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20 Jahre - aktionbildung

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Angsterkrankungen<br />

Angst vor der Angst ließ sie nicht mehr los. Etwa ein<br />

Fünftel aller Bundesbürger erlebt Ähnliches. Frauen trifft<br />

es deutlich häufiger als Männer, was für fast alle<br />

Angsterkrankungen gilt. Solche Anfälle, wie geschildert,<br />

können mit einer Agoraphobie einhergehen. Von den<br />

betroffenen Personen, die solche Attacken erleiden,<br />

entwickeln etwa 16 Prozent, also rund 2,5 Millionen<br />

Menschen in Deutschland, eine anhaltende Panikstörung.<br />

Die Entstehung einer Angst-/Panikstörung ist komplex.<br />

Sowohl körperliche als auch psychische Einflüsse können<br />

sie auslösen; die Veranlagung dazu kann schon in der<br />

Familie liegen. Ereignisse und Anregungen aus der<br />

Umwelt können unser Angsterleben hervorrufen,<br />

verstärken oder abmildern. Forscher gehen von einem<br />

„Furchtkreislauf im Gehirn“ aus, bei dem bestimmte<br />

Regionen im Rahmen der Angsterkrankung überaktiv sind.<br />

Dessen Zentrale liegt vermutlich im Mandelkern, einer<br />

Gehirnregion, in der Erlebnisse mit Emotionen verknüpft<br />

werden. Ein kurzer furchteinflößender Eindruck kann<br />

somit den Menschen auf Flucht programmieren, bevor<br />

sich die Situation realistisch beurteilen lässt. Was in<br />

Urzeiten zum Überlebensvorteil wurde dem Feind zu<br />

entkommen, bringt heutzutage den Regelkreis aus dem<br />

Gleichgewicht. In den meisten Fällen treten<br />

Panikstörungen im Alter zwischen 30 bis 40 <strong>Jahre</strong>n auf, sie<br />

sind aber generell nicht altersabhängig. Durchschnittlich<br />

dauert es sieben (!) <strong>Jahre</strong> bis ein Arzt eine Angsterkrankung<br />

diagnostiziert. Oft kommen die Patienten erst<br />

dann in die Praxis, wenn sie zusätzlich zu ihrer<br />

Angststörung unter Depressionen, Medikamentenmissbrauch<br />

oder einem Alkoholproblem leiden.<br />

24<br />

Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene:<br />

die kognitive Verhaltenstherapie:<br />

Der Patient setzt sich den Symptomen aus, die er am<br />

meisten fürchtet, hält die Panikattacke aus und merkt wie<br />

diese von selbst aufhört. Sich in Situationen zu begeben,<br />

die man sonst strikt vermieden hätte, nennt man<br />

Expositions- oder Konfrontationstherapie. Diese Aktionen<br />

werden natürlich vom Therapeuten überwacht. Medikamente<br />

können zur Unterstützung dieser Therapieform<br />

nützlich sein. 90 % der Behandelten haben im Anschluss<br />

keine Beschwerden mehr.<br />

Sport- und Entspannungsübungen:<br />

Nach jüngsten Studien kann Sport von nur 30 Minuten<br />

Dauer die Symptomatik von Panikattacken deutlich<br />

abschwächen. Auch Ausdauertraining gilt als wirksam. Da<br />

Angstpatienten oft sehr verspannt sind, helfen Entspannungsverfahren,<br />

wie z. B. die Progressive Muskelrelaxation<br />

nach Jacobson (PMR).<br />

Medikamentöse Therapie:<br />

Um einen chronischen Verlauf bei einer Panikstörung oder<br />

einer generalisierten Angststörung zu verhindern, kann<br />

der Arzt zusätzlich zur psychotherapeutischen<br />

Behandlung Antidepressiva verordnen. Auch<br />

Antiepileptikum und Benzodiazepine werden effizient<br />

eingesetzt.<br />

Quellen: Apotheken-Umschau, Wikipedia Oliver Keller

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