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Markenpositionierung bei Jugendlichen - ABC Marketingpraxis

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Jugendspezifisches Marketingprogramm<br />

Die durch die gewählte Positionierung zu vertretenden<br />

Markenwerte sollten in allen drei Kategorien mit<br />

jugendlichen Themen bzw. Lebenswelten wie bspw. Sport<br />

und Geschichten um Cliquen oder Liebe aufgegriffen<br />

werden. Werden solche Situationen dargestellt, trägt dies<br />

zur Identifikationsfähigkeit der <strong>Jugendlichen</strong> mit den gezeigten<br />

Personen <strong>bei</strong> und resultiert in einer emotionalen Nähe<br />

zur angepriesenen Marke. 267 Das Ego Sign Miss Sixty<br />

bspw. wirbt, wie in nebenstehender Abbildung deutlich zu<br />

sehen ist, mit dem Bedürfnis der <strong>Jugendlichen</strong> bzgl.<br />

zwischengeschlechtlicher Beziehungen. Teenager wollen<br />

nicht nur in der Clique Anerkennung erhalten, sondern auch<br />

<strong>bei</strong>m anderen Geschlecht. Miss Sixty kommuniziert in<br />

seinem Markenbild „sexy Mode“. Die Marke zieht all jene<br />

Mädchen an, die Wert auf ihr Äusseres legen und etwas<br />

Besonderes sein wollen. Ihnen wird suggeriert, die<br />

Verwendung dieser Marke bringe den Erfolg <strong>bei</strong>m anderen Geschlecht mit sich.<br />

Abbildung 12: Plakatwerbung von<br />

H&M<br />

Abbildung 11: Werbung für Miss<br />

Sixty<br />

Quelle: Promotionskampagne von<br />

Miss Sixty (2003)<br />

In Bereichen, <strong>bei</strong> welchen funktionale Eigenschaften wie<br />

der Preis und die Qualität des Produktes bzw. der Marke<br />

in den Vordergrund gestellt werden, kann auch in<br />

Kombination mit jugendrelevanten Lebenswelten und<br />

Themen geworben werden. Hier<strong>bei</strong> ist jedoch Vorsicht<br />

geboten, dass sich das Produkt bzw. die Marke nicht<br />

gänzlich über diese Lebenswelten zu identifizieren<br />

versucht, sondern dass diese nur ergänzend wirken.<br />

Ansonsten bestünde die Gefahr der Unglaubwürdigkeit.<br />

Marken der Kategorie Shared Basics sollten gemäss<br />

ihrer Positionierung in der Werbung sowohl emotionale<br />

als auch rationale Eigenschaften <strong>bei</strong>nhalten. H&M wirbt<br />

für seine Kleider, wie in nebenstehender Abbildung zu<br />

sehen ist, mit Top-Models. Dies trägt zur emotionalen<br />

Nähe mir der Marke <strong>bei</strong>. Neben<strong>bei</strong> wird allerdings die für<br />

Shared Basics nicht unwichtige Preiskomponente<br />

angegeben.<br />

Eine weitere Besonderheit der Gestaltung von Werbung,<br />

welche für alle Markenkategorien gilt, ist die richtige<br />

Sprachwahl. 268 Jugendliche weisen bereits existierenden Begriffen eine neue Bedeutung zu oder<br />

kreieren nicht selten gar neue Wörter. Sie schaffen häufig einen eigenen Sprachstil für eine ganze<br />

Gruppe/Szene, welcher auf diese Weise Zugehörigkeit und Abgrenzung zu anderen zum Ausdruck<br />

bringt. 269 Dies ist vor allem <strong>bei</strong> Ego Signs von Bedeutung. Die Werbung muss den Sprachcode der<br />

fokussierten Szene/Lebenswelt beherrschen. Sie muss demnach gut erzählt und lebensecht sein,<br />

um <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> gut anzukommen. 270<br />

Ist diese Stufe der Aufmerksamkeitserregung durch die Verankerung der Produkteigenschaften<br />

bzw. der Marke im Gedächtnis des Konsumenten erreicht, so gilt es Kompetenz zu beweisen.<br />

Denn, nur wenn die Werbung hält, was sie verspricht, kann sich eine Marke auf dem Markt<br />

beweisen. 271<br />

Quelle: Plakatwerbung von H&M, online<br />

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