Nach der Gemeinde- ratswahl in OÖ Winterdienst in den - Kommunal
Nach der Gemeinde- ratswahl in OÖ Winterdienst in den - Kommunal
Nach der Gemeinde- ratswahl in OÖ Winterdienst in den - Kommunal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Hochwasser<br />
Betroffenen (Private, Unternehmungen,<br />
Landwirtschaft und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die<br />
Kommunen) können h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>esfalls<br />
beziffert wer<strong>den</strong>.<br />
Es kann lediglich festgestellt<br />
wer<strong>den</strong>, dass die<br />
Vorgaben <strong>der</strong> WRRL<br />
sehr hoch s<strong>in</strong>d. Es kann<br />
daher von diesen Stellen<br />
auch nur e<strong>in</strong>e nicht<br />
weiter quantifizierbare<br />
Aussage getroffen wer<strong>den</strong>:<br />
„Um die österreichischen<br />
Wasserläufe<br />
durchgängig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
guten ökologischen und<br />
guten chemischen<br />
Zustand bzw. das<br />
Grundwasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
guten mengenmäßigen<br />
und guten chemischen<br />
Zustand zu br<strong>in</strong>gen,<br />
müsste e<strong>in</strong> enormer<br />
Betrag <strong>in</strong>vestiert wer<strong>den</strong>.“ Es können<br />
aber nicht e<strong>in</strong>mal ansatzweise Größenordnungen<br />
angegeben wer<strong>den</strong>.<br />
Die Betroffenen an <strong>den</strong> Grund- und<br />
Oberflächengewässern haben trotzdem<br />
die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen im Zeitraum<br />
bis Ende 2015 umzusetzen. Es ist<br />
<strong>der</strong>zeit nicht abschätzbar, ob die Kommunen,<br />
die <strong>in</strong> <strong>den</strong> vielen Bereichen <strong>der</strong><br />
Wasserwirtschaft verantwortlich zeichnen,<br />
<strong>der</strong>artige gesetzliche Vorgaben<br />
umsetzen bzw. sich leisten können. Die<br />
Möglichkeit, bestimmte Gewässer o<strong>der</strong><br />
Gewässerabschnitte als „heavily modified<br />
waters“ (künstliche o<strong>der</strong> strukturell<br />
erheblich verän<strong>der</strong>te Gewässer) e<strong>in</strong>zustufen,<br />
kann für die Kommunen nicht<br />
beruhigend bewertet wer<strong>den</strong>.<br />
Derzeit<br />
ist nicht abschätzbar,<br />
ob<br />
die Kommunen<br />
<strong>der</strong>artige<br />
gesetzliche<br />
Vorgaben<br />
umsetzen bzw.<br />
sich leisten<br />
können.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Kommunen haben <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
letzten Jahrzehnten – geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem Gewerbe bzw. <strong>der</strong> Industrie<br />
– e<strong>in</strong>en massiven Beitrag<br />
zum Schutz <strong>der</strong> österreichischen<br />
Grund- und Oberflächengewässer<br />
geleistet. Dieser Umstand wird<br />
sich im nächsten Jahrzehnt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
im ländlichen Raum<br />
noch fortsetzen. Die damit verbun<strong>den</strong>en<br />
Belastungen erreichen<br />
<strong>in</strong> weiten Bereichen Österreichs<br />
damit aber auch die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Zumutbarkeitsgrenze. Es ist<br />
daher notwendig, dass je<strong>der</strong> Sektor<br />
se<strong>in</strong>en Beitrag leistet und<br />
nicht nur die Kommunen bzw. die<br />
Bürger für e<strong>in</strong>en nachhaltigen<br />
Umweltschutz zur Kasse gebeten<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
20 KOMMUNAL<br />
Optimalen Hochwasserschutz gibt es nicht<br />
„Flood-Risk“<br />
arbeitet Flut<br />
2002 auf<br />
Das Jahrhun<strong>der</strong>t-Hochwasser ist Geschichte, aber<br />
nicht vergessen. E<strong>in</strong>e überregionale Arbeitsgruppe<br />
unter dem Titel „Flood-Risk“ versucht die Aufarbeitung.<br />
Bürgermeister Mag. Alfred Riedl, Präsi<strong>den</strong>t des NÖ<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>vertreterverbandes <strong>der</strong> VP und Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> 2002 schwer betroffenen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> Grafenwörth im<br />
Tullnerfeld im KOMMUNAL-Interview.<br />
KOMMUNAL: Welche Ziele verfolgt die<br />
Arbeitsgruppe?<br />
Alfred Riedl: Geologie, Hydrologie,<br />
Raumordnung – je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Experten arbeitet<br />
für sich das Ereignis auf mit dem Ziel,<br />
e<strong>in</strong>e Gesamtsicht zu gew<strong>in</strong>nen. Die Politik<br />
soll erst anschließend die Konsequenzen<br />
daraus ziehen, vorerst<br />
s<strong>in</strong>d die Wissenschafter<br />
am Zug.<br />
Trotzdem s<strong>in</strong>d aber<br />
doch Sie als Politiker<br />
<strong>in</strong> dieser<br />
Arbeitsgruppe vertreten.<br />
Das war e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfall,<br />
ich war als Bürgermeister<br />
von Grafenwörth<br />
selbst<br />
schwer betroffen und<br />
wurde als Vertreter<br />
<strong>der</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n vom<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>bund entsandt,<br />
um me<strong>in</strong>e<br />
Erfahrungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Das haben<br />
e<strong>in</strong>ige missverstan<strong>den</strong>.<br />
Um Kalamitäten<br />
zu vermei<strong>den</strong>, wurde<br />
<strong>der</strong> Städtebund aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
ebenfalls<br />
e<strong>in</strong>en Mitarbeiter zu<br />
stellen. Im jetzigen<br />
»<br />
Im geschlossenen<br />
Ortsgebiet, auch<br />
wenn es <strong>in</strong>nerhalb<br />
<strong>der</strong> Gefahrenzone<br />
liegt, gilt das natürlich<br />
nicht, man kann<br />
ja nicht Ortschaften<br />
ausradieren.<br />
Alfred Riedl<br />
über Rückwidmungen von<br />
Bauflächen <strong>in</strong> „gefährdeten<br />
Gebieten“<br />
Stadium hat aber die Politik noch nichts<br />
verloren, jetzt ist Aufarbeitung angesagt.<br />
Die Bewertung und die politische Umsetzung<br />
folgt nach Abschluss <strong>der</strong> Studie.<br />
E<strong>in</strong> Startvorteil ist aber doch gegeben?<br />
Ich <strong>den</strong>ke schon. Es ist me<strong>in</strong>e vorrangige<br />
Aufgabe, <strong>den</strong> Experten<br />
dort klarzumachen,<br />
dass die wichtigen Entscheidungen<br />
an Ort<br />
und Stelle fallen müssen.<br />
Wir haben<br />
ohneh<strong>in</strong> viel zu oft das<br />
Problem, dass im elfenbe<strong>in</strong>ernen<br />
Turm<br />
jemand über D<strong>in</strong>ge<br />
nach<strong>den</strong>kt, die weit<br />
weg s<strong>in</strong>d. Schon bei<br />
«<br />
<strong>der</strong> ersten Sitzung war<br />
deutlich zu sehen: Was<br />
manche da verzapfen,<br />
ist blanker Uns<strong>in</strong>n. Beispiel<br />
Flächenwidmung,<br />
da wurde <strong>den</strong> Bürgermeistern<br />
<strong>in</strong> Bausch<br />
und Bogen unkorrektes<br />
Handeln vorgeworfen.<br />
Das ist Nonsens, <strong>den</strong>n<br />
es gibt seit zig Jahren<br />
ke<strong>in</strong>e Raumordnungs-<br />
Entscheidung ohne<br />
Genehmigung e<strong>in</strong>er<br />
Oberbehörde mehr. Ich