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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Jugendmarkt<br />

Das Mitspracherecht <strong>bei</strong> Kaufentscheidungen lässt sich zum einen aus der antiautoritären<br />

Erziehung und aus der passiven Verweigerung ableiten. 140 Zum anderen sind die heutigen Kids in<br />

einigen Bereichen, so z.B. <strong>bei</strong> PC’s oder auch <strong>bei</strong> Kosmetikprodukten, besser informiert als ihre<br />

Eltern. Sie beraten, informieren und entscheiden deshalb mit. 141 Beim Einfluss von<br />

Kaufentscheidungen spielt auch das Alter eine wesentliche Rolle. Je älter die Kinder sind, desto<br />

mehr Mühe haben die Eltern ihren eigenen Einfluss <strong>bei</strong>m Kaufentscheid geltend zu machen. 142<br />

Teenager besitzen aber nicht nur einen Einfluss auf Kaufentscheidungen ihrer Eltern, auch<br />

Geschwister und der allgemeine Freundeskreis sind von den erheblichen Einflüssen der<br />

<strong>Jugendlichen</strong> nicht verschont. Weil Jugendliche trendsetzend, einflussreich und manchmal sogar<br />

manipulativ sind, 143 ist auch denkbar, dass sich „gewöhnliche“ Konsumenten an jugendlichen<br />

Konsumstilen orientieren. 144 Die Impulse, welche von der Jugendkultur ausgehen, können sich auf<br />

die gesamte Kultur auswirken. 145 Das Kaufverhalten der <strong>Jugendlichen</strong> strahlt somit auf das<br />

Kaufverhalten anderer Kunden aus.<br />

Die Einschätzung der Beeinflussung von <strong>Jugendlichen</strong> auf Dritte stellt sich jedoch als schwierig dar.<br />

146 Sie wird auf ca. zwei bis vier Mrd. Franken jährlich geschätzt. 147 Für die Bestimmung der<br />

Intensität des jugendlichen Einflusses auf Dritte sind die Art des Produktes, das Produktinteresse,<br />

der eigene Anteil an der Verwendung und die finanzielle Beteiligung am Kauf der <strong>Jugendlichen</strong><br />

massgebend. 148<br />

Hieraus wird ersichtlich, dass Jugendliche nicht nur auf dem Primärmarkt anzutreffen sind, sondern<br />

dass sie auch auf dem Einflussmarkt ihre Macht ausüben. Ausserdem sind Teenager Kunden der<br />

Zukunft und treten somit ebenfalls auf dem zukünftigen Markt auf. Dieser wird im Folgenden<br />

erläutert.<br />

▪ Potenzielle Kaufkraft<br />

Schliesslich bilden Jugendliche auch einen zukünftigen Markt. 149 Die Entwicklung und Erfahrungen<br />

in der Kindheit und Jugend, so sind sich Verhaltensforscher weitgehend einig, bestimmen zu einem<br />

grossen Teil das Handeln von <strong>Jugendlichen</strong> und später auch das Verhalten im Erwachsenenalter.<br />

Dies gilt nicht zuletzt auch für das Konsumverhalten. 150 Durch die Schaffung von permanenten<br />

Produktpräferenzen bereits im Jugendalter können Unternehmen die Markentreue von Teenagern<br />

und somit auch zukünftige Umsätze sichern. 151 Jugendliche gewinnen somit als Kunden von<br />

morgen eine besondere strategische Bedeutung für Unternehmen. Nach dem Eintritt ins<br />

Erwachsenenalter stellen sie nämlich Nachwuchskunden mit potenzieller Kaufkraft dar.<br />

Es stellt sich jedoch für viele Unternehmen die Frage, ob in die Zielgruppe der <strong>Jugendlichen</strong><br />

investiert werden soll. Grund für diese Überlegung stellt die Tatschache dar, dass positive<br />

Deckungs<strong>bei</strong>träge meist erst langfristig, <strong>bei</strong> Bankprodukten bspw. erst mit durchschnittlich 25<br />

Jahren, möglich werden. Die Auseinandersetzung mit jungen Zielgruppen scheint jedoch, trotz der<br />

herrschenden Unsicherheit über zukünftige wirtschaftliche Erfolge, zur Sicherung eines potenziellen<br />

Kaufkraftzuflusses wichtig. 152 Der Marken- und Produktspeicher der <strong>Jugendlichen</strong> wächst nämlich<br />

mit den Jahren und bleibt auch meist erhalten. Wer es schafft, Jugendliche an seine Marke zu<br />

binden, dem werden diese Kunden auch noch im Erwachsenenalter treu sein. 153<br />

3.2.3 Einkommensverwendung<br />

Folgende Ausführungen geben Auskunft darüber, welche Produktbereiche im Allgemeinen für<br />

Jugendliche besonders geeignet sind, ihre Bedürfnisse, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte<br />

von <strong>Jugendlichen</strong>) erläutert worden sind, zu befriedigen. Eine ausführlichere Beschreibung folgt<br />

später in 4.3 (Motive <strong>bei</strong> der Markenwahl). In unten angefügter Abbildung 4 fällt auf, dass Teenager<br />

in der Produktkategorie Mode einen Grossteil ihres Geldes ausgeben. Dieser Produktbereich<br />

verfügt über eine hohe Symbolwirkung. Durch sie lassen sich die Jugendbedürfnisse nach<br />

19

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