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AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing

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Rezensionen Neuerscheinungen Publikationen<br />

34<br />

Werner Müller schreibt in: DAS PARLAMENT Nr. 39 vom 20. September 2004<br />

Innenansichten zweier deutscher Diktaturen<br />

NS-Regime und SED-Herrschaft<br />

...<br />

In jüngerer Zeit mehrten sich die Stimmen, die die<br />

Einbettung der DDR-Forschung in eine Vergleichs-<br />

Die 18 folgenden Einzelbeiträge handeln ein breites<br />

Spektrum ab: von Herrschaftserringung und –alltag, von<br />

dimension fordern. Das könnte in zwei Richtungen ge- Justiz und Geheimdiensten, Erziehung und Hochschuschehen:<br />

die Geschichte der DDR zum einen in der Gelen, Betrieben und Gewerkschaften, Kirchen sowie Megenüberstellung<br />

mit den übrigen ehemals „sozialistischen<br />

Bruderländern“, zum anderen in<br />

dien und Öffentlichkeit. Ein derartiger Sammelband,<br />

ihrer beständigen und unausweichlichen Günther Heydemann / Heinrich Oberreuter (Hrsg.)<br />

Konkurrenz zur Bundesrepublik. Schon<br />

das macht deutlich, dass der von Günther<br />

Heydemann und Heinrich Oberreu-<br />

Diktaturen in Deutschland – Vergleichsaspekte.<br />

Strukturen, Institutionen und Verhaltensweisen.<br />

ter herausgegebene Band in eine nicht Schriftenreihe der Bundeszentrale <strong>für</strong> politische <strong>Bildung</strong>,<br />

widerspruchsfreie, aber gleichwohl nicht<br />

gerade dicht besetzte Forschungsland-<br />

Band 398. Bonn 2004, 589 S., Bestellung: info@bpb.de<br />

schaft fällt. Der Dimension des Problems angemessen, der methodisch und systematisch Neuland beschreitet,<br />

setzen sich einleitend Heydemann und Detlev Schmie- kann naturgemäß das schwierige und weite Feld der<br />

chen-Ackermann intensiv mit theoretischen, forschungs- Diktaturen in Deutschland nicht annähernd oder großpraktischen<br />

und methodischen Fragen komparativer räumig abdecken. Dass Einzeluntersuchungen zu Mik-<br />

Diktaturforschung auseinander. Sie plädieren <strong>für</strong> eine ro- und Meso-Ebene dominieren, kennzeichnet letztlich<br />

Verzahnung der totalitären Intentionen der Träger der auch den Forschungsstand.<br />

Diktatur und der jeweiligen lebensweltlichen Praxis, der ... Insgesamt liegt hier ein aspekte- und facettenreicher,<br />

Herrschaftsrealität, also zum beständigen Blick auf die abwägend urteilender Band vor, der hoffentlich zu vie-<br />

„Grenzen der Diktatur“. Mit Rückgriff auf Denk-Tralen Folgeuntersuchungen Anlass geben wird. Einzig<br />

ditionen Hannah Arendts und Sigmund Neumanns wer- eine Art Bilanz oder einen Ausblick auf weitere Forden<br />

kenntnisreich und souverän die Argumente <strong>für</strong> und schungsperspektiven hätte man sich am Schluss noch<br />

wider eine vergleichende Betrachtung von NS-Regime<br />

und DDR erörtert.<br />

gewünscht.<br />

Udo Scheer schreibt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 21. Juni 2004:<br />

Fremdgesteuert<br />

Seit 15 Jahren sind die Stasi-Akten geöffnet: Eine Zwischenbilanz<br />

Zweifellos könne man der DDR-Opposition der achtziger<br />

Jahre programmatische und strategische Schwächen<br />

diagnostizieren; doch mit der Auflösung der<br />

Staatssicherheit und Sicherung ihrer Aktenbestände<br />

haben die Bürgerrechtler bemerkens-<br />

werte Konsequenz bewiesen – das notiert<br />

Ehrhart Neubert, der heute die Abteilung<br />

<strong>Bildung</strong> und Forschung der<br />

Gauck-Behörde leitet, mit einiger Bescheidenheit.<br />

Tatsächlich stellt der Erhalt dieses einzigartigen<br />

Fundus zur Diktatur- und<br />

Geheimdienstforschung, seine ohne<br />

Sperrfristen und gegen politische Widerstände durchgesetzte<br />

Offenlegung eine weltweit einmalige Leistung<br />

dar. Fünfzehn Jahre nach der Besetzung der MfS-<br />

Dienststellen durch couragierte Bürgerrechtler legen<br />

der Historiker Jürgen Weber und Siegfried Suckut,<br />

Leiter der Abteilung <strong>Bildung</strong> und Forschung in der<br />

Birthler-Behörde (Bundesbeauftragte <strong>für</strong> die Unterlagen<br />

des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen<br />

Demokratischen Republik), eine Zwischenbilanz<br />

zur Bedeutung der Aktenöffnung in einem Sammelband<br />

Siegfried Suckut, Jürgen Weber (Hrsg.)<br />

Stasi-Akten zwischen Politik und Zeitgeschichte.<br />

Eine Zwischenbilanz.<br />

München, Olzog Verlag, 2003,<br />

ISBN 3-7892-8135-2, 338 S., Euro 19,80<br />

vor und geben einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte<br />

der so untypischen wie vielfach unerwünschten<br />

Behörde. Zudem bietet der Band informative Beiträge<br />

zur Opposition und zum aktuellen Forschungsstand<br />

über das MfS. ...<br />

�<br />

<strong>Akademie</strong>-Report 4/2004

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