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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

als besonders geeignet, die auf bekannte Persönlichkeiten als Werbeträger in TV-Sendungen,<br />

Filmen, Plakaten etc. setzen (Productplacement). Das Einkleiden eines „VIPs“ bringt die geforderte<br />

Besonderheit optimal zum Ausdruck. Wird für ein Getränk, das möglichst sportlich wirken soll, eine<br />

Markenwelt aufgebaut, kann die Vermarktung der angepriesenen Marke effektvoll mit deren<br />

Ausschank an ausgewählten Sportevents erfolgen. Für den Ego Sign Telekomunikationbereich<br />

eignen sich Veranstaltungen, an welchen das Handy eine zentrale Rolle übernimmt: Es kann eine<br />

Leinwand installiert werden, worauf persönliche SMS von Besuchern projiziert werden, die an eine<br />

bestimmte Zielnummer an Freunde im Publikum gerichtet sind. Eine andere Form, vor allem um die<br />

<strong>Jugendlichen</strong> mit einem neuen Handy in Kontakt zu bringen, stellen SMS-Chat-Partys 282 dar.<br />

Es wird somit ersichtlich, dass eine erfolgreiche Markenkommunikation durch eine aktive<br />

Einbindung der Teenager erreicht werden kann. Es werden dadurch Kreativitätspotenziale<br />

abgerufen, da die <strong>Jugendlichen</strong> das jeweilige Medium mitgestalten. Diese dialogorientierte<br />

Kommunikation versucht, die Werbebotschaften, welche in 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung)<br />

erläutert wurden, in tatsächlich erlebbare Ereignisse zu integrieren. 283 Durch ein Event Marketing<br />

kann anhand bestimmter inszenierter Erlebniswelten (welche auf die Bedürfnisse der Zielgruppe<br />

ausgerichtet sind) die gewünschte Zielgruppe direkt erfasst werden. 284 Es ist ein brauchbares<br />

Mittel, um die Marke in eine Zielgruppe bzw. Szene zu integrieren. 285<br />

Wichtig in Bezug auf den Aufbau einer Erlebniswelt ist (unabhängig von der Auswahl der Strategie),<br />

dass der einmal gewählten Erlebniswelt treu geblieben werden muss. Trend-Hopping kommt <strong>bei</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> nicht gut an und wirkt unglaubwürdig. 286 C&A stellt ein klassisches Beispiel eines<br />

gescheiterten Versuchs dar, die <strong>Jugendlichen</strong> für die eigene Marke zu gewinnen. 287 C&A versuchte<br />

mit Hilfe von Werbemassnahmen mit Lifestyle-Touch eine spezielle Jugendmarke („Young<br />

Collections“) aufzubauen. Jedoch blieb der erhoffte Erfolg <strong>bei</strong> den Teenagern aus. Diese nahmen<br />

C&A das trendige Szeneimage nicht ab. C&A verlor, da sie zu stark von ihrem Markenkern<br />

abwichen, an Glaubwürdigkeit. 288 Jugendliche reagieren abweisend auf Werbekampagnen mit<br />

Szene-Models, die eine Szene offensichtlich nicht authentisch vertreten, wo<strong>bei</strong> versucht wird, ihren<br />

Lebensstil in der Werbung aufzugreifen. 289<br />

Die Palette des Marketing-Mixes wird durch ein Eventmarketing bereichert und ergänzt, sie wird<br />

aber nicht ersetzt. 290 Ausserdem darf eine dialogorientierte Kommunikation nie für sich alleine<br />

stehen. Um eine optimale Wirkung <strong>bei</strong> den <strong>Jugendlichen</strong> zu erzielen, muss die aktive Einbindung<br />

von Teenagern in die Kommunikation mit dem Kommunikationsmix abgestimmt und in diesen<br />

integriert werden. 291 So sind solche inszenierten Erlebniswelten z.B. durch PR-Ar<strong>bei</strong>t zu unterstützen.<br />

Nur so kann eine gute Aufmerksamkeit der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl. der eigenen Marke erreicht<br />

werden. 292<br />

Wie bereits erwähnt besitzen alle Aspekte des Marketing-Mixes eine kommunikative Seite. So<br />

werden auch durch die Produkt- und Verpackungsgestaltung sowie durch die Preis- und<br />

Distributionspolitik Eindrücke der angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> vermittelt. 293 Auf diese<br />

Bereiche wird im Folgenden eingegangen.<br />

5.2 Produktpolitik<br />

Alle Elemente, welche sich auf die Gestaltung der Marktleistung beziehen, werden in der sog.<br />

Produktpolitik zusammengefasst. 294 Im Hinblick auf die Vielfalt von Produkten bzw. Marken wird<br />

dieser Bereich des Marketing-Mixes anhand der bis jetzt erar<strong>bei</strong>teten Ergebnisse und im<br />

Zusammenhang mit den durchgeführten qualitativen Interviews <strong>bei</strong>spielhaft erläutert.<br />

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