AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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zeitungsecho+medienstimmen+pressesplitter<br />
<strong>Akademie</strong>-Arbeit und Veranstaltungen im Spiegel der Medien<br />
Markus Behmer schreibt u.a. in FERNSEH-INFORMATIONEN 9/2004:<br />
Duell oder Duett der Fernsehprogramme?<br />
<strong>Tutzing</strong>er Tagung zu 20 Jahre dualer Rundfunk<br />
...Was wird der Vielfernseher-Nation<br />
da geboten? Um das aktuelle wie zukünftige<br />
Verhältnis von öffentlich<br />
rechtlichen zu privaten Programmen –<br />
„Duett oder Duell?“ – ging es in einer<br />
abschließenden Podiumsdiskussion.<br />
Der stellvertretende Chefredakteur des<br />
Bayerischen Rundfunks (BR), Andreas<br />
Bönte, Sat.1-Programmplanungsleiter<br />
Volker Szezinski, der Leiter der<br />
Süddeutsche-Zeitung-Medienredaktion,<br />
Hans-Jürgen Jakobs und der Wiener<br />
Kommunikationswissenschaftler<br />
Wolfgang R. Langenbucher beleuchteten,<br />
souverän moderiert von Sissi<br />
Pitzer, Sparzwänge und Quotenfixierung,<br />
Sportrechtestreit und Trend<br />
zum Spektakel, Probleme der Nachrichtenkanäle<br />
(Hat N24 eine Zukunft?<br />
Keine Frage, meinte Szezinski – während<br />
Jakobs die Einstellung in längstens<br />
zwei Jahren prophezeite) und<br />
Legitimationsnöte des öffentlichrechtlichen<br />
Systems.<br />
Im Mittelpunkt standen wiederum Präsentation<br />
und Inhalte der Nachrichtenangebote.<br />
ARD und ZDF wollen und<br />
müssen hier ihr Renommee der umfassenden<br />
Informationskompetenz (auch<br />
etwa im Regionalen) erhalten, RTL<br />
und Sat.1 durch weitere „Infooffensiven“<br />
versuchen, Prestige zu gewinnen.<br />
Der Wettbewerb wird schärfer: Wer<br />
hat schneller die Infos, ist als erster vor<br />
Ort bei spektakulären Geschehen?<br />
Muss man deshalb – Beispiel: Das<br />
Schuldrama in Beslan – aber gleich<br />
immer Livebilder zeigen, einfach „die<br />
Kamera draufhalten“, dabei bleiben?<br />
„Ich weiß nicht, ob es wirklich immer<br />
sinnvoll ist, was wir da senden“, zeigte<br />
sich Szezinski nachdenklich. Es<br />
gäbe aber, so attestierte auch Bönte,<br />
ein Zuschauerinteresse, das man auch<br />
bedienen müsse – und man könne bru-<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 4//2004<br />
tale Bilder nicht immer ganz ausblenden.<br />
Was allerdings zumutbar ist, was<br />
noch dem Informationsanspruch entspreche,<br />
wo die Grenze zum Sensationalismus<br />
liege, müsse immer wieder<br />
besprochen werden. Bei langen Liveschaltungen<br />
und Sondersendungen sei<br />
aber die konkrete Entscheidung, wo<br />
man noch „drauf bleibe“, schwierig,<br />
doch kämen derartige Situationen nur<br />
selten vor – und auch da darf freilich<br />
die Einordnung nicht fehlen, müssen<br />
auch Hintergrundinfos geboten werden.<br />
epd medien Nr. 75 vom 25. September 2004:<br />
Der stellvertretende Chefredakteur des<br />
Bayerischen Fernsehens, Andreas<br />
Bönte, hat eine breite gesellschaftliche<br />
Debatte über den öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk gefordert. Die Gesellschaft<br />
müsse sich darüber<br />
klar werden, was ihr<br />
der öffentlich-rechtliche<br />
Rundfunk wert<br />
sei, sagte Bönte am<br />
18. September bei<br />
einer Tagung der<br />
<strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Politische</strong><br />
<strong>Bildung</strong> in<br />
<strong>Tutzing</strong>. In dieser<br />
Debatte müsse aber<br />
auch darüber gesprochen<br />
werden,<br />
wo die Grenzen der<br />
Privatsender seien.<br />
Bönte sagte, die<br />
Medienpolitiker hätten sich in der Frage,<br />
was der öffentlich-rechtliche Rundfunk<br />
leisten sollte, bislang zurückge-<br />
Eine Gratwanderung halt – und um die<br />
Grenzen abzustecken, um Funktion<br />
und Aufgaben des Fernsehens insgesamt<br />
immer wieder neu bestimmen, die<br />
Leistungen ermessen zu können, bedarf<br />
es eines ständigen gesamtgesellschaftlichen<br />
Diskussionsprozesses.<br />
Gerade das öffentlich-rechtliche System,<br />
so Langenbucher, müsse so fest<br />
in der Gesellschaft „verankert“ werden.<br />
„Das wichtigste ist, dass wir reflektieren“,<br />
fasste Sissi Pitzer griffig zusammen.<br />
Und gerade <strong>Akademie</strong>n wie die<br />
in <strong>Tutzing</strong> und Tagungen wie diese<br />
bieten da<strong>für</strong> ein gutes Ambiente: Begegnungsstätten<br />
aufgeschlossener<br />
Geister, „Spielwiesen“ <strong>für</strong> den kritischen<br />
Diskurs.<br />
(siehe Bericht Seite 6-9)<br />
Bönte fordert gesellschaftliche<br />
Debatte über Rundfunk<br />
halten. Die öffentlich-rechtlichen Sender<br />
hätten den Anspruch, <strong>für</strong> die gesamte<br />
Gesellschaft zu senden. Sie dürften<br />
sich nicht auf gesellschaftliche<br />
Randthemen reduzieren lassen, weil<br />
die Zuschauer sich sonst<br />
fragten, wozu sie überhaupt<br />
Gebühren zahlen<br />
sollten.<br />
Hans-Jürgen Jakobs,<br />
Leiter der Medienredaktion<br />
der „Süddeutschen<br />
Zeitung“, kritisierte, die<br />
öffentlich-rechtlichen<br />
Sender hätten sich „jahrelang<br />
darum gedrückt,<br />
ihren Auftrag zu definieren“.<br />
Dass ein System<br />
Andreas Bönte: „Hinter- wie das öffentlich-rechtgrund<br />
geht verloren.“<br />
liche in Deutschland mit<br />
knapp sieben Milliarden<br />
Euro jährlich von der Allgemeinheit<br />
bezahlt werde, sei keine Selbstverständlichkeit.<br />
...<br />
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