Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
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Jugendmarkt<br />
Zur Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen und ebenso zur Etablierung von<br />
Jugendkulturen leisten Medien einen wesentlichen Beitrag. Durch ihren Einfluss werden neue<br />
Sprachstile und Kommunikationsformen entwickelt. 110<br />
Am Beispiel der Beeinflussung des Modestils (vgl. Abbildung 2) lässt sich das Gewicht, welches auf<br />
die Medien fällt, gut verdeutlichen. Bzgl. dieses medialen Einflusses auf das Kaufverhalten der<br />
<strong>Jugendlichen</strong> muss hinzugefügt werden, dass diese immer mehr in der Lage sind,<br />
Verkaufsstrategien einzelner Unternehmen zu durchschauen, weil sie mit entsprechenden Medien<br />
aufgewachsen sind und dadurch diesbezüglich vertraut sind. 111<br />
Es stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien Jugendliche ihre Käufe tätigen. Hierauf wird im<br />
nächsten Abschnitt eingegangen.<br />
3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten<br />
Wenn Jugendliche bzgl. ihrer Kaufentscheidungen bzw. ihres Kaufverhaltens untersucht werden,<br />
müssen vier Aspekte hervorgehoben werden. Dies sind zum einen die Elemente des Hedonismus<br />
und des Pragmatismus, welche sich in ihrem Verhalten abzeichnen. Zum anderen ist zwischen<br />
öffentlichem Konsum und dem Konsum zuhause zu unterschieden.<br />
▪ Hedonismus vs. Pragmatismus<br />
Unterschiedliche Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster sind prägend für jede Generation.<br />
Lebensfreude, Optimismus und Spass steht <strong>bei</strong> den heutigen Teenagern grundsätzlich im<br />
Mittelpunkt. Genuss hat für sie einen äusserst hohen Stellenwert. 112 Den <strong>Jugendlichen</strong> kommt im<br />
Zusammenhang mit dieser Eigenschaft eine besondere Rolle zu, wenn man bedenkt, dass ca. 80%<br />
der Neueinführungen auf dem Markt nicht akzeptiert werden. Teenager<br />
sind eher bereit als Erwachsene, neue Produkte und Marken<br />
auszuprobieren. Ein Produkt oder eine Marke, welche(s) den<br />
<strong>Jugendlichen</strong> gefällt, erhält durch die Macht des Einflusses von<br />
<strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte 113 ein besseres Markenimage <strong>bei</strong> anderen<br />
Kunden. Diese Impulse können sich auf die gesamte Kultur<br />
auswirken. 114<br />
Diesem hedonistischen Verhalten steht der teilweise stark ausgeprägte<br />
Pragmatismus 115 von Heranwachsenden gegenüber. Er manifestiert<br />
sich darin, dass Teenager genaue Abwägungen bzgl. des Preis-<br />
Leistungsverhältnisses der angebotenen Produkte und Marken<br />
anstellen. Die Leistungskomponente des Preis-Leistungsverhältnisses<br />
stellt sich aber, wie später zu sehen sein wird, nicht nur aus neutralen<br />
Sacheigenschaften wie Preis und Qualität zusammen. Vielmehr ist die<br />
Leistung häufig auch durch das Ansehen und die Zugehörigkeit, welche durch die Verwendung<br />
bestimmter Produkte bzw. Marken erzeugt werden, definiert. 116<br />
Die Unterscheidung, ob Jugendliche ein eher hedonistisches Verhalten aufweisen oder eher einen<br />
pragmatischen Ansatz fahren, ist abhängig von Produktbereich und Markenkategorie (vgl.<br />
nachfolgende Ausführungen).<br />
▪ Öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause<br />
Bei <strong>Jugendlichen</strong> entscheidet die Einstellung zu den verschiedenen Produktbereichen meist die<br />
Frage, ob sie das Produkt bzw. die Marke in der Öffentlichkeit verwenden oder nicht. Bei einer<br />
Markenverwendung in der Öffentlichkeit handelt es sich meist um High Involvement 117 Produkte, 118<br />
und es kann durch dessen Verwendung zu einer Profilierung kommen oder aber, <strong>bei</strong> der<br />
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