Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis
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Jugendmarkt<br />
Verhaltensmuster, wenn Kinder sie <strong>bei</strong>m Einkauf begleiten. Die Kenntnisse über Produkte,<br />
Geschäfte und das damit im Zusammenhang stehende Verhalten, wird somit wesentlich vom<br />
beobachtbaren Verhalten der Mutter bestimmt. 95<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Produktpräferenzen von Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> oft<br />
die Vorlieben der Eltern widerspiegeln. Dies ist besonders <strong>bei</strong> Produkten der Fall, welche<br />
gewohnheitsmässig gekauft werden. Die Produktgewohnheiten werden, ohne grosse Überlegungen<br />
zu tätigen, von den Vorbildern übernommen. Im Laufe der Kindheitsphase nimmt jedoch der<br />
elterliche Einfluss kontinuierlich ab. 96 So lassen sich bspw. Jugendliche <strong>bei</strong> ihrem Modestil nur sehr<br />
wenig (ca. 1%, wo<strong>bei</strong> zu sagen ist, dass die Stärke der Beeinflussung je nach Produktbereich<br />
variiert) beeinflussen. An diese abnehmende elterliche Beeinflussung tritt der Einfluss der<br />
gleichaltrigen Freunde. 97 Aber auch andere Sozialisationsagenten wie die Schule und die Medien<br />
helfen, die Lücken der klassischen Familie zu füllen. 98<br />
b. Gleichaltrige<br />
Wie aus Abbildung 1 und Abbildung 13 ersichtlich wird, haben die<br />
gleichaltrigen Freunde (sog. Peers) für Teenager eine sehr grosse<br />
Bedeutung. Diese Wichtigkeit der Peergroup nimmt für Jugendliche<br />
von dem Moment an zu, <strong>bei</strong> welchem sie sich von ihren Eltern<br />
loszulösen beginnen. Die Gleichaltrigen rücken dann allmählich an<br />
die Stelle einer Ersatzfamilie. 99 Der Einfluss, welchen die Peers auf<br />
die <strong>Jugendlichen</strong> ausüben, ist beträchtlich. 100 41% der <strong>Jugendlichen</strong><br />
lassen sich bspw. in Bezug auf die Kleidungswahl von ihren<br />
Altersgenossen beeinflussen.<br />
Die Peergroup spielt vor allem auch <strong>bei</strong> Markenentscheidungen eine<br />
wichtige Rolle. In der Jugendphase beginnen die Heranwachsenden<br />
ihre eigene Identität und somit auch ihren eigenen Stil zu entdecken und zu entwickeln. 101<br />
Jugendliche wollen ihre Individualität zum Ausdruck bringen, aber gleichzeitig müssen sie sich, um<br />
nicht als Aussenseiter zu gelten, der Gruppe anpassen und bestimmte Normen erfüllen. 102 An<br />
dieser Stelle wird auf das Kapitel 4 (Positionierung von Marken im Jugendmarkt) verwiesen.<br />
c. Schule<br />
Jugendliche bleiben tendenziell immer länger im schulischen Ausbildungsprozess, 103<br />
und immer mehr Heranwachsende schliessen die Schule mit einer Matura/einem<br />
Abitur ab. Die Höhe der formalen Schulbildung hat somit zugenommen. 104 Das<br />
bedeutet, dass Jugendliche in einzelnen Bereichen ein grösseres formales Wissen<br />
besitzen als Erwachsene. 105 Klassisches Beispiel für einen solchen Bereich stellt die<br />
Technik dar. Auch die kritische Distanz gegenüber Werbung und Wirtschaft im<br />
Allgemeinen hat im Jugendsegment zugenommen. Dieser Trend führt dazu, dass<br />
Jugendliche an ihre Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche haben. Diese<br />
schulische Beeinflussung löst u.a. markenbewusstes Konsumverhalten der Teenager<br />
aus. 106<br />
d. Medien<br />
Zu den Sozialisationswirkungen aus der weiteren Umgebung zählen vor allem die<br />
elektronischen Medien. 107 Aber auch Printmedien wirken als Sozialisationsagenten.<br />
Durch die oben erwähnten Veränderungen des Erziehungsstils und den veränderten<br />
Familienstrukturen verbringen Jugendliche den Grossteil ihrer Freizeit (wie auch der<br />
Abbildung 13 zu entnehmen ist) mit Medien. 108 Die mediale Beeinflussung prägt das<br />
Alltagsleben von <strong>Jugendlichen</strong>, vermittelt ihnen Handlungsmuster und Normen. 109<br />
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