marken getragen<br />
werden. 312<br />
Wie schon in 3.1.1 (Hintergründe des Jugendkonsums) kurz erwähnt, sind deshalb die Bemühungen,<br />
Teenager für das eigene Produkt/die eigene Marke zu gewinnen, die sich in Kaufmotiven<br />
der sozialen Zugehörigkeit zu einer Gruppe und zur Demonstration von Individualität und sozialem<br />
Status und vor allem im Motiv der Kompensation begründen, aus einem ethischen Blickwinkel<br />
kritisch zu betrachten.<br />
Bei einer ungeplanten Wirkung handelt es sich um Verhaltensbeeinflussungen, welche vom<br />
Marketing nicht bewusst her<strong>bei</strong>geführt werden. Dies sind meist allgemeinere, nicht produktspezifische<br />
negative Konsequenzen, welche die in der heutigen Konsum- und Medienwelt<br />
aufwachsenden <strong>Jugendlichen</strong> tragen müssen. 313 Mögliche negative ungeplante Wirkungen durch<br />
Marketingmassnahmen können sein: 314<br />
▪ Einschränkungen von sozialen Orientierungsmöglichkeiten: Darunter wird die Entwicklung und<br />
Verfestigung von traditionellen Rollenbildern, welche in der Werbung kommuniziert werden,<br />
verstanden.<br />
▪ Flucht in den Konsum: Diese findet statt, wenn sich die jungen Konsumenten immer mehr in den<br />
Medien vor den Schwierigkeiten im Alltag zurückziehen, weil ihnen die Medien eine<br />
unproblematische Welt des Konsums vorgaukeln.<br />
▪ Schädliches Konsumverhalten: Dieses wird gefördert, wenn Teenager durch die Medien zum<br />
Konsum von für sie nachteiliger (bspw. gesundheitsschädlicher) Produkte verführt werden.<br />
▪ Konfliktäres Konsumverhalten: Dieses wird dadurch verursacht, dass Jugendliche von den<br />
Medien hochgeschraubte hohe Konsumstandards übernehmen, welche sie finanziell nicht in der<br />
Lage sind, zu befriedigen.<br />
Aus diesen Gründen sollten „Massnahmen zur Förderung eines verantwortungsbewussten und<br />
kritischen Verbraucherverhaltens <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> geschaffen werden“. 315<br />
45
Schlussbetrachtung<br />
7 Schlussbetrachtung<br />
Im Jugendmarkt bestehen diverse Unterschiede im Vergleich zum Erwachsenenmarkt bzgl. den<br />
Bedürfnissen, den Werten und dem Freizeitverhalten sowie auch im Konsumverhalten. Zudem<br />
stellen Teenager aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für Unternehmen<br />
eine wichtige Zielgruppe dar. Des Weiteren zeichnet sich im Jugendmarkt ein zunehmender<br />
Wettbewerb 316 ab. Aus diesen Gründen rechtfertigt es sich, in der Praxis ein differenziertes<br />
Jugendmarketing zu betreiben und die Teenager damit für die eigene Marke zu gewinnen.<br />
Die wissenschaftliche Marketingforschung hat sich zum Thema Jugendliche und Marken aber<br />
vergleichsweise nur wenig auseinandergesetzt. Es besteht deshalb in diesem Gebiet noch<br />
Forschungsbedarf. Vor allem in der Schweiz sind praktisch keine Studien zum Thema erhältlich.<br />
In der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t wurde gezeigt, dass Jugendliche weder als „konservative Spiesser“ noch<br />
als „spassorientierte Hedonisten“ gesehen werden dürfen. 317 Je nach Produkt und Marke legen sie<br />
auf andere Kriterien wert. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, müssen primär die<br />
Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong>, welche sie an verschiedene Produktbereiche stellen, analysiert<br />
werden. Aufgrund dessen können unterschiedliche Produktbereiche typischerweise verschiedenen<br />
Markenkategorien zugeordnet werden. Weil sich aber der Zugang zu den einzelnen Produkten<br />
innerhalb der Zielgruppe oft individuell unterschiedlich gestaltet, kann eine Marke durch eine<br />
gezielte Positionierung aus der vorgegebenen Markenkategorie ausbrechen. Je nach dem, welche<br />
Markenkategorie geführt wird, müssen unterschiedliche Strategien ausgear<strong>bei</strong>tet werden. So ist die<br />
Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die<br />
allgemeine strategische Richtung je nach Markenkategorie unterschiedlich zu gestalten. Die<br />
allgemeinen Prinzipien der Markenführung werden jedoch <strong>bei</strong> der Führung der verschiedenen Arten<br />
von Marken nicht beeinflusst. Hier gibt es klare Regeln und Anforderungen. 318<br />
Der Schlüssel um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, liegt weniger in der Auswahl der<br />
richtigen Szene, sondern vielmehr <strong>bei</strong> einer auf die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong> stimmigen<br />
Positionierung von Marken. Die Jugendszenen und das Freizeitverhalten von Teenagern werden<br />
<strong>bei</strong> der konkreten Umsetzung relevant. Egal welche Markenstrategie gewählt wird, wichtig in Bezug<br />
auf die Umsetzung ist, dass die <strong>Jugendlichen</strong> ernst genommen und respektiert werden. 319 Eine<br />
gekünstelte Ansprache von Teenagern, wo<strong>bei</strong> die mangelnde Zielgruppenkenntnis und –ferne der<br />
Unternehmen auffällt (dies kann auch anhand Details geschehen), kommt <strong>bei</strong> diesen schlecht an.<br />
Es wurde gezeigt, dass nur wer versteht, dass Jugendliche nicht von allen Produkten bzw. Marken<br />
dasselbe erwarten und wer die diesbezüglichen unterschiedlichen Ansprüche der <strong>Jugendlichen</strong><br />
kennt und somit auch die verschiedenen Markentreiber für sein Produkt definieren kann, eine<br />
Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im Jugendmarkt hat. Unternehmen<br />
müssen sich dafür über die eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. Nicht zu vergessen ist<br />
<strong>bei</strong> der Bear<strong>bei</strong>tung des Jugendmarktes die Berücksichtigung der ökonomischen, rechtlichen und<br />
ethischen Schranken.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich für eine erfolgreiche <strong>Markenpositionierung</strong><br />
heutzutage viele Möglichkeiten anbieten, da der Jugendmarkt vielfältiger geworden ist. „Noch nie<br />
gab es für Jugendmarken so viele Möglichkeiten, sich erfolgreich im Markt zu behaupten.“ 320<br />
46
Abbildungsverzeichnis<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abbildung 1: Werte und Ziele von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren 7<br />
Abbildung 2: Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch<br />
verschiedene Sozialisationsagenten 13<br />
Abbildung 3: Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im<br />
Alter von 15-19 Jahren 18<br />
Abbildung 4: Ausgaben von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren in<br />
verschiedenen Bereichen 20<br />
Abbildung 5: Benchmark für Jugendmarken 26<br />
Abbildung 6: Aussenwirkung von Produkten 28<br />
Abbildung 7: Markenkategorien im Überblick 30<br />
Abbildung 8: Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen) 31<br />
Abbildung 9: Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks 32<br />
Abbildung 10: Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt 38<br />
Abbildung 11: Werbung für Miss Sixty 39<br />
Abbildung 12: Plakatwerbung von H&M 39<br />
Abbildung 13: Freizeitverhalten von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren 51<br />
Abbildung 14: Präferenzen im Bekleidungsbereich 51<br />
Abbildung 15: Präferenzen im Electronic-Bereich 52<br />
Abbildung 16: Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> 52<br />
47
Tabellenverzeichnis<br />
TABELLENVERZEICHNIS<br />
Tabelle 1: Durchschnittliches Einkommen 17<br />
Tabelle 2: Brand Facts von Miss Sixty und Red Bull 33<br />
Tabelle 3: Brand Facts von H&M und Coca Cola 34<br />
Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta 35<br />
Tabelle 5: Alterseinteilung im Jugendsegment 50<br />
48
Abkürzungsverzeichnis<br />
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />
Art. Artikel<br />
Bd. Band<br />
bspw. <strong>bei</strong>spielsweise<br />
bzgl. bezüglich<br />
bzw. beziehungsweise<br />
ca. circa<br />
d.h. das heisst<br />
etc. et cetera<br />
exkl. exklusive<br />
Hrsg. Herausgeber<br />
f. folgende<br />
ff. fortfolgende<br />
i.e.S. im engeren Sinne<br />
Jg. Jahrgang<br />
m.E. meines Erachtens<br />
No. Number<br />
Nr. Nummer<br />
o.Jg. ohne Jahrgang<br />
S. Seite<br />
s. siehe<br />
sog. sogenannte<br />
u. und<br />
u.a. unter anderem<br />
vgl. vergleiche<br />
Vol. Volume<br />
vs. versus<br />
z.B. zum Beispiel<br />
ZGB Schweizerisches Zivilgesetzbuch<br />
z.T. zum Teil<br />
49
Anhang<br />
ANHANG<br />
Anhang 1: Ergänzende Abbildungen<br />
Tabelle 5: Alterseinteilung im Jugendsegment<br />
Kids<br />
Youth<br />
Adults<br />
Differenzierung junger Zielgruppen nach dem Alter<br />
Babys 0 – 1 Jahr Förderung zum „klugen“ Baby<br />
Small Kids 2 – 3 Jahre<br />
Ab 3 Jahren<br />
Entfaltung des eigenen Willens, erste<br />
Durchsetzung gegenüber der Mutter<br />
Werberezeption im TV, Erkennen von<br />
Markenzeichen<br />
Pre-School-Kids Kindergarten Ab 6 Jahren Erste Sozialisation in der Gruppe<br />
School-Kids 6 – 7 Jahre<br />
8 – 9 Jahre<br />
Pre-Teens 10 – 12 Jahre<br />
Teenager 12 – 13 Jahre<br />
Youth 13 – 15 Jahre<br />
First young Adults 15 – 17 Jahre<br />
Rasche Lernprozesse, aber noch “heile<br />
Kinderwelt”<br />
Kritische Auseinandersetzung,<br />
“fanatischer Realismus”<br />
Übergang zum <strong>Jugendlichen</strong>,<br />
Orientierung an jugendlichen<br />
Verhaltensweisen<br />
Intensive Pubertätsphase, Orientierung<br />
an der Gruppe<br />
Übergang zum Erwachsenen,<br />
“Erwachsenenmarken” werden<br />
interessant<br />
Young Adults Ab 18 Jahren “Postadoleszenz”<br />
Quelle: In Anlehnung an: Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 27<br />
50
Anhang<br />
Abbildung 13: Freizeitverhalten von Schweizer <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 13-22 Jahren<br />
Freunde treffen<br />
Musik hören<br />
in den Ausgang/ Bar/ Disco gehen<br />
anderes<br />
Sport treiben<br />
shopping<br />
Ferseh schauen<br />
Internet surfen<br />
SMS verschicken<br />
Musik machen<br />
an Konzerte gehen<br />
ins Kino gehen<br />
DVDs/ Videos schauen<br />
Freizeitaktivitäten<br />
2,4<br />
2,4<br />
2,2<br />
3,1<br />
4,5<br />
5,3<br />
5,3<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Angaben in Prozent. Insgesamt konnten die Befragten bis zu drei Freizeitaktivitäten auswählen. Die Balken zeigen den Anteil der<br />
<strong>Jugendlichen</strong>, welche das jeweilige Kriterium genannt haben (N=316). Freizeitbeschäftigungen, welche weniger als drei Prozent der<br />
Nennungen erhielten, wurden in der Kategorie "anderes" zusammengefasst.<br />
Quelle: Radiotele AG (2003), S. 29<br />
Abbildung 14: Präferenzen im Bekleidungsbereich<br />
Nike<br />
Adidas<br />
Levi's<br />
Teddys<br />
Reebock<br />
Puma<br />
Miss Sixty<br />
Yes or No<br />
Fubu<br />
Angaben in Prozent<br />
Fila<br />
4,7<br />
5,9<br />
5,7<br />
Quelle: Radiotele AG (2002), S. 7<br />
7<br />
6,5<br />
6,6<br />
8,1<br />
8,0<br />
12,0<br />
Angesagte Kleidermarken<br />
10,3<br />
13,2<br />
16,5<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />
30,5<br />
19,2<br />
21,0<br />
43,9<br />
51
Anhang<br />
Abbildung 15: Präferenzen im Electronic-Bereich<br />
Nokia<br />
Ericsson<br />
Alcatel<br />
Panasonic<br />
Motorola<br />
Siemens<br />
Bosch<br />
Samsung<br />
andere Marke<br />
keine Antwort<br />
Angaben in Prozent<br />
Sony<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,5<br />
2,6<br />
1,3<br />
1,6<br />
3,6<br />
7,2<br />
5,7<br />
Angesagte Handymarken<br />
74,4<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2002), S. 8<br />
Abbildung 16: Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong><br />
2.300.000<br />
2.250.000<br />
2.200.000<br />
2.150.000<br />
2.100.000<br />
2.050.000<br />
2.000.000<br />
1.950.000<br />
1977<br />
1978<br />
1979<br />
Bevölkerungsentwicklung der Kinder und <strong>Jugendlichen</strong><br />
(0-24 Jahre)<br />
1980<br />
1981<br />
Quelle: In Anlehnung an Bundesamt für Statistik (2004)<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
52
Anhang<br />
Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews<br />
Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn Ingo Barlovic:<br />
Allgemeines zu den Markenkategorien<br />
1. Ist die emotionale Nähe zur Marke mit dem emotionalen Involvement vergleichbar?<br />
2.<br />
In der Studie sind Produktbereiche, welche typischerweise als Ego Signs, Shared<br />
Basics und Funct. Standards gelten aufgezeigt worden. Jedoch gibt es, wie später in<br />
Studie gezeigt wird, auch innerhalb der einzelnen Produktbereiche verschiedenen<br />
Markenkategorien: Kann verallgemeinert werden?<br />
Aussenwirkung<br />
3. Integration vs. Abgrenzung:<br />
a. Wann wollen sich Jugendliche abgrenzen, und wann wollen sie dazugehören?<br />
b. Bei welcher Kategorie ist die Aussenwirkung/der Gruppendruck am grössten?<br />
Positionierung<br />
4. Wie sollten die unterschiedlichen Marken positioniert werden?<br />
Ego Signs:<br />
Shared Basics:<br />
53
Anhang<br />
5.<br />
6.<br />
Functional Standards:<br />
Kommunikation<br />
Kann in allen Kategorien mit Erlebniswelten gear<strong>bei</strong>tet werden, um eine “coole” Marke<br />
zu schaffen?<br />
Sind in den Bereichen der Produkt- und Verpackungsgestaltung und in der Preis- und<br />
Distributionspolitik Besonderheiten zu beachten?<br />
Ego-Sings:<br />
Produkt- u.<br />
Verpackungsgestaltung:<br />
Preis- und Distributionspolitik:<br />
Shared Basics:<br />
Produkt- u.<br />
Verpackungsgestaltung:<br />
Preis- und Distributionspolitik:<br />
Functional Standards:<br />
Produkt- u.<br />
Verpackungsgestaltung:<br />
Preis- und Distributionspolitik:<br />
54
Anhang<br />
Negativ<strong>bei</strong>spiel<br />
7. Wie sollte man es nicht machen (Marke an Jugendliche bringen)? Parade<strong>bei</strong>spiele?<br />
Herzlichen Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />
Protokoll: Gemäss Herrn Barlovic kann der in der Studie 321 verwendete Begriff der „emotionalen<br />
Nähe“ mit dem in der Literatur verwendeten Begriff „emotionales Involvement“ gleichgesetzt<br />
werden.<br />
Herr Barlovic führt weiter aus, dass verschiedene Produktbereiche den, in der Studie definierten<br />
Markenkategorien zugeordnet werden können. Jedoch kann durch eine entsprechende<br />
Positionierung aus diesen ausgebrochen werden.<br />
Ob nun Jugendliche eher dazugehören wollen oder sich abzugrenzen versuchen, ist gemäss Herr<br />
Barlovic schwierig zu beurteilen. Meist besteht hier<strong>bei</strong> ein Zusammenhang mit dem Alter. So sind<br />
Jüngere Teenager eher auf der Suche nach Zugehörigkeit. Ab ca. 15 Jahren wollen sie sich dann<br />
eher individualisieren. Die Kategorie der Ego Signs hat die stärkste Aussenwirkung.<br />
Bei der Positionierung eines Ego Signs sollte die Individualität und die Besonderheit im<br />
Vordergrund stehen. Ego Signs identifizieren sich über bestimmte Lebenswelten. In diesem Bereich<br />
ist es wichtig, immer up to date zu sein. Hier<strong>bei</strong> stellt sich jedoch aufgrund der kurzen „In-<br />
Lebenszyklen“ die Frage, ob ein Unternehmen über genügend Dynamik und Potenzial verfügt, um<br />
immer auf dem neusten Stand des Trends zu sein. Im Bereich der Shared Basics sollte der<br />
„Mainstream mit dem man richtig liegt“ im Vordergrund stehen. Es ist darauf zu achten, dass keine<br />
extremen Lebenswelten kommuniziert werden. Jedoch kann hier durchaus mit Versatzstücken<br />
gear<strong>bei</strong>tet werden. Bei den Functional Standards sind es sachliche Eigenschaften, welche in den<br />
Vordergrund gerückt werden müssen.<br />
Bzgl. der Kommunikation kann gemäss Herrn Barlovic in allen Markenkategorien mit Erlebniswelten<br />
gear<strong>bei</strong>tet werden. Im Bereich der Preispolitik sollten <strong>bei</strong> Ego Signs und Shared Basics mit<br />
Sonderangeboten gear<strong>bei</strong>tet werden. Die Markenkategorie der Functional Standards zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass Jugendliche in diesem Bereich besonders auf ihr Geld achten. Das Augenmerk<br />
sollte deshalb <strong>bei</strong> den preislichen Unterschieden (welche nicht zu gross sein dürfen) der<br />
verschiedenen Anbieter liegen. Über Spezielles in der Produktpolitik und Distributionspolitik, konnte<br />
Herr Barlovic keine Auskunft geben.<br />
Als Negativ<strong>bei</strong>spiel nannte er die Werbung von C&A für die spezielle Jugendmarke „Young<br />
Collections“. Die trendige Werbung dieser Marke, welche einen bestimmten Lifestyle übermitteln<br />
wollte, wirkte für die <strong>Jugendlichen</strong> unglaubwürdig, da sie C&A als Functional Standard sehen.<br />
55
Anhang<br />
Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Frau Asta Baumöller:<br />
VIVA SWIZZ und die Zielgruppe Jugend<br />
1. Welche Firmen werben für ihre (welche?) Produkte auf VIVA?<br />
2. Welche Massnahmen unternehmen Sie, um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten?<br />
3. Welche TV-Berichte sind zurzeit gefragt? aktuelle Jugendthemen?<br />
4. Wie ermitteln Sie die Bedürfnisse von <strong>Jugendlichen</strong>?<br />
5. Welche Trends zeichnen sich im Jugendsegment ab?<br />
Jugendliche und Marken<br />
6. Wie sieht das Markenbewusstsein in den verschiedenen Produktbereichen aus?<br />
56
Anhang<br />
7. Welches sind die angesagtesten Marken für Jugendliche?<br />
8. Was wollen Jugendliche in Bezug auf Produkteigenschaften?<br />
Herzlichen Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />
Protokoll: Gemäss Frau Baumöller sind Jugendliche eine schwierige Zielgruppe. Die Werbung auf<br />
VIVA gestaltet sich saisonal. Firmen, welche besonders häufig für ihre Produkte werben sind unter<br />
anderen Coca Cola mit all ihren Unterbrands, Swisscom, Adidas, Mc Donalds und diverse<br />
Plattenfirmen. Um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten, wurden seit anfangs März<br />
verschiedene Vollformate wie bspw. Alli G., welcher eher die HipHopper-Community anspricht,<br />
eingeführt. Aktuelle Jugendthemen, welche in TV-Berichte verpackt werden, sind vor allem Musik.<br />
Aber auch Mode spielt in diesen Bereich hinein.<br />
Eine persönliche Einschätzung von Frau Baumöller bzgl. den sich abzeichnenden Trends im<br />
Jugendmarkt gestaltet sich darin, dass die Zeit der grossen Trendströmungen vor<strong>bei</strong> ist. Der Trend<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass es den <strong>Jugendlichen</strong> vor allem um Individualisierung geht. Durch<br />
die richtige Collage können Teenager selber zu Opinionleader und somit „in“ werden. Da<strong>bei</strong> ist zu<br />
beachten, dass in allen Bereichen (Mode, Musik, Clubs etc.) örtliche (vor allem Stadt-Land)<br />
Unterschiede bestehen, was in und out ist. Die Generierung von Trends ist jedoch Aufgabe von<br />
sog. Trendscouts.<br />
Jugendliche wissen gemäss Frau Baumöller genau was sie wollen, und was sie nicht wollen. Sie<br />
weisen vor allem <strong>bei</strong> nicht schwer einsehbaren Produktbereichen ein hohes Markenkenntnis auf.<br />
Socken, Handschuhe etc. werden dahingegen eher funktional betrachtet. Wenn Teenager aber<br />
über genügend finanzielle Mittel verfügen, achten sie auch in diesen Bereichen auf Marken. Im<br />
Bekleidungsbereich sind vor allem die Marken Miss Sixty (nur <strong>bei</strong> Mädchen), Adidas, Fila, Reebock<br />
etc. gefragt. Bei Handygeräten kann, durch die hohe Markentreue in diesem Bereich, nicht von<br />
„angesagten Marken“ gesprochen werden, vielmehr sind hier einfach die neusten Modelle <strong>bei</strong> den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> gefragt. Mit bestimmten Marken wollen sich Jugendliche identifizieren können. Das<br />
Preis-Leistungsverhältnis steht <strong>bei</strong> diesen Marken eher im Hintergrund. Sie wollen sich mit der<br />
Verwendung dieser Marken in der Gesellschaft positionieren und möchten sich deshalb ein<br />
bestimmtes Image kaufen. Da<strong>bei</strong> ist es wichtig, welche Leute in der Clique und welche Stars<br />
dieselben Marken ebenfalls verwenden. Ausserdem ist zu beachten, dass die verschiedenen<br />
Marketingmassnahmen vom Produkt selber abhängig sind.<br />
57
Anhang<br />
Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn lic. jur. Raphael Jaeger:<br />
1.<br />
Rechtliche Grenzen des Jugendmarketings<br />
Welches ist das Hauptproblem in Bezug auf das Jugendmarketing aus rechtlicher<br />
Perspektive?<br />
2. Welche Probleme bestehen bzgl. Minderjährigen?<br />
3. Gibt es in Bezug auf die Produktverwendung und Produktausgabe Beschränkungen?<br />
4. Existieren in Bezug auf Jugendliche Werbeverbote? Wenn ja, welche?<br />
Besten Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<br />
Protokoll: Gemäss Herrn lic. jur. Jaeger können in Bezug auf das Jugendmarketing vor<br />
allem im Bereich des Vertragsschluss mit Minderjährigen Probleme auftreten. Sofern Jugendliche<br />
das 19. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sind sie noch nicht mündig und somit fehlt ihnen die<br />
volle Handlungsfähigkeit. Dieses Problem kann vor allem <strong>bei</strong> Käufen von teueren Gütern auftreten.<br />
Des Weiteren existieren für Unternehmen in der Schweiz beschränkende Bestimmungen, wenn<br />
diese gesundheitsschädliche Produkte an noch nicht volljährige Kunden ausgeben (so bspw. <strong>bei</strong><br />
Tabak, Alkohol etc.).<br />
58
Anhang<br />
Gesprächsleitfaden für die qualitativen Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19 Jahren:<br />
1.<br />
Jugendliche und ihre Lieblingsmarken in verschiedenen Produktbereichen<br />
Welches sind Deine Lieblingsmarken in folgenden Bereichen und was ist daran<br />
besonders?<br />
Bekleidung:<br />
Handys:<br />
Getränke:<br />
2. Worauf achtest Du <strong>bei</strong>m Markenkauf? (Produkt, Verpackung, Preis)<br />
Bekleidung:<br />
Handys:<br />
Getränke:<br />
3. Wo kaufst Du deine Lieblingsmarke ein? Wieso?<br />
Bekleidung:<br />
Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />
Begründung:<br />
Handys:<br />
Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />
Begründung:<br />
Getränke:<br />
Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige …..<br />
Begründung:<br />
59
Anhang<br />
4.<br />
Welche „Werbemassnahmen“ sind für Dich attraktiv? Hast Du schon mal teilgenommen?<br />
Wie ist Deine Einstellungen zu solchen Events?<br />
Partys Wettbewerbe Aktionstage in Schule<br />
Sportevents Sonstige …..<br />
Bemerkung:<br />
5. Wie wichtig sind Dir Deine Freunde in Bezug auf die Markenwahl?<br />
6. Alter und Schule/Firma?<br />
Herzlichen Dank für Deine Mitar<strong>bei</strong>t!<br />
Protokoll: Aus der Befragung wurden die Markenpräferenzen im Bekleidungs- und<br />
Handybereich, wie sie in 4.2.1 (Markenbewusstsein und Präferenzen) aufgezeigt wurden, bestätigt.<br />
Des Weiteren wurde klar, dass für die Produktgestaltung im Bekleidungsbereich vor allem der<br />
Schnitt und die Farben für die <strong>Jugendlichen</strong> wichtig sind. Bei Handygeräten sind Eigenschaften wie<br />
eine integrierte Kamera und leichte Menuführung ausschlaggebend für den Markenkauf und im<br />
Getränkebereich legen die befragten <strong>Jugendlichen</strong> vor allem Wert auf den Geschmack und den<br />
Preis. Die Einkaufsstättenwahl gestaltet sich eher nach Produktbereichen. Kleider und Handygeräte<br />
werden in speziellen Geschäften, Getränke <strong>bei</strong> den Grossverteilern besorgt. Die meisten Befragten<br />
haben noch nie an Markenevents teilgenommen, obwohl sie dazu grundsätzlich eine positive<br />
Einstellung aufweisen. Am ehesten wird an Wettbewerben teilgenommen. Auf die Frage, wie<br />
wichtig der Freundeskreis <strong>bei</strong> der Markenwahl ist, antworteten alle <strong>Jugendlichen</strong>, dass dieser nur<br />
zur Generierung von neuen Ideen eine Rolle spielt. Die befragten <strong>Jugendlichen</strong> wiesen ein Alter<br />
zwischen 15 und 19 Jahren auf.<br />
60
Literaturverzeichnis<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
Brückner, M./Przyklenk, A. (1998): Event-Marketing: Wenn Werbung zum Erlebnis wird,<br />
Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt<br />
Buchholz, A./Wördemann W. (1998): Was Siegermarken anders machen: Wie jede Marke<br />
wachsen kann: Die Ergebnisse der ersten Untersuchung über die erfolgreichsten<br />
Markenkampagnen der Welt, Econ Verlag GmbH, Düsseldorf/München<br />
Büsser, B. (2003): Neues Potenzial – in der Migros, in: Handelszeitung, 25.06., S. 41-42<br />
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Kuss, A./Tomczak, T. (2002): Marketingplanung: Einführung in die marktorientierte<br />
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Familie, Schule und Freizeit als jugendliche Lebenswelten, in: Deutsche Shell (Hrsg.):<br />
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in: Meffert, H./Burmann, C./Koers, M. (Hrsg.): Markenmanagement: Grundfragen der<br />
identitätsorientierten Markenführung: Mit best practice-Fallstudien, Wiesbaden<br />
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live the brand, Chichester<br />
Radiotele AG (2002): Jugendbarometer VIVA SWIZZ: Mediakids haben ein Consumer Ego, Bern<br />
Radiotele AG (2003): Jugendbarometer VIVA SWIZZ: Cool, connected and charming, Bern<br />
Rössl, D. (2002): Die Diplomar<strong>bei</strong>t in der Betriebswirtschaftslehre, Wien<br />
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Welt erobern, in: Marketing Journal, o.Jg/Nr. 3, S. 128-131<br />
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Werbeagentur, in: Tomczak, T./Rudolph, T./Roosdorp, A. (Hrsg.): Positionierung:<br />
Kernentscheidung des Marketing, St. Gallen, S. 214-222<br />
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C./Griese, K.-M. (Hrsg.): Beziehungsmarketing mit jungen Zielgruppen: Grundlagen,<br />
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bringt mehr als nur klassische Werbung, in: Marketing Journal, o.Jg/Nr. 1, S. 28-31<br />
Srnka, K. J./Schiefer, K. (2002): Kinder und Jugendliche als Zielgruppe der Werbung: Ihre<br />
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in: der Markt, 41. Jg./Nr. 161/162, S. 98-118<br />
Sulzer, H. (1998): Die <strong>Jugendlichen</strong> sind die schwierigste Zielgruppe überhaupt, in: Marketing<br />
Journal, o.Jg/Nr. 4, S. 246-250<br />
Tomczak, T. (1997): Kids & Teens: Eine repräsentative Studie im Auftrag der Schweizer Familie,<br />
Zürich<br />
Vogler, S. (2002): Markenführung/Markenpflege: „Be different – or die!“, in: Der Organisator,<br />
06.07., S. 7-12<br />
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Literaturverzeichnis<br />
Weinberg, P./Diehl S. (2001): Erlebniswelten für Marken, in: Esch, F.-R. (Hrsg.): Moderne<br />
Markenführung: Grundlagen – Innovative Ansätze – Praktische Umsetzungen, Wiesbaden,<br />
S. 189-207<br />
Zanger, C./Griese, K.-M. (2000): Der Kinder- und Jugendmarkt und die Notwendigkeit einer<br />
strategischen Ausrichtung des Marketings, in: Zanger, C./Griese, K-M. (Hrsg.):<br />
Beziehungsmarketing mit jungen Zielgruppen: Grundlagen, Strategien, Praxis<strong>bei</strong>spiele,<br />
München, S. 3-19<br />
64
Verzeichnis der sonstigen Quellen<br />
VERZEICHNIS DER SONSTIGEN QUELLEN<br />
Aeppli, H. (2002): ZGB: Schweizerisches Zivilgesetzbuch: Mit Nebengesetzen und Verordnungen<br />
sowie Bundesgerichtspraxis, 32. Auflage, Zürich<br />
Baumöller, A. (2003): Die Lizenz zur Trendkompetenz: Böse Falle – Zielgruppe auf der<br />
Überholspur, in: Radiotele AG (Hrsg.): Youth Insight: Der Newsletter von VIVA<br />
Schweiz, Oktober 2003, S. 2-2, bezogen unter: http://www.radiotele.ch/radiotele/<br />
pdfFiles/tv/viva_swizz/newsletter/youthinsight_0303, Zugriff: 18.02. 2004<br />
Bundesamt für Statistik (2004): Fachbereich: Bevölkerung (Unterlagen erhalten von Frau E.<br />
Aebischer), Neuenburg<br />
Iconkids & Youth (1999): Bravo Faktor Jugend 2: Markenbeziehung und Markenbindung, bezogen<br />
unter: http://www. Bauermedia.com/pdf/zielgruppe/jugend/jugend2. pdf, Zugriff:<br />
13.12.2003<br />
Iconkids & Youth (2002): Bravo Faktor Jugend6: Lebenswelten und Konsum, bezogen unter:<br />
http://www.bauermedia.com/pdf/studien/zielgruppe/jugend/jugend6.pdf, Zugriff:<br />
17.02.2004<br />
Plakatwerbung von H&M: Bezogen unter: http://images.google.ch/imgres?imgurl=www.<br />
datagraphix.de/bilder_uebersicht/0331.jpg&imgrefurl=http://www.datagraphix.de/uebe<br />
rsicht_verschiedenes.htm&h=70&w=70&sz=3&tbnid=t5UD3BfooH8J:&tbnh=66&tbnw<br />
=66&prev=/images%3Fq%3DH%2526M%2BPOSTER%26hl%3Dde%26lr%3D%26ie<br />
%3DUTF-8%26oe%3DUTF-8, Zugriff: 12.03.2004<br />
65
Verzeichnis der sekundär zitierten Quellen<br />
VERZEICHNIS DER SEKUNDÄR ZITIERTEN QUELLEN<br />
Acuff, D. (1997): What kids buy and why, New York<br />
Churchill, G. A. Jr./Moschis, G. P. (1979): Television and Interpersonal Influences on Adolescent<br />
Consumer Learning, in: Journal of Consumer Research, Vol. 6/No. 1, S. 23-35<br />
Diller, H. (1992): Kunde: in: Diller, H. (Hrsg.): Vahlens grosses Marketing-Lexikon, München, S.<br />
583<br />
A&B Analyse und Beratung: MuSeg 2 : Qualitatives Tool zur Segmentierung der 14- bis 29-<br />
Jährigen nach Lebensstilen<br />
Sherry, J./Greenberg, B./Tokinoya, H. (1999): Orientations to TV advertising among adolescents<br />
& children in the US & Japan, in: International Journal of Advertising, Vol. 18, S. 233-<br />
250<br />
Urech, C. (1996): Die Jugend: Ein Milliardenmarkt, in: pro juventute-Thema, Nr. 4, S. 9-12<br />
66
Verzeichnis der Auskunftspersonen<br />
VERZEICHNIS DER AUSKUNFTSPERSONEN<br />
Barlovic, Ingo (2004): Persönliches Gespräch über Lebenswelten und Konsum Jugendlicher,<br />
Dauer ca. 25 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Senior<br />
Projektleiter des Forschungs- und Beratungsinstitutes Iconkids & Youth, international<br />
research GmbH, München, Gespräch telefonisch geführt am 10. März<br />
Baumöller, Asta (2004): Persönliches Gespräch über Jugendliche und Marken, Dauer ca. 30<br />
Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Geschäftsführerin<br />
VIVA Schweiz, Gespräch telefonisch geführt am 08. März<br />
Jaeger, Raphael (2004): Persönliches Gespräch über rechtliche Grenzen des Jugendmarketings,<br />
Dauer ca. 10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2),<br />
Mitar<strong>bei</strong>tender in der Kanzlei Schoch, Auer & Partner, St. Gallen, Gespräch<br />
telefonisch geführt am 13. März<br />
Müller, Max (2004): Persönliche Kommunikation zur <strong>Markenpositionierung</strong> im Jugendsegment in<br />
der Schweiz, derzeit Leiter des Instituts für Begleit- und Sozialforschung,<br />
Mitbegründer der Schweizerischen Jugendstudie „Jugendbarometer VIVA SWIZZ“,<br />
zahlreiche Emails zwischen Februar und März<br />
Qualitative Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> (2004): Es wurden acht qualitative Interviews mit<br />
<strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19 Jahren zum Thema „Produkt- und<br />
Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“, Dauer pro Interview ca.<br />
10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2) am 15. März 2004<br />
in der St. Galler Innenstadt geführt<br />
67
Bildernachweis<br />
BILDERNACHWEIS<br />
Titelblatt - Shopping: Bezogen unter: http://www.stonefemme.com/graphics/shopping.jpg,<br />
Zugriff: 24. September 2004<br />
S. 1 - Teenager: Bezogen unter: http://ia.avon.com.tw/world/images/teenager-p1.jpg,<br />
Zugriff: 3. September 2004<br />
S. 3 - Kind: Bezogen unter: http://www.fotos.ch/gross/kind.jpg, Zugriff: 24 September 2004<br />
- Frauen: Bezogen unter: http://www.sgfc.com/businessBanking/women.jpg, Zugriff:<br />
24. September 2004<br />
S. 4 - Lager: Bezogen unter: http://w4.siemens.de/FuI/de/archiv/pof/heft2_03/<br />
artikel02/trend2.jpg, Zugriff: 24. September 2004<br />
S. 5 - Zimmer: Bezogen unter: http://www.aetaennschen-please.de/images/zimmer.jpg,<br />
Zugriff: 22. September 2004<br />
S. 7 - Teenagers: Bezogen unter:<br />
http://www.d.umn.edu/~jlangset/images/teenager%20picture.JPG, -Zugriff: 1.<br />
September 2004<br />
S. 8 - Snowboarder: Bezogen unter: http://www.skisnowstar.com/img/snowboard.jpg,<br />
Zugriff: 15. -September 2004<br />
S. 9 - Punk-Frisur: Bezogen unter: http://www.hairfashion.net/images/punk.jpg, Zugriff: 23.<br />
September 2004<br />
S. 11 - Shopping Girl: In Anlehnung an: http://www.conclu.de/ana/Shopping.JPG, Zugriff:<br />
24. September 2004<br />
S. 13 - Model: Bezogen unter: http://www.modelcard.de/images/saskia03.jpg, Zugriff: 15.<br />
September 2004<br />
- Familie: Bezogen unter: http://www.alfredadler.ch/grafiken/Familie.gif, Zugriff: 24.<br />
September 2004<br />
S. 14 - Freundinnen: Bezogen unter: http://www.gov.mb.ca/chc/mfcb/images/now_playing<br />
3.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />
- Schuljunge: Bezogen unter: http://www.imscrappin.com/catalog/images/TMABM<br />
diecut-deskboy.jpg, Zugriff: 20. September 2004<br />
- TV: Bezogen unter: http://www.regalweb.co.uk/loony/animated/tv.gif, Zugriff: 24.<br />
September 2004<br />
S. 15 - Lachendes Mädchen: Bezogen unter: http://www.eltern-bildung.at/eb/images/Fotos_<br />
Themen/ 0312_konsum.jpg, Zugriff: 20. September 2004<br />
S. 16 - Sparschwein: Bezogen unter: http://www.abifruehschoppen.de/tipps_zum_studium/<br />
sparschwein.jpg, Zugriff: 14. September 2004<br />
S. 17 - Shopping Kid: Bezogen unter: http://www.icecreamusa.com/locator/images/<br />
shopping_kid_high.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />
S. 18 - Geld: Bezogen unter: http://www.videoproduktionen.ch/bilder/geld.jpg, Zugriff: 14.<br />
September 2004<br />
- Kosmetika: Bezogen unter: http://www.intermoda.ru/nomer/11022002/kosmetik.jpg,<br />
Zugriff: 14. September 2004<br />
- Nahung: Bezogen unter: http://www.mrhealthy.de/grafik/gemuese.jpg, Zugriff: 7.<br />
September 2004<br />
- Sand: Bezogen unter: http://familyfun.go.com/Resources/Cakes/recipes/special/<br />
sand.jpg, Zugriff: 13. September 2004<br />
68
Bildernachweis<br />
- Jacke: Bezogen unter: http://www.jackwolfskin.de/images/outdoor_jacke2.jpg,<br />
Zugriff: 15. September 2004<br />
- Stereoanlage: Bezogen unter: http://image01.conrad.com/xl/3000_3999/3300/<br />
3300/3305/330508_BB_00_FB.EPS.jpg , Zugriff: 13. September 2004<br />
S. 20 - Adidas Schuhe: Bezogen unter: http://www.promoreply.com/aol/images/146/adi-<br />
763.jpg, Zugriff: 23. September 2004<br />
S. 22 - Nivea Crème: Bezogen unter: http://www.seilnacht.com/Lexikon/Nivea.JPG, Zugriff:<br />
22. September 2004<br />
S. 23 - Teenager (Mädchen): Bezogen unter: http://myhome.naver.net/flowerboy21/<br />
youth/cleanlean.gif, Zugriff: 22. September 2004<br />
S. 24 - Teenager (Junge): Bezogen unter: http://www.heroinhelp.net/images/teenager<br />
%2010.jpg, Zugriff: 13. September 2004<br />
S. 26 - Herz: Bezogen unter: http://www.myjanee.com/tuts/hearts/pentools362.jpg, Zugriff:<br />
3. September 2004<br />
S. 27 - Teenager: Bezogen unter: http://www.careers-scotland.org.uk/careersscotland/Web/<br />
MultimediaFiles/WWNINTRO.JPG, Zugriff: 10. September 2004<br />
- Portemonnaie: Bezogen unter: http://www.bijenkorf.nl/BijenkorfWeb/image_bijenkorf/<br />
producten/0646 23002000000m.jpg, Zugriff: 16. September 2004<br />
S. 33 - Red Bull: Bezogen unter: http://www.hotel-purchase.com/res/site2/upload/<br />
Xpo_scroll/ Red%20Bull.jpg, Zugriff: 2. September 2004<br />
- Miss Sixty: Bezogen unter: http://images.google.ch/imgres?imgurl=http://www.<br />
samtfabrik.de/miss-sixty/gfx/miss-sixty-logo.gif&imgrefurl=http://www.samtfabrik<br />
.de/miss-sixty/&h=213&w=261&sz=4&tbnid=2fCLnRrreDcJ:&tbnh=87&tbnw<br />
=106&start=17&prev=/images%3Fq%3Dmiss%2Bsixty%26hl%3Dde%26lr%3D%26i<br />
e%3DUTF-8, Zugriff: 20. September 2004<br />
S. 34 - Coca Cola: Bezogen unter: http://www.sindominio.net/rbronka/salutcompanys/<br />
canfenosa/coca-cola.jpg, Zugriff: 9. September 2004<br />
- H&M: Bezogen unter: http://www.maxihuset.com/hm1.gif, Zugriff: 16. September<br />
2004<br />
S. 35 - Fanta: Bezogen unter: http://www.coca-colaindia.com/brands/brands_images/<br />
fanta/fanta_ brand_logo.gif, Zugriff: 20. September 2004<br />
- C&A: Bezogen unter: http://www.e-rotulos.com/logoteca/web_logoteca/logoteca_<br />
C/images/ C&A.jpg, Zugriff: 10. September 2004<br />
S. 37 - Werbung Fructis: Bezogen unter: http://www.feelbest.com/Assets/Images/garnier_<br />
fructisimage2.jpg, 24. September 2004<br />
S. 40 - Coca Cola Sportevent: Bezogen unter: http://www2.coca-cola.com/presscenter/img/<br />
imagenews/downloads/lg_singapore_portugal_flagbearers.jpg, Zugriff: 3. September<br />
2004<br />
S. 42 - Strichcode: Bezogen unter: http://partner.news.ch/img/article/75172-Strichcode.jpg,<br />
Zugriff: 23. September 2004<br />
S. 43 - Einkaufswagen: Bezogen unter: http://www.schule.bremen.de/schulen/sarp/Material/<br />
Pictogramme/Einkauf.gif, Zugriff: 8. September 2004<br />
S. 44 - Vorsicht-Schild: Bezogen unter: http://www.schreiner-zh.ch/portal/images/vorsichtschild.jpg,<br />
Zugriff: 21. September 2004<br />
69
Fussnotenverzeichnis<br />
FUSSNOTENVERZEICHNIS<br />
1<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 9 ff.<br />
2<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 1<br />
3<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99<br />
4<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 1 f.<br />
5<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14<br />
6<br />
Vgl. Diekhof, S. 1<br />
7<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Sherry/Greenberg/Tokinoya (1999), S. 233 verweisend<br />
8<br />
Vgl. auch Radiotele AG (2002), S. 3<br />
9<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 1<br />
10<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
11<br />
Es wurden acht qualitative, leitfadengestützte Interviews mit <strong>Jugendlichen</strong> im Alter von 15-19<br />
Jahren zum Thema „Produkt- und Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“<br />
zur Generierung von Ideen und allfälligen Trends am 15. März 2004 in der St. Galler Innenstadt<br />
geführt. Gesprächsleitfaden s. Anhang 2.<br />
12<br />
Meinhold (2001), S. 49<br />
13<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 99<br />
14<br />
Eine übersichtliche Aufstellung weiterer Abgrenzungen findet sich in Diekhof (1999), S. 10 ff.<br />
15<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />
16<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 13 ff.<br />
17<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />
18<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 29<br />
19<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />
20<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 29<br />
21<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 24 f.<br />
22<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 11<br />
23<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 11<br />
24<br />
Für eine konkrete Alterseinteilung gemäss Dammler/Barlovic/Melzer-Lena vgl. Anhang 1 Tabelle<br />
5<br />
25<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 5<br />
26<br />
Vgl. Weinberg/Diehl (2001), S. 187<br />
27<br />
Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126<br />
28<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18<br />
29<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 4<br />
30<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />
31<br />
Eine unvollständige Auswahl von verschiedenen Musikstilen: Pop, Rock, Beat, R&B,<br />
Drum’n’Bass, Metall, Trash, Speed, Black-Metall, Gothic, Industrial House, Jazz-House, Jugle,<br />
Acid, Brit Pop, Brit Beat, Trip Hop, HipHop, Gangsta, Disco, Techno, Indie, Alternativ-Rock,<br />
Reggea, Ragga, Punk, Fun-Punk, Neo Punk Cross –Over, Ethno, Grunge, vgl. Heinzelmeier<br />
(2000), S. 127<br />
32<br />
Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126 f.<br />
33<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 10<br />
34<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 52 f. und Nöthel (1999), S. 8 f.<br />
35<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 9<br />
36<br />
Vgl. zu diesem Begriff Gross (1994), S. 14 f.<br />
37 Vgl. Esch (2004), S. 27 ff.<br />
70
Fussnotenverzeichnis<br />
38<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 9<br />
39<br />
Vgl. Esch (2004), S. 27 ff.<br />
40<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />
41<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 94<br />
42<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f.<br />
43<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 53 f. und Diekhof (1999), S. 94 f.<br />
44<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f.<br />
45<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 321<br />
46<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100 auf Acuff (1997), S. 48 ff. verweisend<br />
47<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135<br />
48<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 486 f. und Srnka/Schiefer (2002), S. 100<br />
49<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105<br />
50<br />
Vgl. Gensicke (2002), S. 139<br />
51<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100<br />
52<br />
Vgl. Gensicke (2002), S. 142<br />
53<br />
Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 76<br />
54<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />
55<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />
56<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 76<br />
57<br />
Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 82<br />
58<br />
Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 127<br />
59<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />
60<br />
Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 15 ff.<br />
61<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 und Nöthel (1999), S. 12<br />
62<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 12<br />
63<br />
Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44.<br />
64<br />
Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44 f.<br />
65<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />
66<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f.<br />
67<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 54 und Diekhof (1999), S. 97 f.<br />
68<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f.<br />
69 2<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 62 auf A&B Analyse & Beratung verweisend<br />
70<br />
Vgl. Nöthel (1999), S. 7<br />
71<br />
Vgl. Fichtel (1999), S. 193<br />
72<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14<br />
73<br />
Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online<br />
74<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5<br />
75<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
76<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 7 auf Diller (1992), S. 583 verweisend<br />
77<br />
Kotler/Bliemel (2001), S. 19<br />
78<br />
Vgl. Radiotele AG (2002), S. 3<br />
79<br />
Vgl. Müller (2004), persönliche Kommunikation<br />
80<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend<br />
81<br />
Vgl. dazu Kapitel 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>)<br />
82<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend<br />
83 Vgl. Lange (1997), S. 22 f.<br />
84 Vgl. Meinhold (2001), S. 54<br />
85 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102<br />
71
Fussnotenverzeichnis<br />
86<br />
Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650<br />
87<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650 f.<br />
88<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 7<br />
89<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651<br />
90<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 170<br />
91<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651<br />
92<br />
Vgl. Diekhof, (1999), S. 170 f.<br />
93<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18<br />
94<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />
95<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />
96<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />
97<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652<br />
98<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 18<br />
99<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101<br />
100<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 61<br />
101<br />
Vgl. 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von <strong>Jugendlichen</strong>)<br />
102<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />
103<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7<br />
104<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />
105<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7<br />
106<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />
107<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />
108<br />
Vgl. Ebeling (1996), S. 10<br />
109<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />
110<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f.<br />
111<br />
Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 28<br />
112<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 9 und Tomczak (1997), S. 10<br />
113<br />
Vgl. 3.2.2 (Kaufkraft) indirekte Kaufkraft<br />
114<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />
115<br />
Vgl. auch Sass (2001), S. 129<br />
116<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
117<br />
Das Involvement bezeichnet das Engagement, mit welchem sich Konsumenten einem Angebot<br />
zuwenden, vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 92. Wenn Konsumenten ein sog. „High<br />
Involvement“ aufweisen, haben sie eine hohe innere Beteiligung zum Angebot.<br />
118<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />
119<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 61<br />
120<br />
Vgl. Iconkids & youth (1999), S. 6 ff., online<br />
121<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />
122<br />
Vgl. Iconkids & Youth (1999), S. 8, online<br />
123<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114<br />
124<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 4<br />
125<br />
Vgl. Bundesamt für Statistik (2004)<br />
126<br />
Vgl. Opalka (2003), S. 31, Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 15 ff. und Tomczak (1997),<br />
S. 4<br />
127<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 12<br />
128<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />
129<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />
130<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18<br />
72
Fussnotenverzeichnis<br />
131<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Tomczak (1997), S. 12<br />
132<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 12<br />
133<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />
134<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />
135<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 5<br />
136<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 4<br />
137<br />
Vgl. A. Dammler/I. Barlovic/B. Melzer-Lena. (2000), S. 19 f.<br />
138<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19<br />
139<br />
Vgl. T. Tomczak (1997), S. 7<br />
140<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 19 f.<br />
141<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 19 f.<br />
142<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />
143<br />
Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online<br />
144<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f.<br />
145<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />
146<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f.<br />
147<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />
148<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 und eine umfassende Darstellung in Diekhof (1999), S. 143 ff.<br />
149<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 6<br />
150<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Churchill/Moschis (1979), S. 23 verweisend<br />
151<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98<br />
152<br />
Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 f.<br />
153<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 6<br />
154<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 68 ff.<br />
155<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 76<br />
156<br />
Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20<br />
157<br />
Vgl. Esch (2004), S. 27<br />
158<br />
Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152<br />
159<br />
Vgl. Vogler (2002), S. 7<br />
160<br />
Vgl. Esch (2004), S. 27<br />
161<br />
Vgl. Vogler (2000), S. 8<br />
162<br />
Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 6<br />
163<br />
Vgl. Esch (2004), S. 23<br />
164<br />
Vgl. Haedrich/Tomczak/Kaetzke (1997), S. 23<br />
165<br />
Vgl. Dörtelmann (1997), S. 1 f.<br />
166<br />
Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 5<br />
167<br />
Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 6 f.<br />
168<br />
Esch (2001), S. 235<br />
169<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 45 f.<br />
170<br />
Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 29<br />
171<br />
Vgl. Esch (2001), S. 235<br />
172<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 46 f., falls eine ähnliche Positionierung, wie andere Unternehmen<br />
angestrebt wird, kann durch eine gezielte Werbung eine Differenzierung zu den<br />
Konkurrenzprodukten geschaffen werden. Hierauf wird jedoch in 5.1 (Kommunikationspolitik)<br />
näher eingegangen.<br />
173<br />
Vgl. Esch (2001), S. 235<br />
174 Vgl. Ebeling (1996), S. 9<br />
175 Vgl. Tomczak (1997), S. 5<br />
73
Fussnotenverzeichnis<br />
176<br />
Vgl. 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten)<br />
177<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
178<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />
179<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 83<br />
180<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
181<br />
Vgl. Tomczak (1997), S. 13<br />
182<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
183<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
184<br />
Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 9<br />
185<br />
Vgl. Buchholz/Wördemann (1998), S. 119<br />
186<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />
187<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />
188<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
189<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />
190<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch, Opalka (2003), S. 51 und Diekhof (1999), S. 82<br />
und S. 321<br />
191<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 82<br />
192<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 321<br />
193<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
194<br />
Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 67<br />
195<br />
Untersucht wurden die Produktbereiche Mode/Kleidung, Make-up und Schminkprodukte (nur<br />
Mädchen), Musik CDs, Schuhe, Duft, Haarstyling, Körper-/Haarpflegeprodukte, Handys, Deos,<br />
Taschen/Rucksäcke, Softdrinks, Süssigkeiten/Schokoriegel und Chips, vgl. Iconkids & Youth<br />
(2003), S. 9 und S. 21, online<br />
196<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 21, online<br />
197<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
198<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
199<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
200<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
201<br />
Vgl. Esch (2004), S. 140<br />
202<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online<br />
203<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 26 f., online<br />
204<br />
Vgl. Esch (2004), S. 140<br />
205<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online<br />
206<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />
207<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
208<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29 ff., online<br />
209<br />
In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 f. als Szenemarke bezeichnet<br />
210<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />
211<br />
Vgl. Sulzer (1998), S. 248<br />
212<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 31, online<br />
213<br />
Vgl. auch Obermeier (2000), S. 61<br />
214<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 f., online<br />
215<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 und S. 31, online<br />
216<br />
In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 als übergreifende Labelmarke bezeichnet<br />
217<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />
218<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />
219<br />
So auch Baumöller (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 und S. 321<br />
74
Fussnotenverzeichnis<br />
220<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online<br />
221<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online<br />
222<br />
In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131 als Leistungsmarke bezeichnet<br />
223<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online<br />
224<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 33, online<br />
225<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
226<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 34, online<br />
227<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 40, online<br />
228<br />
Die Kategorie „sieht besonders gut aus“, „beweist persönlichen Stil“ und „damit kann man ein<br />
bisschen angeben“ liegen über dem Durchschnitt von 100 Punkten und sind deshalb in dieser<br />
Kategorie von besonderer Bedeutung.<br />
229<br />
Die Kategorie „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ weist <strong>bei</strong> Miss Sixty einen Wert von 80 Punken<br />
auf. D.h. dieser Bereich hat für Jugendliche, welche die Marke Miss Sixty tragen leicht<br />
unterdurchschnittliche Bedeutung.<br />
230<br />
Die Kategorien „ist in und trendy“ und „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ liegen 18 bzw. 10<br />
Punkte über dem Durchschnitt.<br />
231<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 42, online<br />
232<br />
Lese<strong>bei</strong>spiel vgl. Abbildung 8<br />
233<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online<br />
234<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online<br />
235<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
236<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online<br />
237<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online<br />
238<br />
Vgl. Büsser (2003), S. 41<br />
239<br />
Unter diesem Begriff werden die entscheidungsrelevanten Alternativen zusammengefasst. In<br />
Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 245 wird er als „evoked set“ bezeichnet.<br />
240<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
241<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
242<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 f.<br />
243<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
244<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135<br />
245<br />
Vg. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
246<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online<br />
247<br />
Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 7<br />
248<br />
Wie bereits erwähnt, existiert auch in diesem Bereich eine minimale emotionale Nähe, welche<br />
<strong>bei</strong>m Kaufentscheid den Ausschlag geben kann, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />
249<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
250<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch<br />
251<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online<br />
252<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132<br />
253<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f.<br />
254<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 55<br />
255<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f.<br />
256<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />
257<br />
Vgl. Schmid (1996), S. 217<br />
258<br />
Vgl. Köhler (2000), S. 58<br />
259<br />
Vgl. Schmid (1996), S. 214<br />
260<br />
Vgl. Esch (2004), S. 30 f.<br />
75
Fussnotenverzeichnis<br />
261<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 368<br />
262<br />
Die Markenwerte bestehen aus dem Set von Assoziationen, welche die fünf bis zehn wichtigsten<br />
Aspekte oder Dimensionen der Marke charakterisieren, vgl. Keller (2003a), S. 151<br />
263<br />
Vgl. Esch (2004), S. 31<br />
264<br />
Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152 f.<br />
265<br />
Vgl. Schmid (1996), S. 216 f.<br />
266<br />
Vgl. Meinhold (2001), S. 60<br />
267<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105, wie bereits in erwähnt, weisen auch Functional Standards<br />
eine minimale emotionale Nähe auf, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online<br />
268<br />
Vgl. Schmid (1996), S. 214<br />
269<br />
Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 f.<br />
270<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />
271<br />
Vgl. Vogler (2002), S. 8<br />
272<br />
Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 274 und Sistenich/Zanger (1998), S. 28 ff.<br />
273<br />
Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152<br />
274<br />
Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154<br />
275<br />
Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 41<br />
276<br />
Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154 f.<br />
277<br />
Vgl. auch Lindstrom/Seybold (2003), S. 66<br />
278<br />
D.h. die Gespräche dürfen keines Falls aufdringlich wirken, vgl. Sulzer (1998), S. 249<br />
279<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 133<br />
280<br />
Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29 f.<br />
281<br />
Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch<br />
282<br />
Da<strong>bei</strong> werden den <strong>Jugendlichen</strong> Handygeräte ausgeteilt. Mit diesen können sie für die Dauer<br />
der Veranstaltung mit allen Teilnehmern in Kontakt treten.<br />
283<br />
Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29<br />
284<br />
Vgl. Keller (2003a), S. 315<br />
285<br />
Vgl. Kreilkamp/Nöthel (1996), S. 142<br />
286<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 64<br />
287<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gepräch<br />
288<br />
Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132<br />
f.<br />
289<br />
Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />
290<br />
Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 5<br />
291<br />
Vgl. auch Obermeier (2000), S. 64<br />
292<br />
Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 31<br />
293<br />
Vgl. Köhler (2001), S. 57<br />
294<br />
Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 207<br />
295<br />
Vgl. Sulzer (1998), S. 249<br />
296<br />
Zur Verpackung im Allgemeinen lässt sich sagen, dass in allen Kategorien bewusst anomal<br />
gewählte Farben der Produktverpackung <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> zu verkaufsfördernden Massnahmen<br />
führen können, vgl. Opalka (2003), S. 53<br />
297<br />
Vgl. Keller (2003b), S. 70<br />
298<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 134<br />
299<br />
Vgl. Opalka (2003), S. 53<br />
300<br />
Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 215<br />
301<br />
Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch<br />
302<br />
Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch<br />
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Fussnotenverzeichnis<br />
303 Vgl. Büsser (2003), S. 42<br />
304 Vgl. Obermeier (2000), S. 62<br />
305 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6<br />
306 Vgl. Diekhof (1999), S. 309 ff.<br />
307 Vgl. Jaeger (2004), persönliches Gespräch und Art. 17 ZGB<br />
308<br />
Vgl. dazu Art. 18 und 19 ZGB<br />
309<br />
Vgl. Schotthöfer (2000), S. 60<br />
310<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 317<br />
311<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 319<br />
312<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 317<br />
313<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 319 ff.<br />
314<br />
Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 664 f.<br />
315<br />
Diekhof (1999), S. 327<br />
316<br />
Vgl. Diekhof (1999), S. 309<br />
317<br />
Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 48, online<br />
318<br />
Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131<br />
319 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online<br />
320 Iconkids & Youth (2002), S. 48, online<br />
321 Vgl. Iconkids & Youth (2002), online<br />
77