Nach der Gemeinde- ratswahl in OÖ Winterdienst in den - Kommunal

Wirtschafts-Info
Fremdwährungskredite für Gemeinden
Langfristige Ersparnis
oder Kostenfalle?
Fremdwährungskredite werden immer beliebter bei Österreichs Gemeinden. Ob Kredite
in Fremdwährungen wirklich zur Gesamtkostensenkung beitragen können und wie
günstig ein Fremdwährungskredit tatsächlich ist, bestimmt nicht nur der Zinssatz,
sondern auch der Wechselkurs zwischen der Fremdwährung und dem Euro.
Die Betrachtung der längerfristigen
Kursentwicklung,
des Japanischen Yen (JPY)
sowie des Schweizer Franken
(CHF) lässt den Rückschluss
zu, dass diese
Währungen Aufwertungswährungen
sind. So werden
jene Währungen genannt,
die, über unterschiedliche
Wirtschaftszyklen hinweg
beobachtet, tendenziell
gegenüber dem Euro an
Wert gewinnen. Begründet
wird diese Tatsache mit der
hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit
der Exportsektoren
beider Länder. Ein
Wertzuwachs bei der Fremdwährung
verteuert den Kredit.
Einstiegszeitpunkt
ist entscheidend
Wie aus der Grafik ersichtlich ist, befinden
sich die Geldmarktzinsen des JPY
und CHF meist deutlich unter jenen des
Euro. Die Zinsersparnis gegenüber
einem Euro-Kredit kann eine negative
Wechselkursentwicklung zwischen der
Fremdwährung und dem Euro ausgleichen
und für den Kreditnehmer zu einer
Kostenersparnis führen. Ein Rechenbeispiel
für eine Finanzierung in JPY ergibt
unter den Annahmen eines variabel
verzinsten Kredits (Laufzeit ca. 10
Jahre, endfällig) und der Beibehaltung
der derzeitigen Zinsdifferenz von ca.
2,1 % (zwischen dem 3-Monate-Euround
dem 3-Monate-JPY-Geldmarktzinssatz),
dass der JPY über die Laufzeit des
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Die Entwicklung des 3-Monats-Zinssatzes in der Schweiz, Japan und der EU.
Kredits nicht mehr als ca. 20 % gegenüber
dem Euro aufwerten darf. Derartige
Währungsbewegungen im JPY in Aufwertungsphasen
sind durchaus möglich.
Der Einstiegszeitpunkt in eine Fremdwährungsfinanzierung
ist somit von
erheblicher Bedeutung.
Derzeit befindet sich der Japanische Yen
in einer Aufwertensphase gegenüber
dem Euro. Ein Einstieg ist deshalb
momentan nicht empfehlenswert. Der
Wechselkurs des Schweizer Franken
gegenüber dem Euro ist zurzeit stabil.
Gibt es eine optimale
Strategie?
Die extremen Kursausschläge der internationalen
Finanzmärkte in den letzten
Jahren zeigen, dass es
erforderlich ist, die Entwicklung
des Kreditportfolios
laufend zu beobachten.
Eine Mischfinanzierung,
die aus EUR, JPY und CHF
besteht und günstige Einstiegszeitpunkte
in die
Fremdwährungen beinhaltet,
kann - auch unter
Berücksichtigung von langfristig
eher nachteiligen
Währungsfaktoren - einen
Kostenvorteil bringen.
Der laufende Kontakt zu
einem Finanzexperten
sowie im Vorhinein vertraglich
festgelegte
Umstrukturierungsmöglichkeiten
sind vorbeugende
Maßnahmen gegen
böse Überraschungen.
Als Alternative zu einer
Fremdwährungsfinanzierung würde
sich ein so genanntes „Swiss Securité“-
Darlehen eignen. Mit diesem strukturierten
Produkt kann das Währungsrisiko
im Schweizer Franken ausgeschlossen
und trotzdem vom niedrigeren
Zinssatz in der Schweiz profitiert werden.
Informationen:
Mag. Stefan Vigl
Kommunalkredit Austria AG
Türkenstraße 9
Tel.: 01/ 31 6 31 - 110
Fax.: 01/ 31 6 31 - 99110
E-Mail:
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www.kommunalkredit.at
E.E.