Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
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Zielgruppe Teenager<br />
wieder breit ausgefächert. Hieraus resultiert eine unüberschaubare Vielfalt von Szenen und<br />
Stilen, 31 welche sich ständig neu weiterentwickeln. 32<br />
Diese Pluralisierung und Aufspaltung der Jugend führt dazu, dass mit einem einzelnen Angebot<br />
nicht der ganze Jugendmarkt erreicht werden kann, sondern nur Teile von diesem. Es ist deshalb<br />
dienlich und oft auch erforderlich, den Jugendmarkt in verschiedene Segmente zu unterteilen und<br />
auf diese in einer gezielten Bear<strong>bei</strong>tung einzugehen. Bei einer solchen Bear<strong>bei</strong>tung, besteht<br />
allerdings die Gefahr, dass den dadurch anfallenden Kosten nur geringe Umsätze<br />
gegenüberstehen. 33<br />
Ein weiteres Merkmal der heutigen Gesellschaft besteht in der hybriden Konsumstruktur der<br />
Konsumenten. Die Kunden lassen sich nicht mehr eindeutig einer Käufertypologie zuordnen.<br />
Vielmehr gehören sie je nach Situation unterschiedlichen Clustern an. 34 Dies zeigt sich <strong>bei</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong>, dass sie immer häufiger verschiedenen Lebensstilen parallel angehören. 35 Somit<br />
wird ersichtlich, dass die Ansprüche und Bedürfnisse, welche Teenager an Produkte bzw. Marken<br />
stellen, sehr vielschichtig und individuell sind.<br />
Die zunehmende Marktsegmentierung, die hybride Konsumstruktur der Nachfrager, aber auch die<br />
wachsende Internationalisierung und der daraus entstehende Markteintritt neuer Wettbewerber, die<br />
dramatische Verkürzung der Produktlebenszyklen und die steigende Anzahl Produktinnovationen<br />
führen u.a. zur sog. Multioptionsgesellschaft 36 . 37 Diese zeichnet sich durch eine Steigerung der<br />
Erlebens-, Handlungs- und Lebensmöglichkeiten und durch eine Optionensteigerung aus. Die<br />
Steigerung der Möglichkeiten findet in allen Bereichen des alltäglichen Lebens statt: also auch in<br />
den Konsumangeboten. 38 Die wachsenden heterogenen Bedürfnisse in einzelnen Bereichen führen<br />
zu einer Anpassung des Angebotes und somit zu einer Explosion von Produkten und Marken. Die<br />
Angebote in den einzelnen Produktbereichen sind dadurch nur sehr schwer zu erfassen. Somit sind<br />
Kunden mit einem Angebotschaos konfrontiert. Viele Konsumenten sind durch diese Vielfalt<br />
überlastet und reagieren aus einem Selbstschutz heraus, indem eine Beschränkung der<br />
wahrgenommenen Marken stattfindet. 39 Bei Marketingmassnahmen, welche auf die grosse Masse<br />
ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, dass diese an der jugendlichen Zielgruppe vor<strong>bei</strong>gehen. 40<br />
Im Folgenden werden vorerst die Besonderheiten der jugendlichen Zielgruppe bzgl. ihrer<br />
Lebenswelten im Unterschied zu den Erwachsenen ins Auge gefasst, um die Zielgruppe in Bezug<br />
auf ihre kaufverhaltensrelevanten Merkmale besser verstehen zu können.<br />
2.3 Jugendliche Lebenswelten<br />
Jugendliche sind hinsichtlich ihrer kaufverhaltensrelevanten Merkmale keine homogene Gruppe.<br />
Anhand von soziodemographischen Daten wie bspw. Alter, Geschlecht, Status und Bildungsniveau<br />
kann bspw. festgestellt werden, dass ältere männliche Jugendliche eine besonders interessante<br />
Zielgruppe für Unternehmen, die im Computerbereich tätig sind, darstellen. Sie sind für diesen<br />
Bereich aufgrund ihres höheren Einkommens und ihrer<br />
Bedürfnisse eine attraktive Kundengruppe. Demgegenüber<br />
bevorzugen es Mädchen eher, ihr Geld für Kleider<br />
auszugeben. Diese Zielgruppe ist deshalb für Anbieter von<br />
Kleidung eine interessante Käufergruppe. 41<br />
Jugendliche bilden allerdings nicht nur aufgrund ihrer<br />
Kaufverhaltensmerkmale, sondern auch bzgl. ihrer<br />
Produktanforderungen ein heterogenes Segment. Eine<br />
Ausschöpfung der Umsatzpotenziale im Jugendmarkt ist<br />
deshalb mit der Offerierung eines einzigen Angebots meist<br />
nicht möglich. Vielmehr muss deshalb eine spezifische<br />
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