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Nach der Gemeinde- ratswahl in OÖ Winterdienst in den - Kommunal

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Europa<br />

Regierungskonferenz: Was s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>samkeiten?<br />

Kommunen for<strong>der</strong>n<br />

Schließen <strong>der</strong> Lücken<br />

Gibt es e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same deutsch-österreichische Position zur Regierungskonferenz?<br />

Ne<strong>in</strong> – so könnte man me<strong>in</strong>en, <strong>den</strong>n die Regierungen <strong>der</strong> bei<strong>den</strong> Staaten haben wohl<br />

schon beim feierlichen Start <strong>der</strong> Regierungskonferenz am 4. Oktober grundlegend<br />

unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen zum vorliegen<strong>den</strong> Konventsentwurf e<strong>in</strong>er europäischen<br />

Verfassung abgegeben.<br />

Regierungskonferenzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong> EU-<br />

Verträgen meist dafür vorgesehen gewesen,<br />

um auf Ebene <strong>der</strong> Regierungen <strong>der</strong><br />

EU-Mitgliedstaaten e<strong>in</strong>e Diskussion über<br />

die europäischen Verträge e<strong>in</strong>zuleiten<br />

und anzupassen. Die Politik <strong>der</strong> Union<br />

sollte <strong>in</strong> jene Richtung geführt wer<strong>den</strong>,<br />

über die von <strong>den</strong> Regierungen vorher<br />

Konsens gefun<strong>den</strong> wurde.<br />

Der Weg zu gänzlich neuen Verträgen,<br />

e<strong>in</strong>er so genannten „Verfassung“, die<br />

durch die EU-Erweiterung erfor<strong>der</strong>lich<br />

wird, wurde vorerst durch e<strong>in</strong> Zusatzprotokoll<br />

des Vertrages von Amsterdam<br />

„über die Organe im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Erweiterung <strong>der</strong> EU“<br />

vorgegeben. Dieses<br />

Protokoll bestimmte,<br />

dass spätestens e<strong>in</strong><br />

Jahr vor dem Zeitpunkt,<br />

an dem die<br />

Zahl <strong>der</strong> Mitgliedstaaten<br />

<strong>der</strong> EU 20 überschreiten<br />

wird, e<strong>in</strong>e<br />

Konferenz <strong>der</strong> Vertreter<br />

<strong>der</strong> Regierungen e<strong>in</strong>zuberufen ist, um<br />

die Bestimmungen betreffend die Zusammensetzung<br />

und die Arbeitsweise <strong>der</strong><br />

Organe (<strong>der</strong> EU) umfassend und verpflichtend<br />

zu überprüfen.<br />

Im Vertrag von Nizza wurde e<strong>in</strong> weiteres<br />

„Protokoll über die Erweiterung beigefügt“<br />

und anlässlich des Europäischen<br />

Rates von Laeken im Jahr 2001 wur<strong>den</strong><br />

weitergehende Beschlüsse auf Regierungsebene<br />

über die Vorgangsweise<br />

gefasst. Um e<strong>in</strong> Modell für die zukünftige<br />

Europäische Union zu entwerfen, hatte<br />

man beschlossen, e<strong>in</strong>en „Konvent zur<br />

Zukunft Europas“ e<strong>in</strong>zuberufen, dem Vertreter<br />

des Europäischen Parlaments, <strong>der</strong><br />

24 KOMMUNAL<br />

»<br />

Wir wollen nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt Pakete<br />

aufschnüren,<br />

son<strong>der</strong>n Lücken<br />

schließen.<br />

Benita Ferrero-Waldner<br />

nationalen Regierungen und Parlamente<br />

und an<strong>der</strong>er europäischer Institutionen<br />

angehören. Im Februar 2002 konstituierte<br />

sich <strong>der</strong> EU-Konvent, se<strong>in</strong>e Ergebnisse<br />

liegen seit 18. Juli des Jahres vor.<br />

Das war die Kür, jetzt<br />

folgt die Pflicht<br />

Das Pflichtprogramm ist noch ausständig,<br />

und kaum war das Ergebnis bekannt,<br />

kamen schon die ersten Koalitionen<br />

zustande. Beson<strong>der</strong>s die großen Staaten<br />

mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>drucksvollen<br />

deutsch-französischen<br />

Achse e<strong>in</strong>igten sich darauf,<br />

das Paket des Konvents<br />

nicht aufschnüren<br />

zu wollen, da man<br />

befürchtete, es vor lauter<br />

«<br />

„Partikulärfor<strong>der</strong>ungen<br />

nicht mehr „zuschnüren“<br />

zu können. Dazu gesellte<br />

sich bald Italien, das<br />

natürlich danach trachtet,<br />

die Regierungskonferenz soweit möglich<br />

noch <strong>in</strong> diesem Jahr unter italienischer<br />

Ratspräsi<strong>den</strong>tschaft abzuschließen. E<strong>in</strong>erseits<br />

– so hört man – könnte man dann<br />

e<strong>in</strong>en historischen Bogen zum Abschluss<br />

<strong>der</strong> Römischen Verträge aus dem Jahr<br />

1957 ziehen, an<strong>der</strong>erseits könnten die<br />

gegenwärtigen 15 EU-Mitgliedsstaaten<br />

diese Regierungskonferenz noch vor <strong>der</strong><br />

dem Beitritt <strong>der</strong> zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten<br />

im Mai 2004 abschließen.<br />

Der Vertrag über e<strong>in</strong>e Verfassung Europas<br />

selbst muss nach <strong>der</strong> Regierungskonferenz<br />

dann allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen EU-Mitgliedstaaten<br />

nach dem jeweils gültigen Verfassungsrecht<br />

ratifiziert wer<strong>den</strong>. Erst danach<br />

könnte die Europäische Verfassung <strong>in</strong><br />

Kraft treten.<br />

In dieser Situation blieben allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch die unzufrie<strong>den</strong>en Kle<strong>in</strong>en nicht<br />

stumm, geme<strong>in</strong>sam mit Spanien verlangten<br />

sie <strong>Nach</strong>besserungen des Konventsentwurfes,<br />

da ja die Regierungen die Herren<br />

<strong>der</strong> Verträge seien und dies sehr wohl<br />

zulässig se<strong>in</strong> müsste. Im September hatten<br />

sich die Regierungschefs von 15 kle<strong>in</strong>eren<br />

EU-Mitgliedsstaaten und Beitrittskandidaten<br />

unter <strong>der</strong> Ägide von Österreich<br />

und F<strong>in</strong>nland <strong>in</strong> Prag getroffen, um<br />

ihren For<strong>der</strong>ungen nach Revision des Verfassungsentwurfs<br />

Gehör zu verschaffen.<br />

Im Zentrum stan<strong>den</strong> dabei Überlegungen,<br />

gegenüber <strong>den</strong> großen EU-Mitgliedsstaaten<br />

benachteiligt zu wer<strong>den</strong>.<br />

Die Kernfor<strong>der</strong>ung<br />

Die Kernfor<strong>der</strong>ung lautete, dass auch <strong>in</strong><br />

Zukunft jedes Land e<strong>in</strong>en Kommissar stellen<br />

darf. Dies verlangte auch EU-Kommissionspräsi<strong>den</strong>t<br />

Romano Prodi (Mitteilung<br />

<strong>der</strong> Kommission KOM 548 (2003) end.<br />

vom 17.09.2003). Der Konvent hatte<br />

dagegen vorgeschlagen, e<strong>in</strong>e Europäische<br />

Kommission zu errichten, die aus e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>neren Kern aus fünfzehn „europäischen“<br />

Kommissionsmitglie<strong>der</strong>n mit<br />

Stimmrecht und e<strong>in</strong>em äußeren Kreis<br />

von Kommissionsmitglie<strong>der</strong>n aus <strong>den</strong><br />

übrigen Län<strong>der</strong>n besteht.<br />

Diese Übrigen könnten dann also nur<br />

noch nicht-stimmberechtigte „Kommissare<br />

zweiter Klasse“ schicken.<br />

Bei e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>formellen Außenm<strong>in</strong>istertreffen<br />

am 7. September <strong>in</strong> Riva del Garda<br />

präsentierte die österreichische Außenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Benita Ferrero-Waldner konkrete<br />

Än<strong>der</strong>ungswünsche für Österreich,

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