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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Weil aber Jugendliche zunehmend skeptisch auf Medien reagieren, muss für eine erfolgreiche<br />

<strong>Markenpositionierung</strong> die sog. „Ein-Weg-Kommunikation“ um eine dialogorientierte Kommunikation<br />

ergänzt werden. 272 Das Markenbild alleine reicht in der heutigen Erlebnisgesellschaft für einen<br />

hohen Markenwert nicht mehr aus. Zunehmend ist auch das persönliche Erlebnis <strong>bei</strong>m Kauf oder<br />

<strong>bei</strong> der Nutzung eines Produkts für den Erfolg der Marke <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> verantwortlich. 273<br />

5.1.2 Erlebniswelten<br />

Ein starkes Markenbild gilt nur als Voraussetzung für einen hohen Markenwert <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong>.<br />

Darüber hinaus sind immer mehr individuelle, persönliche und aktive Markenerlebnisse für ein<br />

bestimmtes Verhalten gegenüber einer Marke ausschlaggebend. 274 Aufgrund dessen, dass<br />

Jugendliche als speziell erlebnisorientiert gelten, ist die Inszenierung von Markenwelten in dieser<br />

Zielgruppe von spezieller Bedeutung. 275<br />

Allgemeine Besonderheiten der jungen Zielgruppe im Rahmen von Erlebniswelten sind die<br />

folgenden: 276<br />

▪ Jugendliche sind jederzeit offen für Markeninformationen, 277 sofern die Marke eine hohe<br />

Bekanntheit und ein genügend differenzierbares Image aufweist.<br />

▪ Weil Jugendliche eine Vorliebe für Nervenkitzel haben, lässt sich ihr Interesse durch<br />

Gewinnspiele mit attraktiven Gewinnen steigern.<br />

▪ Kostenlose Produktproben oder Testläufe finden <strong>bei</strong> Teenagern aufgrund ihrer Experimentierfreudigkeit<br />

hohen Anklang.<br />

▪ Angenehm sind den <strong>Jugendlichen</strong> auch lockere 278 und freundliche Kontakte am Verkaufsort oder<br />

im Rahmen von speziellen Events mit Mitar<strong>bei</strong>tern von Markenanbietern.<br />

Im Folgenden werden einige Ideen für die aktive Einbindung von <strong>Jugendlichen</strong> in die<br />

Kommunikation aufgezeigt.<br />

Coca Cola bspw. sucht die wechselseitige Kommunikation mit <strong>Jugendlichen</strong> an Schulen. Es finden<br />

sog. „Coke’n talk“-Aktionstage statt, für deren Teilnahme jeweils 70 Schüler vom Unterricht<br />

freigestellt werden. Eine aktive Teilnahme der <strong>Jugendlichen</strong> ist gefordert, wo<strong>bei</strong> ihr<br />

Erfahrungshorizont erweitert wird. Diese Aktionstage dienen dazu, die Marke für die <strong>Jugendlichen</strong><br />

erlebbar zu machen. Zusätzlich werden sie als Quellen für neue Ideen, Verbesserungsvorschläge<br />

und zur Generierung von Trends gebraucht. Auf diesem Wege<br />

sind auch die von Fanta durchgeführten Inlineskate-Events<br />

entstanden. Im Allgemeinen bieten Sportevents durch das im<br />

Abschnitt 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) aufgezeigte<br />

grosse Sportinteresse der <strong>Jugendlichen</strong> gute Möglichkeiten,<br />

Marken attraktiv zu gestalten oder aktuell zu halten. 279 Zwei<br />

weitere Beispiele für inszenierte Erlebniswelten für Marken sind<br />

die Marktneueinführungen von Cherry Coke und später Vanilla<br />

Coke. Mit der jeweils angestrebten <strong>Markenpositionierung</strong> stand<br />

die Absicht, Produkte anzubieten, welche sich analog dem<br />

Bestreben der <strong>Jugendlichen</strong> nach Individualisierung und somit Abgrenzung von der Masse<br />

identifizieren lassen. So wurden für Cherry Coke diverse Partys veranstaltet, wo<strong>bei</strong> ein „differentlook“-Promotionsteam<br />

die <strong>Jugendlichen</strong> dazu animierte, einen eigenen Clip zu drehen, der schräg,<br />

witzig und originell erschien. Somit wurden die Eigenschaften des Softdrinks (grell, verrückt und<br />

total different) konkret erlebbar. 280<br />

Die Wahl der Mittel, durch welche eine Erlebniswelt für die <strong>Jugendlichen</strong> geschaffen werden soll,<br />

hängt stark mit dem verkauften Produkt 281 und mit dem Markenimage zusammen: Insbesondere im<br />

Bekleidungsbereich (Ego Sign oder Shared Basic Kleider) erweisen sich Vermarktungsstrategien<br />

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