Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Positionierung von Marken im Jugendmarkt<br />
Zugehörigkeit befriedigt werden. Der aus Sicht der <strong>Jugendlichen</strong> wichtige Aspekt der Integration<br />
sollte deshalb <strong>bei</strong> Shared Basics <strong>bei</strong> der Positionierung berücksichtig werden. Der „coole“<br />
Mainstream, mit dem man immer richtig liegt, muss in den Vordergrund gestellt werden.<br />
Shared Basics dürfen nicht zu trendy wirken und nicht zu sehr auffallen. Sie dürfen deshalb keine<br />
extremen Lebenswelten kommunizieren. In dieser Kategorie kann aber durchaus mit Versatzstücken<br />
gear<strong>bei</strong>tet werden. 243 Damit besteht die Möglichkeit, einen positiven Szene-Spin für die<br />
eigene Marke, die eher auf die Masse ausgerichtet ist, zu erreichen. So platzierte bspw. Procter &<br />
Gamble in den Werbespots von Pringles eine Halfpipe in den Hintergrund des Geschehens. Die<br />
HipHop-Szene (welcher nur wenige Teenager richtig angehören, aber von mehr als einem Drittel<br />
der <strong>Jugendlichen</strong> als sympathisch angesehen wird) wurde mit diesem Element sehr dezent<br />
dargestellt. 244 Pringles, welche typischerweise eine Functional Standard Marke darstellen, avancierte<br />
durch diese Werbemassnahmen zum Shared Basic. 245<br />
Ein weiterer Punkt, welcher für die Positionierung massgeblich ist, stellt die Preiskomponente dar.<br />
Da Teenager in diesem Bereich, wie bereits erwähnt, eher auf den Preis achten, sollte dieser nicht<br />
zu hoch anfallen.<br />
4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken<br />
Die Getränkemarke Fanta und die Kleidermarke C&A<br />
(typischerweise Ego Sign) werden von den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong>de wegen der Bevorzugung der<br />
sachlichen Eigenschaften verwendet. Verdeutlicht<br />
wird die Zugehörigkeit zur Kategorie<br />
der Functional Standards durch die<br />
Zahlen in nebenstehender Tabelle:<br />
Nur <strong>bei</strong> 3% bzw. <strong>bei</strong> 9% fallen diese<br />
Marken in die erste Wahl. Bei<br />
immerhin 34% bzw. 59% liegen sie<br />
jedoch im Relevant Set. Es wird somit<br />
ersichtlich, dass es <strong>Jugendlichen</strong> <strong>bei</strong><br />
bestimmten Marken reicht, gute<br />
Qualität zu vernünftigen Preisen zu erhalten.<br />
Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta<br />
Functional<br />
Standards<br />
C&A Fanta<br />
(N=252)<br />
(N=262)<br />
Markenbekanntheit 98 100<br />
Erste Wahl 3 9<br />
Im engeren Relevant<br />
Set<br />
34 59<br />
Angaben in Prozent<br />
Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth<br />
(2002), S. 41 und S. 43, online<br />
Die Markentreiberanalyse hat gezeigt, dass in der<br />
Functional Standard Kategorie nicht auf emotionale Nähe gesetzt wird. Vielmehr werden hier gute<br />
Produkteigenschaften zu einem vernünftigen Preisniveau in den Vordergrund gestellt. Jugendliche,<br />
welche diese Marken kaufen, machen sich prinzipiell keine Gedanken über deren Aussenwirkung.<br />
Vielmehr werden sie aufgrund ihrer guten Produkteigenschaften gekauft.<br />
Die Heranwachsenden schätzen es also in diesen Produktbereichen, wenn die Marke<br />
einfach und unaufregend ist, aber überzeugenden Produktnutzen bietet. 246 Bei<br />
Functional Standard Marken sind es demnach funktionale und rationale<br />
Nutzeneigenschaften, welche für den Kunden ausschlaggebend für den Kauf sind. 247<br />
Bzgl. der Positionierung von Functional Standard Marken muss deshalb darauf geachtet<br />
werden, dass eher sachliche Eigenschaften hervorgehoben werden. Da sich Teenager<br />
in dieser Kategorie keine Gedanken über die Aussenwirkung machen und keine grosse<br />
emotionale Nähe 248 zur Marke verspüren, darf sich die Marke auf keinen Fall über eine<br />
Szene identifizieren. Sie würde somit für die <strong>Jugendlichen</strong> unglaubwürdig wirken. 249<br />
35