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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Zielgruppe Teenager<br />

Einflussfaktoren. 22 Eine weitere Schwierigkeit der reinen Altersabgrenzung besteht darin, dass in<br />

der heutigen Zeit Jugendliche vermehrt wie Erwachsene handeln und umgekehrt. 23 Die<br />

altersmässige Abgrenzung der verschiedenen Phasen der Kindheit und Jungend wird deshalb in<br />

der Literatur unterschiedlich aufgefasst. 24<br />

In vorliegender Ar<strong>bei</strong>t wird der Begriff Teenager oder Jugendliche für Menschen zwischen dem 14.<br />

und dem 23. Lebensjahr verwendet. Da jedoch in der Literatur, wie bereits erwähnt, keine<br />

einheitliche Altersabgrenzung des Begriffes „Teenager“ zu finden ist, weisen auch Studien zu<br />

diesem Thema ganz unterschiedliche Altersabgrenzungen auf. Es ist deshalb unvermeidlich, wenn<br />

einzelne Aspekte aus den verwendeten Untersuchungen nicht die ganze Zielgruppe abbilden,<br />

sondern nur Teile davon. Mit der Festlegung der Zielgruppe im Alter von 13-22 Jahren wird deshalb<br />

versucht, weitgehendst alle wichtigen Aspekte in der Ar<strong>bei</strong>t zu integrieren. Nur so kann<br />

gewährleistet werden, dass ein möglichst umfängliches Bild über die Jugend im Zusammenhang<br />

mit Marken erstellt werden kann.<br />

2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche<br />

Mitte der 80er Jahre begann ein gesellschaftlicher Wertewandel. Bis dahin gängige Werte wie:<br />

Obrigkeitsglauben, Pflichterfüllung, Ar<strong>bei</strong>tsethos, Anerkennung von Sitte und Anstand oder<br />

Gehorsam verloren je länger je mehr an Bedeutung und wurden in den Hintergrund gestellt. An ihre<br />

Stelle traten Ich-bezogene und postmaterialistische Werte. Autonomie, Selbstverwirklichung sowie<br />

hedonistische Selbstentfaltung und steigendes Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt waren<br />

die Werte, welche die klassischen ersetzt haben. 25 In der heutigen Gesellschaft besteht der Trend<br />

zur emotionalen Verwirklichung eines jeden. 26<br />

Der wichtigste Aspekt der heutigen gesellschaftlichen Modernisierung ist die sog.<br />

Individualisierung. Traditionelle soziale Milieus und starre Gruppenzugehörigkeiten werden durch<br />

sie gelockert oder lösen sich sogar gänzlich auf. Dies bringt auch den Verlust von<br />

milieuspezifischen Werthaltungen und Einstellungsmustern mit sich. Der Einzelne ist deshalb mehr<br />

als jemals zuvor auf sich alleine gestellt. 27 Kinder müssen sich je länger je mehr selbst<br />

beschäftigen und erziehen, da das Familienleben immer weiter nach hinten gestellt wird. Das<br />

Gedankengut der antiautoritären Erziehung bildet zum einen eine freie Entfaltung der Kinder (ohne<br />

Reglementierungen) und zum anderen eine Unterstützung dieser Entfaltung durch Eltern und<br />

Pädagogen. Kinder äussern ihre Wünsche von klein auf und setzen diese auch durch. Sie werden<br />

immer mehr als gleichberechtigte Partner gesehen. 28 So kommt es, dass die heutigen Teenager<br />

wesentlich mehr Verantwortung tragen als Jugendliche in früheren<br />

Zeiten. 29 Individualisierung bedeutet aber nicht, völlig einzigartig zu<br />

sein. Vielmehr besteht sie darin, sich abseits der Masse in kleinen,<br />

aber gleichgesinnten Gruppen zu positionieren. 30 Auf diese sog.<br />

Szenen wird in 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) näher<br />

eingegangen.<br />

Eine Folge der Individualisierung stellt sich in der heute herrschenden<br />

Pluralisierung dar. Die heutige Gesellschaft zeichnet sich durch ihre<br />

Vielfältigkeit aus und ist sehr schwer überschaubar geworden. Vor<br />

allem die Lebensstile und kulturellen Orientierungsmuster von<br />

<strong>Jugendlichen</strong> pluralisieren wie niemals zuvor. Veranschaulichen lässt<br />

sich das in der breiten Fächerung der jugendlichen Lebensstilgruppen<br />

und ihren Musikstilrichtungen. In den 60ern des letzten Jahrhunderts<br />

bspw. dominierte die Musikstilrichtung der Beatles und der Rolling Stones. Breite Strömungen<br />

stellen heutzutage z.B. die Techno- oder HipHopkultur dar. Diese Moden sind aber in sich selbst<br />

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